Medienkonzentration in NRW - LfM legt ersten Bericht vor

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Eine generelle Frage an euch: Lohnt es sich in Zeiten von Internetradio und Smartphones noch, (in NRW) einen Piratensender für die junge Zielgruppe zu starten? Das kostet ja alles einen Haufen Kohle, von dem Risiko einmal abgesehen. Hat man da überhaupt noch "normale" Zufallshörer, oder nur ein paar Freaks, die in ihrer Freizeit Piratensender jagen?

Wie ist eure Meinung dazu? Bitte ausführlich gegründen.
 
Eine generelle Frage an euch: Lohnt es sich in Zeiten von Internetradio und Smartphones noch, (in NRW) einen Piratensender für die junge Zielgruppe zu starten? Das kostet ja alles einen Haufen Kohle, von dem Risiko einmal abgesehen. Hat man da überhaupt noch "normale" Zufallshörer, oder nur ein paar Freaks, die in ihrer Freizeit Piratensender jagen?
Wie ist eure Meinung dazu? Bitte ausführlich gegründen.

Internetradio kann nur machen, wer ein prall gefülltes Portemonnaie hat. Schon ein "Mini-Sender" mit nur 75 gleichzeitigen Hörern schlägt quartalsweise mit rund 400 Euro an Gebühren nur für GEMA und GVL zu Buche. Ab dem 76. Hörer wird es sofort noch teurer. Werbung darf zudem bei diesem Tarif nicht ausgestrahlt werden. Da muss dann sofort ein noch höherer gebucht werden.Ob man mit Webradio überhaupt Erfolg hat, oder nur die "Urheber" bezahlt - ist schwer zu sagen. Denn Webradios gibt es wie "Sand am Meer".

Schwarzfunk scheint da kostengünstiger und auch "etwas besonderes" zu sein (man beachte das sehr erfolgreiche Dance-Projekt welches mit seinen Namen einem Modediscounter ganz nahe kommt...) - solange man nicht erwischt wird. Live ist so etwas natürlich nur recht schwer zu verwirklichen, da Deutschland ein vollautomatisches Peilsystem hat. Aber dank kleiner MP3-Player dürfte so etwas auch recht einfach "unbemannt" realisierbar sein. Schlimmstenfalls ist dann halt der Sender weg. Es sei denn, da steht ne Adresse drauf. Soll ja einige geben, die betreiben das als Hobby. Auch nachdem sie schon öfters Besuch von der Behörde hatten. "Andere Hobbys kosten auch Geld" bekommt man von den Machern zu hören. Recht haben sie.
Eine weitere Möglichkeit sehe ich in dem Aufbau eines Netzwerkes mit zugelassenen (CE-ZEICHEN) Mini-Transmittern. Die reichen zwar nur rund 100 - 200 Meter - aber wenn man sie im Dutzend geschickt als Repeater plaziert oder jeweils aus dem Internet über einen nichtöffentlichen Stream füttert....
So kann jeder selbst überlegen, was er macht. Die legale Möglichkeit, Bürgerfunksendungen zu erstellen, ist seit mindestens fünf Jahren in NRW ja für "Normalsterbliche" nach dem gültigem Gesetz vorüber. Apropo Gesetz: Unter https://www.landesmediengesetz.nrw.de/node/11491#node-11970 kann noch 7 Tage mitdiskutiert werden, was im Mediengesetz von NRW geändert werden soll. Eine Registrierung ist nicht nötig!
 
Internetradio kann nur machen, wer ein prall gefülltes Portemonnaie hat. Schon ein "Mini-Sender" mit nur 75 gleichzeitigen Hörern schlägt quartalsweise mit rund 400 Euro an Gebühren nur für GEMA und GVL zu Buche. Ab dem 76. Hörer wird es sofort noch teurer. Werbung darf zudem bei diesem Tarif nicht ausgestrahlt werden. Da muss dann sofort ein noch höherer gebucht werden.
Aha? Quelle (also genaue Quelle und nicht nur http://www.Gema.de oder http://www.GVL.de)?
 
Frag mal den "Vadder" in Berlin. Da biste dann schon mit 100 im Monat dabei. Hinzu kommen noch 30 für die andere Gesellschaft. Wie schon gesagt gibt es Webradios wie "Sand am Meer" und das Image ist durch die sogenannten "Modis" mit ihren mischpultlosen Klicki-Bunti-Webradingens-Dödelradios und 5 Euro Headsets ganz schön angegriffen.
 
Schwarzfunk scheint da kostengünstiger und auch "etwas besonderes" zu sein (man beachte das sehr erfolgreiche Dance-Projekt welches mit seinen Namen einem Modediscounter ganz nahe kommt...)
Angeblich wurde das Bußgeld auf 20.000€ erhöht, glaubt man den Aussagen in diversen (geschlossenen) Piraten-Foren.
Eine unabhängige Bestätigung habe ich allerdings nicht.

Wenn man Pech hat, kommt es zudem zu einer Hausdurchsuchung.
Das ist zwar angsichts einer Ordnungswidrigkeit völlig übertrieben, aber bereits vorgefallen.

Natürlich sind das alles Einschüchterungsversuche.
 
Angeblich wurde das Bußgeld auf 20.000€ erhöht, glaubt man den Aussagen in diversen (geschlossenen) Piraten-Foren.
Eine unabhängige Bestätigung habe ich allerdings nicht.

Wenn man Pech hat, kommt es zudem zu einer Hausdurchsuchung.
Das ist zwar angsichts einer Ordnungswidrigkeit völlig übertrieben, aber bereits vorgefallen.

