Mehr Musik, weniger Moderation

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oliverlpz

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Vor ein paar wochen wurde ich sowohl von Bekannten und Freunden darauf hingewiesen,das im Radio doch mehr Musik gespielt werden müsste und weniger moderiert werden soll!!!! Es hieß : "Ich will einfach mehr Musik hören und das doofe dazwischengesende geht mir auf den Sack." Tickert mal eure Meinung!!!!

[Dieser Beitrag wurde von oliverlpz am 03.07.2002 editiert.]
 
Das wäre ja gar kein Radio mehr ohne Moderation!! Dann sind deine Bekannten wohl eher zu faul CD's zu kaufen und erwarten dann vom Radio die Lieder alle abzunudeln. Vielleicht meinten sie mit Dazwischengequatsche auch die dauerhafte Claimerei und die Werbung. Kann ja sein. Dann wäre das berechtigt. Aber mehr Musik?? Das spielen doch die meisten eh schon. Eher zu viel Musik.
 
Ich kann das allerdings auch nur bestätigen. In meinem Freundeskreis wollen auch nur alle am liebsten Radio ohne Moderation. Abgesehen von Nachrichtenkanälen.

D.h. wenn sie informiert werden wollen, schalten sie eine Infowelle ein, ansonsten bitte nur noch Musik, ohne Werbung, ohne Claims und ohne Informationen...

Ob ihr's glaubt oder nicht, ich befürchte in ein paar Jahren werden wir da landen: personalisierte Musikstreams für jedermann und überall. Das klassische Radio hat verloren...
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Das ist doch purer Blödsinn. So eine Haltung haben nur Hörer von Dudelsendern, wo den Mods ohnehin nichts Vernünftiges mehr aus dem Mund kommt. Bei denen ist es nur konsequent, einen Verzicht jeglicher Kommentare zu fordern. Leider werden dann die Hörer irgendwann auch auf Nachrichten, Wetter, Verkehr und Werbung verzichten wollen. Und dann beißt sich die Katze in den Schwanz.

Bei Sendern wie SWR3 hört man gerne auch auf die Berichte, selbst wenn manche inhaltlich ziemlich dünn sind. Bei SWR3 käme kein Hörer auf die Idee, NUR Musik zu fordern. Und SWR3 hat spätestens seit der letzten MA auch die Lizenz zum Gelddrucken.
 
Das glaube ich nicht so ganz.

Ich habe auch schon sehr häufig gehört: "Hört doch mal auf mit diesem dauernden Gequatsche, spielt lieber Musik!"

Da dachte ich zuerst immer: das kann ja gar nicht. Wir sagen doch nur drei Mal pro Stunde etwas!

Bis ich dann heraus bekam: die meinen die station-Voice mit "Gequatsche" - sprich: Jingles, Drop-Ins, etc.

Kann das sein...???
 
@MAXX

genau das was ich oben in meinem Posting schon geschrieben habe! DAS stört, nicht die Moderatoren selbst!
 
Der Durchschnittsmassenhörer stellt einfach Unterbrechungen des Musikflusses fest und betitelt das mit Gequatsche usw. Er unterscheidet nicht zwischen Stationvoice oder DJ oder Werbung.

- Bei der derzeitigen MA-Mechanik können wir nicht auf ein Maximum an Positionierung verzichten.

- Private können selbstredend nicht auf Werbung verzichten.

- Bleiben nur die Moderationen. Und damit die kurz bleiben, produzieren wir sie vor (was die Hörer, die einen DJ nicht von der Stationvoice unterscheiden können eh nicht merken, WENN es gut gemacht ist) ODER wir lassen den Moderator gleich weg und lassens die Stationvoice sagen.

Wie sagt de Lisle immer so schön: "If you wanna get it right, don't let the DJs do the job!"

Und wenn ich doch ein bißchen Personality brauche (um mich von eventeul vorhandener Konkurrenz abzusetzen) Dann hole ich mir jemand aus dem Fernsehen, den ich bezahlen kann und lass den ein einmal pro Stunde vorproduziert was sagen, bejingle aber die Sendung nach jedem Titel mit dem "Star" und schon haben wir einen Promi in der Show.

