Medien und die neue Linkspartei

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Ich habe eine ernste journalistische Frage.

Wie gehen die Medien mit der Linkspartei um, wird nicht dieser Protestbewegung etwas zu viel Aumerksamkeit gegeben?

Sind das nicht die Medien fir dafür sorgen, dass Lothar Bisky und Oskar Lafontaine sich im Licht der Medien sonnen dürfen?

Diese Partei ist sehr neu und die Medien berichten darüber ohne Ende man bekommt den Eindruck dass Sie mehr Beachtung bekommt als SPD und CDU gemeinsam. Man muss aber beachten, dass diese Partei in keinem Landtag sitzt und somit noch gar nichts bewiesen hat.

Wenn ich die Nachrichten einschlalte im Radio oder TV, hört man meistens irgend etwas über diese Partei, die noch gar nichts bewiesen hat.

Meine Frage dazu. Wie kommt es, dass die Medien auf die neue Linkspartei so scharf sind?
 
AW: Medien und Linkspartei.

mehr-privatradio schrieb:
Meine Frage dazu. Wie kommt es, dass die Medien auf die neue Linkspartei so scharf sind?

wir der neuen Linkspartei nicht ständig ein Skandal zugeordnet?

Es wird ein riesen Terz darum gemacht, Oskar Lafontaine solle angeblich Parolen aus der Nazi-Zeit verwenden (Fremdarbeiter). Noch vor Lafontaine hat übrigens Schily diesen Begriff verwendet, und KEINE SAU hat's interessiert: http://www.welt.de/data/2005/05/11/716903.html?s=2
Zitat: "So beschwerte sich der deutsche Innenminister Schily über die unabgesprochene Maßnahme, in deren Folge "Fremdarbeiter legal nach Deutschland weiterziehen" könnten."

Ich empfehle zum Thema folgende Seiten:
http://www.nachdenkseiten.de
 
AW: Medien und Linkspartei.

Die letzten Umfragen zeigen, über 30% - damit stärkste Partei im Osten - für die Linkspartei in den neuen Bundesländern. Zum zweiten erreicht CDU/FDP möglicherweise "dank" der neuen Linkspartei keine Mehrheit bei den vorgezogenen Wahlen.
Wenn das kein politisches Thema mit Brisanz ist, was dann?
Dazu ein Populist wie Lafontaine, der für gute O-Töne und Schlagzeilen sorgt.

Sicherlich wird erst die Wahl zeigen, wo die Linkspartei wirklich steht, aber im Sommerloch ist sie das politische Topthema.

Weiterhin darfst du nicht vergessen, dass die PDS durchaus sich "bewießen" hat.

gruß Undy
 
AW: Medien und Linkspartei.

Es ist ja nun wahrlich keine neue Erkenntnis, daß gewisse Medienkreise von den Herren Lafontaine und Gysi fasziniert sind und diesen schon bisher wesentlich mehr Raum eingeräumt haben, als ihrer tatsächlichen politischen Bedeutung angemessen gewesen wäre. Dies hat sich nun, nach dem Zusammengehen der beiden verantwortungsscheuen Selbstdarsteller, noch verschärft.
Undy schrieb:
Die letzten Umfragen zeigen, über 30% - damit stärkste Partei im Osten - für die Linkspartei in den neuen Bundesländern. Zum zweiten erreicht CDU/FDP möglicherweise "dank" der neuen Linkspartei keine Mehrheit bei den vorgezogenen Wahlen.
Wenn das kein politisches Thema mit Brisanz ist, was dann?
Dazu ein Populist wie Lafontaine, der für gute O-Töne und Schlagzeilen sorgt.
Gesetzt den Fall, DVU oder REP würden in den Umfragen bei 30 Prozent stehen und schwarz-gelb möglicherweise die Mehrheit verhageln - würde dann ein (hypothetischer) Vorsitzender oder Spitzenkandidat Schönhuber dieselbe mediale Zuwendung erhalten? Wohl kaum. Vielmehr würde dann das Argument lauten, man dürfe den "Extremisten" keinen Raum zur Selbstdarstellung bieten und halte sie deshalb von den Bildschirmen und Mikrophonen fern, so gut es eben geht. Warum dieselbe Argumentation bei den "Extremisten" von Links nicht gilt, ist ein Geheimnis, das ich bislang nicht habe lösen können und das sich wohl nur durch die vorherrschende politische Ausrichtung der meisten Politikredakteure erklärt.

Löbliche Arbeit könnten die sich so gern als investigativ begreifenden Journalisten zum Beispiel dadurch leisten, daß sie die hohlen Sprüche der sich als Vertreter der "kleinen Leute" gerierenden Millionäre hinterfragen oder auch thematisieren, wieso die SPD einerseits nicht müde wird, den Populismus der Linkspartei anzuprangern und Koalitionen mit ihr auszuschließen, während sie gleichzeitig gemeinsam mit eben dieser Partei in zwei Bundesländern regiert. Davon allerdings habe ich in den allermeisten Medien noch keinen Ton gelesen oder gehört.
 
AW: Medien und Linkspartei.

