Media-Analyse 2017 Radio II: Reaktionen und Meinungen

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Lustig, wie hier einige versuchen, eine Notwendigkeit für Schlager auf verschiedenen Wellen damit zu begründen, dass 2-3 Schlagerfuzzis sehr gut verkaufen oder hohe Klickzahlen bei YouTube erreichen. Lächerlich! In der Gesamtheit ist und bleibt Pop nun mal erfolgreicher....

Wie arm diese Typen dran sind erkennt man ja schon allein daran, dass sie pauschal und unterschiedslos alles, was im Laufe der Geschichte unter dem Begriff Schlager subsumiert wurde, auf wüste Weise niedermachen, obwohl die Palette deutscher Musik alle erdenklichen Genretypen und Stilrichtungen einschließt. Vanessa Mai zum Beispiel macht viel deutschsprachigen Dancepop und wird von dieser absonderlichen Berater-Clique dennoch heftigst angefeindet.

Die Gründe dafür liegen doch auf der Hand: Die Consultants müssen schmerzlich feststellen, dass ihnen allmählich die Felle davonschwimmen. Gern würden sie am Höhenflug des jahrzehntelang hochmütig verschmähten "Schlagers" partizipieren, aber leider reichen ihre arg begrenzten Kapazitäten dafür nicht aus. Denn das würde bedeuten, dass sie mehrgleisig fahren, also neben dem herkömmlichen Euro-AC-Hitradio auch noch den Schlagermainstream betreuen und vermarkten müssten. Das würden ihnen die Printhäuser aber niemals durchgehen lassen, zumal die Kapitaldecke mittlerweile extrem kurz ist und das von allen Seiten bedrohte Promo-Dudelformat nur noch auf Sparflamme kocht. Also müssen andere Anbieter mit zeitgemäßen, medienkovergenten Strategien den Markt neu aufrollen.

Ich bin mitnichten ein Foxfan, aber im modernen Schlager gibt es so viele bemerkenswerte Entwicklungstendenzen, die in eine erfolgverheißendere Richtung weisen als der eindimensionale Hitradio-Mainstream. Wenn Leute wie RTELLA hier mit längst widerlegten Klischees hausieren gehen, dann tun sie das nur aus Frust und Verärgerung über das eigene Unvermögen. Je größer und unübersichtlicher das mobil verfügbare Musikangebot wird, umso mehr wird ihnen bewusst wie falsch es war im deutschen UKW-Radio nicht von Anfang an mehrere, von einander unabhängige Musikformate einzurichten, um im Äther starke und populäre Marken aufzubauen. Dieses monopolistisches Mehrdekaden-Einheitsgedudel ist in Zeiten wie diesen nur noch lächerlich, nein nicht mal ärgerlich, nur noch lächerlich.
 
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Wenn ich mir mal die Zuschauerquoten dieser Schlagershows im ÖR-TV ansehe, so scheint keine Musikrichtung mehr Zuschauer anzulocken, wie es bei Schlagermusik ist. Ok, jüngere Leute schauen evtl. weniger fern und dafür mehr Youtube, etc. Allerdings haben auch DSDS, The Voice oder Sing meinen Song weitaus weniger Zuschauer. Man darf die Konzepte dahinter auch nicht außer Acht lassen, aber letztendlich zieht deutsche Musik mit Fischer, Berg, Mai, Egli und wie sie alle heißen, immer noch erfolgreich.

Die Privatsender, die jahrelang die Schlagerbranche belächelt und gemieden hat, schaut jetzt aus der Röhre. Da hilft es auch nicht, Vanessa Mai wie ein Retortenprodukt von RTL aufgebaut wird und das mit mäßigem Erfolg: ein Nummer 1-Album hat sie noch nicht geschafft.

Daher ist es offensichtlich eine gute Strategie der ÖR-Radiosender, wenn sie weiterhin Spartensender mit Schlagermusik anbieten.
 
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Schon interessant, im Radio wird die Quoten-Erhebung angezweifelt aber im Fernsehen wird sich genau auf diese Quoten-Erhebung berufen wenn es der eigenen Argumentation für die Schlagerfreunde dient. Dabei liegen bei beiden doch ganz ähnliche Maßstäbe zu Grunde! Wer kennt jemanden der angerufen und über die Radionutzung befragt wurde? Und wer kennt jemanden, bei dem zuhause eine sogenannte Quotenbox unter dem Fernsehgerät steht? Na also bitte. Ihr immer mit eueren Schlagern...
 
