Mikrofonpegel- und (Eigen-)Monitoring

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RadioTom-Tom

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Hallo zusammen,

Da ich aus dem Webradio Bereich komme stellt sich mir immer eine brekehrende Frage:

Weshalb ist das Eigenmonitoring der Stimme so wichtig?
Das es wichtig und gut ist, ist mir schon seid Jahren klar und ich praktiziere es natürlich auch mittels Mischpult etc.

Mir geht es mehr darum, zu wissen welche enorme Vorteile das mit sich bringt ausser selbst die Stimme beim moderieren eventuell unterbewusst/unbewusst des Musikbettes oder der Klangumgebung bei einer Ramp zu steuern.

Davon abgesehen hab ich zwar auch schon in einem Funkhaus meine Sendungen gemacht, jedoch mit fürchterlicher Latzenz auf den Ohren geschuldet an dem Idioten der sich Techniker bei dem Sender geschumpfen hatte.

Ein Phänomen das mir bei allen! Mischpulten unterhalb der 1000€ Grenze aufgefallen ist, also nicht expliziten Broadcast Pulten, war das die Stimme im Kopfhörer nicht das selbe Verhältnis zur Musik hat wie im Master Signal das raus geht. (PreDSP)

Ergo, Aircheck klingt Sahne aber das Mikro im Kopf scheint zu leise. Kennt das jemand von euch? Wie kann man das umgehen?

Danke schon mal.
 
Es geht immer um das Lautheitsverhältnis zwischen eigener Moderation und der Musik. Das im eigenen Kopfhörer zu beurteilen ist äußerst schwierig, weil man sich wegen des Körperschalls ganz anders hört als es „in echt“ der Fall ist. So recht geht das eben nur über Lautsprecher, der Selbstfahrer braucht schon ein gehöriges Maß an Erfahrung um sich auszusteuern. Das liegt nicht am Pult, gleich welcher Preisklasse.

ich [habe] auch schon in einem Funkhaus meine Sendungen gemacht, jedoch mit fürchterlicher Latzenz auf den Ohren
Falschen Abhörpunkt angewählt? Es würde mich sehr interessieren, von welchem Funkhaus die Rede ist.
 
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Ein Privates das damals ins Kabelnetz gesendet hatte. Mittlerweile auf DAB+ mit grottenschlechtem Soundprozessing. Damals hatte ich davon noch keine Ahnung, mittlerweile weiß ich das er den Kopfhörer PostDSP (Stereotool) eingesetzt hatte. 😖
 
Das liegt nicht am Pult, gleich welcher Preisklasse.
So ist es. Im übrigen ist die Pauschalisierung, die @RadioTom-Tom anbringt, vollkommen unangebracht.

Ein Phänomen das mir bei allen! Mischpulten unterhalb der 1000€ Grenze aufgefallen ist, also nicht expliziten Broadcast Pulten, war das die Stimme im Kopfhörer nicht das selbe Verhältnis zur Musik hat wie im Master Signal das raus geht. (PreDSP)
Kompletter Blödsinn. Diese willkürlich gewählte Preisgrenze sagt so ziemlich gar nichts aus.

Deiner Logik zufolge müsste bereits die D&R Webstation, die gerade die 1.000er-Marke übersprungen hat, einen qualitativ hochwertigen Abhörpunkt bieten, richtig?
Das gilt dann wohl auch für das Allen & Heath XB-14.2.

Na gut, denken wir mal weiter: Das XB-14.2 ist die aufgebohrte Broadcast-Variante hüstel :rolleyes: seines kleineren FOH-Bruders ZED-14. Und da dieses wiederum deutlich unter 1.000 Euro zu haben ist, soll das direct monitoring dort schlechter sein?

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Diese beiden Pulte von Allen & Heath verfügen über einen Master-Insert.
Wow.
Wenn ich also ein amtliches Hardware-Soundprocessing am Start habe, kann ich das Signal sogar latenzfrei post DSP abhören. Ein D&R-Pult kann das so ohne weiteres nicht; jedenfalls nicht die Webstation.

Und jetzt erzähl' mir bitte noch mal was über Preisgrenzen.
 
