Media-Analyse 2013 Radio I: Reaktionen und Meinungen

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Der Grund für die Nichteignung dieser Methode ist vor allem, dass dort eine Person wissentlich an einer Messung eines bestimmten Verhaltens teilnimmt und somit das Verhalten nicht mehr natürlich ist. Deshalb verrät man den Probanden in annähernd jeder Untersuchung nicht, um was es eigentlich geht.

Ich würde mal davon ausgehen, dass die Teilnehmer in den USA und in der Schweiz sehr genau wissen, an welcher Art von Untersuchung sie teilnehmen.
 
Ich frage mich, was für einen (Un-)Sinn ein Kinderradio mit 24 Stunden Sendedauer hat?
Theoretisch würde 6-20 Uhr reichen. Hat mal jemand zwischen 20 und 6 reingehört?
Ist da a la Otto Waalkes um halbelf zu hören: "Hallo liebe Kinder, 22.30, die Sendung für das aufgeweckte Kind" ? :)
Vor ein paar Jahren, als der Sender noch nicht an BB Radio angeschlossen war, lief ab 20:00 der "Elternabend", eine Call-In-/Talksendung für Eltern. Die hat man natürlich schon längst eingespart...
 
Ob sich die Programmmacher wohl mit diesen Zahlen beschäftigen? Die sind vermutlich noch stolz darauf, dass man so ein treues Stammpublikum hat, dass auch noch mit Ende 40 Fritz hört...

Wie man hört, treibt sie das durchaus um, und ich meine mich auch zu erinnern, zu dieser Entwicklung entweder von der Programmdirektorin oder sogar der Intendantin den Kommentar „brutal“ gelesen zu haben.

Verjüngungsmaßnahmen beim Mikrofonpersonal gab es ja auch, mit der Absetzung der Sendung von Marusha Gleiß als sicher bekanntestem Fall. Nur hat das, wie man Jahre später nun wohl sagen kann, überhaupt nichts genützt. Bleibt eben nur die Nostalgie um Wollmützen und Holzhühner.


Ich habe gerade mal ein paar Zahlen zur Altersstruktur zusammengekramt, weil das doch sehr faszinierend ist:
(Altersgruppen 10-19 : 14-29 : 30+, im Sendegebiet)
Fritz: 4.000 - 26.000 - 49.000
Kiss FM: 10.000 - 29.000 - 27.000
JAM FM: 4.000 - 11.000 - 10.000
YOU FM: 13.000 - 24.000 - 25.000

Faszinierend auch das Bild, wenn man sich Hörer gestern in Sachsen-Anhalt anschaut; 10-19 - 14-29 - 30-59:

SAW: 56.000 - 121.000 - 442.000
89.0 RTL: 37.000 - 119.000 - 145.000
Radio Brocken: 27.000 - 90.000 - 279.000
MDR Jump: 17.000 - 69.000 - 134.000
MDR Sputnik: 7.000 - 51.000 - 53.000
RTL Sachsen: 6.000 - 16.000 - 18.000
Fritz: 5.000 - 8.000 - 1.000

Hammerhart. Da fällt mir jetzt erstmal garnichts mehr zu ein.
 
Was mich auch ein bisschen traurig stimmt, ist das MDR Sachsen Anhalt (MDR1 Radio Sachsen Anhalt) auch soviel Federn lassen musste. Woran liegts, die machen da in Magdeburg sehr gutes Programm und auch die Beiträge und Nachrichten sind immer gut. Auch die Musikmischung ist sehr gut, ich kann nicht verstehen das JUMP & Brocken soviel dazugewonnen haben.
 
Der rbb bekommt erneut die Quittung für seinen inhaltlichen Kahlschlag. Fritz, Antenne Brandenburg, Radio Berlin 88.8 und auch Radio 1 brechen weiter ein. Das sollte aber eigentlich niemanden weiter wundern. Man muß sich die Programme ja nur anhören....

Vielleicht macht sich Frau Nothelle ja JETZT auch mal Gedanken, warum das einst so erfolgreiche Antenne Brandenburg so viel Hörer wie lange nicht verloren hat...
Partyzeit eingestampft, Ratgeber wegrationalisiert, seit über einem Jahr läuft stattdessen täglich !! dieser Namensforscher, Musikrotation auf Dudelfunkniveau eingedampft...usw usw..
 
