Michael Jackson und die Radiosender

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Radiokult

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Im Zuge der Debatte um die neue HBO-Doku über den vermeintlichen Kindesmißbrauch durch Michael Jackson und die darauffolgende Verbannung von Jackson-Titeln bei einigen Radiosendern gibt es ein Interview mit der Antenne-Bayern-Chefin zu der Thematik. Ein durchaus aufschlußreiches Gespräch, was allerdings auch einige, na sagen wir mal sehr vielsagende Aussagen enthält. "Generell vermissen Hörer keine Songs, die wir nicht spielen", wäre so ein Beispiel, das ich einfach mal so stehen lassen würde....
Am suspektesten wird es dann, wenn ein in den 80ern schon einmal viel diskutiertes Werk von Falco ins Spiel kommt. Zitat: "Dagegen haben wir intern schon vor längerer Zeit beschlossen, den Song „Jeanny“ von Falco nicht mehr zu spielen, weil in diesem Werk Missbrauch toleriert wird." Aber: "Das Radio ist nicht der Richter, der über Künstler zu urteilen hat. Und was trägt so ein Boykott denn überhaupt zur Debatte bei? Ich glaube, das ist relativ kurzsichtig...."
Eine schöne Schere hat man da im Kopf in Bayern.

Komplettes Interview: https://www.jetzt.de/musik/hbo-doku-leaving-neverland-veranlasst-viele-radiosender-michael-jackson-songs-zu-boykottieren
 
So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört. Beide Künstler sind schon längst tot, und bei M. Jackson ist der Missbrauch von Kindern m. W. noch nie bewiesen worden. Also kein Grund, diesen Künstler nicht zu spielen.

Und zu Falco: Der hat mit seinen Texten immer schon polarisiert, aber mich stört das nicht. Aber das ist wieder typisch "deutsche Bürokratie": Alles, was anders ist und nicht in diese Welt passt, verbieten.
 
Ich dachte in den letzten Wochen eigentlich eher: nanu? Ist Michael Jackson schon wieder gestorben? Da dieser im Radio auf einmal so häufig gespielt wurde. Dabei nehme ich die typischen Dudelfunker eigentlich nur "im Vorbeigehen" wahr, selber gezielt einschalten kommt nie vor.
 
Michael Jackson ist dieses Jahr zehn Jahre tot. Da kommt sicher noch so einiges auf uns zu. (Airplay, Sondersendungen, Sonderhefte) (26.6., wenn ich mich nicht irre)
 
Es gab immer diesen geschmacklosen Witz mit dem Star der in die steckt.... Gerüchte, Behauptungen etc.
Michael Jackson war immer widerlich, einziger Unterschied: nun bezahlt er keine RA´s mehr, die seinen Ruf retten. Schon damals hätten die Rundfunkanstalten einen Schnitt machen müssen. Alles was jetzt passiert ist scheinheilig und eindeutig zu spät. Moralisch und auch Ohrentechnisch gehört dieser KF verbannt, und nicht erst jetzt, sondern schon vor Jahren!
 
Wer hat Michael Jackson eigentlich zum King of Pop auserkoren? Es klingt ein wenig wie die zweite Geige, hinter Elvis, aber immer noch besser als der König von Mallorca.
 
Michael Jacksons Musik war auch noch nie mein Fall. Warum ausgerechnet er der "King of Pop" gewesen sein sollte was und ist mir unerklärlich. Sicherlich einer von diesen Hypes, denen der Mainstream sich nicht entziehen wollte, so wie die sprichwörtlichen Lemminge.
 
Beim Pop der 80er Jahre war eben der Einäugige König, aus der zeitlichen Distanz betrachtet, würde heute sicher niemand mehr MJ als "King Of Pop" bezeichnen. Als König der Extrovertierten oder als Video-König vielleicht, aber das war's dann auch sicher schon.
 
Was fürf ein albernes Kauderwelsch. Michael Jackson hat weltweit geschätzte 750 Mio. Tonträger verkauft, gefolgt von Madonna mit rund 400 Mio. Tonträgern. Damit ist er ganz eindeutig aus der Pop-Ära der "King of Pop". So einfach ist die Erklärung. Mehr Tonträger als Jackson haben übrigens nur die Beatles und Elvis Presley verkauft mit jeweils rund 1 Mrd. Elvis hat zum Beispiel nicht umsonst den Beinamen King of Rock 'n' Roll.