Das Radio stirbt nicht, das ist Evolution. Der Komet ist eingeschlagen, schluckt Staub liebe Dinos!


[Dieser Beitrag wurde von Jasemine am 01.07.2002 editiert.]
 
@ Jasemine
Nach dem Prinzip verfährt grad NRJ Sachsen. Aber mir rollen sich alle Fußnägel. Hoffentlich geht der Schuss nach hinten los! Die Tokessa klingt ja schlimmer als "Tim tonight". Und das will schon was heißen!
 
Zum Thema vorproduzierte Sendung: OLDIE95. Dieser Sender produziert fast das ganze Wochenende vor. Den Nachmittag mit Jörg Christian Petershofen zum Beispiel. Der Kollege darf mindestens 3x pro Stunde seinen Namen, die Station und den nächsten Titel ansagen. Das an sich ist ja gar nicht so schlimm, immerhin hat OLDIE95 kein Geld. ABER, die Art und Weise wie OLDIE95 das macht, erschreckend und höchst unprofessionell. Da soll mir einer sagen, der Hörer bekommt das nicht mit. Ich habe sogar mittlerweile den Eindruck, dass die Sonntagschiene die Samstagsschiene und umgekehrt ist. Das der Petershofen das mit sich machen lässt, ich habe den auch schon anders reden gehört. Noch so ein trauiges Beispiel: NRJ HH am Samstag- und Sonntagnachmittag!
 
Oje, Jasemine ! Das ist die Evolution in den Radio-Tod !

Wer soll soetwas hören, das nicht mehr hergibt, als meine eigene CD, MP3 ?

Entmenschlichtes Radio wird auf Dauer nicht funktionieren. Das sind lauter Ansichten der derzeitigen Piblizistik-Literatur, wo ein Auto vom anderen abschreibt. Diese Theorien werden genauso wenig funktionieren, wie die Theorie des Kommunismus nicht funktioniert hat.

Wer im Radio Musik hört, will mit dieser nicht alleingelassen sein !
 
Alles wird wegrationalisiert und zum Schluss der Sender selber...

Wozu brauchts denn 5 solche Abspielstationen, die alle das gleiche bringen? Eine langt doch vollkommen.
 
Man sehe sich RelaxFM an.
Ist zwar Sparte, aber das wird früher oder später auch im größeren AC Umfang Realität werden.
Sky macht es gerade vor (oder versucht es zumindest).
Ich nehme als bestes Beispiel für einen Durchschnittshörer meine Eltern. Gelabere, auch wenn es nett und unterhaltsam ist nervt, Werbung geht vorbei und Nachrichten und Verkehr ... naja, das nimmt man mal so mit.
Und dann der Kommentar: "Ich hör lieber CD!"

Alles klar!

@Jasemine: Der Staub ist dick, er legt sich nicht nur auf diestimmbänder, drückt die Gehälter und nimmt manchem die Lust zum senden.
Radio ist nicht tot - oder doch - nein - es stirbt langsam das, was wir in den 80igern als Radio mit ufgebaut haben. Wir sind älter geworden, fetter und ... die Kreativität hat der Markt abgewählt.
Aber ... es lebt sich bequem damit.

PotA.

P.S. Ich weise hier nur auf charlie Dore hin und auf den Piloten...
"... I've been listening to your show on the radio and you seem like a friend to me..."
Das war einmal! Ich auch!
 
Video killt the Radiostar. Blick nach vorn! Blick nach vorn!

@Sachsenradio: schlimmer als Tim tonight? Höchstens zu 55 1/5-Prozent. *Hüstel*

@Radioblabla: In Bezug auf Oldie95 und deren Vorproduktion: Deswegen sagte ich ja auch "WENN es gut gemacht ist".

