Mitternacht – nur noch Musik aus der Konserve?

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Gibt es überhaupt noch so richtiges, uriges Nachtradio? So mit dem Moderator, der irgendwas ins Mikro säuselt, philosophiert, gelegentlich ruft mal jemand an, lauschige, ruhige Musik, handaufgelegt ...
 
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Abends und nachts - Sendungen aus der Konserve... Meiner Meinung nach, wenn viele private Sender auf Automation setzen, ist der Einsatz von Voicetracking unverzichtbar. Dem Hörer sollte schon das "Hörgefühl" vermittelt werden, dass der Sender rund um die Uhr besetzt ist. Der gemeine Hörer wird den Unterschied nicht erkennen - eben nur "Experten", wenn der Moderator / die Moderatorin keine Zeitangaben macht oder eben in den Nachtstunden auch Verkehrshinweise verzichtet wird. In meiner Gegend beginnt die Automation teilweise werktags schon um 20:00 Uhr und am Wochenende wird nur live zwischen 10:00 und 18:00 Uhr gesendet. Viele Arbeitnehmer nutzen doch das Radio auch als Unterhaltungsmedium und ich muß feststellen, das die Ö-R-Sender in den Abendstunden mehr und mehr Beachtung finden, eben wegen ihren Sendungen, u.a. Matuschke bei BR 3 usw. Die eigentlichen Personalities, wie es diese in den Anfangszeiten, fast rund-um-die-Uhr gegeben hat, sind vorbei. Schaut mal auf die Entwicklung in der Metropolregion Nürnberg: kein Herzflimmern auf Charivari, keine Rockclassics mehr bei Radio Gong, keine Spezialsendungen mehr unter der Woche usw... Ich vertrete immer noch die Ansicht, dass das Voicetracking im FH Nürnberg noch mehr genutzt werden muss. Es spricht nichts dagegen, wenn eben zu den "unmoderierten" Zeiten die "moderierte Automation" läuft und genügend Stimmen gibt es schon bei diesen Sendern. Gerade in den Abend.- und Nachtstunden hatten damals die Volos die Möglichkeit, die Technik, den Kontakt zu den Hörern usw. zu üben. Diese Ausbildungsschiene ist doch in den Abend.- und Nachtstunden viel sinnvoller, als in den Tagesstunden eine solche "schwache" Moderation einzusetzen. Man kann zu den Voicetracking-Sendern sehr kritisch stehen, aber wenn 104.6 RTL in Berlin seine Automation startet, kommt dies weitaus prof. am Hörer an, als die pure Automation. Auf "gefakte" Anrufe sollte man verzichten, aber man kann doch Berichte vom Tage, Comedys und andere redaktionelle Beiträge ohne weiteres in sein Abend.- und Nachtprogramm miteinbringen. Und Wettervorhersagen - ja auch diese lassen sich vorher aufzeichnen... Und dies erhöht die Aktualität für den Hörer... Er ist zufrieden mit seinem Lieblingssender und bringt dies dann auch durch Weiterempfehlung in seinem Bekannten.- und Freundeskreis zur Rede. Und eine solche Werbung ist auch sehr wichtig für das Radiounternehmen.
 
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Moin!

Von ABBA kann man auch Raritäten spielen. Für den Anfang (und nur als Beispiel) würde meinetwegen die spanische oder italienische Version eines bekannten Hits reichen. Das erwartet absolut niemand und darum ist der Aha-Effekt da.


Da staunte ich gestern nicht schlecht: Weder spanisch, noch italienisch - schwedisch! :D

(Okay, im "Weitwinkel" ging es um Schweden. Das passte also wie die Faust aufs Auge.)
 
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Was man auch mal machen könnte wäre, die Top 100 eines Jahres in einer Popnacht runterspielen. Da würden doch locker 5 Stunden voll werden und ein großer Aufwand wäre es meiner Meinung nachauch nicht. Vielleicht könnte man sich ja auch mal in einer Woche ein bestimmtes Jahrzehnt vornehmen und von Montag bis Freitag jeweis immer die Top 100 eines Jahres runter spielen. Gruß
Sunshiner
 
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Na, ob das so eine gute Idee ist? Nach einem Monat hast du die letzten 30 Jahre abgeledert. Durchaus lustig. Und weiter?

Edit: Ich meinte: Selbst wenn man sich die Jahrgänge gut einteilt, ist man nach einem viertel Jahr vollkommen "durch". Was dann?

Zwerg#8
 
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Es gibt ja noch die Liste vom Rolling Stone mit den 500 besten Alben. Wenn du die komplett in jeweils voller Länge hintereinander wegspielst hast du schon etwas länger zu tun.
 
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...und jede Menge Anrufer in der Leitung, die "Macht endlich den Mist aus" skandieren. Das wäre ja nix neues.
 
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Auf der Liste stehen auch einige Best of-Alben. Das dürfte für den Freund des Dudelradios schon einigermaßen zu verschmerzen sein.


Ich bin auch eigentlich gegen diese Listenidee, lieber Zwerg.
 
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Die Jahres-Hits sind doch sowieso bekannt. Deutsche, amerikanische und britische Chartstitel der letzten 50 Jahre nach Datum New-Entry zu sortieren und in täglich 6-stündigen Nacht-Sendungen zu spielen, ist in etwa einem Jahr zu schaffen. Mit weniger formatkompatiblen und skurillen Aufnahmen auch gern auf zwei oder mehr Jahre zu strecken.
 
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Deutsche, amerikanische und britische Chartstitel der letzten 50 Jahre nach Datum New-Entry zu sortieren und in täglich 6-stündigen Nacht-Sendungen zu spielen, ist in etwa einem Jahr zu schaffen.

An welche Größenordnung denkst du dabei? Pi mal Daumen gehe ich von 12 Titeln/Stunde aus, mit längeren Moderationen oder einer Maxi dazwischen, wirds weniger. Das ergibt im Jahr aber trotzdem gut 26000 Titel. Teilt man diese Anzahl durch die 50 Jahre, kommt man auf 520 Titel pro Jahr, die den Sprung in die Charts schaffen. Kommt das in etwa hin, wenn man die Top100 als Maßstab nimmt? Ich hab mal gehört, daß etwa 600 Titel pro Jahr weltweit einigermaßen erfolgreich sind (kleinere Hits werden). Der Rest der Jahresproduktion ist praktisch fürs Archiv oder die Tonne - wie man will.


Zwergi
 
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Verdorri! Die Anzahl der Neueinstiege pro Jahr in die deutschen Charts hatte ich mal irgendwo aufgelistet, finde es nur auf die Schnelle nicht mehr. Fest steht: Es waren in den letzten Jahren von Jahr zu Jahr mehr New-Entries zu verzeichnen. Und damals™ als es nur die Top 50 gab waren es natürlich erheblich weniger pro Jahr. Mit den 600 für die drei Länder hast du aber nicht so ganz unrecht.
 
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Ja, ist klar. Heute wird in jedem Kellerstudio produziert, die Verweildauer in den Charts ist kurz. Die Beatles waren mit einem Titel wochenlang - ach was sag ich - monatelang in den Top10.
 
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Das Phänomen, daß in einer Woche mal über ein Viertel der Charts aus Neueinsteigern besteht, begann Ende der 90er. Natürlich gibt es um den Jahreswechsel herum immer auch Wochen in denen nur ein oder zwei Neueinsteiger zu verzeichnen sind.

Die Dauerläufer gab es nicht nur früher (wo man ja noch nix hatte). "Die längste Single der Welt" ist auch gleichzeitig die Single mit den meisten Wochen in den Charts: ganze 81 Wochen.
Der Holzmichel hatte dagegen "nur" 56.
 
AW: Mitternacht – nur noch Musik aus der Konserve?

Das war ja auch 'ne Granate. ;) Wolle! Wolle! Wolle! (Und es war gar nicht so einfach in diese "Single" rein- oder rauszukommen, wenn man nicht immer nur die ersten 10 Minuten spielen wollte. War okay. Party satt.)


Ich muß jetzt leider ins Bett.

Gute N8
Zwerg#8
 
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Hier im Auenland Thüringen sendet Antenne live und 24 Stunden am Stück, auch nachts. Gleiches gilt für MDR 1 Radio Thüringen (gähn).

Landeswelle haut, glaube ich, so ab 20.00 Uhr den Automaten rein......ist immer lustig, wenn der mal hängen bleibt :wow:
 
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