Moderne Unsitte - Moderation über Gesang

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U87

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Ist mir in letzter Zeit vermehrt aufgefallen (gerade heute morgen bei Radio NRW). Es läuft Phil Collins mit "I Wish It Would Rain Down" und dann quatschen die Moderatoren munter über den Gesang. Kann man denn nicht anders "backtimen" ? Oder ist das Moderieren über Gesang jetzt "state of the art", wie es Berater evtl. nennen würden ?

Gerade bei dem Collins-Titel böte sich ja das Gitarrensolo an, um rauszugehen...

Oder bin ich gerade heute wieder so überempfindlich ? Ich hab mal gelernt, das wäre ein absolutes No-go.
 
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Eigentlich sollte es heute Standard sein, zu jedem Stück einen Timer bis zum Einsetzen des Gesangs zu haben, so dass man das Einquatschen punktgenau bis zum Einsetzen des Gesangs planen kann, und keine Sekunde danach.
 
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Ich meinte nicht das Intro, sondern die Mitte/Ende des Titels ! Sorry, hab mich da wohl nicht ganz korrekt ausgedrückt. Man hat den armen Collins einfach abgewürgt und ihn auch noch unter der Moderation stehen lassen...Klang irgendwie suboptimal !
 
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Moderne Unsitte - Klagen über alte Mucken

Ist mir in letzter Zeit vermehrt aufgefallen (gerade eben beim Lesen in diesem Forum). Es wird ein Diskussionsfaden eröffnet, in dem Sachen angeprangert werden, die seit Jahr und Tag diskutiert werden. Die Argumente wurden zigmal ausgetauscht, die Fronten sind verhärtet. Gibt es keine interessanten Themen? Oder ist das Aufwärmen oller Kamellen jetzt "state of the art", wie es U87 vielleicht nennen würde?

Gerade bei Moderationen böten sich zahlreiche interessante Ansätze, um zu diskutieren.

Oder bin ich gerade heute wieder so überempfindlich? Ich hab mal gelernt, das sei ein absolutes No-Go!
 
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Ach, in Großbritannien ist das doch Gang und Gäbe, da ist es eine Seltenheit wenn das mal nicht passiert!
 
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Ich kann das Problem nicht nachvollziehen. Moderation auf Titelenden wird seit Jahr und Tag praktiziert. In früheren Zeiten auch gern mit einem kleinen Seitenhieb auf den/die betreffenden Interpreten, die man gerade schnellverabschiedet, i.S.v. "nach 3 Minuten findet auch bei diesem Werke die musikalische Kreativität ein Ende...".
Da Nachtreten auf die Besttester inzwischen überall verboten ist, verzichtet man darauf und schließt direkt die nächste Moderation an, während der Phil noch im Hintergrund wimmert.
 
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Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass U87 so einen Mist hört. Ich hatte bisher gedacht, er habe Geschmack und täte sich derlei akustische Umweltverschmutzung gar nicht erst an.
 
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Soweit ich weiß, gibt es im Studio so eine Art, ich sag mal Count Down, anhand dessen man erkennen kann, wan der Gesang einsetzt. Ansonsten muss ich den anderen User hier rechtgeben. Ist doch heutzutage fast oder sogar in der regel unmöglich, dass ein Titel im Tagesprogramm voll ausgespielt wird. Gruß
Sunshiner
 
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Habe kürzlich hier gepostet, dass man bei SWR3 diese Unsitte auch auffällig oft seit geraumer Zeit anwendet. In mindestens 3 Songs pro Stunde wird im letzten Drittel abrupt reingequatscht und dann wird der Song abgebrochen. In dem entsprechenden Thread meinte man, ich spreche vom Ramp-Talk am Anfang. Aber der ist ja ok und kürzt den Titel nicht. Dass man aber die Songs in der letzten laufenden Minute (nicht 8 Sekunden...) "abwürgt" finde ich übel. Vor allem, wenn man auch vor seltenen musikalischen Perlen nicht davon ablässt!

Jahrelang spielte man Songs aus oder kappte nur die letzten Sekunden, wenn ein Song langsam zu Ende fadert. Jetzt würgt man Titel ab und das ist Mist. Wenn die dadurch einen Titel mehr in die Stunde packen können, sollte die besser diese nervige Claimerei über das Massengrillen oder die bevorstehenden Hautnahkonzerte lassen.

