Möglicherweise 10 (!!!) DAB+-Programme in Deutschland vor dem Aus

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Man muss das differenziert betrachten. Die Sender entscheiden nun von Jahr zu Jahr ob sie weiter im Digitalradio bleiben. Einige Grundprobleme sind allerdings noch nicht gelöst. Diese sind hier sehr gut dargestellt:

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=4992342666755e87c0c627d36b2dd35d

Im Moment ist der aktuelle Stand dass alle Ausstiegskandidaten wohl erst mal bis Mitte 2014 weiter machen, einige bis Ende 2014. Dann geht dies Diskussion wohl von neuem los, hat sich an der Ausgangssituation nicht wesentliches geändert.
 
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Man muss das differenziert betrachten. Die Sender entscheiden nun von Jahr zu Jahr ob sie weiter im Digitalradio bleiben. Einige Grundprobleme sind allerdings noch nicht gelöst. Diese sind hier sehr gut dargestellt:

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=4992342666755e87c0c627d36b2dd35d

Im Moment ist der aktuelle Stand dass alle Ausstiegskandidaten wohl erst mal bis Mitte 2014 weiter machen, einige bis Ende 2014. Dann geht dies Diskussion wohl von neuem los, hat sich an der Ausgangssituation nicht wesentliches geändert.

Solange der Netzausbau, insbesondere in MV und SH, wo noch große Teile dieser beiden Bundesländer überhaupt noch nicht versorgt sind, so schleppend weiter geht, braucht man sich nicht zu wundern, das erste Sender wieder abspringen. Für jemanden wie mich der in einem gar nicht versorgten Gebiet wohnt, der nächste Sender in Deutschland steht rund 125 Km Luftlinie weg, klingt die neue Werbekampagne irgendwie nach einer puren Verarsche. Entschuldigung für das nicht jugendfreie Wort, mit ist leider kein anderes eingefallen, das die Situation freundlicher beschreibt.
 
Solange der Netzausbau, insbesondere in MV und SH, wo noch große Teile dieser beiden Bundesländer überhaupt noch nicht versorgt sind, so schleppend weiter geht, braucht man sich nicht zu wundern, das erste Sender wieder abspringen.

Ein Vollausbau in NF und MV würde natürlich den Durchbruch beim Digitalradio bringen. Sind das doch extrem dicht besiedelte Gebiete. Die Leute würden sicherlich zu tausenden die Elektronikläden stürmen und sich um die letzten DAB-Radios prügeln. Seid mal realistisch. Kein Sender springt ab, weil ein paar Bauern und Schäfer in Meck-Pomm keinen Digitalradioempfang haben. Im übrigen ist noch kein einziger Sender aus dem Bundesmuxx abgesprungen, wenn man mal vom alten 90elf absieht, aber das hatte ja bekanntlich andere Gründe.
 
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Man muss das differenziert betrachten. Die Sender entscheiden nun von Jahr zu Jahr ob sie weiter im Digitalradio bleiben. Einige Grundprobleme sind allerdings noch nicht gelöst. Diese sind hier sehr gut dargestellt:

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=4992342666755e87c0c627d36b2dd35d

Im Moment ist der aktuelle Stand dass alle Ausstiegskandidaten wohl erst mal bis Mitte 2014 weiter machen, einige bis Ende 2014. Dann geht dies Diskussion wohl von neuem los, hat sich an der Ausgangssituation nicht wesentliches geändert.


Es wurde noch überhaupt nichts gelöst bzw. verändert.
Will ja anscheinend niemand!!
 
Ein Vollausbau in NF und MV würde natürlich den Durchbruch beim Digitalradio bringen. Sind das doch extrem dicht besiedelte Gebiete. Die Leute würden sicherlich zu tausenden die Elektronikläden stürmen und sich um die letzten DAB-Radios prügeln. Seid mal realistisch. Kein Sender springt ab, weil ein paar Bauern und Schäfer in Meck-Pomm keinen Digitalradioempfang haben. Im übrigen ist noch kein einziger Sender aus dem Bundesmuxx abgesprungen, wenn man mal vom alten 90elf absieht, aber das hatte ja bekanntlich andere Gründe.

Nun ja, das es gerade an den Küsten von MV und SH große Tourismusgebiete gibt, sollte auch nicht vergessen werden. Auch die Versorgung dieser Gebiete dürfte auf Grund der Topografie (Flaches Land ohne große Erhebungen) auch nicht so aufwendig sein, wie in südlichen Bundesländern.
 
Ich sehe im Norden das Problem das es hier pro Bundesland auch nur 2 bis 5 Private gibt, die im großen und ganzen alle derzeit noch gegen DAB+ sind und für kleinere Station wie "Paloma" oder "Absolut" werden zu wenig Hörer erreicht.