Bei der TV-Quoten-Messung handelt es sich - soweit ich weiß - um ein Mischverfahren aus Tagebuch und elektronischer Erfassung. In das Tagebuch wird u.a. eingetragen, wieviele Personen eine Sendung angeschaut haben, denn das wird ja nicht automatisch erfasst. Nicht gering ist da natürlich die Versuchung für Omi, den Zuspruch ihrer Lieblingsvolksmusiksendung ein wenig zu pushen, indem die ganze Familie unfreiwillig zu begeisterten Mitguckern erklärt wird. ;) ;).

Es geht nicht um "so viel ich weiss" die Methodenbeschreibung in der TV-Forschung steht fest und kann jeder Interessierte nachlesen. Dann erkläre doch bitte einmal was eine Mischung aus Tagebuch und elektronischer Erfassung ist.

Ja, auch dieses Verfahren barg schon vor der Mobilisierung des TV-Konsums (durch Tablets, Handies etc.) die Gefahr ungenauer Ergebnisse, das weiß man nicht erst, seit bei einem längeren Sendeausfall die Quoten unverändert hoch blieben. :)

Bei einem längeren Senderausfall sind die "Quoten'" gleich hoch geblieben? Quellen? Mir ist nicht bekannt, dass es in Deutschland flächendeckendeTV-Senderausfälle gegeben hat. Aber bestimmt hast Du belegbare Beispiele. Rein technisch sind die GfK-Meter so programmiert, dass sie das Signal messen. Second-Screen wird im TV-Bereich bedeutender aber eine wirklicher Masseneffekt ist er noch nicht. Wie hoch ist denn der Anteil von Second-Screen? Die TV-Heavy-User sind meist über 40 Jahre und ne Oma sehe selbst ich verdammt selten mit einem Tablett TV gucken. Schau dir einfach mal die TV-Nutzung im Verhältnis zum Lebensalter an.

Das alles kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Methode, mit der die Hörfunkreichweite ermittelt wird, die primitivste und ungenaueste ist. Da wäre selbst das von TS 2010 ins Spiel gebrachte "Tagebuch", wie es auch für Konsumforschung der GfK eingesetzt wird, sinnvoller.

Ursprünglich wurden Reichweiten per Tagebuch erhoben, das ist allerdings etliche Jahre her. Tagebucheintragungen sind noch ungenauer als Telefonbefragungen. Einfach mal in die einschlägige Literatur schauen.

Im Verhältnis zu den Werbeeinnahmen hat Radio übrigens das höchsten Ausgaben für Forschung. Wenn hier schon Methodiken kritisiert werden, dann sollte man sich mit der Print-Forschung einmal genauer beschäftigen, da gilt z.B. eine Betrachtungsdauer einer Anzeige von einer Sekunde. als gelesene Anzeige. Nette Annahme, aber leider ziemlich wirklichkeitsfremd. Natürlich wäre ein apparative Studie, die die Radionutzung abbildet ein echter Fortschritt. Das Problem, Radionutzung ist in einem sehr hohen Maß auch mobile Nutzung, das ist unglaublich schwierig zu erfassen und leider nicht so einfach, wie es einige Entwickler darstellen. Das ist das Problem. Nur sollte keiner denken, das sich das Ranking der Sender grundsätzlich ändern würde.
 
(...)
Bei einem längeren Senderausfall sind die "Quoten'" gleich hoch geblieben? Quellen? Mir ist nicht bekannt, dass es in Deutschland flächendeckendeTV-Senderausfälle gegeben hat. (...)

Ich nehme Deinen Beitrag jetzt mal wörtlich: Die DLF Mittelwelle Nordhausen, die bei uns in Düsseldorf wegen der unglücklichen UKW-Koordinierung tagsüber die einzige Alternative ist, fällt alle paar Wochen immer wieder für Stunden aus. :(
Dieser Sender versorgt schon ein recht großes Gebiet in NRW.
 
