Media-Analyse 2020 Audio II: Reaktionen und Meinungen

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Ja das ist leider Usus geworden.
Zur Not kann man allzu schlechte Zahlen ja auch noch totschweigen.
Eigene Fehler zugeben geht gar nicht, denn das wäre ja.., wie war das Wort nochmal? Ach ja: menschlich!
 
Warum soll die eigentlich ausfallen? Weil weniger Leute Auto gefahren sind, und vermutlicherweise somit weniger Verlagsradio hörten?

Nein, weil die MA eine wahnsinnig teure Angelegenheit ist und fast alle Privatradios massive Geldprobleme haben, weil ihnen in der Krise die Werbeeinnahmen weggebrochen sind. Nur dieses eine Mal, können sich hier einige ihren Zynismus sparen, denn es verlieren gerade viele Radioleute ihre Jobs.

Radio wurde übrigens so viel gehört wie lange nicht. Das haben allein die Streamanalysen gezeigt, die ja nun wirklich real sind.
 
Nein, weil die MA eine wahnsinnig Angelegenheit ist
Wenn man sie etwas simpler gestalten würde, also so, dass sich quasi jeder Minisender das leisten könnte, dann wäre das auch gar kein Problem. Es steckt ja kein 1000 Personen Event dahinter. Manches wird halt einfach so tot kommerzialisiert und vermarktet , dass es am Ende eben so kompliziert wird, dass Eibe einzelne Person nicht mehr durchblickt, ohne dass das zwingend so sein muss. Und dann kommt halt so ein Murks von kann nicht stattfinden heraus, weil die Gelder, die auch weitaus weniger sein könnten fehlen. Sorry das ich das wieder so sagen muss, aber diese Aktion wirkt reichlich unglaubwürdig und deckt auf, wie es wirklich um die MA bestellt ist. Jeder hier hat es ja schon insgeheim gewusst, dann kam Corona und es hat sich offenbart. Und es zeigt auch, dass die Sender soviel einsparen können, wenn sie sich nicht dran beteiligen. Ich will hier niemanden auf die Füße treten, ich rege nur zum Hinterfragen an.
 
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Nein. Was in diesem Forum seit zwei Jahren abgeht, ist nicht mehr lustig. Mit kompletter Ahnungslosigkeit wird alles niedergebügelt. Viele verlieren demnächst sicher ihre Jobs, viele sind in Kurzarbeit. Und von Marktforschung keine Ahnung haben, aber hier behaupten, man könne die MA einfacher und anders gestalten. Glaubt ihr nicht, dass die Sender sofort eine günstigere Methode wählen würden, wenn das genauer wäre? Ich sage nicht, dass die MA nicht ihre Schwächen hätte, aber bislang gibt’s eben keine Alternative. Das Gleiche gilt ja für die programmliche Diskussion: wenn eine Rotation mit 5000 Titeln Hörer bringen würde, würden es alle SOFORT machen. Tut es aber nicht.

Die MA-Befragung im Herbst fällt vor allem wegen der enormen Kosten aus. Aber auch, weil dieses Jahr die Hör-Situation aufgrund der Krise eine andere ist. Die Zahlen könnte man dann 2021 nur bedingt verwenden...
 
Eins doch noch: Ich kenne KEINEN Radiomacher, der mit der MA glücklich ist. So ziemlich JEDER hat Probleme mit der Methodik, aber wie hier schon geschrieben: AKTUELL gibt es keine bessere, geschweige denn günstigere Variante.
 
