Media-Analyse 2014 Radio II: Reaktionen und Meinungen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
"Ohne Kombis"? Kriege ich nicht hin, hier in RLP hab ich selbst dann, wenn ich "nur Einzelsender" auswähle, immernoch die "Cityradio Kombi".

Radio NRW und auch die Radio Group habe ich nicht als Kombi gewertet, sie fassen die MA-Reichweite zusammen. In NRW hätte man als Unterebene auch nur kleinere Kombis. Beides sind keine klassischen Kombis wie z.B. die FKN, Berlin Kombi etc.
 
Ach Yannilein, du kleines Rädchen im Getriebe, musst immer die größten Töne spucken. Nimm dir ein Beispiel an deinen Herrn und Meistern - die hüllen sich in beredtes Schweigen und meiden jede Konfrontation mit dem Hörer. Die wissen genau was von ihrem Produkt zu halten ist und machen ihre Geschäfte lieber im Verborgenen. Noch mal richtig Abcashen ehe sich die Lage noch mehr eintrübt, lautet deren Devise. Denn allzu lange trägt euer ärmliches Dödelradio nicht mehr.
!@Gegenstromanlage : Wie ich sehe hatten wir heute alle wieder 'ne Menge Spaß.

Nenne mir eine einzige Stelle, wo ich jemals gesagt habe, dass die Dauerdudelsender ein super Radioprogramm machen. Hör ENDLICH ENDLICH auf, mir nach jedem Meiner Postings "Berater und Dudelradio-Nähe" zu unterstellen. ich habe dich darum schon 10 Mal gebeten. LASS ES! Ich habe es niemals gesagt. Trotzdem werde ich nicht aufhören, andere Foren-Teilnehmer darauf hinzuweisen, was für einen absolut blanken und haarsträubenden Unsinn du hier schreibst und angeblich "aus Kreisen weist"
 
Weiß man eigentlich, wer in Dresden und Umgebung der Marktführer ist, ich meinte jetzt nicht ganz Sachsen, sondern im speziellen Dresden.
 
"... künstlerich (äh sorry, wissenschaftlicho_O)"
Was wäre denn die Alternative? Kleine Sender gar nicht ausweisen? Die Fallzahlen verdoppeln, verdrei- oder vierfachen? Wer soll das denn finanzieren, die kleinen haben kein Geld und die MABB gibt schon Zuschüsse, aber deren Etat ist nicht unendlich. Wir können ja die MA auch ganz abschaffen. Das dumme dann, wie erkläre ich dann dem Werbekunden das der Sender auch Hörer hat.
Höhere Fallzahlen würden IMHO nur bedingt helfen. Es sind die Fragestellungen das Problem. Deshalb besser kleinere Sender nur in der Summe ausweisen ("andere Programme" o.ä.). Und eigenständige Umfragen mit für die Zielgruppen dieser Sender relevanten Fragenstellungen organisieren. Die Antworten und Zahlen wären dann natürlich nicht mit der MA vergleichbar und für Gießkannen-/Markenwerbung größtenteils uninteressant, ist aber für regionale und zielgruppen-spezifische Werbung sicher effektiver.
Die eigenständige Umfrage muss ja nicht irgendwelche Pseudogenauigkeiten wie Stundenreichweite aufschlüsseln, sondern den prinzipiellen Bekanntheitsgrad unter den Gesichtspunkten der inhaltlichen Wahrnehmung erfragen. Das kann dann deutlich billiger zu haben sein, als die MA...
 
Höhere Fallzahlen würden IMHO nur bedingt helfen. Es sind die Fragestellungen das Problem. Deshalb besser kleinere Sender nur in der Summe ausweisen ("andere Programme" o.ä.). Und eigenständige Umfragen mit für die Zielgruppen dieser Sender relevanten Fragenstellungen organisieren. Die Antworten und Zahlen wären dann natürlich nicht mit der MA vergleichbar und für Gießkannen-/Markenwerbung größtenteils uninteressant, ist aber für regionale und zielgruppen-spezifische Werbung sicher effektiver.
Die eigenständige Umfrage muss ja nicht irgendwelche Pseudogenauigkeiten wie Stundenreichweite aufschlüsseln, sondern den prinzipiellen Bekanntheitsgrad unter den Gesichtspunkten der inhaltlichen Wahrnehmung erfragen. Das kann dann deutlich billiger zu haben sein, als die MA...

