Mobbing

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Jellybear

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Mich würde mal interessieren, was ihr zum Thema "Mobbing beim Radio" zu sagen habt. Ich hab leider Gottes Erfahrungen damit machen müssen. Dagegen konnte ich nur herzlich wenig machen, weil der CR ein Problem mit mir hat. Von ihm kam/kommt das Ganze nämlich. Hat jemand vielleicht einen heißen Tip für mich oder ist selbst betroffen? Was macht ihr bei so einem Schei... Problem?
 
Ganz einfach: Herausfinden wer dafür verantwortlich ist und demjenigen ins Gesicht sagen, was man davon hält und daß er damit schleunigst aufhören will.
Wenns der Chef ist: "...nochmal sowas und Du kannst Deinen Scheiß alleine machen!"
 
Trost@Jellybear
Dein Sender scheint nicht der einzige zu sein, bei dem Mobbing vom Chef angewendet wird. Hab gehört, dass es auch bei Welle Nrh. gegenüber zahlreichen Mitarbeitern von einem CR praktiziert wird.
 
...und genau das, was SusiK macht, ist Mobbing. Nur mal so am Rande: Bei Chef-Mobbing spricht man eigentlich vom "Bossing".

Mobbing ist ätzend und spricht in vielen Fällen für ein schlechtes Betriebsklima, was vieles (z.B. Kreativität und Lust, das Beste zu geben) kapputtmacht. Folge: Man hört so was, auch on Air. Der Schuß geht dann also nach hinten los.

Jeder Chef sollte es geradezu als seine Pflicht ansehen, dafür zu sorgen, daß so ein Klima Nicht entsteht. Mitarbeitern Freiräume überlassen, fördern, loben, einfach menschlich auftreten, kooperativen Führungsstil eben, die Mannschaft so gut es geht coachen.

Tja guter Rat ist in solchen Fällen teuer. Laß Mobbing einfach nicht zu, konter und wehre Dich. Wenn es nicht klappt, hilft wohl nur, den Sender mittelfristig zu wechseln, denn, wie gesagt, ein Klima wo man sich mehr ärgert, als das man an der Arbeit Spaß hat, bringt nur noch mehr Ärger ein.
 
Eben, wer versucht andere zu mobben gesteht nur seine eigene Unfähigkeit ein.
Und eine Autorität macht aus, daß man eben nicht autoritär sein muß, um eine Gruppe zu führen.
Dort wo die Leute gerne arbeiten und ein entspanntes Klima herrscht, sieht auch das Ergebniss danach aus! Leider scheinen das manche immer noch nicht kapiert zu haben.
Solche schwarzen Schafe müssen eben aussortiert werden, sie schaden dem Image der ganzen Branche. Immer wieder hört man ja: In den Medien herrscht die Ellbogengesellschaft.
Hoffen wir, daß dies nicht tatsächlich so wird.
 
Soweit es gehr wehre ich mich ja auch. Nur sizt der Chef leider am längeren Hebel. Und hat meinen Job in der Hand. Klar gehe ich, wenn mir das zu krass wird. Ich würde gerne den Sender wechsel. Aber wer nimmt schon jemanden, der nur nachmittags und am Wochenende Zeit hat? Das dürfte schwierig werden.
Aber solange mich das nicht fertig macht, bleibe ich noch, wo ich bin. Wenn mir das an die Substanz gehen würde, wäre ich schon längst weg.
Aber Radio machen ist einfach ein toller Job!
Natürlich werden die Schwächen ganz deutlich bei dem, der mobbt. Das zu geringe Selbstwertgefühl des CRs zeichnet sich ganz deutlich ab. Find`s halt nur dämlich, dass andere dafür herhalten müssen, damit es Cheffe besser geht.
Zur Ellenbogengesellschaft in den Medien: ich glaube, die gibt es schon. Leute, die unerwünscht sind werden gnadenlos rausgeekelt. Das hab ich auch schon oft mitgekriegt. Und das darf nicht sein.
 