Mich schockiert ehrlich gesagt die Medienberichterstattung von den Fachmedien wie HORIZONT über Online-Medienmagazine wie DWDL bis hin zu den Regionalzeitungen in Berlin. Jeder tippt brav die Ranglisten und Hörerzahlen ab, aber niemand beschäftigt sich damit, dass in Berlin bei vielen Privatsendern die Hörerzahlen zum Teil dramatisch um 40-70 % eingebrochen sind und in einer Altersgruppe (30-39 Jahre) plötzlich ein Drittel der Hörer wegfallen... Anscheinend sind die Medienjournalisten nur noch am Pennen.
 
Ich weiß ja nicht, was TS2010 so liest. ;)
Ich habe den Tagesspiegel-Artikel durchaus zur Kenntnis genommen. Dieser Artikel kratzt gerade mal an der Oberfläche, vor allem, wenn man bedenkt, dass Dieter Pfaff daneben einen Dreispalter bekommen hat... Bei den Journalisten gibt es doch diese schönen W-Fragen. Ich hätte mir jedenfalls mal die Frage gestellt, warum der Privatfunk so viele Hörer verliert und warum dies ausgerechnet nur in einem Alterssegment der Fall ist?
 
Ich hätte mir jedenfalls mal die Frage gestellt, warum der Privatfunk so viele Hörer verliert und warum dies ausgerechnet nur in einem Alterssegment der Fall ist?

Vielleicht sind die Hörer dieser Altersgruppe nun endlich alt und reif genug um festzustellen, dass der Privatfunk sie größtenteils für dumm verkaufen will mit dummen Gewinnspielen und Abwechslung, die die Sender gar nicht bieten.
 
Ich nehme Deinen Beitrag jetzt mal wörtlich: Die DLF Mittelwelle Nordhausen, die bei uns in Düsseldorf wegen der unglücklichen UKW-Koordinierung tagsüber die einzige Alternative ist, fällt alle paar Wochen immer wieder für Stunden aus. :(
Dieser Sender versorgt schon ein recht großes Gebiet in NRW.

Ich denke mal der DLF wäre ziemlich froh wenn er alle AM-Sender abschalten könnte. Der Betrieb der Sender ist sehr teuer und tatsächlich gibt es nur noch wenige AM-Hörer. Ähnlich war es ja mit dem analogen terrestrischen TV. Ich denke, da wird beim DLF schon allen Ecken und Enden gespart und die Technik ist sicherlich nicht niegelnagel neu. Die DXer-/AM-Szene ist da bestimmt informiert. Ich erinnere mich noch ganz gut an die Zeiten, als DLF oft auf AM gehört wurde, die FM-Frequenzen waren ziemliche Funzeln.
Richtige FM-Kracher haben DLF und DR eigentlich nur entlang der Zonengrenze, dumm nur das dort damals und heute relativ wenige Menschen wohnten. Die FM-Kracher haben sich natürlich die Öffis reserviert, in der zweiten Reihe kommen die Privatsender der ersten Generation. Was heutzutage so ausgeschrieben wird, ist ziemlich grenzwertig und man bekommt mit Ach und Krach gerade einen Flickenteppich hin.

Selbst wenn Nordhausen ausfällt, MA-relevant wird es nur wenn es im Befragungszeitraum ist, dann nur im Sendegebiet des Senders, also einem Teil von NRW und dann nur alle paar Wochen. Der MA-Effekt wird also eher gering sein. Bei den Umfragen wird nicht nur auf die Ausschöpfung der Demografie geachtet. Das zweite ist die Zeitachse, d.h. im Umfragezeitraum werden täglich in etwa gleichviel Interviews geführt. Da wiederum wird darauf geachtet, das die Demografie eingehalten wird. Holzschnitt-Beispiel: Falsch wäre in der ersten Woche nur Männer, dann nächste Woche nur Frauen etc.. Ganz kann man natürlich nicht in der Demografie bleiben, es gibt einfach Zielgruppen, die sind nicht nur klein sondern auch nicht so einfach zu erreichen, aber man versucht Näherungslösungen. Zur Qualtiätssicherung werden die Institute daraufhin u.a. überprüft.
 
Was ist nur aus UKW und Mittelwelle geworden...?

