MEDIA BROADCAST veräußert UKW-Geschäft

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Weiß jemand, an wen die Antennenfelder der ostdeutschen Großsenderstandorte gegangen sind?

Ich sag ganz ehrlich: dem BR gehören die Sender nebst Antennen, "mein" Bayern 2 erwischts nicht in seinem Heimatgebiet. In den Sendegebieten, in denen ich wohne (Thüringen bzw. Berlin) wäre es mir nur um DLF und DLF Kultur schade, die sitzen da zumindest mit ihren Großsendern auch an Standorten, auf denen auch zig Private und z.B. der MDR über die gleichen Antennenfelder gehen und man nicht einfach so neue gleichwertige Antennenfelder an die Masten zaubern kann.

Ob der MDR künftig noch auf UKW ausstrahlt, ist mir hingegen völlig hupe. Die Privaten erst recht. Würde mich vor Lachen am Boden wälzen, wenn die erst super-mega-günstig-Deals mit der Divicon gemacht hätten und nun nur noch aufn Dummy senden könnten oder Preise zahlen müssten, die die vermeintlichen Ersparnisse wieder (über)kompensieren.

Ist doch herrlich: Privatfunk (also der "nicht staatliche" Rundfunk laut Bevölkerungs-Halluzination) nun endlich unter wirklich privatwirtschaftlichen Bedingungen: friss, such ne Alternative oder stirb. Geil. Das kommt davon, wenn man ein Gemeingut (UKW-Frequenzen) privatwirtschaftlich organisiert. Vielleicht ist das ja auch alles so gewollt und bringt den zeitigen UKW-Ausstieg. Dieser These stünde entgegen, dass die Privaten in Mitteldeutschland DAB ja bislang ablehnen.
 
So wie ich es gehört habe, hat diese Kölner Heuschrecke alles gekauft, was zuvor nicht bereits an den Mann gegangen ist. Hier in Hamburg z.B. auch (Hertz Turm und Fernsehturm Bergedorf). Die Veranstalter erwarten, dass sie künftig mehr in die Tasche greifen müssen für die UKW Verbreitung. Reaktion hier aus Hamburg: "Dann müssen wir halt alle Digital Experimente lahmlegen. UKW ist alternativlos".
 
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Meine Frage, überwacht die RgTp nicht mehr für die Preisbildung?
Ansonsten, der Betrieb von kleinen UKW-Funzeln, nur um Wettbewerber auszubremsen, der muss nicht geschützt werden. Ich weiß es ist keinerlei Wille vorhanden die Frequenzen zu optimieren. Nur übertreiben kann es ein Anbieter auch nicht. Ein Sender kann durchaus seine eigene Sendeanlage betreiben und das ist ziemlich preiswert.
 
Hier noch mehr zu diesem heißen Thema:

https://www.teltarif.de/radio-ukw-verkauf-media-broadcast/news/71374.html

Jetzt auch direkt bei Radioszene:

http://www.radioszene.de/117256/milaco-ukw-antennen.html

Divicon, Uplink und Co. werden nun alles daran setzen, eigene Antennen oder gar eigene Standorte aufzubauen, dann könnte man die z.Tl. dubiosen Antennen-Käufer umgehen. Aus bautechnischen Gründen dürfte das aber vielerorts schwierig werden. Ob das alles tatsächlich eine Gefahr für das von der Branche so hochgeliebte Geschäftsmodell UKW bedeutet, wird sich zeigen.
 
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Auf den Großsenderstandorten teilen sich ja künftig mehrere Senderbetreiber die gleichen Weichen, Speiseleitungen und Antennenfelder. Da ist dann eines der beiden D-Radios (Sender via Uplink, Zuführung via Media Broadcast Astra 23,5° Ost) ggf. mit Programmen des MDR (Sender Divicon, Zuführung via Media Broadcast Disnet) und Privaten (Sender z.B. Divicon, Zuführung auch Divicon) auf den gleichen Antennenfeldern. Und der Antennenträger gehört wieder jemand anderes. Das wird ein heilloses Chaos. Allein die Kostenaufteilung. Ggf. Kostenerhöhung für die verbleibenden Kandidaten, wenn einer ausschert auf nen eigenen Standort. Haftungsfragen, wenn es zu Störungen kommt. Alles künftig aus zig Händen.

Wobei neue Standorte kaum wirtschaftlich aufgebaut werden können, denn man stellt nicht mal eben so nen 230-Meter-Stahlmast neben den vorhandenen (das Grunstück gehört wieder jemand anderes...) und baut auch nicht einfach nen neuen Fernsehturm auf nem Berg, wo der bisherige mit seinen Antennen zu teuer geworden ist. Und wenn UKW dann mal doch Geschichte werden sollte, sind die neuen Masten überzählig, da manche Großsenderstandorte dann völlig aufgegeben werden (Wiederau beipielsweise) und an den anderen die DAB-Antennen auf dem ersten Mast sind, seit langem installiert, ggf. mit älteren Mietverträgen für die Mastnutzung und von der MB betrieben.

Sehr lustig, wie sich das alternativlose Stagnations-Deutschland hier wieder mal akkurat ins Aus schießt. Womit ging das eigentlich los? Ach ja: mit dem Gejammer eines Dorfsenders, er müsse zuviel an die MB zahlen und man möge bitte eine Marktöffnung herbeiführen. Geil. "Ga man hen. Se sitt all weder in’n Pissputt."
 
