Medienanstalten machen sich auch fürs Internet zuständig

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So kann man es sagen. Oder mag mir jemand begründen, warum das wöchentlich einstündige Webradio von Fritz Schmidt-Müller, das über einen Server 600 Leute erreichen könnte, genehmigt werden muss, die Videos bei BILD Online mit vermutlich stündlich vierstelligen Abrufzahlen aber nicht? Und warum ist ein Programm mit 499 Zuschauern kein Rundfunk, eins mit potentiellen 1000 und tatsächlich 300 aber schon? Reine Willkür steht dahinter, und natürlich die berechtigte Angst der LMA vor Arbeitslosigkeit.
 
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Diese Veröffentlichung beinhaltet nach meiner Ansicht im Punkt 1 schon einen großen Wiederspruch.

Zitat: Demnach ist Rundfunk die für die Allgemeinheit bestimmte Veranstaltung und Verbreitung von Darbietungen mit funktechnischen Mitteln.

Funktechnische Mittel sind nach meiner Ansicht die Abstrahlung über Sender und mit gewissen Einschrägungen die Verbreitung über Koaxialkabel. Sowie die Wiedergabe mit Geräten die ein hochfreqentes Signal verarbeiten. Hier sehe ich auch ein das eine Regulierung notwendig ist, weil die Ressource Frequenz nicht unbeschränkt zur Verfügung steht.

Bei der Verbreitung über Internet sind nach meiner Auffassung die einzigen Engpässe die Severkapazität und die Anzahl der IP Adressen. Nur das sind Probleme die technisch lösbar sind.

Ich sehe hier wieder den klassischen Fall das eine Behörde, einmal geschaffen, dabei ist sich selbst mit Arbeit zu Versorgen und was ich noch viel bedenklicher finde den mündigen Bürger zu überwachen und zu reglementieren.


Gruß Olliver
 
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BLM-Präsident Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring fordert in diesem Zusammenhang nochmals die Bundesländer auf, die abgestufte Regulierung des Rundfunks im Internet mit dem Ziel der Vereinfachung weiterzuentwickeln.

BLM, Regulierung und Vereinfachung?

*aua*
ganz viel *aua*
 
AW: Medienanstalten machen sich auch fürs Internet zuständig

GEMA, GVL, GEZ... nun noch die LMAs.
Der Staat und seine mafiösen Organisationen.
Dann noch Schäuble's angebliche Anti-Terror-Trupps dazu und fertig ist bei
jedem Internetnutzer in Deutschland das mulmige Gefühl, mit jeder hergestellten
Netzwerkverbindung etwas krimineller zu werden.

Nun werden auch noch die Internetangebote - egal welchen Radios - pauschal
kriminalisiert, um neue Kontrollmechanismen zu schaffen, mit Sicherheit neue
Gebühren zu erlassen und damit völlig überflüssige Arbeitsplätze zu erhalten
oder gar neue zu schaffen.


Lieber Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring,

Ihre Intelligenztitel sind eine Beleidigung gegenüber vieler Tausend Radio- und
Fernsehmacher, sowie noch viel mehr Internet-Nutzer, die dank vormals erlassener
neuer Gesetze und Gebührenregelungen auf Unterhaltungsangebote aus dem
Internet zum Beispiel an ihren Arbeitsplätzen angewiesen sind, oder weil ihnen
das, was an Radio vor ihrer Haustür empfangbar ist, nicht zusagt.
An letzterem Umstand etwas zu ändern, ist natürlich sehr unbequem, oder?


Ja,... "Dessen Brot ich fress'...'" Einfach die Hand aufhalten ist schon schön,
man muss nur die richtigen Lieder singen können. Mit dem Gesetzgeber im
Rücken geht das dann auch ungestraft laut und falsch. Allerdings sieht es
gerade so aus, als könne da einer Freund und Feind nicht mehr unterscheiden.
Intelligent!
 
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So wie bei allen grotesken GEZ-Stories, die mit neuen Empfangstechnologien verbunden sind, geht es auch in diesem Fall um nichts als Besitzstandswahrung.

Die LMAs wurden ja vorrangig mit dem Ziel gegründet, die knappen Frequenzresourcen im UKW- und TV-Band sowie im analogen Kabel so zu vergeben, dass keine Konzentration von Programmen in den Händen weniger finanzstarker Konsortien und damit Meinungsmonopole entstehen können.

Durch die quasi unendlichen Übertragungsresourcen des Internet fällt diese Rechtfertigung genauso weg wie die der Grundversorgung durch öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Aber es geht um viel Geld, gut dotierte Posten und Einfluss. Also dürfte es eine Weile dauern und wir müssen uns noch eine Menge groteske Stories anhören. Wenn irgendwann alle attraktiven Internet-Angebote mit bewegten Live-Bildern aus der Schweiz kommen, werden die deutschen Politiker vielleicht ihren Fehler bemerken.
 
AW: Medienanstalten machen sich auch fürs Internet zuständig

Freiheit widerspricht eben dem aktuellen Zeitgeist.

Was soll die Aufregung?
Alles gehört reguliert: Rauchen in der Kneipe, Telefonieren im Auto, Hören von Files, Essen in der U-Bahn, Trinken von mitgebrachtem Wasser im Flieger.

Wo kämen wir denn hin, wenn das Internet ein freies Medium wäre.
 
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Sicher, daß das allein von den Landesmädchenanstalten ausgeht? Laut http://handelsblatt6.blogg.de/eintrag.php?id=1852 will Norbert Schneider selbst darüber erstaunt sein, daß die Sache Eingang in den Entwurf des 12. Rundfunkdingsda gefunden hat. Da fragt man sich schon, ob da nicht noch andere Lobbyisten am Werk waren, die zum Beispiel befürchten, zwei große Medienkonzerne könnten ihre staatstragende Rolle einbüßen und von neuen Kräften aus der Internetecke hinweggefegt werden.

Wer übrigens mal sehen will, wie sich der Pressesprecher der LfM ins Getümmel stürzt: http://handelsblatt6.blogg.de/eintrag.php?id=1850
 
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Sicher, daß das allein von den Landesmädchenanstalten ausgeht?

Eben, nicht! Es ist Schutzgelderpressung und Schmiererei unter dem Deckmantel
eines sauberen Gesetzes und selbstverständlich hochlöblicher Absichten.
Erinnert mich stark an die Geschichte mit den "high music royalty rates", mit
denen man in den Staaten vor einem Jahr gleich mal den ganzen Internetradiosektor
ins Nirvana versenken wollte.
Das hat aber aufgrund massiven Widerstandes erst einmal nicht funktioniert.
Das weiß man sicher auch hier, also muss man es vorsichtiger und deutlich
(schein-)liberaler angehen.
Ist der Schwachsinn erst einmal ratifiziert, folgt dann sicher noch Stufe 2 -
der Gesetzgeber liefert ja sowas nach wie suboptimale Betaversionen.

Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln..... Demokratie ist das. :rolleyes:
 
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