Mit der Linkspartei kann man halt wunderbar davon ablenken, dass man selbst kein Patentrezept hat für die Probleme in diesem Land. Das sich die Medien im Moment so darauf stürzen, hat vermutlich viel mit den angeblich möglichen 30 % im Osten zu tun, was ich übrigens für ein Gerücht halte. Die unglückliche Formulierung Lafontaines von Fremdarbeitern und der Aufschrei darüber ist geradezu lächerlich, wenn man betrachtet, was andere schon für Vergleiche mit diversen anderen Herrschaften des 3. Reiches angestellt haben.

Am meisten würde man der Linkspartei (und da speziell Lafontaine) "schaden" indem man ihn einfach ignoriert. Aber da kommt dann wahrscheinlich bei allen Medienmenschen wieder zuviel Sensationsgier durch, um das einfach durchzuziehen...
Ich warte noch auf den Tag, an dem ganz bestimmte Medienexperten und auch eine ganze Reihe sogenannter Politiker begreifen, dass man Menschen, denen man man nur Dummheit vorwirft und sie nur mit Überheblichkeit "bekämpft", erst Recht vom Volk gewählt werden. Dieses allerdings nur aus Trotz darüber, dass die von diversen Politikern eingeforderte Toleranz sie selbst nicht in der Lage sind auszuüben...

Zurück zum Radio!
 
AW: Medien und Linkspartei.

Das ist nicht immer der Fall.

In Hamburg hatt Herr Schill nur dank der Wahlkampfhilfe aller Medien in Hamburg es geschafft für zwei Jahre in die Regierung zu kommen. Herr Schill war in allen Medien präsent in ganz Hamburg. Die Medien boten ihm eine gute Werbeplattform. Früher war er ein Unbekannter Mensch gewessen und er hätte nicht mal 1% erreicht, wenn die Medien ihm nicht kostenlos geholfen hätten.

Schon allein bei seiner Parteigründung waren die Medien schar auf Ihn. Als dieser Richter Gnadelos die Partei gründetet wurde eine ganze Seite im Hamburger Abendblatt für ihn geopfert. Das gibt es ganz selten wenn eine kleine Partei sich gründet.

Die Medien haben in der Politik einen starken Einfluss, siehe Spiegel Affäre.

Während im Sport nur Sieger für die Quoten sorgen, setzt man in Politikmagazinen eher auf soziale Verlierer, die – durch Hartz IV etwa – als Paradebeispiele in den Brennpunkt gerückt werden. Dadurch wird den Populisten viel Spielraum gegeben, weil die Medien ihnen das passende Futter geben. Sinnvoller wäre es, wenn die Medien statt auf Populisten zu setzen etwas kreativer währen.
 
AW: Medien und Linkspartei.

Das ist mir schon klar das die Spiegel Sache ein ganz besonderer Fall ist, ich wollte damit nur aufmerksam machen auf die Wirkung der Medien.

Das war nur ein Beispiel, dafür gibt es viele andere Beispiele.

Ohne den Medien wäre z.B Laurenz Meyer immer noch Generalsekräter bei der CDU. Die Partei hat solange nicht gehandelt bis der Druck in den Medien zu stark wurde. Frau Merkel sah vorher überhaubt keinen Handlungsbedarf.
 
AW: Medien und die neue Linkspartei

Ähm ... hat sich die PDS nicht in Linkspartei umbenannt und geht danach mit der WASG zusammen ?
Zumindest in Meck-Pom und Berlin sitzen die in der Regierung und in weiteren 4 Ländern im Landtag. Das dürfte in etwa genauso häufig der Fall sein, wie bei der FDP.

Warum also nicht berichten?
 
AW: Medien und die neue Linkspartei

m-p meinte mit der "neuen" Linkspartei vermutlich die WASG und auf diese und die bei der PDS, anders in den Medien, in den letzten Jahren nicht sehr aktiven und plötzlich wieder aus der Versenkung auftauchenden Herren Gysi und Lafontaine bezog sich auch meine Antwort.

Tatsache bleibt aber auch, daß zum Beispiel Gysi im Vergleich zu seiner politischen Bedeutung überproportional häufig in den Medien, insbesondere in Talksendungen, vertreten war und ist.

Tatsache ist auch, daß die SPD mit der sich jetzt "Linkspartei" nennenden ehemaligen SED in zwei Landesregierungen koaliert, gleichzeitig aber behauptet, niemals mit der Linkspartei gemeinsame Sache machen zu wollen. Wo sind die Medien, die auf diesen Widerspruch hinweisen?

Der Vollständigkeit halber: Die PDS ist in sechs Landtagen und zwei Landesregierungen vertreten, die FDP im Bundestag, in neun Landtagen und fünf Landesregierungen.
 
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Makeitso schrieb:
Tatsache bleibt aber auch, daß zum Beispiel Gysi im Vergleich zu seiner politischen Bedeutung überproportional häufig in den Medien, insbesondere in Talksendungen, vertreten war und ist.
Liegt vielleicht daran, dass der Mann eben kein "Demagoge" ist, sondern durchaus sachbezogen diskutiert, was man vom größten Teil der Politikerschar, trotz anderslautender Versprechen, im Moment nicht behaupten kann.