@Pirni: ich würde Dir zustimmen, wenn ich glauben würde, dass die Leute sich die nicht leichte Arbeit machen würden, selbst Musik zusammen zu stellen. Das machen Sie aber nicht (höchstens die Jüngeren tendenziell aber auch nicht in der Masse und nicht immer).
Deshalb hätte Radio komplett ohne Stimmen on air einen Produktvorteil: Die im Idealfall gut ausgewählte Musik ohne Unterbrechungen. Aber da wir ja wegen der MA positionieren müssen, geht das bei uns sowieso nicht (aber bei den Amis schon: Bezahlmusikchannels a la Sirius oder XM). Oder guck mal nach Holland auf Sky.

@Pilot o.t.A.: Was in den 80ern "aufgebaut" worden ist, war damals gut und schön. Heute stört es leider als überkommene Kruste von falschen Prioritäten.

Damals waren die guten Radiojournalisten, die Super-Ramptalker-spitzen-Blenden-DJs, tiefe-Voice-Intellektuellen und Musikliebhaber-Bürokraten die Helden des Radios.

Plötzlich stellten einige Sender fest: Lass die scheiße weg und werde trotzdem reich.

Heute sind im Radio die Marktforscher, die Selektor-Manager, die willfährigen Praktikanten und die Pseudo-Stars am machen.

Und mir ist's wirklich egal. Hauptsache die Leute schalten die Programme ein und sagen bei der MA, dass sie es hören und die Programme können diese Hörer gut vermarkten.

Alles andere ist rein akademisch, philosophisch und radioverliebt und sollte von öffentlich-rechtlichen Sendern gefordert werden. Die müssen ja kein Geld verdienen.
 
Hi,

also ich hör auch immer von Bekannten, spielt im Radio doch bitte mehr Musik, ich selber teile auch diese Meinung, den Dumpfbacken gequatsche stört die Musik.

Als guten Ansatz kann ich nur Charivari 95.5 nennen. Die haben 4 Stunden am Tag die Nonstop-Strecke, nur mit Service-Breaks und die hat laut FA gut zugelegt, während der Rest ziemlich abgekackt ist! Leider wird das in München kein anderer Sender mehr praktizieren können, weils sonst geklaut klingt, war aber ne gute Idee.
 
@ RadioBlaBla

NRJ HH sendet meines Wissens nach Samstag und Sonntag Nachmittag immer live! Lediglich die Euro Hot 30 sind Samstag Mittag - selbstredend - vorproduziert. Wie das mit den Abendstunden in der Woche aussieht - 22h bis 00h - weiß ich nicht so genau... ...kann sein, dass die da voicetracken.

Gruß!
 
Es ist nun einmal so, daß es Leute gibt, nach deren Ansicht es nicht primäre Aufgabe des Rundfunks ist, Profit einzuspielen. Und solche Leute vertreten dann eben z.B. die Ansicht, daß bestimmte Sendeveranstaltungen im Grunde nichts mehr mit Rundfunk zu tun haben, sondern als Mediendienst anzusehen wären. Sich dann daran zu belustigen, daß diese Meinung u.U. mit unzutreffenden Begriffen artikuliert wird, finde ich schon etwas billig.

Was nun die hier diskutierte Frage betrifft: Das ist eben das Dilemma, vor dem "ihr" steht: "Eure" Positionierungen nerven die Leute nur, sie untergraben "euer" eigenes Konzept. Dasselbe gilt dann natürlich auch für Nachrichten usw., die man ja bringen muß, um sich das Privileg, Rundfunk zu sein, nicht zu verscherzen.

Ich muß erstmal weg...
 
