Mikrofon-Vergleich TLM 170 / TLM 107 / M 990

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Sehr schön. Dann merkt man nicht, dass die Aufnahmen von zwei verschiedenen Mikrofonen in zwei verschiedenen Räumen stammen: Mit dem Gefell M 930 Ts im Sprecherraum habe ich den ersten und den letzten Absatz aufgenommen, und mit dem Neumann TLM 193, welches sich inzwischen an einem zweiten Mika-Arm direkt an meinem Schnittplatz befindet und in einen zweiten TM 101 geht, habe ich den O-Ton overvoiced. Die Edelohren im Recording-Forum haben das auch nicht gemerkt. Dann ist es mir also gelungen, beide Situationen so in den Kanalzügen anzugleichen, dass das prinzipiell geht. Im Regelfall werde ich aber nicht mischen, sondern in einem Film kommen die Sprachaufnahmen entweder aus dem Sprecherraum oder direkt vom Schnittplatz. Letzteres geht ja ohnehin nur, wenn ich die Sprachaufnahme sofort in Mischungen aus Musik und/oder Atmo einbette.

Aufnahmen mit Dritten oder für Dritte werden stets im Sprecherraum erfolgen. Aber ich habe eben auch öfter mal sehr kleinteilige Sachen, die ich dann direkt am Schnittplatz aufnehmen kann, dann muss ich nicht ständig hin- und herrennen.

So sieht das nun aus mit dem TLM 193 am Schnittplatz. Mittels Mika-Arm kann ich das einfach zwischen Arbeits- und Abstellposition drehen. All zu böse nahe Reflexionen scheine ich mir da auch nicht einzufangen.

Matthias

tlm193.jpg

Und hier noch zur Vollständigkeit das M 930 Ts im Sprecherraum mit den neuen Schlitzplatten:

m930ts.jpg
 
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Im Prinzip ist ja beides traditionelle Studiooptik, wenn auch die Lochsteine nur im Fernsehbereich. Geht natürlich nur dort, wo man direkt auf der Bodenplatte anfangen kann. Da sind übrigens mehrere Drahtanker pro Quadratmeter, um die Lochsteinwand zu stabilisieren. War damals aber recht kostengünstig zu realisieren.

Den Ausbau mit den Schlitzplatten habe ich selbst gemacht, dahinter sind Plattenschwinger. Hatte ich ja hier mal beschrieben. Das hätte von einem Studiobauer sicher das Zehnfache gekostet.

Matthias
 
Das sieht wirklich sehr amtlich aus. Und hört sich auch so an. Da ist ja das TX, sehr schön!
 
Genau! Das M 930 Ts aus dem Sprecherraum geht durch einen TM 101, den TM 105, den TM 119 und den TM 138. Danach ist die Bearbeitung beendet, im DHD oder mit Plugins im Rechner mache ich nichts. Das TLM 193 geht durch den zweiten TM 101 und den zweiten TM 138. Daher erfolgt dann noch EQ, leichte Kompression, Limiting und De-Essing im DHD. Auch dort nichts mit nachträglichen Plugins.

Meiner Meinung nach ist es am besten, auf analoger Ebene das Signal so gut wie möglich zu bearbeiten, und es erst dann zu digitalisieren.

Der Weg direkt in einen DHD-Mikrofoneingang ist für mich keine zufriedenstellende Lösung, das ist heute nicht anders als früher. Es gibt im Prinzip nur eine handvoll zufriedenstellende Mikrofonvorverstärker, an der Spitze der TM 101 von ADT. Nach dem Tod von Herrn Jüngling aber derzeit neu nicht zu bekommen.

Matthias
 
Nein, nach wie vor keine Ahnung, wie man das Zeitsignal aus dem Rechner in den Core schickt. Die Frage ist ja, ob über dieses Netzwerkkabel überhaupt noch andere Daten außer Audio fließen. Kann ja sein, dass das eine das andere ausschließt. Ich kann ja noch mal beim Errichter nachfragen, ob ihm inzwischen was eingefallen ist.

Matthias
 
Dann einfach auch mal mein Arbeitsplätzchen
 

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Müste ich mal probieren. Aber unter dem Strich bleibt wohl die wenig überraschende Erkenntnis, dass das TLM 107 als frische Entwicklung einfach zeitgemäßer klingt. Wenn ich das nun über einen vernünftigen Vorverstärker anschließe und mich ein wenig um das De-Essing kümmere, sollte ich damit qualitativ weit vorne sein, auch wenn ich mich vom M 990 verabschiede.

Ich weiß nach wie vor nicht, ob ich von ADT noch was bekomme. Wenn nicht, würde ich wohl ein kleines 500er-Gehäuse nehmen und dort einen Vorverstärker und eine Kompressor von SSL und den De-Esser von SPL reinbauen. Alternativ auch den Vorverstärker Millennia HV 35.

Oder ich gehe auf 19 Zoll 2 HE und nehme einen Neve Portico II Channel. Allerdings kenne ich niemanden, der damit schon mal gearbeitet hat und weiß daher nicht, ob er sich für Sprachaufnahmen bewährt hat. Die Musikstudio-Leute haben ja wieder ganz andere Anforderungen.

Blöderweise habe ich die ADT-Module verkauft, weil ich dachte, sie nicht mehr zu benötigen. Aber ich bleibe dabei: richtig gute Sprachaufnahmen erfordern am Anfang der Signalkette sehr gute analoge Geräte, bevor man dann digitalisiert.

Matthias
Dann bleibt noch ein MV 810 oder ein MV810/2 oder ein V740 oder ein V781.:)))

Das MKH 416 wird auch gerne für Hörbuchproduktionen verwendet. U.a. an einem MV 810/2.
VG
jokeramik
 
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