Hi,
Mobbing ist nicht immer gleich Mobbing. Manchmal will derjenige auch nur erreichen, das der andere endlich mal anfängt, seinen Arsch in Bewegung zu setzten. Es gibt Leute, die packen sämtliche Leidenschaft in die Arbeit und andere, die sitzen sich 8 Stunden den Arsch platt und lassen pünktlich alle Griffel fallen. Dann kann man schonmal böse werden. Wer sich engagiert und mit ehrgeiz für seinen Sender einsetzt, muss so schnell nirgends Mobbing befürchten. Und wer dem Cheffe zeigt, das er so schnell nicht ersetzbar ist, hat die Mannschaft hinter sich. Wer das Gegenteil tut, hat schnell die Mannschaft gegen sich. So einfach ist das.
Nicht immer geht es um Karriereneid. (Wenn der Chef mobbt wohl schon gar nicht, oder?)
 
@ Mr. Frustriert

Ich glaube, Du machst Deinem Namen alle Ehre. ´
Wenn Dir drei Mitarbeiter in Gegenwart des CRs sagen , dass Deine Arbeit gut ist und der Chef Dich dann in sein Büro ruft, um Dir zu sagen, was Du alles falsch gemacht hast, könnte man ja fast noch glauben, der Mann könnte mit manchen Sachen recht haben.
Wenn er das aber immer nur macht, sobald er mitkriegt, dass Du gelobt wirst, was würdest Du dann denken?
Und was würdest Du denken
... wenn Du unbezahlte überstunden machst, weil er Dich vollpackt ohne Ende
...wenn Du freiwillig Wochenendtermine annimmst,
...wenn Du nachts arbeitest ohne dafür mehr Geld zu verlangen
...wenn Du aus Abruf bereit bist und so ziemlich jede Arbeit annimmst, ohne wählerisch zu sein,
...wenn Du auch die Arbeit machst, die kein anderer machen will

und der Chef Dir sagt, Du würdest Dich nicht genug für den Sender einsetzen. Was würdest Du denken?
Die Mannschaft habe ich im Übrigen hinter mir, weil mir da jeder Recht gibt.
Für Dich gilt das gleiche, wie für Peggy: erst denken, dann schreiben. Das hilft.

Und bevor Du Dir ein Urteil über jemanden erlaubst, solltest Du Dich mit demjenigen zumindest ein bißchen auseinander gesetzt haben.
Ich liebe nämlich Leute, die die Klappe aufreißen und keine Ahnung davon haben, wie es woanders zugeht.
 
Tschuldigung...

aber Deine Situation kommt mir bekannt vor...DENK DENK DENK..von wem? DENK DENK DENK...ach ja, von mir. Überstunden...kein Geld! Wochenende? Immer. Abends...sehr oft.
Lob? Na, manchmal wenigstens...und dann kommt der Tritt in den Arsch gleich hinterher. So sind sie, die Chefs. (Naja, viele halt)
Ich glaub fast, das ist kein Mobbing, sondern eine angeborene Chef Krankheit.
Sie haben halt ihre Lieblinge..und das sind meist die, die nix können, von denen haben sie nichts zu befürchten. Wenn aber einer daherkommt und sich den Arsch aufreißt (wie DU!) und noch dazu was kann (wie DU?), dann hat er ein Problem. Er selbst tut nämlich wahrscheinlich vieeeeeeel weniger als Du (dafür isser ja auch Chef), muß die miesen Quoten verantworten (Schuld ist die Mannschaft), das Geld an die Armen verteilen (und nicht an Dich), gute Reden schwingen, damit alle glauben, er wüsste wovon er da redet...aber dafür...ich sagte es: Isser ja Chef.
Und Du nich.
Einzige Möglichkeit: Der Chef muss weg. Oder Du...Wie heißt es doch noch: Überall anders ist es auf jeden Fall besser (Cuglins Gesetz)
Wenn Die Mannschaft hinter Dir steht, dann mußt Du übrigens nur eines hoffen: Das sie auch wirklich hinter Dir steht, wenn es drauf ankommt. Da hab ich gerade das Problem: Grosse Töne spucken sie alle...solange es der Chef nicht hört.

So haben wir alle unsere kleinen und großen Probleme und müssen uns mit einem Trösten: Wenn der Chef mobbt, hast Du was richtig gemacht. (Aber hilft das?) Der Moral nich. Dem Konto irgendwann.
Ach ja: Als Lokalfunkchef kannste eigentlich nur verlieren (es sei denn Du bist bei der Lippewelle Hamm). Da muss man die Schmalspurklötenbieger auch mal verstehen.