So oder so, wir erleben einen Paradigmenwechsel. Es wurde immer mit Zahlen aus der Vergangenheit die Zukunft geplant. Das hat funktioniert, weil die Veränderungen immer relativ gering gewesen sind. Mit Corona ist das anders geworden. Es ist ja nicht die MA allein, auch das Pricing-System und die Erlösaufteilung in den Kombis ist betroffen.
Die MA hat ihre Wurzeln in einer Zeit, als nur wenige und große Sender gab. Es galt größere geographische Einheiten abzudecken. Mit viel Mühe und vielen Aufstockungen hat man die MA für 250 - 300 Sender aufgestockt. Jeder weiß es, all die Sender mit weniger 50 Tsd. Hörern sind ganz schwer valide abzubilden, das geht nur mit massiven (teuren) Aufstockungen der Fallzahlen. Bisher waren das allerdings immer begrenzte Gebiete. Jetzt kommen jede Menge nationale Kleinprogramme via DAB dazu. Das alles dazu noch in den Regionssplit zu packen wird langsam schwierig. Zumal, die Frage der Finanzierung im Raum steht. Warum sollen die großen Sender und die Öffis diesen Strauß von Kleinsendern subventionieren? Dazu noch die teuere Konvergenz, die tatsächlich wenig genutzt wird.
Marktforschung hat die Aufgabe einen Markt abzubilden. Die Radiolandschaft wird immer kleinteiliger, gleichzeitig verliert linearere Mediennutzung an Bedeutung. Darauf wird auch eine MA reagieren müssen. Senderseits wird keiner höhere Kosten akzeptierten.
 
...Nur dieses eine Mal, können sich hier einige ihren Zynismus sparen, denn es verlieren gerade viele Radioleute ihre Jobs.

Radio wurde übrigens so viel gehört wie lange nicht. Das haben allein die Streamanalysen gezeigt, die ja nun wirklich real sind.

Das war kein Zynismus, sondern eine reale Frage. Danke für die Aufklärung.
Meine Aussage kommt daher, weil es immer hieß, dass die großen Sender vor allem mobil (z.B. auf dem Weg ins Büro) gehört werden, was ja zwischenzeitlich weg gefallen war. Streaming fände dagegen oft im Wlan statt.
 
aber bislang gibt’s eben keine Alternative
Dann wird es langsam Zeit diese ins Leben zu rufen. Anfangen kann man ja mit nicht representativen Umfragen auf der Straße zur Mediennutzung, so wie es oft bei brisanten Themen gamacht wird. Weg von der Ermittlung einzelner Hörgewohnheiten die dann fälschlicherweise hochgerechnet werden , hin zu direkter Befragung eines möglichst großen Publikums. Traurig hält, dass diese Idee mir kommt und nicht den Leuten, die es eigentlich angeht.
 
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Die FAB hat ja den Ruf, die lokalen Sender (in Bayern) besser darzustellen. Wenn ich mir allerdings diesen Zahlenmüll ansehe, kommt mir immer der Verdacht, die dafür bereitgestellten Geldscheine hätte man besser gleich angezündet. Da hast Du Schwankungen nach oben und unten von einem Jahr zum anderen, die durch NICHTS erklärbar sind. Ausser dadurch, dass rein zufällig halt Leute befragt wurden, die andere Programme hören. Die Methodik bei diesen Umfragen ist unzureichend. Ich kann z.B. bei der FAB gerade mal über zehn Jahre vage einen Trend bei manchen Programmen herauslesen, mehr nicht. Und bei der MA ist es nicht anders. Ich hätte mich als Entscheider längst von dieser Erhebung zurückgezogen.
 
Radio wurde übrigens so viel gehört wie lange nicht. Das haben allein die Streamanalysen gezeigt, die ja nun wirklich real sind.

Etwas eindimensionale Betrachtungsweise. Ja, Radio wurde so viel gehört wie lange nicht. Aber ein dauerhafter Effekt? Oder eher der Situation geschuldet? In Ermangelung anderer Betätigungen stieg die Nutzung von Radio natürlich an. Sicher auch in Bezug auf den Informationsbedarf. Hier stellt sich aber die Frage, wer eigentlich eine größere Steigerung zu verzeichnen hatte: Öffis oder Private. Wenn man sich die Digitalreichweiten anderer Medien anschaut, dann relativiert sich diese Nutzungssteigerung. Gegen die Nutzung anderer Medien (sei es Streamingdienste wie Netflix oder General-Interest Angebote oder Mediatheken) war die Steigerung der Nutzung der Streams nicht so stark wie die Angebote anderer Gattungen. Das gehört zur Wahrheit auch dazu.
 
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