@ricochet
Das ist so putzig, dass du es mit persönlichen Anwürfen versuchst und Worte wie "Frust" einarbeitest. Ich kenne viele, alte Radiomacher, die genau so reden wie DU. Nicht ertragen können, dass ihre Meinung nicht mehr zählt. Deswegen tummeln sich ja so viele hier. Das Herbeireden von Schlager täuscht nicht darüber hinweg, dass gut gemachter Deutschpop ihn längst abgelöst hat. Zu dumm, dass das hier viele nicht erkennen oder ausblenden. Alte Leute halt. Übrigens, ich verbinde mit Schlager eben Fischer, Cordalis und Co. Ein Oerding oder Silbermond oder andere stehen woanders. Und nochmal: schaut euch die Verkäufe an und die vielen Sender, die über Jahre ohne Schlager gewonnen haben. Auch wenn ihr das ausblendet. Irre ist übrigens auch, dass man QUOTEN ja hier fast nie Glauben schenkt: "SchlagerQuoten" im Radio und im TV sind natürlich richtig und heilig. Wie doppelzüngig kann man sein!!??
 
Dabei liegen bei beiden doch ganz ähnliche Maßstäbe zu Grunde! Wer kennt jemanden der angerufen und über die Radionutzung befragt wurde? Und wer kennt jemanden, bei dem zuhause eine sogenannte Quotenbox unter dem Fernsehgerät steht?

Diese beiden Methoden so zu vergleichen hinkt. Es gibt da massive Unterschiede. Die Quotenboxen zeichen den tatsächlichen Ist Zustand auf, der dann hochgerechnet wird. Außerdem werden hierbei immer die gleichen Haushalte "befragt", womit es eine gute Möglichkeit gibt, wirklich viele Bevölkerungsgruppen immer und immer wieder abzubilden. Die Media-Analyse basiert alleine auf Erinnerungen und nicht auf dem, was tatsächlich ist. Dabei kommt es einfach zu solchen Schwankungen. Auch ist nicht sicher, dass wirklich alle Bevölkerungsgruppen ihrer Stärke nach abgebildet werden, was man bei der TV Methode nunmal deutlich besser sicherstellen kann.
 
gut gemachter Deutschpop
Oerding oder Silbermond
Aha.

Ich empfinde Schlager als Nichtfan als ehrlicher, aufrichtiger und nachhaltiger, mit einer vielfältigeren Szene und weitaus leidenschaftlicheren Fans, die erstaunlich kritisch mit Begriffen wie "Kommerzialität" hantieren.

Deutschpop ist ultrabieder, will das aber nicht zugeben. Und ob das Genre nachhaltig ist, möchte ich plausibel dargelegt sehen. Deutschpop könnte auch bloß ein Auswuchs unstet anmutender Zeiten sein. Was passiert, wenn sich der Zeitgeist weiterdreht?
 
@ricochetIrre ist übrigens auch, dass man QUOTEN ja hier fast nie Glauben schenkt: "SchlagerQuoten" im Radio und im TV sind natürlich richtig und heilig. Wie doppelzüngig kann man sein!!??

Ich habe von der MA noch nie was gehalten. Die Ergebnisse sehen allesamt aus wie bestellt: Schlagersender hatten jahrzehntelang fast nur ältere Hörer, die großen Privatsender liegen trotz des überaus schwachen Programms meilenweit vorn, das generalüberholte WDR4 hat Jubelquoten im Segment 50-59 (für das sich kein anderer UKW-Sender interessiert, das aber immerhin noch ein wenig Geld abwirft), während es bei den Über-60-Jährigen und Unter 50-Jährigen durchfällt usw. usf.). Einschneidende Veränderungen der Marktanteile, wie in jedem intakten Marktgefüge üblich, gibt es laut MA seit zwei Jahrzehnten nicht - was den Eindruck der Unseriosität nur noch erhärtet. Die MA ist nichts weiter als ein Lobbypapier, das den PR-Bemühungen der Werbezeitveräußerer der Radiobranche, also den Paketverkäufern, dient.

Massenhaft Ungereimtheiten und nur zwei große Profiteure: Der Printwerbefilz und das Beratergewerbe, alle anderen müssen sich mit ihnen "gut stellen", zumindest nach der alten Geschäftslogik, die aber immer mehr in Frage gestellt wird.
 
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Schon interessant, im Radio wird die Quoten-Erhebung angezweifelt aber im Fernsehen wird sich genau auf diese Quoten-Erhebung berufen wenn es der eigenen Argumentation für die Schlagerfreunde dient. Dabei liegen bei beiden doch ganz ähnliche Maßstäbe zu Grunde!