Mittlerweile höre ich vermehrt SWR1-RP und lasse auch die Songs der 60er Jahre über mich ergehen... :D
 
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Ist doch heutzutage fast oder sogar in der regel unmöglich, dass ein Titel im Tagesprogramm voll ausgespielt wird.
Das taeuscht!
Ein ganz spezieller Vorreiter, den ich bis vor kurzem immer mal wieder (zwangslaeufig) hoeren musste, war/ist die NRW-Kette. Alles was irgendwie negativ auffallen kann - die NRW-Kette ist ganz Sicher recht weit vorne mit dabei.
Nun, da ich mich in einem anderen Bereich aufhalte, hoere ich mir die unterschiedlichsten Sender an, ja, es ist auch eine Menge Mist dabei, aber auch einige Sender die hier in den Foren m.E. zu Unrecht schlecht so extrem gemacht werden, die durchaus hoerbar sind - ganz im Gegensatz zur NRW-Kette.

Manchmal sollte man in der Tat - bevor man an anderen Radiosendern herumkritisiert - sich mindestens eine Woche lang die NRW-Kette antun um zu merken, wie gut man es doch hat bei entsprechend anderer Auswahlmoeglichkeit.
 
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Ja, die sollte es geben...und wenn die Tags richtig gesetzt sind, dann funzt es auch. Es ging ja aber um den Ramptalk beim Fadeout, nicht beim Intro, also die Frage: Muss ich warten, bis der Titel aus ist (je nach Ende der Nachhall des letzten Akkords/Trommelschlags oder das Ausfaden) oder darf ich früher reingehen?
Das ist immer noch dieselbe Glaubensfrage wie vor 30 Jahren, ich glaube daher nicht, dass der Thread zu neuen Erkenntnissen führen wird.
Ich darf nur anmerken, dass die ganze Geschichte in keinem mir bekannten Land so erbsenzählerisch gesehen wird wie in Deutschland. Hierzulande bemisst man die Qualität des Moderators anscheinend zu 90% daran, ob er ne Rampe sekundengenau trifft. Richtig, er SOLLTE das können. In anderen Ländern höre ich häufig, dass sich Radio-DJs viel mehr Freiheiten nehmen. Da fällt dem Guten noch was ein, da hat er die Ramp versemmelt...so, und dann erst recht. Hört mal 3FM, hört mal BBC, da wird gnadenlos reingequasselt...in manchen Shows zumindest, und das sind nicht die Sendungen, die sich an Musikliebhaber wenden, die vielleicht noch mitschneiden wollen. Und jetzt behaupte bitte keiner, die gäbe es in Deutschland häufiger als in England, in Holland oder sonstwo...sonst falle ich noch in Ohnmacht.
 
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Was heißt hier moderne Unsitte? Das hat schon vor 40 Jahren all jene genervt, die mit dem Kassettenrekorder vor der Röhre saßen, um ihren Lieblingssong aufzuzeichnen - in den dann prompt der Moderator reingequatscht hat.
 
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Und deswegen war und ist das nach wie vor ein No-Go. Weil es den Hörer nervt, der vielleicht gerade laut mitsingt im Auto. Weil es das klassische'Gelaber' ist, was in allen Tests durchfällt. Aber was hilfts? Rookies sind halt billiger als Könner. Und gute Airchecker - weil selten - nicht mehr zu bezahlen.
 
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Na toll, und ich dachte das wäre eine Unsitte bei den Internetsender. Wo ich das ganze ja auch schon kritisiert hab.
 
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Ich darf nur anmerken, dass die ganze Geschichte in keinem mir bekannten Land so erbsenzählerisch gesehen wird wie in Deutschland. Hierzulande bemisst man die Qualität des Moderators anscheinend zu 90% daran, ob er ne Rampe sekundengenau trifft. Richtig, er SOLLTE das können.
Manchmal lohnt sich der Blick zurück - und auch in andere Bereiche von radioforen.de. Nicht alle sehen das nämlich so super streng. Vor fast genau drei Jahren (!) tummelte sich Tondose als Freund und Helfer im Internetradiobereich herum und schrieb dort etwas recht bemerkenswertes in der Kritik zu (m)einem Aircheck:

Wozu Du auch manchmal (!) neigst, und damit befindest Du Dich in prominentester Gesellschaft, ist, Ramps auf teufelkommraus zuquasseln zu wollen, indem Du, wenn Du merkst, der Text reicht nicht bis zum Einsatz, immer . langsamer wirst .. und schließlich ... noch ... einzelne Sil...ben lang...ziiieeeehhhhhhst. Mach gar nicht den Versuch! Nicht alle Ramps müssen paßgenau zugetextet werden! Wenn Du nichts mehr zu sagen hast, hör mit dem Reden auf. Triffst Du den Takt, ist's klasse – kommt's nicht hin, merkt's kein Mensch. Es sei denn, Du veranstaltest solche Würgemods.
Dieser wohltuende Pragmatismus, wo ist er? Wer, außer jetzt mal Radiocat, sagt dann einfach "Sch... drauf und macht ein geiles Programm"?
Okay, ich gebe zu, Internetradio ist nicht so einfach aufs heutige UKW-Radio zu übertragen - wenngleich es auch im Internet professionell aufgezogene Sender gibt.

