"Mehr!Radio" Düsseldorf: Interessantes Modell oder Spinnerei?

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Der Radiotor

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In Nordrhein-Westfalen wächst der Druck auf die Landesanstalt für Medien (LfM) bezüglich einer baldigen regionalen Ausschreibung für das Digitalradio DAB+. So plant der jüngst lizenzierte Veranstalter "Mehr!Radio" im Ballungsraum Düsseldorf als Kern einer lokalen DAB+-Plattform ein Spartenprogramm mit Musik und Unterhaltung. Den lokalen DAB+-Mux will man selbst betreiben und auch für andere Veranstalter öffnen. Das erläuterte Stefan Kleinrahm für die fünf Gesellschafter gegenüber dem Branchendienst "Dehnmedia": „Wir können ziemlich schnell starten.“

Weiterlesen: http://www.satnews.de/mlesen.php?id=e0b00dca984a5189efdd781a2c2dde8a
http://www.dehnmedia.de/?page=update

Die Idee dahinter ist nicht schlecht: DAB+ Mux im Eigenbetrieb, dabei wird man nicht nur Programm-, sondern auch Muxbetreiber, umgeht so die Verbreitungskosten und kann die Ausgaben für den rein technischen Sendebetrieb sogar refinanzieren. Zumal es heute schon Möglichkeiten gibt einen ganzen DAB+ Mux günstiger zu betreiben als eine Low Power UKW-Frequenz.

Die Jungs haben sich nur mit NRW das falsche Bundesland ausgesucht :)
 
Das würden sicher viele wollen. Nur wollen ist nicht machen.
Wie will man senden ohne Lizenz und Frequenz?

Der Rheinlandmux ist ja ein ähnliches Projekt.
 
Düsseldorf ist Ideal. Die Leute lechzen nach mehr Programmen. Die Region ist dicht besiedelt und das Einkommen ist bei vielen recht hoch. Neue Radios zu kaufen ist hier schneller gemacht als neue Sender lizenziert. Und der http://www.rheinlandmux.de in Köln steht auch schon in den Startlöchern.
 
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NRW ist halt immer hintenan. Aber je größer der Druck.......
Wichtig wären halt große Medienunternehmen die den Markt erobern wollen.
Bei der Ausschreibung der letzten freien Frequenzen war die Nachfrage ja da.
 
In Düsseldorf geht es den Radiohörern doch noch relativ gut. Da fällt ja per UKW noch der SWR und einiges andere aus dem "wilden Süden" ein. Bisschen weiter drinnen in NRW sieht das dann vermutlich schon trüber aus.
 
Das wäre das erste richtige private Radioprogramm in NRW (wenn wir die Aachener Jahre mit Dornier mal aussen vor lassen). Höchste Zeit wird es ja, dass auch dieses Bundesland in der Realität ankommt. Steter Tropfen höhlt den Stein. Weitermachen. Und hinter dem Projekt sind erfahrene Radiomacher und keine Spinner à la Stabsstelle. Das lässt hoffen.
 
Wenn ich schon lese

Allerdings will die LfM zunächst ein Gutachten über die Tragfähigkeit von DAB+ und die Auswirkungen auf den lokalen UKW-Hörfunk in Auftrag geben

sträuben sich mir alle Nackenhaare. Wieso muss die LfM ein Gutachten darüber einholen? Es trägt doch der Veranstalter das finanzielle Risiko. Wenn das nicht tragfähig ist, dann ist doch DER pleite und nicht die LfM und wieso Auswirkungen auf den lokalen UKW-Hörfunk? Haben die den Knall nicht gehört? Wenn ich in einem Ort ne Bäckerei aufmachen will, holt das Ordnungsamt doch auch nicht vorher noch ein Gutachten ein, ob sich im Ort zwei Bäckereien überhaupt halten können. Sowas nennt man eigentlich freie Marktwirtschaft, aber davon hat man in NRW im Medienbereich wohl noch nie was gehört. Das gehört gar nicht in deren Kompetenzbereich sowas zu prüfen. Wenn darüber eben ein paar lokale Stationen in NRW pleite gehen, dann ist das eben so. Dann war das angebotene Produkt eben nicht gut genug. Die können sich doch direkt mit Trump zusammentun und das neue NRW Motto "Lokalfunk first" ausrufen. Ach nee, das würde ja bedeuten, dass es noch was anderes gäbe. Also dann doch lieber "Lokalfunk only". :D
Ich finde es einfach erschreckend wie man sich hinter Gutachten verschanzt, anstatt mal klar und offen zu sagen, wir wollen in NRW keine privaten Radioveranstalter. Das dürfte doch wohl jedem mittlerweile klar sein, aber diese rumgeeiere ja, nein, vielleicht irgendwann mal, ist doch einfach nur noch erbärmlich.
 