Am besten finde ich im Moment übrigens Guido Westerwelle. Jedes zweite öffentliche Wort von ihm ist dummes, nichtssagendes demagogisch-verächtliches Geschwafel gegenüber politisch Andersdenkenden. Eine echt tolle Leistung für jemanden, der sich zur Führungselite einer Partei zählt.

PS: "Wer sich nicht mit Politik befasst, hat die politische Parteinahme, die er sich ersparen möchte, bereits vollzogen." Max Frisch
 
AW: Medien und die neue Linkspartei

Wenn die Medien weiter die Linkspartei loben werden, dann werden die bei der Bundestagswahl 15 % erreichen. Das ist meine SChätzung die sich auf die letzen Wochen beruht, in letzter Woche haben die Konstant immer einige Prozente hinzugewinnen können.

Medien können aus einem Randphänomen rasch eine große Sache machen - wenn die an sich kleine Bewegung ein prominentes Zugpferd hat.Die Linkspartei hat aber nicht nur einer sondern gleich zwei Prominente Populisten Lothar Bisky und Oskar Lafontaine.

Beide Personen sind rhetorisch geschickt und machen wohl jedem Jouralisten Freude. Lothar Bisky wird bei den Medien immer beliebter und das erinnert mich schon langsam an Roland Schill. Der Aufruf zum "zweiten Aufbruch" von Lothar Bisky hat in allen Medien ein breites Echo zur Folge. Weshallb wird dieser Medienzirkus um diese Personen geführt?

Was ist an Lother und Oskar besoderes?
 
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Wahlkampf wollte ich eigentlich nicht betreiben. Der gehört hier nun wirklich nicht her. Einer kritischen Auseinandersetzung über den Umgang der Medien und speziell des Mediums Radio mit der Politik bzw. dem nun offiziell anstehenden Wahlkampf wäre ich allerdings nicht abgeneigt.
 
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Nein ich meine Lothar Bisky.

Gregor Gysi ist ja selbstverständlich dass der in den Medien präsent ist. Der Lothar Bisky gewinnt immer mehr Beachtung in letzter Zeit, wie ich es feststellen konnte und gewinnt immer mehr an Beliebtheit.

Das hier ist kein Wahlkampf hier im Forum sondern eine kritische Auseinandersetzung über den Umgang der Medien mit der LINKSPARTEI.
 
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NU macht Euch ma nich so 'ne Sorgen, die werden den Sozialismus schon nicht wieder einführen... :p *kicha*
 
AW: Medien und die neue Linkspartei

Ich will ja nicht drauf rumhacken, aber:

"Liegt vielleicht daran, dass der Mann eben kein "Demagoge" ist, sondern durchaus sachbezogen diskutiert, was man vom größten Teil der Politikerschar, trotz anderslautender Versprechen, im Moment nicht behaupten kann.
Am besten finde ich im Moment übrigens Guido Westerwelle. Jedes zweite öffentliche Wort von ihm ist dummes, nichtssagendes demagogisch-verächtliches Geschwafel gegenüber politisch Andersdenkenden. Eine echt tolle Leistung für jemanden, der sich zur Führungselite einer Partei zählt."

Das ist in meinen Augen schon eine politische Stellungnahme. Und:

"NU macht Euch ma nich so 'ne Sorgen, die werden den Sozialismus schon nicht wieder einführen... :p *kicha*"

Kann man dann auch NPD wählen? Ich meine, die werden das Dritte Reich schon nicht wieder einführen...

Schließlich:

"Lothar Bisky gewinnt immer mehr Beachtung in letzter Zeit, wie ich es feststellen konnte und gewinnt immer mehr an Beliebtheit."

Also, das ist aber schon eine sehr subjektive Beobachtung, die ich nicht ganz teile. Trifft vielleicht auf dien neuen Bundesländer zu.
Sei´s drum!
 
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@Rösselmann
An welcher Stelle ist das eine politische Stellungnahme? :confused:

Dem Rest deines Postings stimme ich ausnahmslos zu!
 
AW: Medien und die neue Linkspartei

Naja, es ist zumindest eine Bewertung und Einordnung von Repräsentanten politischer Parteien und somit schon eine politische Aussage. Ob Du damit Deine eigenen politischen Präferenzen dargetan hast, mußt Du allerdings selbst am besten wissen.
 
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@Rösselmann
Was den zweiten Teil meines Postings angeht, würde ich den maximal als eine Beurteilung politischer Aussagen betrachten. Der Teil betreffs Gysi ist wenn man so will subjektive Meinung.
 
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Wie geht ihr mit der Berichterstattung um, über diesen Wahlkampf.

Dieser Wahlkampf wird wohl so stark wie nie in den Medien präsent sein. Irgendwie kommt es mir vor, dass die Medien die FDP vergessen haben, es gibt ja kaum noch Meldungen über Westerwelle und seine Mannschaft. Wenn das weiter geht, weiß ja kaum einer noch. Was die FDP überhaubt für eine Partei ist.
 
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