Gott sei dank werden die Menschen, die verstanden haben, um was es geht immer mehr. Danke Jasemine. Du sprichst mir aus der Seele, insbesondere was das Schreckgespenst CD-Wechsler und MP3-Freaks angeht. Die Masse (und um die geht es schliesslich) macht sich wirklich nicht die Mühe, sich in ihrer kostbaren Freizeit ein Musikprogramm zu stricken, insbesondere dann nicht, wenn es einen Sender gibt, der genau dieses leistet, und zwar immer dann, wenn er einschaltet und seine Lieblingstitel laufen. Eine enge Rotation kann das bei einer durchschnittlichen Verweildauer von ca. 90 Minuten problemlos leisten. Nervig wird das nur für die Macher (sorry... so ist das Leben). Selbst diejenigen, die länger als die 90 Minuten hören haben mit der engen Rotation kein Problem, weil - was sie bekommen sind ihre Lieblingshits... und darüber hat sich noch kein Hörer beschwert... (jedenfalls nicht die Masse).
Grundsätzlich geht es beim Radio doch nur um zwei Dinge:
Erstens: Wieviel Kohle ziehe ich aus dem Laden? und Zweitens: Was will/erwartet die Masse meiner Hörer? (übrigens genau in dieser Reihenfolge). Im Bestfall kann ich die Antwort auf diese beiden Fragen wirtschaftlich sinnvoll verbinden. Wenn nicht, dann muss ich es lassen. Wenn ich keine kreativen Mitarbeiter habe, die lustig sind, dann muss ich Comedy halt bleiben lassen - und lieber Musik spielen (weil das die Masse der Hörer will). Wenn ich Moderatoren habe, die nicht das Potential einer Personality haben, wird der Versuch, sie als Personality aufzubauen richtig in die Hose gehen. Und der Hörer sagt: "Mann... der Laberer... wann hält er endlich die Klappe - und spielt endlich meine Musik". Das ist die Krux, die ich noch endlos so weiterführen könnte... Will heissen: Habe ich geile Comedy-Autoren, die eine für die Masse taugliche und erfolgreiche Comedy produzieren können, wird diese Erfolg haben - und damit auch der Sender... Habe ich eine Radiopersonality, wird diese Erfolg haben - und damit auch der Sender.

Um es auf einen einfachen Nenner zu bringen: Wenn "Wort" "Musik" schlagen will, dann muss "Wort" in diesem Moment besser sein als "Musik".

Und Terminator hat recht mit dem Beispiel Charivari... nur die Stunden, in denen sie nonstop-Musik spielen sind erfolgreiche Stunden bei Charivari... anderes Beispiel aus dem Münchner Markt ist Gong... in den Stunden, in denen der Wortanteil extrem hoch ist (z.B. Samstag Nachmittag während der Sportsendung 15 - 18 Uhr) spielt Gong alle Hörer aus dem Programm (von 43.000 auf 0 (!) Hörer)...

Und eins zum Abschluss... Radio ist ein sehr schnelles Medium (manche sagen sogar, das Schnellste). Sollten die Bedürfnisse der Masse der Hörer ein anderes Programm wünschen, wird sich das erfolgreiche Radio darauf einzustellen wissen... keine Angst.
 
@ Jasemine
bezüglich selbst zusammengestellte Musik.

Das tun bereits mehr als ihr glaubt !
Außerdem es gibt ja die fertigen zusammengestellten Musikstunden - vom Bravo Sampler bis zur heruntergeladenen Country-Stunde für den Trucker und Country-Freak.

In den neuen UMTS-Handies wird man sich fix und fertige Musikzusammenstellungen runterladen können.

Wer will dann noch das eng formatierte Musikradio, das nach Wochen immer noch dieselben endlosen Wiederholungen spielt, hören?
Zugegeben, etwas Zeit brauchts noch. Aber ich kenne schon viele, die dem Musikhören im Radio bereits ADE gesagt haben. Die hören nur noch den Verkehrsfunk per ARI-Taste.

Schließlich müssen die MILLIARDEN CDs allein vom Jahr 2001 ja irgendwo sein !
 
@Jasemine: Du hast ja recht! Trotzdem denke ich, dass es in gewissen Bereichen durchaus Rückschritte geben kann. Du willst nicht behaupten, dass der Selktro-Radio-Macher keine guten stimmen mehr braucht.
Bitte! Noch sind wir nicht bei Big-Brother und machen alla Zladdi Mugge.
Mir persönlich geht es meilenweit bzw. tngiert mich quasi garnicht, wieviel Inhalt dessen, den man zum Besten geben muß verkauft wird. Ich krieg ja auch meine Kohle für. Nur wenn der Inhalt dann zu platt wird, dann geht es mir auf den S... Und ich bin feste davon überzeugt, dass sender, die ausschließlich auf Musikmods setzen, sofern sie nicht ein spartenpublikum bedienen oder in Ballungszentren eine Alternative zum Dudelfunk mit Laberei darstellen ein Phänomen sind, das schnell wieder vom Markt verschwindet.
Das ist zu beiläufig. Da wird auch werbung überhört!