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Mit nichts kann man so viel Geld verschleudern wie mit Gutachten. Wer etwas verhindern oder auf die lange Bank schieben will und sich generell vor Verantwortung und Entscheidungen drücken will, gibt Gutachten in Auftrag. Gibt das eine Gutachten dann nicht das gewünschte Ergebnis, wird es schön unter Verschluss gehalten und unter neuen Vorzeichen ein weiteres gemacht. Der Wahnsinn hat doch in allen Bereichen Methode. Leute, lasst das mit diesem Radio und werdet Gutachter, da könnt ihr schön viel Geld verdienen aus öffentlichen Kassen!
 
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Ganz klar hier steckt mehr hinter wahrscheinlich die Angst sofern Dab+ auf Sendung ist das die Sparten bzw Lokalen Sender nicht mehr gehört werden.
 
Es trägt doch der Veranstalter das finanzielle Risiko. Wenn das nicht tragfähig ist, dann ist doch DER pleite und nicht die LfM und wieso Auswirkungen auf den lokalen UKW-Hörfunk? Haben die den Knall nicht gehört? Wenn ich in einem Ort ne Bäckerei aufmachen will, holt das Ordnungsamt doch auch nicht vorher noch ein Gutachten ein, ob sich im Ort zwei Bäckereien überhaupt halten können. Sowas nennt man eigentlich freie Marktwirtschaft, aber davon hat man in NRW im Medienbereich wohl noch nie was gehört.
Ja. Während man in Zeiten des globalisierten Turbokapitalismus kleine Firmen, Läden oder Handwerker völlig im Stich lässt und einer nach dem anderen über die Klinge springt, weil irgendwer aus China, oder weil er groß genug ist, das ganze billiger/besser hinkriegt, gibt es im NRW-Hörfunk einen Anachronismus, der seinesgleichen sucht. Von Wettbewerb oder ansatzweise marktwirtschaftlichen Verhältnissen ist da keine Spur zu sehen. Bemerkenswert eigentlich!

Mit nichts kann man so viel Geld verschleudern wie mit Gutachten. Wer etwas verhindern oder auf die lange Bank schieben will und sich generell vor Verantwortung und Entscheidungen drücken will, gibt Gutachten in Auftrag. Gibt das eine Gutachten dann nicht das gewünschte Ergebnis, wird es schön unter Verschluss gehalten und unter neuen Vorzeichen ein weiteres gemacht. Der Wahnsinn hat doch in allen Bereichen Methode. Leute, lasst das mit diesem Radio und werdet Gutachter, da könnt ihr schön viel Geld verdienen aus öffentlichen Kassen!
Man könnte glauben, NRW sei eine Insel, oder wäre das erste Bundesland, das DAB+ einführen will.

Wozu ein Gutachten? DAB+ ist seit Jahren real auf Sendung, es genügt doch der Blick auf die Nachbar(bundes)länder, um einschätzen zu können, was Sache ist. Und wie erfolgreich DAB+ nun tatsächlich ist, spielt doch eigentlich gar keine Rolle, das ist tatsächlich nicht Aufgabe der Landesmedienanstalt. Deren Aufgabe ist aber doch, Kapazitäten die frei sind und für die es Interessenten gibt, auszuschreiben. Punkt!
 
Wenn ich in einem Ort ne Bäckerei aufmachen will, holt das Ordnungsamt doch auch nicht vorher noch ein Gutachten ein, ob sich im Ort zwei Bäckereien überhaupt halten können.
So direkt zwar nicht... und auch nicht das Ordnungsamt... aber doch, ja, wird gemacht.
Z.B. in der benachbarten Kreisstadt. Wenn dort ein Stadtrand-Markt aufmacht im Gewerbegebiet auf der ehemals grünen Wiese, wird ihm verboten, ein "innenstadtrelevantes Sortiment" anzubieten. Was das ist, klärt natürlich... ein Gutachten. Diese ungenannt bleibende Kreisstadt ist auch kein Einzelfall.
 
Deshalb macht Unternehmertum in Deutschland ja auch keinen Spaß...es sei denn, Du hast das an anderer Stelle schon erwähnte koloskopische Verhältnis zu den jeweiligen Amtsträgern. Unterhalte Dich mal mit Gaststättenbetreibern. Nirgendwo werden Dir so viele Steine in den Weg gelegt wie in unserem ach so bunten Ländchen....
 
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