So, fertig.
 
Schade, wenn es bei Euch so im Arbeitsleben so aussieht, Herr Frustriert; das scheint nämlich nicht Teamwork zu sein. Jeder ist wichtig und gemeinsam kommt ein Ergebnis zustande, das sollte ein Vorgesetzter (mit natürlicher Autorität) vermitteln können. Leute, die bloß die Schwachen, von denen sie keine konstruktive, weiterbringende Kritik (neben positiver auch natürlich negative) erwarten und vertragen, fördern, sind in einer Chefposition falsch (und überleben auch meist nicht lange). Neurotische Vorgesetzte z.B. machen irgendwann auch die gesamte Mannschaft krank. Gibts auch einiges an guten Büchern drüber.

[Dieser Beitrag wurde von AdamCurry am 05.11.2001 editiert.]
 
@Adam Curry: JAWOLL!!! Kann ich so unterschreiben.

@Mr. Frustriert

Das ist ja auch kein Mobbing, sondern "Bossing", wie ich von Adam Curry gelernt habe ;) .
Scheiße ist es aber allemal. Wieso hast Du eigentlich in Deinem ersten Beitrag zu diesem Thema so gegen mich gewettert, obwohl Du scheinbar ähnliche Erfahrungen gemacht hast? Warst Du an dem Tag vielleicht sehr Mr. Frustriert :) ?

Doch, ich würde schon behaupten, dass ich was kann. Bestätigen mir die Kollegen zumindest. Ausserdem wär ich ja dann auch keine Freie. Geh ich mal von aus.
Aber: dem Konto hat`s mal geholfen. Jetzt nicht mehr so. Weil er weiß, dass ich mich von seinem Kram (ihm gegenüber zumindest) nicht sonderlich beeindrucken lasse, bekommen andere jetzt "meine" Aufträge. Sobald Cheffe nicht da ist, teilt mich der jeweilige CvD für Termine ein. Komisch, ne?

Na ja, machsse nix dran,ne? Aber man soll ja positiv denken: es kann nur besser werden!

So long!
 
Tja, mir ist mal ähnliches beim Lokalfunk wiederfahren. Leider zu meinen Ungunsten. Denn mein Job beim LR war danach kaputt. Einem unterqualifizierten Mitarbeiter war durch seine geschickte Unterstützung der Chefredaktion bei der, sagen wir einmal Hetzaktion, später sogar als Dankeschön noch eine Festanstellung bei dem Sender gelungen.
Gott sei Dank ist das Betriebsklima nicht überall vergiftet. Alledings liegt es auch sehr oft beim Chefredakteur, der Personenführung und am Nasenfaktor. Wenn dem Boss deine Nase nicht passt, dann greift er halt meistens zur Säge. Und bei freien Mitarbeitern ist das überhaupt kein Problem, da es genügend andere gibt.
Das Problem steckt im Detail, denn beim Lokalfunk gibt es einfach viel zu viele ICH-Menschen, die nur geil darauf sind, vor dem Mikrofon zu sitzen und ihren Namen hineizuflüstern. Kollegen, dessen Sendungen, Nachrichten und Beiträge gut sind, sind denen natürlich ein Dorn im Auge, weil Einnahmeverlust. Also bedienen sie sich einer geschickten Stimmungsmache bei der VG und CR um diese Leute zu elemenieren.
Das Ganze passiert dann natürlich richtig link und gemein.
Bei meinem jetzigen Arbeitgeber haben Integranten und Mobber keine Chance. Mein Chef sagt ganz klar: Wer integriert, der fliegt raus. Und diese Drohung hat er in letzer Zeit auch schon ein paar mal umgesetzt. Der Erfolg seines Produktes spricht dabei für sich.
Ein Tipp: Wer Probleme dieser Art hat, sollte schon mal vorsorgen und sich einen Job woanders warmhalten.

[Dieser Beitrag wurde von Radiofreak11 am 06.11.2001 editiert.]
 