Kleine Sender zusammen ausweisen: Ist die Antwort kleiner Obstkorb, wem soll das nutzen?
Im übrigen ist in der Mafo seit x-Jahren üblich kleinere Anbieter etc. unter AA = alle Anderen auszuweisen, bis jemand relevante Marktanteile hat und einzeln ausgewiesen wird.

Die Fragen der MA sind nun wirklich nicht exotisch: Bekanntheit, gehört, Uhrzeit plus Demografie. Natürlich wäre es ein Weg kleinere Sender nur im WHK und bei den H/g auszuweisen, würde auch wesentlich preiswerter sein. Erforderlich wäre nur, dass die Sender Zielgruppe und Gesamthörerschaft verkaufen. Was für Sender wie z.B. Jazzradio durchaus sinnvoll ist. Wie es geht, weiß ich, aber sorry ich mache ich keine Gratisberatung.

Radio ist ein Pushmedium, d.h, nur mit Reichweite bewegt ein Sender etwas. Was kaum verkäuflich ist, sind spezielle Zielgruppen in begrenzten Märkten. Prinzipiell werden auch enge Zielgruppen nachgefragt, aber dann mit nationaler Abdeckung. Bei der deutschen Formatarmut funktioniert das nicht. Es fehlen in anderen Städten/Regionen korrespondierde Sender/Formate. Jazzradios in den USA leben recht gut. Warum: in allen interessanten Metropolregionen gibt es Stationen, da macht eine großräumige Belegung als Gattung Sinn. In Deutschland verhungert Jazzradio regelmäßig und macht alle paar Jahre eine Insolvenz bzw. ist fast pleite. Gäbe es in den 10 oder 15 größten Städten eine Jazzstation, dann wäre Jazz eine Gattung mit einer nicht uninteressanten Zielgruppe und hätte eine stabile Basis.
 
Die "Gratisberatung" mach doch ich gerade ;). Aber mein Broterwerb ist auch nicht die Marktforschung...

Kleine Sender im Obstborb nützt dahingendend was, zu erfahren, wieviele Hörer von den ausgewiesenen Stationen NICHT erreicht werden. Ungefähr wie sonstige bei den Wahlen. Wenn das schon passiert, ist das o.k. Und die Sender im "Obstkorb" sollten namentlich erwähnt werden. Bzw. eben klar gekennzeichnet werden, dass 1% eben auch 2% oder 0,5% effektiv bedeuten könnte...

Was die Fragestellungen der MA angeht, ist schon die Wertung von Empfangsweg und Empfangsgebiet oft ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Oder gehört gestern -wenn ich gestern gar kein Radio gehört habe, aber sehr wohl vorgestern. Oder wenn ich das eine Programm zur entspannung gehört habe, das andere zur Information (das macht man z.B., wenn es vor Ort nur einen Dudler mit Lokalnachrichten aber ansonsten grausamer Musik gibt). Fällt alles durchs groblöchrige Sieb...

Das mit dem "Pushmedium" ist wohl das, wo sich unsere Sicht der Dinge grundsätzlich unterscheidet: Um Werbung in größerem Umfang zu verkaufen, ist Deine Sicht durchaus nachvollziehbar, aber eben genau die Ursache der flachen Radiolandschaft. Als Medium nutze ich Radio nach wie vor gezielt und seltener nebenbei. Und meine Meinung ist nach wie vor, dass ein geziehlt einschaltender Hörer Inhalte wie Werbung 100 mal intensiever wahrnimmt, als die Masse, die Radio tatsächlich nur als "Pushmedium" nutzt. Beim Jazzradio ist der effekt sicher nicht anwendbar, da glatt formatierte Dudelwelle ohne nennenswerte Inhalte. Anders bei FluxFM oder ego FM. Keine Ahnung, wie es denen wirtschaftlich geht, aber da denke ich, dass die Leuite, die zuhören eben aufmerksamer zuhören, da es eben tatsächlich Inhalte und sich vom Programminhalt unterscheidende Sendestunden gibt... Die MA kann derartiges nicht abdecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, Dottore. Und deshalb ist die Radiozukunft bundesweit. Dabeben wird es noch Lokalradios geben, meist auf nichtkommerzieller Basis. Der landesweit bis regionale Sektor wird dagegen wegbrechen.
 