PotA.
 
Also, @Soseies, jasemine (Du schreibst sehr charmant...grinsebacke) und so weida...

Grundsätzlich habt ihr mit euren Argumenten Recht.

Natürlich nimmt hat die Radionutzung nicht groß abgenommen, oder die Leude hören weniger Radio, weils MP3s, CDs (welch neues Medium, sarkast), Kassetten oder so was gibt.
Ich kenne aber keinen mehr (ich weiß, nicht repräsentativ), die Radio noch richtig gut finden.
Auch im ndr 2 - Gästebuch - wenns mal nicht zensiert wird - kotzen die Leute eigentlich nur und beschweren sich über die Einfallslosigkeit und die Eintöingkeit der Musikauswahl.
Will sagen: Radio wird -nebenbei- gehört, um sich zu informieren, um unterhalten zu werden, um Mukke im hintergrund zu haben.
Aber gut findet die immer gleiche Weichspül-Austauschbar-Lala eigentlich niemand.
Zitat eines Hörers aus dem ndr 2 - Gästebuch: "Ist euch schon mal aufgefallen, dass Reamonn ein neues Lied haben? Spielt es doch endlich mal, nicht immer nur Supergirl!"

Derlei Meinungen gibt es wohl bei und über jeden Sender.

Und das ist es, was mich an Typen wie Soseies so traurig macht.
Kaum einer will heute noch vier Minuten BmE´s in einer Servicewelle.
Die kreuzlangweilige und absehbare Musikrotation, dazu kommt die penetrante und so was von langweilige und verlogene Claimerei, nervt JEDEN. Wirklich jeden.
Sowohl meine Freunde und Bekannten, als auch die Arzthelferin, mit der man Smalltalk hält, den Lehrer, den man ob ner Schulklassenaktion in Lübeck interviewt - and, finally, auch (zum beispiel) die Schreiber im ndr 2 - Gästebuch.
Ich glaube, dass Radio der späten Achtziger, der frühen Neunziger würde in der 1 zu 1 Form heute auch keiner mehr ertragen oder hören wollen.
Trotzdem sagen alle, dass Radio früher besser war. That´s it.

Fazit: Beim Sex mal das Licht anlassen, ist einfallsreicher, als Formatradio.



[Dieser Beitrag wurde von Marty Jannetty am 02.07.2002 editiert.]
 
Mein Fazit aus Euren Beiträge: Radio hat keine große Zukunft mehr!

Ich persönlich finde das sehr traurig. Wenn ich dann noch Beiträge wie Jasemines lesen muss, wird mir das immer mehr klar, weil die Radiomacher sich und ihren Sender damit einfach kaputt machen. Aber es stimmt: Radio will heute niemand mehr wirklich hören, eben nur noch als Hintergrundberieselung. Aber vielleicht sollten wir mal fragen, woran das liegt. Spaßgesellschaft? Mehr Stress im Leben? Interessantere Medien?

[Dieser Beitrag wurde von Hitradio am 02.07.2002 editiert.]
 
hier mal was ohne zusatzkommentar:
Mit einer täglichen Radionutzung von gut 4 1/4 Stunden (257 Minuten Verweildauer) bleibt Radio das meistgenutzte Medium der Bundesbürger. Radio ist somit trotz zunehmender Medienangebote auch weiterhin der wichtigste Begleiter im Alltag der Bundesbürger.

Aus ARD Werbung Sales&Services GmbH vom 6.3.2002. Und jetzt seid ihr dran!!!
 
Bitteschön:
Aus den Münchener Medientagen 2001 "Radio in der Krise?"

"Weniger Radionutzung,
zum zweitenmal in Folge bei der MA weniger Nutzer!

Einbrüche beim Werbeumsatz,
bis zu 60% Minus bei den bayrischen Lokalradios!

Was sind die Gründe für die kritische Situation der deutschen Radioindustrie 2001?