Bezüglich des flachen Landes, ich würde behaupten mit Kiel, Heide, Lübeck, Flensburg, Sylt und Hamburg sollte Schlwesig-Hosltein eine fast 100%tige Outdoor Abdeckung haben. Das NDR Paket aus Kiel konnte ich in meinem letzten Sommerurlaub im Norden ab kurz hinter Hamburg bis kurz vor Husum ohne Probleme hören. Selbst auf der Insel Pellworm war es auf Anhöhen den ganzen Tag über möglich.
 
Also bei aller Liebe, aber wenn ich das lese http://www.satnews.de/mlesen.php?id=4992342666755e87c0c627d36b2dd35d bekomme ich das große Lachen. In welchem Land lebt dieser Trottberger eigentlich? Deutschland kanns mutmaßlich nicht sein.

"Ich wünsche mir, dass sich die großen Vermarkter endlich auch für das Thema Digitalradio interessieren und es nicht künstlich klein halten
Das DAB+-Netz ist nach wie vor ein Flickenteppich. Also sag mir jemand, wie man sich da ernsthaft um Werbekunden bemühen soll bzw. kann.

"Man muss über die Politik nach außen kommunizieren, dass UKW endlich ist, einhergehend mit einem festen Abschaltdatum".
Richtig! Aber dann muss man auch dazusagen, wann besagtes DAB+ flächendeckend und störungsfrei überall empfangbar ist. Man tut weder dem geneigten Programmveranstalter noch dem geneigten Werbetreibenden einen Gefallen, wenn man ganze Landstriche und damit potentielle Hörer schlicht abhängt oder ganz ausschließt. Die Meinung des Hörers selbst scheint ohnehin nicht mehr von Interesse zu sein.

Die größte Lachnummer ist aber das hier:
Trottberger kündigte ferner ein Notfallsystem für Digitalradios mit dem Namen EMF (Emergency Warning Functionality) an. Im Falle einer Katastrophe, etwa eines Chemie-Unfalls, würden sich im Standby befindliche Radios in der betroffenen Region automatisch einschalten und das Notfallprogramm mit Infos übertragen.
Wer bitte soll das finanzieren wenn man beachtet, das so ziemlich alle DAB+-Sender reine Festplattenabspulstationen sind? Von oben angeführten Problem der Nichtempfangbarkeit ganz zu schweigen.

Der berühmt-berüchtigte Katastrophenfall funktioniert schon in Bezug auf DVB-T nicht, weil das ebenso nur in Ballungsgebieten relevant ist. Wie soll das dann bitte bei DAB+ gehen? ALLE DAB+-Befürworter sollten erstmal ihre Hausaufgaben machen. ERST sollte mal eine umfassende Empfangbarkeit geschaffen werden. DANN kann man auf Veranstalter und Werbetreibende einschlagen, dass man das Medium mal bitte Ernst nehmen sollte. So wie es im Moment aussieht ist es aus Unternehmersicht mehr als nachvollziehbar, dass ein paar Sender schlicht nicht mehr wollen.
Als drittes kommt ausserdem der nach wie vor gruselige Brüllwürfelsound von DAB+ zum tragen. Mitübertragene Zusatzinfos sind zwar nett, ersetzen aber eben nicht den Telefonzellenklang der Angelegenheit DAB+.
 
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Ich finde das hübsch. Es tragen immer die anderen die Schuld. In diesem Fall ist es aber besonders witzig. Dass die Vermarkter aufgerufen werden, das digitale Radio zu retten, hätte ich eher an einem Monatsersten im Frühjahr erwartet. Hat etwas von brotfürdiewelt-missio-caritas-diakonie-Werbung: "Schenken Sie Hoffnung!" Muss man dem Herrn T. wirklich noch die Fundamente vermitteln, dass man nur verkaufen kann, was man auch hat? Oder werden Leerverkäufe jetzt auch radiofähig?
 
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Wieso gibt man eigentlich anderen Techniken Zeit sich zu entwickeln und DAB+ muss bitte sofort flächendeckend, perfekt mit millionenschweren Programmen funktionieren??? UKW war nicht sofort ausgebaut, der Mobilfunk nicht, DVB-T nicht, nur DAB+ da muss alles bitte sofort und unverzüglich passieren. Diese Haltung ist weder realitätsnah, noch nachvollziehbar, denn hier gehts nicht ums Wollen oder nicht gemachte Hausaufgaben, sondern schlicht um richtig viel Geld!
 