Du weißt aber hoffentlich, von welch unterschiedlicher Qualität die Quotenerhebungen bei Radio und Fernsehen sind. Das eine (Fernsehen) ist eine echte Messung, sogar nahezu in Jetztzeit, das andere (Radio) ist eine stichprobenhafte Erinnerungsabfrage, auf vergangene Tage und Wochen bezogen, Sugestivirrtümer nicht nur eingeschlossen, sondern sogar herzlich willkommen, und dann frech in mehrfacher Potenz hochgerechnet.
 
@Super c
Das ist so lustig. Schlager*Dumm Dumm dumm dumm, ich hab dich lieb, du mich vielleicht auch* ist also intelligent, authentisch und hat nix mit Kommerz zu tun? REALSATIRE! LOL

@ricochet
Genau! Deutschland wird von Beratern, Aliens und fremden Energien gesteuert!? Wenn die subjektive Meinung verpufft, müssen Verschwörungstheorien her. "Ein Hoch auf.."!
 
Dann verstehe ich nicht, warum so viele Programme den Schlager verbannt haben oder z.B. ganz eingestellt wurden wie z.B. RPR 2. Ich will jetzt nicht zu weit vom Thema abschweifen, aber für mich ist klar, dass der Schlager seinen festen Platz in der dt. Radiolandschaft braucht und offensichtlich auch mittlerweile wieder hat. Das beweisen die Zahlen der einschlägigen Sender nunmal. Offensichtlich haben das auch die öffentlich-rechtlichen erkannt und NDR, MDR und BR haben entsprechende Schlagerwellen im Portfolio.

Mich würde da mal die Hörerwanderung innerhalb der Sender interessieren, also von z.B. NDR 1 NDS zu NDR Plus, oder MDR Sachsen zu MDR Schlagerwelt, also wen MDR Sachsen Verluste hat (wie auch NDR 1) müssen doch diese Hörer irgendwohin sein.
Mit der Zunahme von Programmen muss doch an einer Stelle ein Schwund auftreten ... das erscheint mir ohnehin eine Schwachstelle bei den MA insgesamt.
 
@Super c
Das ist so lustig. Schlager*Dumm Dumm dumm dumm, ich hab dich lieb, du mich vielleicht auch* ist also intelligent, authentisch und hat nix mit Kommerz zu tun? REALSATIRE! LOL
Erstens: Wer ist Super c?

Zweitens: Wenn du zu sehr auf deine eigene Meinung fixiert bist, anstatt gründlich zu lesen, was dein Gegenüber schreibt, was willst du dann hier in einem Diskussionsforum?
 
... und eigentlich ist der Vorwurf sowieso etwas eigenartig. Wer will denn nicht mit seiner Arbeit Geld verdienen, um mehr oder weniger gut davon zu leben?
Warum muss man das Musikern (egal welcher Richtung) zum Vorwurf machen?
 
Bremen Eins hat in der Tagesreichweite 8,8 % verloren, etwas überraschend. Mögliche Gründe könnte ich mir vorstellen liegen vielleicht an der Musikauswahl, gerade Nachmittags werden zum Teil immer wieder die gleichen Titel gespielt (z. B. dieses Instrumental-Stück "Lucifer" von The Alan Parsons Projekt) und manchmal auch übertrieben seichte bzw. zu ruhige Musik. Ab 18 Uhr kommt die Wunsch-Sendung "Grüße und Musik" und dann Abends ist die Musik-Auswahl nach wie vor sehr gut. Ich finde deutschsprachige Musik etwas zu selten im Programm, normalerweise höchstens zwei solcher Titel in der Stunde wenn überhaupt. Schön ist allerdings die wirklich sehr hohe Bandbreite, da kommen auch mal unbekanntere oder neuere Songs.

Dann nochmal eben kurz, selbstverständlich haben Schlagersender ihre Berechtigung. Wer mehr CDs oder Downloads verkauft ist doch total schnuppe, es geht um Liebe an der Musik und auch um die Vielfalt. Reine Geschmackssache alles, ich z. B. bin Jahrgang 1975 und höre je nach Laune und Stimmung eine sehr bunte Mischung an Musik. Depeche Mode, Toten Hosen, Ärzte, aber ich war schon immer auch ein Fan von Reinhard Mey und Howard Carpendale. Alles großartige Künstler auf Ihren Gebieten, höre genauso gerne Oldies wie Beatles, Rolling Stones, Abba, Santana und Beatclub-Musik. Selbst Helene Fischer oder Andrea Berg mal gelegentlich, auch Pop, Rock und Aktuelles. Diese hohe Auswahl ist etwas feines, was man sich bewahren sollte. :)
 
Ein wunderbar wohltuendes Plädoyer von @minuho zu mehr Toleranz jenen Musikrichtungen gegenüber, die man selbst nicht so toll findet. Wer hier im Forum mit Schaum vor dem Mund das eine Genre niedermacht oder mit ebenso viel Geifer sein persönliches Lieblingsgenre gegen alles andere verteidigt, der hat von Kunst, Künstlern, Vielfalt und kultureller Freiheit nichts, aber auch gar nichts verstanden.

