Medientreffpunkt diskutiert Bruch mit dem Format

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Vom 3. bis 5. Mai fand in Leipzig wieder der Medientreffpunkt Mitteldeutschland statt. Eines der dort besprochenen Themen war das Formatradio. Die folgende PM stammt von der Homepage zu der Veranstaltung (www.medientreffpunkt.de):

Formatradio ist wie Busfahren

Medientreffpunkt diskutiert Bruch mit dem Format

Das Formatradio hat in den vergangenen Jahrzehnten zweifellos einen Siegeszug erlebt. Doch inzwischen langweilen sich nicht nur Radiomacher, sondern auch viele Hörer ob des Einheitsbreis. Was ist schief gelaufen mit dem Formatradio und wie könnte die Zukunft aussehen, wurden auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig Radio-Experten gefragt.

"Formatradio ist wie Busfahren", meinte Christian Langhorst von Radio Bremen. "So sicher und zuverlässig. Aber auch ohne Überraschung." Helmut Lehnert vom RBB ergänzte: "Wenn ein Sender nur auf Zuverlässigkeit ausgerichtet ist, dann wird's langweilig." Das Sicherheitsbedürfnis im Privatradio-Bereich sei extrem hoch. Ans Mikrofon würden keine Persönlichkeiten mehr gelassen, weil sie störend seien. Bei Radio1 würden die Moderatoren jedoch als Individualisten akzeptiert und nicht formatiert. "Sie dürfen keine Kunstfiguren werden", so Lehnert.

Nach Ansicht von Bernt von zur Mühlen von moreUneed hat die Formatradio-Debatte einen falschen Verlauf genommen. Man könne zwar nicht Theater spielen ohne Regelwerk. Und Format sei ein Regelwerk. Das sei aber zu sehr erstarrt. In den vergangenen Jahren habe eine "Verschrumpelung auf ein Beispiel" stattgefunden. Quer durch Deutschland gebe es scheinbar nur einen Sender, der jeweils nur einen anderen Namen habe. Musik-Research sollte für Formatradio nicht DIE, sondern nur EINE Orientierungs-Vorgabe sein, so von zur Mühlen. Christian Langhorst von Radio Bremen ergänzte: "Hätte Mozart an den Höfen Researches in Auftrag gegeben, was für ein Gedudel hätte er hinterlassen."

Auch für Prof. Ludwig Hilmer von der Hochschule Mittweida gibt es bei den Programmmachern einen falschen Ansatz. Die Durchhörbarkeit eines Programms sei nur ein Mittel, aber nicht das Ziel. Und auch wenn die Musik das Wichtigste sei, müsse noch lange nicht das Wort darunter leiden und "nach unten gefahren" werden. Die Kritik richte sich aber nicht nur an die privaten Sender, so Hilmer. "Warum hören auch öffentlich-rechtliche Sender auf, gebaute Beiträge zu senden?"

Düster die Prognose von Christian Langhorst von Radio Bremen: "Kaum einer wird den Mut haben, Gehaltvolles zu produzieren." Helmut Lehnert vom RBB ist sich sicher: "Mit Primitivkonzepten kann in Zukunft kein Geld mehr verdient werden." Das Publikum habe zwar den Respekt vor dem Radio verloren. Den könne man sich aber wiederholen. Auch Bernt von zur Mühlen von moreUneed glaubt an ein Revival des Radios. "Was hält Private eigentlich davon ab, Hörspiele zu senden?" (Veronika Grandke, MTM)
 
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Der Ex-RADIOSPION schrieb:
"Formatradio ist wie Busfahren", meinte Christian Langhorst von Radio Bremen. "So sicher und zuverlässig. Aber auch ohne Überraschung."
(Veronika Grandke, MTM)

Kathmandu - Bei einem Busunfall in Nepal sind am Samstag mindestens 29 Menschen ums Leben gekommen. Der Bus kam auf einer Gebirgsstraße nahe der Ortschaft Dhaireni westlich von Kathmandu von der Fahrbahn ab und stürzte einen Abhang hinunter, wie die Polizei mitteilte. Rettungskräfte eilten zur Stelle, um die Verletzten zu bergen und in Krankenhäuser zu bringen. Die Unglücksursache war zunächst unklar, doch kommt es auf den kurvenreichen Straßen des Himalaya-Staates häufig zu schweren Unfällen. (APA/AP)