Ich bediene aktuell ein Format im Internetradio, bei dem die Stundenuhr ziemlich streng ist. Dummerweise hat es mir da aber auf einem Moderationsplatz die Zeitgrenze gesprengt und das Backtiming war im Eimer. Also habe ich einen 80er-Titel einfach gekürzt und bin voll in den Gesang gefahren (okay, die Stelle sollte schon passen), habe 30 Sekunden brutal Talk-Over gemacht und bin dann in den nächsten Song rein.
Transition live.
Für die Puristen ein No-Go, für mich ein "Na und?" und mein Chef hat auch nicht gemeckert, weil der Flow erhalten blieb (er steht auf die Nummer mit dem Flow). Ich gebe zu, es hat mir sogar Spaß gemacht.

Gut, auf Dauer und als ständiges Stilmittel taugt das nicht. Ich möchte das auch nicht ständig im Radio hören, aber ich würde deshalb auch nicht gleich den Untergang des Abendlandes heraufbeschwören. Und das, obwohl ich früher selber mal hart in Sachen "No-Go" war.
Öfter mal was Neues. :cool:
 
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@kk: Siehst Du. Am besten ist es dann, wenn der DJ direkt mitsingt...so wie Steve Wright.
 
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... und etliche andere Deejays, auch in Holland. Im DJ-Radio ist das überhaupt kein no-go, in das Outro (!) eines Titels (und dann meist auch zwangsläufig den Gesang) reinzugehen. Wer wartet schon bei Phil Collins auf ein Gitarrensolo, lol (in seinem Fall würde ich eh sagen, je früher der Jock reingeht, desto besser ;))
Die Frage ist allerdings immer, WIE es gemacht wird! Steve Wright ist sicherlich jemand, der es kann. Dass sich viele hier gar nicht vorstellen können, dass das gut klingen kann, macht deutlich, wie sehr das deutsche (DJ-)Radio dem internationalen Standard hinterher hinkt. Man müßte jeden deutschen Radio-Jock zwangsverpflichten, täglich die niederländischen und amerikanischen Top-DJs anzuhören.
No-go ist lediglich das Reinquatschen in den Gesang im INTRO (sog. "Intro-Crashen")
 
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leider machen wir eher selten DJ-Radio. Und das was da nicht übers Outro, sondern oft mitten in die Titel geredet wird, hat oft auch nur wenig mit Musik zu tun. Es ging doch nicht darum, auf ein Outro zu moderieren und dabei den Titel wegzuziehen, sondern die Titel so abzukürzen. @radiocat: Der weiß auch wies richtig ist - und nutzt das kunst- und erfahrungsvoll als Stilmittel. Aber Kunst kommt nun mal von können - und ich hör leider immer weniger wrights, sondern immer mehr 'scheiße-die-zeit-läuft-mir-weg-gleich-kommen-die-news-und-werbung-muß-auch-noch' Abwürge-Mods. da werden dann echte Golds vor die Wand gefahren. Das hat alles andere als Flow.
Aber macht doch - und verärgert Eure Hörer. Haben wir dann eben ein paar mehr...
 
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Das stimmt, es gibt so gut wie kein DJ Radio hierzulande. Die Ansagen sind auch in der Regel eher Durchsagen. Flow ist da eher selten. Und inhaltlich gehts mehr um die nächsten Gewinnspiele als um die Musik, denn die ist ja so banal, dass sie eh keinen interessiert.
 
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Heute Nachmittag bei Radio Essen: "Total Eclipse Of The Heart" wird bei ca. 3'40" ausgeblendet, um anschließend das "Lokalradio"-Dropin und den nächsten Titel zu spielen. Ich hätt' den DJ erschießen können. Oder Tue ich ihm unrecht und die Titel werden bereits in Oberhausen ausgefadet? Hab' mir mal vor Jahren "Blueprint" aus der NRW-Rotation gezogen. Da wurde der Titel bereits in der Datei bei 3'38", also kurz vor dem "Showdown" des Stücks, ausgeblendet.
 
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Was wieder einmal in diesen Diskussionen überhaupt keine Rolle zu spielen scheint: Hat der Moderator überhaupt was zu sagen (inhaltlich)? Oder quasselt er nur den Ramp, weils vermeintlich geil klingt?
 
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