Auf den Münchener Medientagen haben sich Medienmacher und Werbetreibende wieder einmal "besoffen geredet" so Hartmut Gläsmann GF "Radio NRW".
[...]
Da gibt es massive Entlassungen z.B. bei "Hitradio Antenne Niedersachsen", da brechen die Werbeumsätze bei den Lokalradios, existenzbedrohend, ein und zu allem Überfluß hören auch immer weniger Menschen Radio, wenn man der letzten MediaAnalyse glaubt.
Selbstverständlich blieben auch die Diskussionen auf den Münchener Medientagen nicht unbeeinflußt von diesen Problemen.

Es wurden Fragen gestellt:
Warum funktioniert Talkradio in Deutschland nicht?
Warum gibt es keine Radiostars wie in Frankreich, Spanien oder Italien?
Ist Formatvielfalt in Deutschland möglich, nötig?

Und es gab auch Antworten:
Neue Wege der Medienforschung werden präsentiert!
Vielfalt durch digitales Satellitenradio propagiert!
Die Radiowatch als neues Meßinstrument vorgeschlagen

Warum Radio nur als Zusatzmedium gebucht wird hat Wolfgang Schuldlos, Geschäftsführer von "more media" präzise formuliert.
Er sagt unter anderem: Radio ist LANGWEILIG geworden! Die Reichweitenzahlen sind nicht aktuell und zu UNGENAU! Das TV hat im Bezug auf Flexibilität bei der Buchung STARK aufgeholt!
[...]
Die Langeweile im deutschen Radio ist unüberhörbar, von Flensburg bis Berchtesgaden hören Sie die gleichen Songs mit minimal modifizierten Slogans, Phraseoligies, auf allen Stationen.
[...]
Das viel größere Problem liegt jedoch im Wort- und Unterhaltungsbereich.
Die Musik ist Einschaltfaktor Nummer EINS aber die Musik ist nur dann ein Wettbewerbsvorteil wenn mein Hörer sie EINDEUTIG zuordnen kann."
....usw.

Ich will jetzt nicht alles zitieren, lest Euch den Artikel mal in voller Länge durch unter
http://www.radiomanager.de/21stcentury/medientage.htm

Was sagt Ihr dazu?

[Dieser Beitrag wurde von Hitradio am 02.07.2002 editiert.]
 
@Soseies: den Dank geb ich zurück!
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@Jojo: Danke auch für die Zahlen. Es gab auch eine Untersuchung, bei der die Befragten die Medien nennen sollten, auf die sie auf keinen Fall verzichten würden. Das unverzichtbarste Medium für die Mehrheit: RAdio.

Aber wie auch immer. Man kann sicher alles mögliche in irgendwelchen Statistiken finden. Es kommt aber eben nur auf eins an: auf die Zahlen, die für die werbetreibende Wirtschaft zählen.

Ob die stimmen oder nicht, stell ich gar nicht zur Debatte. Hauptsache man kann mit den MA-Zahlen Geld verdienen.

Und was diese Cassandra-Visionen von Pirni angeht: Ja mei, egal wie sich der Markt verändert, eins steht fest: solange es die Nachfrage von Werbekunden gibt, ihnen Kontakte in Form von Hörern zu liefern, haben die privaten Medien etwas zu tun. Ob dann mit Wort und Musik, Datendiensten, Geruchsübertragungen oder Pirnis Wort zum Weltuntergang ist doch mal global betrachtet völlig egal. Hauptsache Kontakte gewinnbringend vermarktet.

Alles andere ist nur Radioverliebtheit der Macher von Gestern oder der Fans von Vorgestern.

(Ob's wohl auch ein Forum gibt, in dem die rausgeschmissenen Setzer der Druckindustrie den Bleimatern nachweinen und sich gegen die selbstlayoutenden Redakteure wenden? "QUARK EXPRESS MUSS GEHEN, DIE LINOTYPE KOMMT WIEDER IST NUR EINE FRAGE DER ZEIT BIS DIE LESER DAS AUCH WOLLEN - BUUUHAAA!)

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[Dieser Beitrag wurde von Jasemine am 02.07.2002 editiert.]
 
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