@Jellybear

Eigentlich war mein erster Beitrag zum Thema gar nicht speziell gegen Dich gerichtet, sondern eher ein allgemeines Frustablassen.
Es ist nämlich leider so, dass nicht alles, was den Namen Chef trägt (und der ist in einer Lokalredaktion an zwei bis drei Stellen zu finden, ihn auch verdient. Und wenn dann auch noch alle drei Stellen fehlbesetzt sind, dann - da stimm ich jetzt mal Mr. Curry zu: Wird die Mannschaft krank.
Und ab da kommt man da zu einem Nickname wie meinem...
Allerdings hab ich noch einen Mittelnamen:
Mr. Motiviert. Den tausche ich zwischendurch mal mit dem anderen.

(Ich lass mir doch von unfähigen Vorgesetzten nicht den Spass vermiesen, die irgendwann irgendwo in einer Lokalzeitungsredaktion als versoffene gescheiterte Ex-Chefredakteure Fotos von Brieftaubenzüchtern machen...)
 
@ Mr. Frustriert

Unsere Mannschaft ist schon krank. Deinen Zwischennamen "Mr. Motiviert" kann bei uns leider niemand mit Dir teilen. Keiner hat mehr wirklich Lust. Und das ist echt schade.

@ Radiofreak11
Cooler Chef!

Das mit dem Job ist so eine Sache. Schwierig. Aber wenn das schlimmer wird bleibt mir wohl nix anderes übrig. Dann hat Cheffe sein Ziel wieder erreicht.
Wieseo müssen andere darunter leiden, wenn er zu Hause ein Problem hat???? Aber wahrscheinlich nicht nur dort.

Da hast Du echt Sahne gehabt mit Deinem Chef. Da macht das Arbeiten doch sicher richtig Spaß, oder? Und das wiederum dürfte sich auch merklich positiv auf die Qualität der Arbeit auswirken. Besser kann`s kaum sein. Glückwunsch. Sag mir wo Du bist und ich komm vorbei
wink.gif
!

Leider ist man seinem Chef ziemlich ausgeliefert, wenn man seinen Job behalten will. Das ist das Problem. Hätte ich schon einen anderen in Aussicht, dann würden mir schon die passenden Worte einfallen. We`ll see!
 
@ MAA

Nee, hab ich nicht. Werd mich auch hüten. Erstmal zumindest.
1. bin ich dann garantiert SOFORT meinen Job los
2. hab ich deshalb ja keine schlaflosen Nächte, es ärgert mich einfach
3. schaue ich mich ja schon um
4. sobald ich nen neuen Job hab kriegt der CR heiße Ohren, da verlass Dich drauf!

Nur muss ich ihm das ja nicht direkt ohne Rücksicht auf Verluste sagen, oder? Ändern würde ich damit eh nix, ich wäre einfach nur raus aus dem Sender.

Da besorg ich mir doch lieber erst einen neuen Job und knall ihm dann alles vor den Latz. Ist doch die bessere Variante, oder
 
@Jellybear:
Nein, das ist genau die falsche Variante, denn Du gehst DEINEM Problem aus dem Weg:
Ich bin CR - und ich würde Dich - so hart es klingt - auch nicht anstellen. Ich kann Deine handwerklichen Fähigkeiten nicht beurteilen, aber ich denke Dir fehlt Durchsetzungsvermögen.
Du schaffst es offenbar nicht, Deinen CR in einem Gespräch zu stellen.

Wie willst Du dann journalistisch arbeiten?
Wie setzt Du Dich bei einer schwierigen Recherche durch?
Wie setzt Du Dich auf einer PK durch?
Wie "zwingst" Du einen Interviewpartner, Dir auch auf unangenehme Fragen eine Antwort zu geben?

Selbstbewußtsein, Durchsetzungskraft, Mut und Willensstärke sind mehr als 50% unseres Jobs.

Hast Du Die?
Wenn ja, dann red' Klartext mit Deinem CR. Dabei geht es auch nicht um "heiße Ohren" oder einen "vor den Latz".
Es geht um Argumente.
Sag ihm klar und ruhig warum Du gut bist.
Mach Dir vielleicht vorher Notizen. Nach dem Motto:
..ich bin jetzt so lange da und habe dies und das gemacht...
...meine Beiträge sind gut weil....
Nimm'zwei Beiträge mit in das Gespräch. Wenn Dein CR sagt, nein Deine Beiträge sind nicht gut, spiel ihm die mitgebrachten Beiträge vor und frage ihn was schlecht ist! (P.S: Sag ihm vorher nicht, daß Du Beiträge dabei hast)
...meine Nachrichten sind sauber recherchiert, siehe Meldung XY...
Nimm Meldungen mit, dann kann er ja kritisieren...
Mach eine Probemoderation, wenn Du beliebt bist, wird Dir sicher ein Kollege helfen.
Spiele Deinem CR den Aircheck vor, mal sehen was er sagt...