Bei einem Busunglück sind in Marokko mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen, 27 erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Ein Reisebus war nach Angaben der Polizei am Dienstag nördlich von Casablanca auf der Autobahn nach Rabat ins Schleudern gekommen und umgestürzt.
Die Ursache des Unfalls, der sich auf regennasser Fahrbahn ereignete, war zunächst nicht bekannt. Die Polizei untersuchte, ob der Fahrer möglicherweise am Steuer eingeschlafen war. Der Bus hatte sich auf der Route von Marrakesch nach Rabat befunden. Ausländer hatten sich in dem Fahrzeug keine befunden. (APA/dpa/Reuters)


Türkei: Zwei Tote bei Busunglück - Ein Deutscher unter den Toten
In Antalya kam es zu einem Unfall mit einem Kleinbus bei dem zwei Menschen ihr Leben lassen mussten. An Bord waren Touristen aus Deutschland und Österreich. Die Touristen waren gerade mit dem Bus auf dem Weg zum Flughafen. Sie waren kurz vor dem Rückflug. Die verletzten Menschen wurden in mehrere Krankenhäuser gebracht. Neben einem Deutschen starb auch ein Türke.


24 Jugendliche sterben bei Busunglück in Finnland
Am Freitag sind bei einem schweren Busunglück in Finnland 24 Jugendliche ums Leben gekommen. Weitere 15 wurden größtenteils schwer bis sehr schwer verletzt. Akute Lebensgefahr bestehe aber für keines der Opfer. Auf vereister Straße geriet ein LKW ins Schleudern und stieß schließlich mit dem Bus zusammen. Als Reaktion auf das Unglück werden nach Anordnung der Regierung alle Flaggen auf Halbmast gesetzt.

Quelle: www.n-tv.de
 
AW: Medientreffpunkt diskutiert Bruch mit dem Format

Ach das ist der Zusammenhang:
Formatradio ist so langweilig, daß sogar Busfahrer einschlafen und an die Mauer fahren...in der Tat lebensgefährlich.
Ich denke, Formatradio sollte aus Sicherheitsgründen beim Autofahren verboten werden.
Sollte man dringend auf den Beipackzettel, äh ich meine das RDS-Display schreiben
 
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Seit wann hören denn Katzen Radio ? ....

Das Problem in Deutschland ist nach wie vor die Auslegung der verschiedenen Formatradiodefinitionen im deutschen Äther. So gesehen sind die Ergebnisse dieses Meidentreffs durchaus richtig ...

Nachtrag: interessante Diskussion (siehe Links von K13)
 
AW: Medientreffpunkt diskutiert Bruch mit dem Format

Wenn wir bei dem Beispiel mit der Busfahrt bleiben, dann möchte ich aber lieber in einem schönen, gemütlichen Bus sitzen, als mit der verrosteten Schrottlaube des Herrn Langhorst befördert zu werden. Ich finde es weniger spannend, wenn auf einmal die Bremsen versagen. Und der Hörer findet das offenbar auch und schaltet um.

Ich find das tragisch bis lustig, wenn Leute wie Langhorst in der Öffentlichkeit Formatradio als "Busfahren" bezeichnen. Dieser Oberloser des deutschen Radios hat ja noch nicht einmal begriffen, wie Formatradio funktioniert. Da hat er aus der Not eine Tugend gemacht und ein furchtbar schlechtes Radioprogramm nach dem anderen gezimmert. Die Welle hat er beerdigt und wurde dann noch -mir unverständlich- der Herunterwirtschafter von Radio Bremen 4. Mal sehen, wie lange sowas gut geht.

Mein Tipp: Gehen Sie mal in die Fahrschule und lernen Sie Busfahren, Herr Langhorst. Vielleicht bewahrt Sie sowas vor der sicherlich bevorstehenden Arbeitslosigkeit!

Da wird mir ja schlecht!

Der Schlickrutscher
 
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Der Ex-RADIOSPION schrieb:
Auch Bernt von zur Mühlen von moreUneed glaubt an ein Revival des Radios. "Was hält Private eigentlich davon ab, Hörspiele zu senden?" (Veronika Grandke, MTM)

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der heutige Hörer, dem seit 20 Jahren eingetrichtert wird, daß Radio nur zur Hintergrundberieselung taugt, willens ist, Fernsehen ohne Bilder zu akzeptieren. Zumindest nicht in der kritischen Masse, die nötig ist, um teuere Hörspielproduktionen zu finanzieren.
 
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