Eines hat die Werbewirkungsforschung nachgewiesen, die Werbewirkung ist nicht abhängig vom aufmerksamen Zuhören und die Studien dazu liefen in mehreren Ländern. Natürlich sollte Programmumfeld, Zielgruppe und beworbene Produkte zu einander passen. Der Hauptfaktor ist die Gestaltung, sprich Kreativität/Qualität. Die kostet meist nicht einmal viel Geld. Das ist aber eine andere Ebene.
Ich wäre der letzte der sich gegen Formatvielfalt aussprechen würde. Tatsächlich ist das aber kein Ziel der Medienpolitik. Theoretisch könnte DABplus ein Weg zur Formatvielfalt sein. Nur tatsächlich kommt DAB nicht mit dem Arsch hoch. Wer es nicht wahrhaben will: Einfach einmal die Einführungsgeschwindigkeit mit anderen Technologien vergleichen.

Zu dem Nichterreichen, ich habe selbst Sender mit sehr speziellen Zielgruppen vermarktet. Wer da in Zahlendiskussionen geht, hat schon verloren. Die Abdeckung mit normalen Programmen ist mehr als genug. Wenn es dann da noch 3% für Nischensender gibt, das ist ein sehr schwaches Argument. In den USA ist das ganz anders. Da werden aufgrund der Formatvielfalt auch kleinere Sender anders bewertet. Denen wird zwar auch kein roter Teppich ausgerollt, aber es ist wesentlich einfacher als in Deutschland.
 
Kannst du sagen woran das liegt? Ich nehme mal an dass die kleinen Sender in den USA auch spezielle Zielgruppen besser erreichen. Während sich vermutlich Antenne Mainz etc. in Sachen Zielgruppe bei den Hörern von bspw. RPR1 nicht wesentlich unterscheidet, sondern nur halt deutlich weniger Hörer hat.
 
Kannst du sagen woran das liegt? Ich nehme mal an dass die kleinen Sender in den USA auch spezielle Zielgruppen besser erreichen. Während sich vermutlich Antenne Mainz etc. in Sachen Zielgruppe bei den Hörern von bspw. RPR1 nicht wesentlich unterscheidet, sondern nur halt deutlich weniger Hörer hat.

Erstens gibt es in USA nur lokale UKW-Stationen. National ist nur Satellit und die werden stärker. In einer Stadt wie Mainz würde es zwischen 15 - 30 Stationen geben. Der Marktführer hat meist einen Marktanteil von 9 - 14%. Für einen Werbetreibenden heißt das, es müssen fast immer mehrere Stationen belebt werden, das macht es für kleinere Stationen einfacher.
Warum soll ein Hörer Antenne Mainz hören? Ein paar Mini Lokalbezüge, ein schlechterer Musicflow als bei RPR, Mods aus der Regionalliga? Wenn ein lokaler Sender nicht besser klingt und echten Lokalbezug hat, dann hat gegen einen landesweiten Sender kaum eine Chance. Aber mit ultra Low Budget wie soll das gehen? Gibt es in diesen Sender Macher, die echten Spirit haben? Du wirst feststellen, etliche nette Menschen aber eben auch nicht mehr.
 
Andererseits hat es wenig Sinn ein engagiertes Lokalradio zu bestreiten und die Musikauswahl am Hot-AC-Dudelraster auszurichten, da ist die Pleite doch schon vorgezeichnet (deshalb macht das auch keiner mehr). Deutsche Radiomacher haben keine Ahnung von Zielgruppen, richten ihre Wellen nicht nach dem Publikumsgeschmack aus und erzeugen mangels musikalischer Segmentierung und Innovation keinerlei Hörerbindung. Man hat gerade noch den Ehrgeiz für ein Weilchen "am Rande wahrgenommen zu werden". Das printseitig betriebene Dudelradio ist ein Geschäftsmodell ohne Zukunft und nur noch darauf erpicht so viel aus den alten Strukturen rauszuquetschen wie möglich und so lange es geht bei den Öffis über Beraterverträge mizukassieren.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben