Mit Ö3 ist das Leben kein Hit!

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AW: Mit Ö3 ist das Leben kein Hit!

Es ist für mich beinahe egal welche Musik gespielt wird. Der Punkt ist doch der: Ist mir der Sender sympathisch? Ö3 jedenfalls schon sehr lange nicht mehr. Ich für mich hab meinen Stammsender im WDR 5 gefunden. Musik: Ab und zu Einheitsbrei (muss auch sein), Titel die man selten hört (im Ö3 nie), abends viele Sendungen in denen die Musik noch vom Moderator zusammengestellt wird. Infos: Nachrichten zur vollen Stunde die nicht nur 2 bis 3 Minuten dauern. Bei besonderen Ereignissen Live-Schaltungen zu Reportern. Den ganzen Tag über Berichte und Kommentare. Humor: Div. Rubriken, Humor mit Niveau, sowohl Politisch als auch gesellschaftlich. Keine "lustigen" Telefonanrufe! Der Sender richtet sich sicher mehr an Erwachsene. Ö3 möchte alle erreichen und schafft es auch. Ein Sender von vielen: "Die Hits von heute und das Beste aus den 80er". Ich höre dem WDR 5 noch zu, Ö3 (wenn überhaupt) nebenher...
 
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Was ist/war denn eigentlich mit Robert Kratky los? Heute am Morgen kam es mir vor als ob er nicht ganz bei der Sache war... und ohne Co-Mods "etwas" verloren...
 
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Ja stimmt - er kam mir sogar etwas fremd vor - ich habe zuerst gedacht: Wer moderiert denn heute den Ö3-Wecker - eine Stimme die ich noch nie gehört habe. Erst nach ca. 5 Min. habe ich dann wieder seine Stimme rausgehört. Aber mir kam Kratkys Stimme echt sehr anders vor...
 
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Diesen Thread hol ich doch mit meinem ersten Beitrag mal aus der Versenkung, da er sehr informativ und unterhaltsam ist. Zum TE: wer es bis 2003 ausgehalten hat mit Ö3, dem muss man sowieso gratulieren. Ich bin Ende der 80er ausgestiegen, habe seitdem Blue Danube Radio, Radio Energy Münschen (via DSR), Bayern 3 gehört und bin seit 1998 Stammhörer von FM4.

Was ist die Aufgabe von Ö3? Die Hörer zwischen den Werbeblöcken zu animieren, dass sie nicht wegschalten. Und das gelingt natürlich überwiegend.
Ich habe das eine oder andere Mal von Schauergeschichten gehört, wie oft ein und derselbe Song am Tag gespielt wird, und wollte dem mal auf dem Grund gehen. Also hab ich mir den Spass gemacht, den Player runtergeladen und einmal ein paar Tage analysiert.
Auf den ersten Blick hab ich mir gedacht: gar nicht so schlimm – kein Song wurde mehr als 3 x gespielt, und das in der zielgruppenrelevanten Zeit von 7 bis 18 Uhr. Was lässt also die Wahrnehmung derer, die Ö3 hören müssen, so düster aussehen?
Sie spielen Lady Gagas aktuelle Single – und die davor, davor, davor und vor 2 Jahren und vor 3 Jahren, das gleiche machen sie mit Rihanna und den Red Hot Chili Peppers. Dazu werden die Hits gespielt, die nicht mehr ganz so aktuell sind und die Interpreten wie zB Grönemeyer oder Clapton, die schon nicht mehr so oft Hits produzieren. Und Nazareth – die schon lange keinen Hit mehr hatten. Abgeschmeckt wird das dann noch durch One Hit Wonders und solche, die OHWs wurde, weil die Radiostationen immer nur den einen Titel spielen. 80s und Klassiker dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Davor und danach hat man das Gefühl, dass immer irgendwie Bon Jovi kommt – eine ehemals coole Rockband, die mittlerweile knapp davor ist, beim Musikantenstadl aufzutreten. Erste Gespräche laufen bestimmt schon ;)
Das Einstreuen der Hitfabriken (Bon Jovi, Madonna etc) übernimmt offensichtlich der Selector, da man das Gefühl hat, die einzelnen Titel der Greatest Hits Alben werden per Zufallsgenerator über die Tage verteilt. Heute Material Girl, morgen Frozen, übermorgen Like A Virgin.
Jeden Hobby-DJ würde man auf der Bühne schlachten, wenn er Clapton auf Lady Gaga folgen liesse, danach die Red Hot Chili Peppers, Christl Stürmer und Van Halen. Zumindest einen Lynchversuch mit Lautsprecherkabeln hätte er zu befürchten.
Weil weiter oben der „Musikmix“ von Ö3 als positiv auffiel: Jay-Z und Alicia Keys läuft immer noch, und wir schreiben Mitte August! ;) Dazu habe ich immer das Gefühl, dass Winds of Change läuft, sobald ich mich einem Radioempfänger nähere, wo Ö3 dudelt...
Dabei ist das, was mich aggressiv macht, das Rezept, um andere bei der Stange zu halten. Neues wird so oft gespielt, bis sich ein angenehmes Grundgefühl einstellt, dazu hört man nur Sachen, die man eh schon kennt. Da muss man sich nicht anstrengen und es lenkt nicht von der Arbeit ab. Ist aber schlecht für die Ohren und ganz schlecht für´s Hirn :D

Wieso die privaten Radiostationen bloss versuchen, Ö3 zu kopieren, und dabei halt nur weniger professionell sind, verstehe ich nicht. Die mir bekannten (v.a. Life Radio) bieten auf keinen Fall das, was der GF damals angekündigt hatte, nämlich, dass „für jeden etwas dabei“ sei – was immer das auch geheissen hätte

Classic Rock, Westcoast Rock, Heavy Metal, Crossover, Country und Blues fehlen in unserer Radiolandschaft vollkommen – als Nischenprogramm würde sich hier einiges anbieten!

Zur Moderation:

Robert Kratky ist gut – gewesen, als er noch mit Doris Schretzmayer das Nachtprogramm gemacht hat, gefühlte 50 Jahre ist das aus, wenn man sich Ö3 heute anschaut. Der eingecoachte Sprach-Singsang, der alle Moderatoren verbindet, das dümmlich-aufgesetzt Fröhliche mit wenig Inhalt und die Kürze der Wortspenden ist kaum auszuhalten. Aber der Hörer ist schnellstens informiert – ich bin ja jeden Tag so gespannt, wie lange der Stau auf der Tangente ist (für Oberösterreicher wahnsinnig wichtig) – und geniesst den besten Mix. Diesen reklamieren aber auch alle anderen für sich, mit welchen dümmlich-hohlen Slogans auch immer („wir sind die meiste Musik“ - was für ein Satzbau).
Wieso wir jetzt immer mehr von diesen Ö3-Nasen im TV ertragen müssen, bleibt mir allerdings ein Rätsel. Ich kann einen Benny Hörtnagl einfach nicht ernst nehmen als Moderator des Pseudo-Talks „Contra“, wenn er nach dem Austria-Platzsturm fragen stellt, die ein Volksschüler so nicht in die Sendung mitgenommen hätte. Und den Austro-Geissen Andi Knoll muss ich auch nicht haben, die gleichen oberflächlich-lustigen Moderationen wie sein angecoachtes Vorbild. Dabei wäre eine Countdown-Show zum Thema Austropop grundsätzlich sehenswert.
Doris Tolpatschins Grinsen muss ich ehrlich gesagt auch nicht haben, noch weniger möchte ich sie allerdings reden hören, es ist einfach nur peinlich – und die kommt ursprünglich aus Oberösterreich...
Ich habe viele Sendungen gebraucht, um mir Oliver Baier zu sympathisieren – jahrelang „Mahlzeit“ hinterlässt Spuren.

Da lobe ich mir FM4 – richtige Moderatoren, die echt lachen, wenn ihnen etwas lustig ist, Musik abseits von Mainstream und Quote und Sendungen mit Inhalt, die sich mit Themen beschäftigen, die nicht unbedingt populär sind.

Da kommen wir zum einzig positiven Punkt, der für Ö3 spricht – Ö3 finanziert FM4, und das muss man dem ORF hoch anrechnen.

Vergleicht man übrigens die Radioreichweite mit den „Likes“ auf Facebook, fällt auf, dass Ö3 Musik zum Weghören macht, FM4 dagegen Radio zum Zuhören

Wer´s bis hierher ausgehalten hat: Reschpeckt! :D
 
AW: Mit Ö3 ist das Leben kein Hit!

Wieso wir jetzt immer mehr von diesen Ö3-Nasen im TV ertragen müssen, bleibt mir allerdings ein Rätsel. Ich kann einen Benny Hörtnagl einfach nicht ernst nehmen als Moderator des Pseudo-Talks „Contra“, wenn er nach dem Austria-Platzsturm fragen stellt, die ein Volksschüler so nicht in die Sendung mitgenommen hätte. Und den Austro-Geissen Andi Knoll muss ich auch nicht haben, die gleichen oberflächlich-lustigen Moderationen wie sein angecoachtes Vorbild. Dabei wäre eine Countdown-Show zum Thema Austropop grundsätzlich sehenswert.
Doris Tolpatschins Grinsen muss ich ehrlich gesagt auch nicht haben, noch weniger möchte ich sie allerdings reden hören, es ist einfach nur peinlich – und die kommt ursprünglich aus Oberösterreich...
Ich habe viele Sendungen gebraucht, um mir Oliver Baier zu sympathisieren – jahrelang „Mahlzeit“ hinterlässt Spuren.

danke, danke, danke. diese verö3eung des landes ist derart unerträglich, dass man ja keine worte mehr findet....
 
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Die Mehrheit der zielgruppenrelevanten Hörer dürfte das Musikprogramm von Ö3 mit einem lässigen Achselzucken quittieren - bei Ö3 hört man schnell mal rein, wenn man keine andere Wahl hat, ansonsten fröhnt jeder seinen spezifischen musikalischen Leidenschaften in den Weiten des Internets oder mittels tragbarer Flash-Dudelmaschine. Deswegen klingt der Sender heute ja auch wie eine PR-Schleife der Musikindustrie; die freiwilligen Hörer sind im Aussterben begriffen und die neuesten technischen Segnungen (Smartphones, Tablets, Netbooks) verheißen fürs Radio nichts Gutes.

Aufregen tun sich immer nur die Älteren (35 plus ;)), die sich mit den neuen Medien immer noch schwer tun oder den alten Radiozeiten hinterhertrauern.
 
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Aufregen tun sich immer nur die Älteren (35 plus ;)), die sich mit den neuen Medien immer noch schwer tun oder den alten Radiozeiten hinterhertrauern.
Richtig, ich bin schon einiges über 35 und reg mich seit Jahren über Ö3 auf. Aber falsch, ich tu mir mit den neuen Medien nicht schwer (ist sogar mein Business), bin ein Netizen der ersten Stunde, habe iPhone und Android Tablet.
 
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Der Neigungsgruppe "Medienschwertuer" gehöre ich auch nicht an, und ich reg mich schon seit Mitte der 80er Jahre über Ö3 auf - rückblickend war das damals ja noch paradiesisch, verglichen mit heute;)
 
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Aufregen tun sich immer nur die Älteren (35 plus ), die sich mit den neuen Medien immer noch schwer tun oder den alten Radiozeiten hinterhertrauern.

Ja das stimmt, ich bin zwar noch nicht 35, war in jungen Jahren aber ein richtiger Ö3-Fanboy. Aber dafür weiss ich mittlerweile das Programm vom FM4 aber vor allem Ö1 zu schätzen, was ich früher nicht tat. Ausserdem bin ich wirklich froh über Internet Radio Streams. Wo ein Wille da ein Weg.
 
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Ich verstehe das Problem nicht, solange es FM4 gibt.

Und wer weiß, ob es FM4 ohne Ö3 geben würde. Gleich in vielerlei Hinsicht nicht.
 
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FM4 ist halt auch nicht für jeden Mittdreissiger das Gelbe vom Ei ... naja, in ein paar Jahren bastelt sich eh jeder sein eigenes Musikradio.

Programme wie Ö1 sind auch in 15 Jahren noch unentbehrlich, egal über welche Plattform man sie dann nutzen wird. Vermutlich werden solche Sender als Webseiten/Apps mit Livestream und 7-Tage-Audiothek höhere Reichweiten verbuchen als je zuvor. Sender wie Ö3 sind in ihrer Rolle als PR-Werkzeug und Werbeprospekt der Plattenindustrie schon heute nicht mehr mit öffentlich-rechtlichen Grundsätzen vereinbar, spielen aber als Geldbeschaffer und Werbeträger noch eine wichtige Rolle und werden wahrscheinlich genau aus diesem Grund von den Aufsichtsbehörden "geduldet". In 15 Jahren fließen die Werbegelder längst in andere Kanäle, dann dürften sich die ÖR Hitwellen endgültig erledigt haben.
 
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Naja, Ö3 ist ja mittlerweile die perfekte Privatradiokopie, bis ins kleinste Detail. Da sind selbst die deutschen Sender nicht so anbiedernd.
 
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Naja, Ö3 ist ja mittlerweile die perfekte Privatradiokopie, bis ins kleinste Detail. Da sind selbst die deutschen Sender nicht so anbiedernd.

Eher umgekehrt, Ö3 ist die Mutter aller österreichischen Privatsender, augenommen Superfly und LoungeFM, denen ich an dieser Stelle großes Lob aussprechen muss, leider sind das auch genau die Sender, die die schwächsten und ungünstigsten Frequenzen ausgefaßt haben, wenn das kein Zufall ist :(
 
Ich sehe das anders. Ö3 - das alte Ö3 - hat sich geändert, als die Antenne Steiermark vor fast 15 Jahren sehr erfolgreich war und Ö3 das Wasser abgrub. Mittlerweile ist Ö3 wirklich der perfekte Kommerzsender (=typisch Privatradio), weil der ORF einfach die große Kriegskassa hat. Die echten privaten hatten in .at nie eine Chance und tümpeln entsprechend dahin.
 
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Wenn die österreichischen Privatsender eigene musikalische Akzente gesetzt hätten, würden sie heute nicht so bedröppelt aus der Wäsche schauen. Aber schon allein der Versuch Ö3 mit seinen eigenen Waffen zu schlagen, ist eine Bankrotterklärung. Als Hörer brauche ich nicht mehr vom Gleichen sondern echte Alternativen, von denen ich weiß, wofür sie stehen.

Dass die Privatsender selbst auf der ihnen vorbehaltenen Landesebene so schlecht dastehen (Ö3 sendet ja unfairerweise bundesweit) ist ganz allein ihre Schuld.
 
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Es wäre in der Tat interessant, wie die Resonanz wäre, wenn die Privaten eine echte Alternative zu Ö3 wären - allein, wir werden es wohl nie erfahren;)
 
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Update Oktober 2011

Hab mir wieder 5 aufeinanderfolgende Wochentage angeschaut (7 - 18h), und im Oktober schaut die Sache wie folgt aus:

* Insgesamt wurden 587 Songs gespielt, die sich auf 255 Interpreten aufteilen
* Auf 32 dieser Interpreten entfallen 251 Songs, das macht 42,8% aller gespielten Songs aus

* Die "Hitparade" dieser Interpreten:

14x: Adele
13x: Bruno Mars
11x: Nickelback, Lady Gaga, The Asteroids Galaxy
10x: Marlon Roudette, Jupiter Jones
9x: Aura Dione, Olly Murs, Roxette
8x: Black Eyed Peas, Coldplay, Hurts, Milow, Papermoon, Pink, Rihanna, Sunrise Avenue
7x: Bon Jovi, Gypsy & the Cat, Tim Bendzko, James Morrison, Red Hot Chili Peppers
6x: Hubert von Goisern
5x: Amy Macdonald, Colbie Caillat, Katy Perry, Bryan Adams, Michael Jackson, Green Day, Zaz, Robbie Williams

Diese Interpreten laufen statistisch gesehen also zumindest einmal am Tag

Der Rest verteilt sich auf 5 (4x), 19 (3x), 60 (2x) und 139 (1x) [Anzahl der Interpreten/wie oft gespielt]

Dazu werden logischerweise immer noch völlig unmotiviert total ausgebrannte Holzkohlen dazwischengeschoben, meine Worst10-Liste:

* Eric Clapton / Tears in Heaven
* Bangles / Eternal Flame
* Bobby McFerrin / Dont worry, be happy
* Joan Jett & the Blackhearts / I love Rock & Roll
* Soul Asylum / Runaway Train
* Scorpions / Wind of Change
* Nazareth / Love hurts
* Tanita Tikaram / Twist in my Sobriety
* Vaya Con Dios / Whats a Woman
* Feargal Sharkey / A good Heart

Faszinierend ist auch, dass eineinhalb Jahre nach der Fussball-WM an 4 der 5 Tagen immer noch Waka Waka lief - da kommen einem die Tränen. Es werden momentan zumindest gefühlt etwas mehr 80er reingeschüttelt als noch im August, das kann ich aber nicht mit Zahlen belegen. Vollkommen egal ist es hierbei, ob es sich um Eurodance, Pop oder was immer handelt. Visage war zB gleich zweimal mit Fade to Grey vertreten.

Die Aufeinanderfolge der Songs ist nach wie vor abenteuerlich, ich würde mich das höchstens bei einem Klosterschwesterschülerinnen-Wasserschorlekränzchen trauen, bei den meisten anderen Events hängt dir spätestens nach dem zweiten Holzhackerübergang ein Aug raus...;)

Ein paar Interpreten aus dem August kommen nur mehr punktuell vor, da haben wir One Hit Wonder Potential (Alexandra Stan, Brooke Fraser, Don Omar, Mads Langer etc)

Nichts wirklich Neues also beim Staatsfunk im Oktober...
 
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@Coffey77: Gute Einschätzung der musikalischen Seite.
Gleichzeitig frage ich mich, wie man das kurzfristig ändern kann.

Obwohl: in ca. 4 - 5 Wochen gibts wieder die Christmas-Hits... Dann wird wieder alles herrlich schön gedudelt. Darauf ein Ottakringer!
 
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Haha, aber eins jede Stunde! ;)

Bis jetzt ist niemand willens, es zu ändern, k. A., ob es schwierig ist - die Masse der wiederkäuenden, stillschweigenden Hörer ist schwer einzuschätzen...
 
AW: Mit Ö3 ist das Leben kein Hit!

Bis jetzt ist niemand willens, es zu ändern, k. A., ob es schwierig ist - die Masse der wiederkäuenden, stillschweigenden Hörer ist schwer einzuschätzen...

Korrekt, leider gibt es auf bisher gute Programme (wie auch immer) Dominoeffekte und Adaptionseffekte, das läßt sich nicht verhindern. Die Düsternis am Radiomarkt wird nur noch größer!
 
Howdy, Friends and Neighbors, it was about time... J

ich hab mir im Jänner mal wieder den Spass gemacht, und mir angeschaut, was unser beliebter Staatsfunk so tagsüber spielt. Im Grossen und Ganzen ist alles beim alten geblieben, die Fakten im Überblick:

Vergleichszeitraum: 5 aufeinanderfolgende Wochentage, in der zielgruppenrelevanten Zeit von 7-18h (für eine bessere Vergleichbarkeit ist auch der Freitag dabei)

* gespielte Interpreten: 250
* Interpreten, die mindestens 1 x am Tag liefen: 31

Die am häufigsten gespielten Interpreten:
· Pink (13x)
· Nickelback (13x - wie machen Nickelback das? Der Herr Kröger klont sich im Background, immer das gleiche Tempo, immer das gleiche Gesülze...)
· Katy Perry (11x)
· Rihanna (10x)
· Lana Del Rey (10x, war leider vorhersehbar, dass das jetzt auch totgespielt wird)
· Gotye feat Kimbra (10x)
· Adele (10x)
· Taio Cruz (9x)
· Marlon Roudette (9x)
· Foster the People (9x, ein Song aus 2009!)
· Bon Jovi (9x, dürfen natürlich auch nie fehlen)

* 37 Interpreten wurden 3 x gespielt, gar 54 wurden 2 x gespielt
* Interpreten, die nur 1 x an den 5 Tagen liefen: 112

Besonders die letzten 3 Kategorien verdeutlichen, wo man den Hebel ansetzen müsste. Statt immer wieder dieselben alten Interpreten runterzunudeln könnte man ja immer wieder mal alte (selbst erschaffene) One Hit Wonders laufen lassen (nur nicht gleich 4 x in 5 Tagen, wie bei den All-American Rejects), oder das Repertoire erweitern etc etc

Dieses Mal als Füllstoff für die aktuellen Charts unterwegs:
· Queen (8x gespielt)
· Michael Jackson (6x)
· Bryan Adams (5x)
· Bruce Springsteen (5x)
· Rod Stewart (4x)
· Belinda Carlisle (4x)

...und noch ein paar weitere. Insgesamt wurden ca. 160 Titel (je nachdem, wen man in diese Liste aufnimmt oder nicht) gespielt. Niemand würde abdrehen oder weglaufen, wenn man von Survivor auch mal „Moment of Truth“, „I cant hold back“ oder „Is this Love“ spielen würde, auch von Van Halen gibt es viel mehr, als gespielt wird und von praktisch jedem anderen Interpreten dieser kuriosen Selektor-Liste auch.

Einige meiner persönlichen Fossilien-Highlights durften auch diesmal wieder nicht fehlen:
  • Eric Clapton - Tears in Heaven
  • Joan Jett & the Blackhearts - I love Rock and Roll
  • Rod Stewart - Rhythm of my Heart
  • Queen - I want to break free
  • Mr. Big - To be with you
  • Nazareth / Love hurts
  • Tanita Tikaram / Twist in my Sobriety
  • Vaya Con Dios / Whats a Woman
  • Feargal Sharkey / A good Heart

Dafür fehlte doch tatsächlich Wind of Change... *staun*

* Anzahl der gesamt gespielten Titel: 614 (123/Tag, 11/Stunde)
* die 31 Interpreten machen mit der Anzahl von ihnen gespielten Songs ca 38% der gesamten Titel aus (234 Titel)
Die am häufigsten gespielten Songs:
· Bridge of Light
· Somebody that i used to know
· Pumped up Kicks
· Video Games
· Hangover
· Lullaby

Welche Titel aufeinanderfolgen, ist nach wie vor abenteuerlich, lässt sich aber aufgrund der Auswahl wohl nicht viel besser hinbekommen. "Schifoan" zwischen Taio Cruz und Lady Antebellum ist allerdings wirklich hart!

Sollten jetzt die hauptberuflichen Controller wieder sämtliche Listen durchkontrollieren und ein Interpret 11 x statt 10 x vorgekommen sein, bitte ich präventiv schon mal untertänigst um Verzeihung - ich mach das nur zum Spass und nebenbei... ;)

Mal sehen, was das Jahr noch so bringt… J
 
Ö3 ist nichts weiter als ein schnelles Zwischendurch-Tonikum für müde Autofahrer (diese Mischung reißt jeden aus der Lethargie); nach spätestens 15 Minuten läuft der Verkehrsfunk stumm. Auf die Dauerist der Sender genauso unerträglich wie all die anderen Hitverwerter und Promo-Wellen.

So ein Programm ist eine Schande für jeden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieter.
 
Mit Einführung des "Hitradio" in den Claim ging es stetig bergab auf ein Niveau, das wir hier in D sowohl von privaten, als auch öffentlich-rechtlichen Wellen kennengelernt haben bzw. mussten.

Bye, bye, schöne alte Ö3-Zeit, als man sich auf dem Weg in den Urlaub am Plattensee noch gefreut hat, endlich Ö3 im Autoradio empfangen zu können und das auch natürlich am Balaton versucht hat, wo der Schöckl ja locker die Region noch einigermassen abdeckt.
 
So wird bei der Media-Analyse/Funk-Analyse die dem Marktanteil zugrunde liegende "Hördauer" definiert, die mit der tatsächlichen "Verweildauer" (Zeit, während der ein bestimmtes Radioprogramm eingeschaltet ist) faktisch nichts zu tun hat:

Funkanalyse schrieb:
Jede Viertelstunde, in der vom Befragten laut Tagesablauferhebung ein Hörfunkprogramm gehört wurde, wird mit je 15 Minuten Dauer verrechnet, sofern der Befragte in der betreffenden Viertelstunde nur ein Hörfunkprogramm gehört hat. Wenn in der Viertelstunde zwei Hörfunkprogramme gehört wurden, so werden jedem der beiden Programme 15/2 = 7,5 Minuten zugewiesen. Entsprechend bei drei gehörten Programmen 15/3 = 5 Minuten usw. Die Summe dieser Minuten geteilt durch die Anzahl der Befragten ingesamt ergibt die durchschnittliche Hördauer für ein Programm bzw. Radiohören gesamt. Bei der Berechnung der Hördauer werden also im Gegensatz zur Berechnung der Verweildauer alle Befragten herangezogen, also auch diejenigen, die das Programm an dem Tag gar nicht gehört haben.

Ich vermute, dass dem Radiotest ein ähnliches Verfahren zugrunde liegt, zumal die Methoden auch sonst frappant übereinstimmen.

Angesichts derartiger Schummelstatstiken ist es kein Wunder, wenn Ö3 auch in Sachen Marktanteilen vor der zweifellos länger konsumierten Ö2-Lokalradiokette liegt. Die Werbezeitvermarkter richten sich's halt wie sie's brauchen, damit am Ende das gewünschte Ergebnis herauskommt.
 
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