Medienkonzentration in NRW - LfM legt ersten Bericht vor

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Die Verleger! Ganz ehrlich: Die sollen ihre Fresse halten und gucken, wie sie ihr bedrucktes Klopapier auch morgen noch an den Mann bringen können, damit ich noch kraftvoll zuscheissen kann. Die sinkenden Absatzzahlen der Zeitungen im Lande (aus erwähnter Studie direkt ablesbar) sollte ihnen zu denken geben. Und wenn sie kein Radio machen können, was sie lange genug bewiesen haben, dann sollten sie es bleiben lassen und sich aufs Kerngeschäft beschränken.
Bevor das aber jetzt wieder in das allgemeine Lamento "Ach, wie würden alle so gerne und man sollte und müsste doch eigentlich, aber es geht nich, geht nich, geht nich" dann werfe ich Heinz Erhardt in die Runde: "Dann geh zu Tante Hedwig, Hedwig, Hedwig", vielleicht steht in deren Karten Karten Karten ja drin, was ist und was noch kommt und was schon war. Womit Hedwigs Karten problemlos inhaltlich die LfM-Studie toppen können. Und ansonsten sag ich dazu nüscht mehr, da schon alles gesagt ist, wenngleich noch nicht von jedem...was aber auch nicht zwangsweise nötig ist.

Nun, in Großbritannien existieren bereits solche ähnlichen Gesetze und Bestimmungen. Wenn Du dort bei einem Piratensender tätig bist und "ausgehoben" wirst, dann kannst Du davon ausgehen, dass Du u.a. für die nächsten fünf Jahre eine Art "Berufsverbot" erteilt bekommst und dort innerhalb dieser Zeit für keinen legalen Sender arbeiten darfst.
Nicht nur in Großbritannien. Mir ist zumindest ein Fall aus Bayern bekannt, dem es genau so passiert ist. Die staatlich unterstützte Zensur funktioniert wunderbar. Das Volk soll ruhig gehalten werden.

@Programmdirektor: Kein Bock? Dann schweige, mach dat Forum zu, guck nen Porno oder sonstwas, was zur Erschlaffung beiträgt.
 
kramerowski hatte beim Verfassen seiner Zeilen wohl nur das Problem, daß er kaum noch überspitzen konnte, weil alles schon so nah an der Realität ist.

Sagen wir mal so: Keine Worthülse ist so hohl und keine Argumentation so krumm und krude, dass sie nicht tatsächlich einem von der LfM in Auftrag gegebenen Gutachten entstammen könnte. :)
Zum Excurs: Lese ich da zwischen den Zeilen etwa subtile Hinweise auf einen neuen "Masterplan"? ;) ;) Grundsätzlich bin ich für mein Teil ja der Meinung, freies Radio sollte auch frei bleiben - was für mich auch die Freiheit und Unabhängigkeit von der Verdummungsmaschinerie der Unterhaltungs- und Konsumgesellschaft beinhaltet.
 
Die Verleger! Ganz ehrlich: Die sollen ihre Fresse halten und gucken, wie sie ihr bedrucktes Klopapier auch morgen noch an den Mann bringen können, damit ich noch kraftvoll zuscheissen kann. Die sinkenden Absatzzahlen der Zeitungen im Lande (aus erwähnter Studie direkt ablesbar) sollte ihnen zu denken geben. Und wenn sie kein Radio machen können, was sie lange genug bewiesen haben, dann sollten sie es bleiben lassen und sich aufs Kerngeschäft beschränken.
Dass die Verleger auch Radio machen, stört mich nicht, ebensowenig, dass sie ihre Pfründe verteidigen wollen (wer will es ihnen verübeln?), wohl jedoch wende ich mich entschieden dagegen, dass es keinen weiteren Privatfunk ohne Verlegerbeteiligung in NRW gibt.
Meine Kritik richtet sich eher an die Verantwortlichen in der Landesregierung, die bisher ständig unter dem Druck der Verlegerlobby in die Knie gegangen sind, anstatt echte Konkurrenz im Rundfunkmarkt zuzulassen.
Genau solche offenbar werdenden Verfilzungen, die deutlich machen, dass dass es den politisch Verantwortlichen inzwischen weniger um das Gemeinwohl, als vielmehr um die Befriedigung von Lobbyinteressen geht, sind einer der Hauptgründe dafür, dass viele Bürger ihr Interesse an der Politik verloren haben.
 