Wenn ich also ein amtliches Hardware-Soundprocessing am Start habe, kann ich das Signal sogar latenzfrei post DSP abhören.
Na ja, wenn’s richtig amtlich wird, dann auch wieder nicht. Moderne Optimods zum Beispiel besitzen sogar einen dezidierten Abhörausgang, auf dem ein bißchen weniger prozessiert wird, er dafür aber gegenüber dem Sendeweg eine erträgliche Latenz aufweist.
 
Stimmt, das wäre richtig amtlich.
Aber mal ernsthaft: Im Internetradio? Monsieur belieben zu scherzen.

Vielleicht als "Abfallprodukt" eines DAB- oder lokalen UKW-Senders mit Webstream, ja, aber doch nicht für einen Webradiosender allein.
Wobei ich allerdings zugeben muss, dass bei manchen engagierten Hobby-Webradiomachern mittlerweile auch (gute!) digitale Mischpulte Einzug halten. Da fließt Geld, das stimmt.

Dennoch: Der beste Optimod nützt nichts, wenn am Ende ein vollkommen versaubeutelter Sound bei rumkommt (wie bei den meisten Webradios). Und: Nein, das liegt definitiv nicht am Abhörpunkt und auch nicht am direct monitoring.

Momentan sind mir nur zwei Webradios bekannt, die es schaffen, mit -18 LUFS oder leiser zu senden.
In der Automation, nicht jedoch live. :rolleyes:
Für die anderen, lauteren Brüllpegel kannste den Optimod dann auch gepflegt in die Tonne kloppen. Er macht diesen Unfug vielleicht mit, wird in dem Fall aber als Schadensbegrenzer missbraucht.
 
Nur zum Verständnis - gemeint ist eine Latenz, die durch das Pult erzeugt wird?
Welches ernsthafte Pult erzeugt denn selbst eine solche Latenz? Ich kenne nur externes Processing als Verursacher. Mischpulthersteller sind doch bemüht, die interne Latenz so gering wie möglich zu halten.
 
Hui, da hab ich wohl eine Diskussion angefacht was?

Also die Erklärung von @Südfunk 3 ...

Das im eigenen Kopfhörer zu beurteilen ist äußerst schwierig, weil man sich wegen des Körperschalls ganz anders hört als es „in echt“ der Fall ist.
... war schon sehr gut. Vielen Dank dafür.

Ich hatte das bis dato einfach der günstigen Preisklassen geschuldet. Aber dem ist ja nicht so. Das weis ich jetzt auch. Vielen Dank für die Aufklärung :thumbsup:
Da ich mir kein A&H XB14-2 oder D&R leisten kann (oder möchte), hatte ich hierzu einfach noch nie einen Vergleich sammeln können.

Ich selbst verwende ein Behringer X18 Digital Pult und für meinen Kopfhörer hab ich einfach einen separaten BUS definiert. Nachdem ich alles eingepegelt hatte, auch mein Mikrofon mittels Aircheck ohne aufwändige Analyse Hardware, hab ich mein Mic im Bus einfach ein klein wenig lauter gemacht. Was aber keine Auswirkungen im Main-Mix hat sondern nur für mich im Kopf.
Nur zum Verständnis - gemeint ist eine Latenz, die durch das Pult erzeugt wird?
Welches ernsthafte Pult erzeugt denn selbst eine solche Latenz?
Nein sowas ist NICHT gemeint. Ich hatte damit nur Anmerken wollen, als ich mal an einem DHD? stand, das ich es dort nicht beurteilen konnte weil der Techniker des Senders den Kopfhörer PostDSP geschalten hatte. Dadurch kam die Latenz. Klar war meine Stimme dort "dominanter" weil er mit den Master Kompressoren auch nicht gegeizt hatte, jedoch konnte ich hierfür keinen Vergleich zwischen Analogen Mischpulten und Digitalen Mischpulten ziehen.
 