Es gab immer diesen geschmacklosen Witz mit dem Star der in die steckt.... Gerüchte, Behauptungen etc.
Michael Jackson war immer widerlich, einziger Unterschied: nun bezahlt er keine RA´s mehr, die seinen Ruf retten. Schon damals hätten die Rundfunkanstalten einen Schnitt machen müssen. Alles was jetzt passiert ist scheinheilig und eindeutig zu spät. Moralisch und auch Ohrentechnisch gehört dieser KF verbannt, und nicht erst jetzt, sondern schon vor Jahren!
Weil? Ich bin nun nicht der große Michael-Jackson-Fan. Aber es waren eben immer nur Gerüchte und Behauptungen. Und es ist ja nicht so, dass es nicht schon zu seinen Lebzeiten diverse Prozesse wegen solcher vermeintlichen Vorfälle gegeben hätte. Verurteilt wurde er aber nicht. Dafür hat es nie gereicht.
Solange vor allem um die Weihnachtszeit herum bei so manchem Sender immer noch der "Christmas Rock 'n' Roll" von Gary Glitter gespielt wird, ist das Verstoßen von Michael Jackson aus den Playlisten pure Heuchelei. Glitter ist mehrfach rechtskräftig wegen solcher Vergehen verurteilt worden.
Die nicht unumstrittene "Leaving Neverland"-Doku läuft übrigens am 06. April in deutscher Erstausstrahlung auf Pro7.
 
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Michael Jackson hat weltweit geschätzte 750 Mio. Tonträger verkauft, gefolgt von Madonna mit rund 400 Mio. Tonträgern. Damit ist er ganz eindeutig aus der Pop-Ära der "King of Pop". So einfach ist die Erklärung. Mehr Tonträger als Jackson haben übrigens nur die Beatles und Elvis Presley verkauft mit jeweils rund 1 Mrd. Elvis hat zum Beispiel nicht umsonst den Beinamen King of Rock 'n' Roll.
So ist es. Danke, @Radiokult für diese Klarstellung.
 
Die nicht unumstrittene "Leaving Neverland"-Doku läuft übrigens am 06. April in deutscher Erstausstrahlung auf Pro7.


Mit 3mal Werbung dazwischen, Dauereinblendung für "Schlag den Star" und vermutlich 15 Minuten kürzer als das Original auf DVD, weil für FSK 16 zurecht geschnitten, so wie neulich die Final Destination Filme weit nach 22 Uhr die derart sinnfrei gekürzt wurden dass man als Zuschauer der Handlung nicht mehr folgen konnte??

Fernsehen ist nicht umsonst da, wo es derzeit ist. Im Würgegriff von transatlantischen Internetdiensten. Zurecht.
 
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Soweit ich weiß, gibt es die Doku (noch) nicht auf DVD und auch keine FSK Einstufung.
Final Destination ab 22 Uhr geschnitten, weil FSK 18 Filme per Gesetz erst ab 23 Uhr gezeigt werden dürfen.
 
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weil FSK 18 Filme per Gesetz erst ab 23 Uhr gezeigt werden dürfen.
Das stimmt so nicht. Die ÖR sind zwar grundsätzlich an die Vorgaben der FSK gebunden, können aber über eventuelle Ausnahmen, sprich Sendung vor 23 Uhr, selbst entscheiden. Privatsender müssen bei der FSK einen Ausnahmeantrag zur Sendung stellen, welchem in der Regel auch entsprochen wird. Rein vom Gesetz her dürften vor 22 Uhr nicht mal FSK 16-Filme laufen...
In Zeiten von Webstreaming, Youtube und unzähligen anderen Videoportalen mit unterschiedlichsten Inhalten wirken diese Regeln ohnehin reichlich antiquiert und sind quasi überflüßig.
 
Diese linearen Zeiten mögen nötig sein, aber wirken irgendwo doch ziemlich aus der Zeit gefallen. Wer möchte sich überhaupt eine 4 Stunden Dokumentation über Michael Jackson angucken? Dafür muss man schon ein ziemlich großer Fan sein.
 
Wer es sich ohne Werbebreaks und im englischen Orginal anschauen will, wird inzwischen bei Youtube fündig. Dort ist die komplette 4-Stunden-Doku aktuell abrufbar. Allerdings wechseln die URLs des öfteren, denn HBO gefällt das verständlicherweise nicht so recht... womit wir irgendwie wieder beim aktuell viel diskutierten §13 in Sachen Urheberrecht wären. ;)
 
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Die meisten Jackson-Songs sind kompositorisch simpel, die einzelnen Versatzstücke eines Songs wiederholen sich permanent. Schon allein deshalb würde ich Jackson heute nur noch wohldosiert spielen. Dass er außerdem unter dem starken Verdacht steht, Päderast gewesen zu sein, sollte im Radio inhaltlich in Beiträgen und Interviews mit Zeitzeugen aufgearbeitet werden. Die heute geäußerten Vorwürfe kommen mindestens zehn Jahre zu spät. Jetzt kann er sich nicht mehr verteidigen. Ihn wegen dieser Vorwürfe aus dem Radio zu verbannen erscheint mir fragwürdig.
 
Die meisten Jackson-Songs sind kompositorisch simpel
Schluck.
Da muss ich doch mal meinen alten Freund und Welt-Jazz-Legende Quincy Jones fragen, warum er sich ausgerechnet in die Niederungen dieses Jackson-Pops herabgelassen hat, um dieses simple Kompositionszeug durch seine Arrangements zu veredeln. Ich vermute mal, er hatte Langeweile. Dass die miserablen Songs Hitchancen hätten, konnte er ja nicht in Betracht ziehen.
 
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