Ein hehres Verlangen. Ich persönlich neige auch dazu, mich über Musikrichtungen und Künstler, die mir selbst weniger gefallen, lustig zu machen. Ich käme allerdings nie auf die Idee, mit Hasstiraden - wie man sie in diesem Faden jetzt wieder erlebt - auf solche Künstler und ihre Werke loszugehen. Einen solchen Fundamentalismus finde ich ausgesprochen befremdlich.
 
Die Beiträge von Rtella:
"Das ist so lustig","REALSATIETE","LOL","Alte Leute halt", "Das ist so putzig"...

Ohne mich inhaltlich in die Diskussion einzubringen,
Finde ich diese Form der "Kommunikation" doch sehr kindisch. Wer, ausser sich selbst, soll denn damit überzeugt werden?
 
Schon interessant, im Radio wird die Quoten-Erhebung angezweifelt aber im Fernsehen wird sich genau auf diese Quoten-Erhebung berufen wenn es der eigenen Argumentation für die Schlagerfreunde dient.
Aber auch nur dann. Inzwischen haben selbst einige Werbevermarkter herausgefunden, dass diese Zahlen scheinbar eine "Daumen mal Pi"-Schätzung sein muss und fangen an sie anzuzweifeln.

Aber wenn sich schon darauf so festgelegt wird:
Am 12.08. ist Streetparade in Zürich. Also elektronische Musik pur. Sie wird live im TV übertragen. Auf MTV. Mal sehen was da für eine Quote rauskommt? Schließlich stellt das Genre - laut einigen "Spezialisten" hier im Forum - auch eine absolute Nische dar.
Moment, ich glaube, das wird nur in der Schweiz übertragen. Ach egal. Dort gibt's ja auch wesentlich mehr als 2 Mio. TV-Geräte.
 
Ist MTV in der Schweiz frei empfangbar? In Deutschland ist MTV seit Jahren nur als Pay-TV verfügbar und existiert wohl nur noch beiläufig.
So ist es, MTV Schweiz hat den Schritt ins Pay-TV nie mitgemacht. Interessanterweise wurde MTV Germany schon vor einiger Zeit durch MTV Schweiz ersetzt. Etwa zur selben Zeit folgte der Wechsel von Sky zu HD+, was einen Zusammenhang vermuten lässt.
 
Die Beiträge von Rtella:
"Das ist so lustig","REALSATIETE","LOL","Alte Leute halt", "Das ist so putzig"...

Ohne mich inhaltlich in die Diskussion einzubringen,
Finde ich diese Form der "Kommunikation" doch sehr kindisch. Wer, ausser sich selbst, soll denn damit überzeugt werden?

RTELLA illustriert mit seinen Beiträgen aber auf vorzügliche Weise, auf welchem Niveau sich die Entschlagerung und Neuformatierung des Programms durch die externen Entscheider bewegt.

Nachdenken und Hinterfragen würde diese Arbeit nur behindern.
 
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Ob Schlager sinnvoll ist oder nicht sei jetzt mal dahingestellt.
Wenn ein Privatsender meint er spielt das nicht, weil kein Geld zu verdienen ist, ist das nachvollziehbar. Aber wie man ja bei Schlagerparadies sieht, scheint es ja zu funktionieren.
Wenn aber unsere hochgelobten ÖR-Sender ihn aus dem Programm, mit nehmen, sehe ich das etwas kritischer. Da bezahlen wir alle dafür. Und ich bin auch der Meinung , dass ich als Sender dafür auch Nischen bedienen muss.
Und das Ganze dann bitte nicht nur als reines Digitalradio. Nicht jeder kann und will sich ein anderes Radio kaufen.
Natürlich muss ich dann auch dazu in der Lage sein ein Musikprogramm zusammen stellen zu können, das halt nicht nur aus Wiederholungen besteht.
Mal ganz nebenbei: Ich habe mir mal aus Spaß Schlagerparadies angehört, die Abwechslung zwischen alt und neu finde ich persönlich recht gelungen.
 
Komischerweise tun sich die öffentlich-rechtlichen Sender mit anderen Nischen (Klassik, Jazz, Hörspiele, etc.) nicht so schwer, aber es stimmt natürlich, um ein *gutes* Schlager-Programm zusammenzustellen, ist schon einiges an redaktioneller Arbeit nötig, aber genau das sollte ja die Domäne der von uns allen finanzierten Sender sein.
 
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