Zeit hatte DAB, DAB+, Digitalradio und unter welchen Namen das Zeug so unters Volk geworfen wurde.
Nur, dass die anderen Techologien, @KabelWeb , in der Zeit eben Ergebnisse gebracht haben.
Das war auch nicht so schwer, weil es den Machern gelungen ist, ein Konzept zu entwickeln, das a) machbar war (auch mit viel Geld) und b) die Adressaten überzeugt hat.
Aber daran krankt das digitale Radio bis heute: Der Mehrwert bleibt entweder unklar oder er ist den Adressaten egal ("klar ist das mehr, aber ich brauche das nicht").
Von "sofort" ist hier schon lange nicht mehr die Rede.

Ich habe letztens mal wieder die Vorzüge von Digitalradio erläutert bekommen und mich am Ende gefragt, wer die wohl haben will. Die Frage wurde mir nicht beantwortet bzw. sie lautete in etwa so, wie wenn mir diese Schnösel im Handyladen erklären, was dieses und jenes Handy alles "kann" und mit welchem Vertrag ich all diese tollen Angebote nutzen kann. Dabei hatte ich vorher ausdrücklich gesagt: "Ich brauche ein neues Handy und mehr als "Telefon" muss es nicht können. Brauche ich nicht und will ich auch nicht." Aber besoffen von ihren geilen Geräten salbadern sie mich zu. So scheint es mir mit Digitalradio auch zu sein.
Ständig machen alle möglichen Branchen und Unternehmen Marktanalysen, um nicht am Markt vorbei zu entwickeln, aber hier drückt man eine Technik durch und der Markt hat sie zu fressen. Nee, hat er eben nicht.
 
Das immer wieder das DAB-alt-Dilemma strapaziert wird, relativiert das in keinster Weise. Wir alle wissen, warum DAB-alt kein Erfolg wurde und nicht werden konnte, da dies auch Ursachen hatte, deren Beeinflussung durch die Akteure unmöglich war. Mobilfunk und TV waren im Bereich der Digitalisierung auch deswegen erfolgreicher, weil hier schlicht mehr Bedarf und Nachfrage ausgelöst wurde. Das liegt aber am Medium Radio insgesamt, oder warum zeigen sich heute durchaus Erfolge beim Internetradio, über 10 Jahre seit Einführung von DSL und Flat? Im Vergleich zu DAB-Geräten verkaufen sich Internetradios übrigens NICHT unbedingt besser... .
 
aber ich frage mich die ganze Zeit, woher diese Gerüchte aufkommen, dass DAB+ vor dem Aus stehen würde, wenn jetzt die Werbeoffensive kommt. Auch die Aktionen der Radiostationen (wie. z.B. Absolut Relax) arbeiten ja in der anderen Richtung. Wer voreilig ist, begräbt DAB+, wer geduldig ist, der wartet die Entwicklung ab. So schnell, wie manche es gerne hätten, geht es nun mal nicht.
 
KabelWeb schrieb:
weil hier schlicht mehr Bedarf und Nachfrage ausgelöst wurde
Genau. Und hier wird kein Bedarf ausgelöst, aber trotzdem die Technik durchgedrückt. Nicht jedes Pferd lässt sich von hinten aufzäumen.

Internetradios müssen sich auch nicht besser verkaufen. Erstens kann ich auch ohne ein solches Gerät Internetradio hören, zweitens wird dafür nicht eigens neue Technik installiert, sondern eine genutzt, die auch ohne solche Geräte vorhanden ist.
 
Für den Ottonormalverbraucher mit WLAN zu Hause stellt sich die Frage nach einem DAB+ Gerät von Vornherein nicht. Ich kaufe mir doch kein Radio, das lediglich die UKW-Sender und ein paar Dudelsender abspielt. Ist doch klar, daß ich mir bei einer fälligen Neuanschaffung ein WLAN-Radio mit UKW intus kaufe.
Dieses Rennen kann DAB+ bei der weiten Verbreitung von PCs und WLAN einfach nicht gewinnen.
 
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@CelticTiger:
Vor zwei Jahren hatte ich mir auch überlegt, ob ich mir ein DAB+- oder W-LAN-Radio zulegen soll. Ich habe mich dann für das W-LAN-Radio entschieden, da die Auswahl an Sendern einfach nicht zu toppen ist. Außerdem sind alle DAB+-Programme auch per Livestream zu empfangen.
Dafür braucht man aber einen Zugang zum Internet, und es soll ja noch Leute geben, die so etwas nicht haben. Das DAB+-Radio braucht einfach nur Empfang, und man braucht keine Datendrossel zu fürchten.
Obwohl Radio Bremen seine Programme über DAB+ verbreitet wird dieser Empfangsweg auf Seiten des Senders aber permanent verschwiegen. Auch auf Werbeplakaten ist DAB+ nicht existent. Klar, dass kein Mensch darauf aufmerksam wird, wenn nicht mal der Sender vor Ort darauf hinweist. :thumbsdown:
 
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Die Sender weisen spärlich bis gar nicht darauf hin. Ich habe letztens sowohl mit leitenden ör-Radiomachern als auch mit Privatradiomachern über diesen Verbreitungsweg gesprochen, keiner hat gesagt, dass er für seine(n) Sender erforderlich oder zusatznützlich sei. Wenn die Macher darin keinen Mehrwert sehen und die Nutzer den Weg nicht mal groß mitgeteilt bekommen - wie soll dann etwas daraus werden. Und vor allem: Warum?
 
KabelWeb schrieb:
Wieso gibt man eigentlich anderen Techniken Zeit sich zu entwickeln und DAB+ muss bitte sofort flächendeckend, perfekt mit millionenschweren Programmen funktionieren??? UKW war nicht sofort ausgebaut, der Mobilfunk nicht, DVB-T nicht, nur DAB+ da muss alles bitte sofort und unverzüglich passieren. Diese Haltung ist weder realitätsnah, noch nachvollziehbar, denn hier gehts nicht ums Wollen oder nicht gemachte Hausaufgaben, sondern schlicht um richtig viel Geld!
Dann machen wir mal ein wenig Geschichte: Das erste Mal von Digitalradio gesprochen wurde 1987, entwickelt im Rahmen des Eureka-147-Projektes der EU. Erstmals auf Sendung ging DAB in Deutschland im Oktober 1995. Wenn wir nur vom Startdatum ausgehen sind das summa summarum 18 Jahre. Das ist keine Zeit sich zu entwickeln?
Mal zum Vergleich: Vom digitalen Fernsehen war 1993 erstmals die Rede, 1996 gingen in Deutschland mit DF1, dem heutigen Sky, die ersten Programme auf Sendung. Aus dem normalen SD, was einer Auflösung des herkömmlichen Analog-Fernsehens entsprach, wurde inzwischen HD und in Kürze wird daraus UHD. Der geneigte Konsument mußte sich also erst einen Digitalreceiver kaufen der SD konnte, dann einen der HD konnte und in Kürze einen der UHD kann. Ganz nebenbei entstand noch die terrestrische Version namens DVB-T.

So, und dann noch was zur Verfügbarkeit. Die ÖRs wissen sehr genau, dass sie einen Grundversorgungsauftrag haben. Sie müssen also im berühmt-berüchtigten Katastrophenfall empfangbar sein! Wenn man sie jetzt aber 1:1 auf den Flickenteppich DAB+ umsattelt und das UKW-Radio abschaltet, was würde dann wohl passieren? ...
 
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Im Übrigen wird es kommende Woche megaspannend, wie sich die britische Regierung zum Thema UKW Ausstieg äußern wird!
 
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Niemand wird UKW die nächsten 10 Jahre abschalten: Nicht in Dänemark, nicht in UK, nicht in der Schweiz und nicht in Bayern.
Ob es in 10 Jahren flächendeckend mobiles Breitband gibt - das ist die Frage. Die Chancen stehen nicht schlecht!
Ob es in 10 Jahren noch DAB+ gibt? So lange die Zwangsgebühren mit 8.000.000.000 € im Jahr fließen gehe ich davon aus.
 
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Ob es in 10 Jahren flächendeckend mobiles Breitband gibt - das ist die Frage. Die Chancen stehen nicht schlecht!
Das würde ich nicht so rosig sehen. In dünn besiedelten Gebieten läßt sich der Ausbau schlicht nicht refinanzieren. In Brandenburg zum Beispiel redet man nun bald schon 20 Jahre vom schnellen Internet auf dem Lande... Was wirklich durchschlagendes ist bis heute nicht passiert. Und das so hochgejubelte LTE ist da nicht mal ansatzweise die Lösung, weil sich die Datenrate jeweils entsprechend verringert, je mehr Leute über den LTE-Zugang online gehen. Aus den theoretischen 150 MBit wird dann nämlich ganz schnell wieder ein popliges ISDN-Tempo.
 
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Auch im ländlichen Raum um Bremen herum ist es mit der Geschwindigkeit des mobilen Internet auch nicht überall so dolle.
Es ist z.B. nicht möglich im Zug von Brake bis Bremen durchgehend Internetradio zu hören. Zudem gibt es immer noch vereinzelt Stellen an denen man gar kein Netz hat.
 
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