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Hier in Hamburg geht das Gerücht rum, die MB hätte nur die Antennen, nicht aber die Sender verkauft. Na dann spekuliere ich mal. Man gründet eine eigene Tochter oder Scheinfirma für Sendebetrieb (quasi ein zweites Congstar) und bietet weiter fast vollständige UKW-Dienstleistungen an. Serviceverträge sowieso. Das wäre dann ja ein geradezu genialer Schachzug, um sich der juristischen Verantwortung nach dem TKG zu entziehen. Gut gemacht!
 
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Letztlich ist es doch egal, wer der Eigentümer der Antennen ist. Das müssen nicht einmal Scheinfirmen sein. Denn mit den Käufern wird MB sicherlich Wartungsverträge abgeschlossen haben. Damit wird sich für MB nichts ändern, nur dass sie keine Eigentümer der Antennen mehr sind. Damit entfällt aber die Monopolstellung, sodass die BNetzA raus ist. Zumindest ist der Vorstellung der MB. Umschauen werden sich die Veranstalter, denn natürlich will ein Eigentümer auch verdienen. Also der Dienstleister (MB) und der Investor. Letztere bekanntermaßen mit entsprechender Rendite.

Jetzt kann ein Veranstalter natürlich hingehen und versuchen seine eigene Antenne installieren. Ist aber nicht so einfach. Zunächst müsste er über die Antennenmitbenutzung gehen, d.h. ihm oder einem Mitbewerber muss die Mitbenutzung der Antenne eingeräumt werden. Aber auch hier ist egal, wem das Ding eigentlich gehört. Besonders lustig wird es bei Gemeinschaftsantennen.

Am Ende kann man den Sendern gratulieren, die wie z.B. in Niedersachsen oder in Baden-Württemberg die Antennen gekauft haben. Zum Gespött der Kollegen, die die Preise für zu hoch hielten und auf die Politik setzten, dass die es dann doch noch irgendwie im Sinne der Veranstalter regelt. Hat sie aber nicht. Und jetzt? Wird ein lustiges Jahr mit einer Gewissheit für die Veranstalter: Der UKW-Betrieb dürfte zumindest nicht günstiger werden. Aber ein selbstgemachtes Problem der Veranstalter. Hätte man ja erwerben können.
 
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Eigentümergemeinschaften bedeuten immer Mehrausgaben. Und je mehr der Dudelfunk davon hat, umso besser.
 
Hier in Hamburg geht das Gerücht rum, die MB hätte nur die Antennen, nicht aber die Sender verkauft. Na dann spekuliere ich mal. Man gründet eine eigene Tochter oder Scheinfirma für Sendebetrieb (quasi ein zweites Congstar) und bietet weiter fast vollständige UKW-Dienstleistungen an. Serviceverträge sowieso. Das wäre dann ja ein geradezu genialer Schachzug, um sich der juristischen Verantwortung nach dem TKG zu entziehen. Gut gemacht!

Nix mit Gerücht, das ist schon immer so und trift zudem auf fast alle Standorte in Deutschland in die es in der Versteigerung ging zu. Denn die Telekom hat damals zwar T-Systems Media Broadcast verkauft, die Deutsche Funkturm hat sie jedoch behalten. Sprich die eigentlichen Gebäude sind und waren immer schon im Besitz der Telekom, da hat sich auch jetzt nichts daran geändert.
 
Wenn mit Sender die Sendetechnik, die an jedem Standort vorhanden ist, gemeint ist, dann ja. Ich habe unter Sender in dem Post von Gegenstromanlage aber den kompletten Mast, Turm etc. verstanden.
 
Notfalls hat MB die Möglichkeit, ein paar Vertriebsbüros zu schließen - das soll wohl vermieden werden.
Dehn müsste wissen, welche Folgen Kommentare für (freenet-)Aktionäre haben können -
aber zum Glück ist sein Text so unübersichtlich, dass nur wir ihn lesen :)
 
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Da steht doch jetzt nichts neues bei Dehn, was Aktionäre beunruhigen könnte. Er zitiert ja quasi nur ver.di und die fn-group.
 
Da steht das Reizwort "Zerschlagung"...
Dieses Reizwort schwebt doch schon lange über freenet (z.B. schon 2007 im Handelsblatt). Jedem Aktionär und jedem Arbeitnehmer ist doch sowieso klar: sobald Heuschrecken im Spiel sind (wie bei freenet), steht eine "Zerschlagung" immer im Raum. Sie gehört schließlich zum "Geschäftsmodell" von Heuschrecken. Andere Aktionäre wird das auch nicht unbedingt stören - sie gewinnen dabei schließlich mit. Verlierer sind immer die Arbeitnehmer.
 
Es ist ein Unterschied, ob das Handelsblatt von einer freenet-Zerschlagung (in grauer Vorzeit, als MB noch gar kein Thema für fn war) geschrieben hat (fn ist zu über 80% in Streubesitz) oder ob Dehn JETZT von einer Zerschlagung von MB (als GmbH mit zwei Tochterunternehmen) schreibt.
 
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Stimmt, da hast Du natürlich auch wieder recht. Kann man nicht gleichsetzen. Eine Zerschlagung wäre für MB jetzt aber auch nichts neues, man hat ja bereits eine solche hinter sich. Da MB aber zu 100% freenet gehört: was sollte die freenet-Aktionäre beim Stichwort "MB-Zerschlagung" denn groß schocken? Das hört sich doch trotzdem ganz nach Gewinne Gewinne Gewinne an...
 
Von "schocken" habe ich ja auch nichts geschrieben, sondern von "Folgen".
Er sollte besser (sic!) berichten und Kommentare unterlassen.
 
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