Nachdem ich alles eingepegelt hatte, auch mein Mikrofon mittels Aircheck ohne aufwändige Analyse Hardware, hab ich mein Mic im Bus einfach ein klein wenig lauter gemacht. Was aber keine Auswirkungen im Main-Mix hat sondern nur für mich im Kopf.
Das ist eine brauchbare Methode für Leute, die genügend Busse zur Verfügung haben. Wichtig ist, auch für Summenabhörer, der Punkt „mittels Airchecks“: So lange die eigenen Mitschnitte abhören und kritisch beurteilen, und beim nächstenmal gegebenenfalls die Pegel ändern bis es paßt.
 
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Mögen mich jetzt viele für mein DX 1000 steinigen: Ich habe den (für mich) brauchbaren Pegel zwischen Line und Mic zunächst mit einer lokalen PC-Aufnahme herausgefunden. Hört sich popelig an, war aber nicht so trivial. Man muss da doch ein bißchen testen und probieren.

Was mich früher bei AFN und SWF3 immer so fasziniert hat, war das schnelle Herunterpegeln der Musik beim Beginn des Sprechers. Das geht (für mich) mit dem DX recht gut, wenn das Mic gehaltvoll über DAMP ausgepegelt wird.
 
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Bitte, was ist ein "DAMP"?
Das ist die Dämpfung der übrigen, meist Line laufenden Musik, wenn Du in das Mikrophon sprichst (ohne Line selbst herunterzuregeln), der Rest wird also gedämpft. Das funktioniert beim DX relativ gut. Mea Culpa, wenn es dafür einen Fachausdruck gibt, den ich nicht kenne.

Kann man z.B. gut hören beim alten, von Frank Laufenberg gesendetenen "Top Ten International" Intro.
 
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Ach „Damp“ ist das, was auch Talkover oder Ducking genannt wird?
Das ist aber nun nicht unbedingt etwas, was ich aus dem „richtigen“ handwerklichen Radiomachen kenne - eher aus Tanzmusik-DJ-Pulten.
 
Deswegen habe ich das ja eingeschränkt auf die Sender, die ich aus technischer Sicht kenne.
Solche Voiceover-Schaltungen hat es auch von etablierten Rundfunktechnik-Herstellern gegeben, die NTP 185-350 Kassette war sowas.
 
Im Prinzip geht das mit jedem Kompressor, wenn man ihn feinfühlig einstellen kann und es auch tut.

Aber es ist Murks. Man kann das aus der Hand fahren oder man läßt esn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist die Dämpfung der übrigen, meist Line laufenden Musik (...)
Ich komme hier bald nicht mehr mit.
Was ist denn "Line laufende Musik"?

Das ist aber nun nicht unbedingt etwas, was ich aus dem „richtigen“ handwerklichen Radiomachen kenne - eher aus Tanzmusik-DJ-Pulten.
Genau da ist das Behringer DX n000 auch anzusiedeln. Kein echtes DJ-Pult à la Pioneer, aber so eine Art all-in-one Möchtegern-Hybrid für jede bessere Vereinsfeier. Crossfader, push to talk (für die DJ-Animation) und jede Menge überflüssige Spielereien. Vergleichbares gab's auch von img StageLine, und genau in diese Kategorie würde ich es einordnen.
Ist halt bei Webradiomachern vom Typ "für mich reicht's" beliebt. Dann soll es halt so sein.

Sagen wir es mal so: Klar kennen wir push to talk aus der auch für Hobbyisten geeigneten Radiosoftware wie z.B. SAM, aber auch mAirList, wenn dort USB-Mikrofone oder einfache Interfaces ohne Pult zum Einsatz kommen. Aber an einem Pult, wenn ich denn schon die Möglichkeit habe, das selber zu regeln, finde ich eine solche Funktion schlechterdings überflüssig.
Das wäre ungefähr das gleiche wie "ich habe zwar genug Fader frei, lasse alle meine Ausspieler jedoch lieber über einen einzigen Fader laufen".

“Das da ist doch kein Pult, DAS ist ein Pult!“
Angelehnt an Crocodile Dundee, Teil eins, richtig.
Dann aber bitte mit dem passenden Folgesatz:
Das sind doch bloß Kinder die ihren Spaß haben wollen.
Na gut, das mag nicht auf jeden zutreffen, aber als (ehemaliger) Moderator konnte ich mir diese Steilvorlage einfach nicht entgehen lassen. 🙃
 
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