Internetradiofan schrieb:
Genau solche offenbar werdenden Verfilzungen, die deutlich machen, dass dass es den politisch Verantwortlichen inzwischen weniger um das Gemeinwohl, als vielmehr um die Befriedigung von Lobbyinteressen geht...
Wann immer Du wissen willst, warum jemand etwas tut, dann frage Dich: Was hat er davon? Hehre Ziele wie Medienvielfalt, Unabhängigkeit und Freiheit werden nur zum Schein angeführt, um sich bei aller Bevormundung der Bürger obendrein noch einen demokratischen Anstrich zu verpassen. So populistisch es auch klingt: Es geht um poltische Karriere, Pöstchen und Pensionen.

Muss in den ganzen NRW-Threads eigentlich früher oder später immer Streit ausbrechen? :confused:
Nein. Wenn's zu arg wird, einfach ignorieren und nicht solche Postings mit Gegenrede auch noch aufwerten.
 
Anscheinend ja. Scheinen besonders streitsüchtige Zeitgenossen zu sein. Wirkt sich aber auch auf andere Lebensbereiche aus. :D
 
Wann immer Du wissen willst, warum jemand etwas tut, dann frage Dich: Was hat er davon? Hehre Ziele wie Medienvielfalt, Unabhängigkeit und Freiheit werden nur zum Schein angeführt, um sich bei aller Bevormundung der Bürger obendrein noch einen demokratischen Anstrich zu verpassen. So populistisch es auch klingt: Es geht um poltische Karriere, Pöstchen und Pensionen.
Genau so ist es.
Kann man es dem Bürger vor diesem Hintergrund verübeln, wenn er sich dazu entscheidet, nicht mehr zur Wahl zu gehen?
Es gibt ja nicht viele Alternativen: Entweder man wählt die etablierten Parteien, dann änders sich nichts, oder man gibt seine Stimme irgendwelchen Sektierern, was eine noch schlechtere Option darstellt.
 
Der Rundfunk ist aber in jedem Fall Schuld an der Rundfunkverdrossenheit. Und diese führt zu einem Defizit an Politikverständnis, was wiederum einer der Gründe (von zugegebenermaßen vielen) für die generelle Politikverdrossenheit sein dürfte.
 
Dem Rundfunk die Schuld für die Politikverdrossenheit zu geben ist echt abenteuerlich.
Das habe ich nicht behauptet.
Es ließen sich auch andere Aspekte des Wirtschaftslebens benennen, nur kenne ich kaum einen Bereich, in dem die Verfilzungen so offen zutage treten wie im Mediensektor.
Der Bürger ist ja nicht dumm und merkt irgendwann, dass es ganz egal ist, welcher Partei er seine Stimme schenkt, da sich ohnehin nichts ändert.
Freilich ist es auch keine Alternative, den Wahlen fernzubleiben.

Was würde passieren, wenn sich ein SPD-Politiker auf Landesebene für eine Liberalisierung der Rundfunkpolitik stark macht? - Er wird sofort von seinen Parteikollegen zurückgepfiffen!
So etwas ist tatsächlich eingetreten, ohne hier näher auf Details eingehen zu wollen.
Und nun frage mal jemand, welches die Haltung der SPD zum Thema "Weiterer Privatfunk in NRW ohne Beteiligung der Zeitungsverleger" ist! - Die haben noch nicht einmal den Mut, offen zu ihrer politischen Linie zu stehen und verweigern jede Auskunft.
Wäre ja auch verwunderlich, wenn man die bestehenden Verfilzungen zugeben müsste.