Sag ihm einfach was Du willst!
Diese Tips meine ich ernst.
Ich bin CR und freue mich, wenn mir ein Mitarbeiter sagt, was er machen will - und was nicht!
Ich kann nämlich nicht jedem Mitarbeiter seine Wünsche von den Augen ablesen!
 
@ MAA

An Selbstbewußtsein mangelt es mir ganz sicher nicht. Aber jeder, der dem Chef seine Meinung durchaus vernünftig vorgebracht hat, hatte früher oder später entweder seine Kündigung oder es erging ihm/ihr genauso wie mir. Das gibt mir dann doch zu denken.
Zu Deinen Fragen:
Ich kann durchaus gut journalistisch arbeiten.
Bei schwierigen Recherchen habe ich mich bisher immer durchgesetzt und auf PKs bin ich auch keine kleine Maus, die jeder übersieht, sondern mich dürften die meisten kennen. Ich ahbe bisher auf PKs jede Frage, die ich hatte, gestellt und beantwortet gekriegt.
Schwierige Interviewpartner waren bisher auch nicht so das Problem. Es gab sogar Leute, die sich erst geweigert haben, mir was zu sagen, die mir anschließend alles gesagt haben, was ich wissen wollte.
Ich hab meinen CR mal auf etwas angesprochen, was mir nicht gepaßt hat. Ruhig und freundlich, glaub`s mir. Seitdem habe ich nicht einen Auftrag bekommen. Zufällig war immer schon alles vergeben, wenn ich nachgefragt habe.

Er kann einfach nicht damit umgehen. Leute, die ihm in seinen Augen gefährlich werden können, die müssen weg. So handelt er dann auch.
Spricht man ihn auf etwas an, wird er sichtlich nervös, und die Wortwahl ist nicht mehr ganz so freundlich. Und Konsequenzen hat das Ganze für mich dann auch. Selbst, wenn meine Kritik gerechtfertigt ist.

Ich finde Deine Einstellung als CR klasse. Die hat nämlich einen großen Einfluss auf das Betriebsklima. In dem Fall ganz sicher einen positiven.

Auch wenn das jetzt ziemlich arrogant klingt: ich würde Dich überzeugen. Im Gespräch und anschließend würde ich Dir zeigen, dass Du mich unterschätz (so kommt es zumindest in Deinem Beitrag rüber). Das wäre eine Herausforderung für mich. Und Du würdest nicht enttäuscht sein!
smile.gif
 
@ MAA

Nur mal aus Interesse: was hast Du denn für einen Eindruck von dem Betriebsklima in Deinem Sender? Fänd ich mal ganz interessant, das aus der Sicht eines Chefs zu lesen!
 
Ich denke das Betriebsklima ist eine unserer großen Stärken.

Wir gehen fair, vertauensvoll und nett miteinander um.

Ein paar Beispiele:
Wir haben zwei wöchentliche Konferenzen im Haus:
Eine Newskonferenz: Dort gehen wir gemeinsam fast alle News durch und diskutieren deren Qualität. Also: Ist der erste Satz ein Hinhörer? Sind die Infos sofort verständlich? Welche Formulierungen sind gut, welche schlecht etc.
Dabei ist es völlig egal, wer die Meldung
geschrieben hat(weiß ja eh jeder ), wichtig ist, daß alle News-Leute zusammen an besseren News arbeiten. Das ist ein Prozeß der nie aufhört.
Durch solche Konferenzen erreichst du, daß die Mitarbeiter positiv miteinander streiten. Und so entwickeln wir intern Woche für Woche unsere Streitkultur.