In ferner Zukunft werden voraussichtlich sowohl UKW als auch MW/LW keine Rolle mehr spielen. Sollten Sie doch wissen als Gestalt der Zukunft, oder?
Aktuell sendet der DLF noch auf 7 Frequenzen mit Amplitudenmodulation (AM also Lang- und Mittelwelle) und UKW-Frequenzen (Frequenzmodulation - FM) zu zählen, würde mir heute zu lang dauern. Die Übersetzung der Begriffe auf Alt-Griechisch spare ich ebenfalls.
 
Der Artikel strotzt aber auch nicht gerade vor Seriösität.
Da wird Radio B2 mit 9.000 Hörern zum Gewinner erklärt, obwohl der Sender erstmals dabei ist
und der RBB wird einmal zum RRB.
Mir hat sich schon im ersten Satz bei "Arno-Müller-Morgencrew" der Magen umgedreht, noch besser war aber die Überschrift in der Morgenpost: "RTL Radio ist einer der wenigen Gewinner", gemeint war natürlich 104.6 RTL.
 
Mensch Joachim Huber, seit zig Jahren Medienberichterstattung aus Berlin für den Tagesspitzel und dann sowas, das ist ja Praktikanten-Niveau oder etwa zuviel berauschende Mittelchen eingepfiffen?

"Auch deswegen, weil die Konkurrenz der werbetragenden Programme, für die die Media-Analyse zwei Mal im Jahr die Werbepreise ermittelt, starke bis beträchtliche Verluste eingefahren hat."

Die MA ermittelt Reichweiten, die bei werbeausstrahlenden Sendern ein Kriterium für die Preisbildung liefern. Die Preise werden i.d.R. nur einmal im Jahr geändert. Wenn jemand Werbepreise ermitteln will, dann schaut er in die Preisliste. Die Tagesreichweite wird übrigens für alle Sender ausgewiesen uns somit können alle Sender verglichen werden.

Das DR verloren hat wundert mich nicht. Der Kulturbegriff von DR ist manchmal irre und enorm irrelevant, dazu dann noch diese oftmals überhaupt nicht aufeinander abgestimmte Doppelmoderation verbunden mit einem betulichen Gutmemschentum oder Pseudo-Wild. Dazu dann noch die Berlin-zentrierte Berichterstattung, die scheinbar nicht mal in Berlin ankommt. Aber Kulturradios haben einen Heiligenschein in Deutschland und man könnte denken, dass sie stolz darauf sind die Öffentlichkeit ausschließen. Einige Theatermacher denken ja auch, Publikumszuspruch ist etwas grenzwertiges.
 
@Makeitso: Na, als Raumschiffkapitän sollten Sie aber den Unterschied zwischen Wellenbereichen und Modulationsarten kennen...tsetsetse. Sonst fragen Sie Data, der wird Ihnen das erklären. :D Der geheimnisvolle Herr Doktor hat sich ja immerhin zwei Worte und einen Bindestrich gespart, denn alternativ hätte er bezüglich des Deutschlandradios sonst MW- UND LW-Sender schreiben müssen.


Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen: Die gute Ausstattung des DLF mit amplitudenmodulierten MW/LW-Sendern (theoretisch könnte man auf MW und LW auch frequenzmoduliert oder sonst-wie-moduliert senden) und die auf die Ex-BRD-Grenzen konzentrierte Ausstattung mit leistungsstarken UKW-Sendern (freilich könnte man auf UKW auch amplitudenmoduliert senden, gab es sogar schon mal in manchen Regionen beim Eurosignal) hat auch mit dem früheren Programmauftrag des DLF zu tun. Ich zitiere aus "Rundfunk auf UKW" (Siebel-Verlag, Meckenheim 1990): "Der Deutschlandfunk hat...die Aufgabe, für Hörer in Deutschland und Europa ein umfassendes Bild Deutschlands zu vermitteln. (...) Hierzu gehört vorrangig die Aufgabe, die Zuhörer in der DDR so umfassend, verständlich und objektiv über die Bundesrepublik Deutschland zu informieren, wie auch die[sic!] Berichterstattung aus der und über die DDR besonderen Raum zu geben." Über zwei Mittelwellensender (1269 und 1539kHz) wurden damals abends auch noch fremdsprachige Programme für das europäische Ausland ausgestrahlt, während sich die Deutsche Welle vorrangig um das nicht-europäische Ausland zu kümmern hatte. Deshalb eine gewisse "Überversorgung" auf der Mittelwelle, zumindest bei den damals eingesetzten Leistungen.