Ich jedenfalls habe mich, vielleicht anders als Hinztriller, nicht mit dem Status Quo abgefunden und bin der Meinung, dass Missstände durchaus öffentlich angeprangert werden sollten, deshalb ist es gut, dass es Threads wie diesen gibt.
 
Alle Achtung DJ Magic! Ist das tatsächlich damals so bei Fantasy gelaufen? Das kann sich hören lassen und genau davon sollten sich diese "Möchtegern-Jugendradios", welche oft zur Geisterstunde senden, mal ein paar Scheiben abschneiden. Denn das da oben ist Jugendradio. Klingt auch noch so, als wenn es sogar von echten Jugendlichen und nicht von "Berufs-Jugendlichen" gemacht worden ist. Da werden Fehler gerne verziehen. Schade, dass der Sender nicht mehr funkt.
 
Danke für die Blumen. Ja, das war wirklich unsere erste Sendung da. Wir waren tatsächlich um die 18 und tierisch nervös, denn wir wussten, dass die Leute an der Tanke zu unserem Sound abgehen. Das war eine verdammt geile Zeit. Kein Internetradio, Kassetten und gemeinsame Extase auf dem Parkplatz. Fantasy wurde ausgehoben, weil der Sender 1. immer bekannter wurde, 2. weil Fantasy (vermutlich) intern angeschissen wurde. Das weiß aber keiner so genau. Wir haben die Zeit genossen und fanden es sehr schade, dass der Sender letztendlich wegen einem Idioten (intern?) und weiteren unbekannten Faktoren ausgehoben wurde. Zur Radiolandschaft in NRW kann man nur sagen: Reden/Verhandeln bringt einen nicht weiter, so lange diese große Lobby dahinter steckt. Da ist man fast schon gezwungen, Leuten, die elektronische Musik mögen, mit einem Piratenprogramm zu versorgen. Gut, in Zeiten von Smartphones und Internetradio weiß ich nicht, ob überhaupt noch Junge Leute zuhören würden.
 
Da ist man fast schon gezwungen, Leuten, die elektronische Musik mögen, mit einem Piratenprogramm zu versorgen.
Zu der Zeit habe ich häufig die Steve Mason Experience auf BFBS gehört. Das war schon eine geile Show.
Inzwischen hat sich mein Musikgeschmack verändert und ich stehe eher auf ältere Sachen aus den siebziger und achtziger Jahren, in erster Linie Funk & Soul.
Bei der Technomusik gab es einfach kaum Innovationen mehr; mit der Zeit wurde mir diese Richtung dann einfach zu langweilig.
 
Ja, die Sendung war Kult, genauso wie der Eins Live Partyservice oder die HR3 Clubnight. Da kann man sich leider nur noch die Aufnahmen aus besseren Tagen anhören. David Fukkas Housemusic ist doch zum Reiern.
 
Mittlerweile scheint seit Schließung der lokalen WAZ-Redaktionen zumindest die SPD in ihren Ortsvereinen zu kapieren, dass in NRW seit dem 1. Februar ein absolutes Medienmonopol herrscht: Alle Zeitungen und das jeweilige Lokalradio werden von einer Verlegerkonzentration gesteuert und mit Inhalten bestückt!
 
Irgendwie schon. Nur da ist es wohl noch Niemanden so recht aufgefallen, weil es immerhin 2 -3 lokale Zeitungsredaktionen gab. Die sind jetzt Geschichte. Selbst in der Großstadt Dortmund gibt es seit dem 1.2. nur noch eine lokale Zeitungsredaktion. Und die sitzt genau im gleichen Haus, wo auch der Palast des Lokalsenders zu finden ist.Zufall?

Wie doll allerdings Lokalradio funktioniert bzw. wahrgenommen wird, sieht man, wenn man darüber zu einer Veranstaltung einladen lässt. Resonanz: Kaum einer kommt, denn nur wenige bis Keiner hat es gehört.
 
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