Mobile Alternative zum DAT?

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GTaag

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Ich arbeite als Tonmeister für Spielfilme besitze ich alle ausreichenden Mikros der Neumann-Palette, (KM150, KMR81/82, RSM191) und diverse Sendestrecken mit Sanken und/oder Sennheiser, das jetzt nicht vorweg um zu prahlen, sondern um meine Frage hier im Forum eindeutiger zu stellen: Neben TimecodeDAT und Festplattenrekordern für die eigentlichen Tonaufnahmen im Dokumentarfilm oder Spielfilm suche ich ein Gerät, das sehr unkompliziert funktioniert, 48V Speisung besitzt, mobil ist. Mit dem ich nebenbei Atmos und Wildsounds aufnehmen kann, vor allem aber an dem das RSM191 (Stereorichtrohrsystem) problemlos anzuschließen ist. Bisher behelfe ich mich mit einem DAT Sony TCDD10 PRO, das Ding nervt, hat keine Speisung und ist mir zu groß. Aber es gibt keine Qualitätsunterschiede zum Fostex PD4, das soll das neue Gerät auch nicht haben.
Zu welchen Geräten würde man mir hier raten. 1.) Flashman oder 2.) Marantz PMD 660 3.)PMD670 oder 4.) ein ganz anderes Gerät.
Ich selber tendiere zum 1.) Flashman, sehe aber nur immer eine XLR-Buchse und weiß nicht genau, ob ich 1700EUR ausgeben will. 2.) PMD660, vom Gefühl richtig, soll angeblich aber umgehangen nicht zeigen, ob er aufzeichnet oder nicht 3.) sagt die Vernunft ja, ist mir aber wieder so eine große Kiste, davon habe ich genug.

Kann mir hier bitte jemand bezüglich handling und auch Qualität der Aufnahmen etwas sagen. Wie arbeiten die internen Limiter. Und auch: Wie schätzt Ihr die "Halbwertzeit" dieser CF-Flashgeräte ein.
Grüße
Uve.
 
AW: Mobile Alternative zum DAT?

Zum PMD 660: Ich habe eines der ersten Geräte, direkt aus USA importiert.

Der erste Eindruck ist zwiespältig: Zwar ist das Gerät recht handlich und eigentlich auch superfix zu bedienen. Man arbeitet mit Voreinstellungs-Sets, die man sich selbst konfigurieren kann. Ganz gut durchdacht.

Auch das mit der Aufnahme-LED ist kein Problem, egal ob umgehängt oder liegend. Nimmt man auf ist die Aufnahme-LED konstant rot, bei Pause blinkt das Teil. Außerdem sieht man die Aussteuerungs-LEDs sehr gut.

Was allerdings stören dürfte - vor allem bei Filmton - sind die Preamps, die auch bei div. Kondensator-Mics für mein Gefühl zu sehr rauschen. Für's Radio dürfte das wg. des Frequenzspektrums nicht so sehr das Problem sein, aber wenn's besser werden soll...?

Eine amerikanische Firma (www.oade.com) bietet modifizierte 660er an, bei denen die Vorstufe verbessert wurde. Sogar inkl. dieser Mods dürfte der US-PMD 660 billiger sein, als ein hier gekaufter (wg. Dollar und niedr. Preis).
 
AW: Mobile Alternative zum DAT?

Wie wäre es damit?
http://www.nagraaudio.com/pro/index.php
http://www.maycom.nl/main.html

Ansonsten würde mir für Deine Anwendung der PMD670 besser gefallen als der PMD660.
Den DN-F20R gibt es noch von Denon, ist aber zickig in Bezug auf die Speichermedien, was man leider erst merkt wenn man die aufnahme abschließen will.
Der Flashman ist am genügsamsten was Speicher angeht, da bräuchtest Du dann aber einen extra Mikrofonvorverstärker, mit dem Du Stereo in den Lineeingang gehst.
 
AW: Mobile Alternative zum DAT?

Für Filmton kannst du die Marantz-Geräte meiner Meinung nach vergessen. Die Preamps rauschen deutlich zu stark, außerdem ist der Eingang nicht sehr übersteuerungsfest. Schon der Output eines Kondensatormikrofons bei normaler Sprache kann das Ding in die Verzerrung schicken - und das Problem ist: auch ein Nachregeln bringt nichts. Die Verzerrung muss schon ganz früh in der Signalkette auftreten, und wird auch nicht auf der Pegelanzeige gezeigt.

Bei den beim Film üblichen Richtrohrmikrofonen, mit starker Empfindlichkeit, ist das Problem mit dem Übersteuern natürlich noch schlimmer.

Ich würde dir zum Fostex FR-2 raten. Ich habe mir das Gerät letzte Woche gekauft (hatte davor den Marantz PMD-670), und bin bisher nur begeistert. Das Gerät ist sowohl von den Preamps, als auch vom Gesamteindruck besser. Einziges Problem: die Stromversorgung. Dafür hab ich mir jetzt einen kleinen Blei-Gel-Akku gekauft, damit sollte das Gerät rein rechnerisch 24 Stunden durchhalten. Normalerweise benötigt der Fostex 8 Mignon-Zellen.
 
AW: Mobile Alternative zum DAT?

dira schrieb:
Den DN-F20R gibt es noch von Denon, ist aber zickig in Bezug auf die Speichermedien, was man leider erst merkt wenn man die aufnahme abschließen will.
Ja? Ich benutze seit April 2003 das DN-F20R, habe damals zwei FlashCards mitgekauft und bin seither äußerst zufrieden damit. Soweit ich weiß, wird es aber nicht mehr hergestellt, oder? Denon und Marantz sollen ihre Profi-Linie zusammengelegt haben.
 
AW: Mobile Alternative zum DAT?

Unserer läuft nur mit den teuren Lexar Karten. - Und ja, habe gerade Denon und Marantz zusammen auf der Musikmesse gesehen.
 
AW: Mobile Alternative zum DAT?

Ich habe mir selbst die Antwort gegeben, nicht gekleckert, sondern geklotzt: Cantar X ist meine Alternative geworden. Selten hat mir eine Neuanschaffung im Vorfeld solche Bauchschmerzen bereitet (die Kosten) und noch niemals aber auch wurde der Bauchschmerz so schnell vergessen. Das Gerät ist Weltklasse, nix Rauschen, keine Verzerrungen und was noch besser ist: Trotz der unglaublich vielen Möglichkeiten die mit den 8 Spuren bestehen kann man der Logik des Gerätes schnell folgen und blind bedienen, vergleichbar einer Nagra. Auch Handschuhe sind nicht unmöglich. Dazu eine Standardstandzeit von 12 Stunden, die mit LiIon-Akkus verdoppelt werden könnte. Phantastisch.

Und jetzt muß ich erst einmal ein Weilchen warten, ehe ich mich einer noch mobileren Variante widmen kann, Danke für Eure Antworten erst einmal!
Grüße
Uve.
 
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