Letztes Jahr hatte man mir beim Deutschlandfunk gesagt, dass man sich mittelfristig zunächst von der Langwelle, längerfristig auch von der Mittelwelle zurückziehen möchte. Ein grosser Ausbau des UKW-Netzes ist auch nicht mehr geplant, lediglich bei Umsortierungen des Frequenzbestandes (wie im Falle Langenberg 96.5) wird man da in Zukunft noch zugreifen. Beim DeutschlandRadio setzt man mittlerweile auf digitale Verbreitungswege.

Ach ja, was das eigentliche Diskussionsthema angeht: Beim Interpretieren von statistischen Zahlen und Ergebnissen ist der Großteil der Damen und Herren Journalisten hoffnungslos überfordert, weil sie bei den Methoden- und Statistik-Seminaren im Grundstudium gepennt und jene gerade so im dritten Anlauf bestanden haben. :wow:
 
Ach ja, was das eigentliche Diskussionsthema angeht: Beim Interpretieren von statistischen Zahlen und Ergebnissen ist der Großteil der Damen und Herren Journalisten hoffnungslos überfordert, weil sie bei den Methoden- und Statistik-Seminaren im Grundstudium gepennt und jene gerade so im dritten Anlauf bestanden haben. :wow:

Wie wahr, wie wahr... Schade das hier kaum fundiert über die Ergebnisse diskutiert wird.

Sagen wir es mal so, der RIAS und DLF waren der erklärte ideologische Gegner der SED. In den 50ern und 60ern konnte es auch mal etwas mehr als Schwierigkeiten geben, wenn man beim Hören erwischt oder denunziert wurde. Störsender im "fortschrittlichen " Teil Deutschlands haben eine nicht unbeträchtliche Menge des stets knappen Stroms vergeudet. Wie sehr die Kommunisten ihrer Bevölkerung trauten bzw. wussten wir dünn ihr Rückhalt war, sieht man ja auch daran, dass z.B. Soldaten der NVA keine Westsender hören bzw. sehen durften. Beim Bund war das sowas von egal. Irgendwie merkwürdig, der NVA Soldat zeichnete sich doch durch seinen gefestigten Klassenstandpunkt aus.
 
Wirklich auffällig ist, dass alle von Yvonne Mallak beratenen Sender auch dieses Mal drastisch verloren haben: Baden fm, Donau 3fm, Neue Welle, u.a. Auch die immer gleiche 80erlastige Mini-Musikrotation, die sie allen Sendern andreht, hat längst ausgedient. Frau Malak ist wohl nicht in der Lage ihre Uralt-Philosophien weiterzuentwickeln oder hat einfach verschlafen, dass der Zug abgefahren ist.
Wobei bei den Donaufunkern aus Ulm die Rotation sogar noch (ziemlich) groß ist.
Es ist halt lustig, wenn ich terrestrisch gleich über vier Regional- / Lokalsender in meiner Umgebung den besten Musikmix aus vier Jahrzehnten sowie die „Vielfalt-Vierer“ nach der vollen Stunde geboten bekomme.
 
Fast vergessen: Ich wollte Euch ja über die DAB+ Versorgung am Niederrhein, bzw. in Holland berichten, wenn wir auf Fahrradtour gehen. Als für letzten Dienstag herrliches Wetter angesagt wurde, habe ich mir diesen Tag vorsorglich freigenommen. Wir sind dann nachmittags am Rhein entlang von Düsseldorf nach Emmerich geradelt.
Die hier bekannten, deutschen DAB/DAB+ Sender waren alle ohne Probleme und Aussetzer zu empfangen. Nur im Bereich Kalkar/Emmerich fiel der Empfang deutlich ab.
Holländische Sender mit ordentlichen Empfang waren hier an der der Ländergrenze: Radio Veronica, Slam FM und Radio 10 Gold, den ich früher gerne über die Mittelwelle hörte. Der DAB-Klang war aber äußerst mäßig. Über 64kb/s kam kein Sender hinaus. Kurios: In Emmerich kam BBC Radio 5 an; leider nur die Kennung.
Erstes Fazit: Für Fußgänger und Radfahrer ist DAB/DAB+ ganz brauchbar. :)