Die zweite Konferenzen ist eine Aircheckrunde.
Dort hören sich alle Airchecks unserer Moderatoren an. Danach reden wir darüber, was war gut, was war schlecht. So kommt Kritik gleich auf den Tisch und "wabbert" nicht durchs Haus.
Wenn es Kritik gibt, dann ist sie stets mit Lösungen verbunden. Im Streitfall ist das dann mein Job. (Ich kann ja nicht ernsthaft kritisieren, wenn ich nicht weiß, wie es besser geht!)
Mir ist aber wichtig, daß die erfahrenen Moderatoren ihre Tipps an den Nachwuchs weitergibt, genauso wie der Nachwuchs mit seinen Ideen den gestandenen Moderatoren neue Impulse geben kann. Darum geht es. Fachwissen und Handwerk sind keine persönlichen Besitztümer!

Solche Strukturen verhindern eine "Grüppchenbildung" im Sender!

50% meines Jobs ist es, meine Mitrabeiter zu motivieren. d.h. Ihnen muß ihre Arbeit Spaß machen - nur dann können sie ein gutes Programm machen (...und das sichert meinen Job, was mir nicht unwichtig ist)

Wichtig ist es deswegen, persönliche und berufliche Perspektiven der Mitarbeiter paralell zu legen.

d.h. Ich nehme mich in die Pflicht meinen Mitarbeitern eine attraktive Perspektive zu entwickeln.

Ganz wichtig!
Ich behandele nicht alle Mitarbeiter gleich.
Ich sag' dir auch warum:

Jeder hat seine eigene Psyche:
Mitarbeiter, die Kritik nur schlecht vertragen, kritisiere ich nur indirekt.
d.h. Ich nenne sie nicht beim Namen, sondern sage, "denkt bitte alle daran, daß war nicht gut, weil... macht es lieber so..."
Warum sollte ich auch sensibele Mitarbeiter vor anderen bloßstellen?

d.h. Ich stellen mich auf meine Mitarbeiter ein.

Ansonsten versuche ich regelmäßig jedem Mitarbeiter deutlich zu machen, wo er steht. Das kann dann aber auch so aussehen, daß ich Mitarbeitern sage, "Du hast Dich nicht weiterentwickelt, ich gebe dir noch drei Monate Zeit, wenn dann nicht dieses und jenes besser ist, mußt du gehen!"

Also zum Abschluß: Unser Betriebsklima ist ok. d.h. aber nicht, daß wir uns nicht streiten, d.h. nicht, daß wir keine Konflikte haben. Natürlich gibt es Streit - aber das ist auch gut so.
 
@ MAA

Wenn`s wirklich so ist (davon gehe ich mal aus):
Hut ab!!!!!!! Solche Eigenschaften sollte ein Chef auf jeden Fall haben! Ist da auch noch was für mich frei??
 
Die Einstellung klingt vorbildlich und gut, MAA, so sollte es meiner Meinung nach sein!

Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß feste Termine für Konferenzen z.T. auch nervig sein können. Lieber mal ne Besprechung weniger, wenn es nicht viel Neues zu bereden gibt.

Ein ganz wichtiger Punkt im o.a. Posting ist auch, ,möglichst eine Gruppenbildung - also informelle Zirkel - zu vermeiden (ist aber in "größeren" Einheiten eher schwer zu erreichen). Sowas stiftet Unfrieden und Intrigen. Wer am Puls der Zeit lebt, eine vertrauensvolle Atmosphäre aufbaut, für Zufriedenheit sorgt usw., usf., kann das Aufkeimen solcher Strukturen meist schnell erkennen und sollte handeln.

Der gesamte Themenkomplex - z.B. Mitarbeiterführung, -zufriedenheit, Motivation, Führungsverhalten, Gruppenverhalten, Erkennen von Gruppendynamikstrukturen usw. ist unheimlich wichtig. Leider fehlt hier manchmal das Verständnis dafür, was dann vieles zerstört.
 
Wenn ich nicht fest gebunden wäre, ich würd ja glatt ne Bewerbung losschicken. Aber ich geb die Hoffnung nicht auf, das es bei uns besser wird. Dafür kämpfe ich!
Und auch ein Chef kann sich bessern. Uralt Sprichwort: Man lernt nie aus.
Hoffe ich jedenfalls.
Es sei denn Jellybear, dein Chef fängt mit J an und hört mit Mann auf.
Dann erhäng dich lieber gleich. Da is Hopfen und Malz verloren.
 
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