Natürlich sind das alles Einschüchterungsversuche.

Wie sollen sich die 20.000 Euro denn bitte zusammensetzen? Ein Peileinsatz kann doch so teuer nun auch wieder nicht sein. Okay - wenn ein anderer Sender gestört wird, kann es teuer werden wegen Werbeausfall etc...
 
@Radiofreak11: Hier das Zitat einer anonymen Quelle:
Bundesnetzagentur verschärft offenkundig Vorgehen gegen Piratensender:

Anfang dieses Jahres erlebte ich eine Überraschung, als ich den ersten Bußgeldbescheid diesen Jahres gegen einen UKW-Piraten wegen eines Verstoßes gegen das TKG erhielt und dort ein Bußgeld in Höhe von 20.000 Euro (!) verhängt worden war.

Ich habe mich mittlerweile bei der für den Erlass dieses Bussgeldbescheides zuständigen Stelle der Bundesnetzagentur, der Bußgeldstelle Berlin, erkundigt, ob die Höhe des Bußgeldes korrekt sei.

Dieses wurde mir bestätigt und mir wurde erläutert, dass die Höhe des Bußgeldes von 20.000 Euro wohl ab diesem Jahr die Höhe ist, die regelmäßig verhängt werden soll.

Eher sei es sogar so, dass Bußgelder noch höher ausfallen könnten. Zum einen orientiert sich die Höhe des Bußgeldes offenkundig nunmehr daran, was bei einer Durchsuchung an Equipment vorgefunden wird, sprich dessen potenzieller Wert, zum anderen scheint es jetzt so zu sein, dass die Bundesnetzagentur ähnlich hohe Strafen verhängen will, wie dieses in den Niederlanden der Fall ist.

Mein Eindruck war, dass die niederländischen Behörden Druck auf die deutsche Bundesnetzagentur ausübt. Auch um gegebenenfalls zu vermeiden, dass holländische Piratenkollegen auf das deutsche Staatsgebiet ausweichen.

Es bleibt abzuwarten, in welcher Höhe die nächsten Bußgeldbescheide ausfallen werden, und wenn der erste Bußgeldbescheid beim Amtsgericht landet, die Richter ein angemessenes Bußgeld einstufen werden.

Offenbar beginnt man nun damit, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
 
Bei welchem "Sender" bzw. in welchem Bundesland soll das denn so passiert sein? Schlimm. Die Jungs wollen doch nur ein bisschen Spaß am Senden und radiomachen haben - weil sie es legal nirgendwo dürften. Es ist ja nun auch mal geil.
 
Ja Du musst es ja wissen
Internetradiofan schrieb:
Hier das Zitat einer anonymen Quelle:
Wie Du siehst, weiß er es.

Die Jungs wollen doch nur ein bisschen Spaß am Senden und radiomachen haben - weil sie es legal nirgendwo dürften.
Ja, das auch. Wenn ich aber sehe, wie die von unseren Politikern für unsere Demokratie ach so wichtig gepriesene Vieltfalt mit Füßen getreten wird, dann frage ich mich wirklich, ob Schwarzsenden nicht sogar die Pflicht eines guten Demokraten wäre.
 
Das ist noch ne weitere Perspektive. Was ist, wenn das plötzlich alle machen? In Holland kommt doch schon der Peildienst den Sendern kaum hinterher.. Wenn ich das richtig verstanden habe, kämpft man in NL für den Erhalt der "Heimatmusik" (Polka-Schlager) im Äther. Wird wohl auch bald dann bei uns an der Tagesordnung sein, denn der Deutsche Schlager steht sogar schon bei den ARD-Sendern auf dem Abstellgleis!
 
Sehr interessant diese Diskussion. Danke für eure Meinungen. Damit ist aber mein Grundgedanke immer noch nicht geklärt. Die Frage war, ob Junge Leute heutzutage, vor Allem in NRW, noch UKW Radio hören, oder hören die dank des tollen NRW Programmes nur noch Internetradio? Ist dann nicht das Angebot höher als die Nachfrage? Ein Argument für UKW ist natürlich die schnelle und einfache Möglichkeit das Programm zu hören. Vor allem im Auto natürlich. Doch da kommt ja jetzt DAB+ in Fahrt.
 
Um endlich mal Magics Frage zu beantworten: Mit 'ner Menge Mundpropaganda und auffälligen Flyern - verteilt bei großen Events - lassen sich in der Tat noch (!) junge Leute auch in NRW an den (analogen) Empfänger locken...
 
Sind damit echte Multiplexe möglich? Damit könnte man sich dann ja zumindest auf dem eigenen Grundstück mit einer Auswahl interessanter Programme ab Sat oder Webstream versorgen. ;)
 
@Radiocat: Ja, das entsprechende Video mit dem selbst zusammengestellten Multiplex hat der Uploader inzwischen wieder bei YouTube entfernt.

Bei den Kosten für das Gerät ist das ganze jedoch ziemlich uninteressant.
 
Es würde ja schon die Erzeugung eines normalen DAB(ALT)-Signals ausreichen, falls dies einfacher möglich ist. Dann aber mit der vollen Bandbreite und nicht nur 128Kbps! Muss denn immer ein Multiplex gebündelt werden? Das müsste doch auch mit nur einem Programm funktionieren - oder? Als Sender könnte man doch zunächst mit so einer VHF-Dose von z.B. nem alten Telespiel oder Videorecorder experimentieren.

Um was für ein Gerät handelt es sich beim USRP B100 überhaupt? Ein "offizieller" DAB+ Sender ist es wohl nicht.
 
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