So, Feierabend und Wochenende! :) :) :)
 
Dass hr4 verloren haben soll, kann ich mir nicht vorstellen, auch wenn die Zahlen dies belegen sollen. Ich hoffe nur, dass in Kassel jetzt nicht in Agitation verfallen wird und das Programm umformatiert wird.

Dann hätte die MA ja wieder mal auf vorbildliche Weise die Auftragsbücher der Berater gefüllt. So soll es sein!

Es ist ja so, wenn man sich die Zahlen genau betrachtet, dass genau die Sendestrecken an Hörern zugelegt haben, bei dene es sich a) um das (tägl. 13-14 Uhr) Wunschkonzert handelt und b) um die volksümliche Hitparade "Gude, Servus und Hallo" (Sa, 17-20 Uhr).

Wenn ich von der Betreuung kriselnder Radiostationen leben würde dann würde ich darauf hinweisen, dass der Hörerschnitt gerade dieser Sendungen im absolut inakzeptablen Bereich liegt und immerzu steigt und steigt, Zugewinne hin oder her Also weg damit, man könnte den Samstagabend so schön mit einer Oldie-Tanzparty füllen (die hört zwar erst recht keiner, aber was soll's).

Dass es sich bei Umfragen sowieso um Hochrechnungen handelt, ist uns auch allen bewusst. Außerdem werden rund 65 Tausend Menschen befragt, was bei einer Gesamtbevölkerung von rund 85 Millionen in Deutschland ja unglaublich repräsentativ ist!

Es werden einfach irgendwelche Anschlüsse unter nicht nachvollziehbaren Kriterien ausgewählt, die dann zu den unmöglichsten Zeiten angerufen werden. Da sich die MA konsequent auf Festnetznummern beschränkt erreicht man auch vorwiegend ältere Leute, die dann mit allerlei manipulativem Firlefanz aus der "Grundgesamtheit" herausgerechnet und durch fiktive Junghörer ersetzt werden, die nie angerufen wurden. Die MA hat für alle Fälle eine probate Geheimformel parat, die kein Außenstehender durchschaut, Hauptsache das Ergebnis stimmt. Warum ruft man keine Handys an und warum trifft man keine redliche soziologische Vorauswahl, um zumindest ansatzweise repräsentativere Ergebnisse für eine grobe Orientierung zu haben? Na, fällt der Groschen?

Die MA kennt keine Panels und keinen verlässlichen Hörerkreis, dessen Radionutzung in bestimmten Intervallen abgefragt wird. So was kann man doch in der Pfeife rauchen.
 
Schade das hier kaum fundiert über die Ergebnisse diskutiert wird.
Vielleicht, weil das bei dieser Art von Astrologie kaum möglich ist.

Den Vergleich landes- oder bunderweiter Sender könnte man noch halbwegs statische Glaubwürdigkeit beimessen. Bei den Lokal-/Regionalsendern, auch in Ballungsräumen, sagen Fallzahlen und
Fragestellungen gerade mal was über die Eignung als Trägermedium für die dümmsten Werbebotschaften aus, aber nicht über die tatsächliche Nutzung. Grad die seltsam unterschiedlichen Zahlen des
DLF in verschiedenen Bundesländern z.B. beweisen eher die riesige Ungenauigkeit der Zahlen, als dass sie Beleg für regionale Unterschiede wären... (könnte man jetzt alles mögliche rein orakeln, wie
hier bereits geschehen...).
Die regional sehr unterschiedliche Qualität und Anzahl von Programmangeboten kann eine solche MA ja gar nicht erkennen. Und abweichende Hörgewohnheiten bei Spartenkanälen fallen auch unter den Tisch.
Deshalb sind insbesondere auch die Aussagen z.B. zum Jazzradio oder zu FluxxFM, aber auch für Klassikradio der Qualität von Lottozahlen gleichzusetzen.
 
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