Müssen Radio-Nachrichten live sein?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich höre/sehe Nachrichten! Aber WANN ich will!"

Dagegen ist ja gar nichts einzuwenden, aber dann hört er kein aktuelles Programm, sondern bedient sich einer Konserve. Das ist eine Hörerentscheidung.
Wenn ich aber live dem Programm folge, will ich keine Konserve, und da ist es mir auch egal, wie effizient, praktisch, zeit-und personalsparend für den Sender das Aufzeichnen von Nachrichten ist. Das ist ein Senderproblem, interessiert mich als Hörer nicht.
 
Konsequenterweise müssten die Verkehrsmeldungen dann auch aufgezeichnet werden.

In Zeiten von Twitter, etc. Nachrichten aus der Konserve zu senden, ist schon selten dämlich.
 
@LIVE
Bin anderer Meinung. "Live" heißt für mich zeitgleich - genau in dem Moment, in dem es geschieht.
Nach Deiner Definition wäre etwas auch dann noch live, wenn es vor zwei Stunden stattgefunden hat, aber aufgrund des Übertragungsweges nicht schneller übermittelt werden konnte. Oder ganz zugespitzt: Im Himalaya, wo es vielleicht nichts anderes gibt, wäre eine Brieftaube mit zweitägigem Anflug nach dieser Definition noch live. Weil: Sie kommt ja "so schnell wie es nur geht".
Merkst Du, wie unzulässig diese Definition ist?
 
Der Brieftaubenvergleich ist Quatsch. Es geht doch hier um die Ausspielwege von Radio. Im Moment sind das UKW, SAT und Internet. Der zeitliche Versatz ist beim Internet am grössten, aber dennoch ist das gehörte dort live. Von daher ist live durchaus live, selbst wenn es zeitversetzt ist. Von daher ist es wumpe, ob die Nachricht 30 Sek früher eingesprochen wurde, oder nicht, denn der Internethörer kennt es nicht anders. Immer lustig, wenn bei der Fußball WM der Nachbar schon ein Tor feiert, während bei einem selbst gerade die Ecke getreten wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Verlaub, Troll, die Argumentation zieht für mich nicht so ganz. In Deinem beschriebenen Fall verzögert das Internet doch die Nachrichten noch zusätzlich. Der Sender macht Timeshift und das Netz schleppt. Das ist ja dann noch weniger live als live... ;)
 
Ich halte die Diskussion langsam für müßig. Live ist live, genauso wie sofort sofort ist! Und wenn einer meint, dreißig Sekunden später sei auch noch sofort, dann lass ich ihm das. Was ist mit 31 Sekunden? Mit 32, 33, 38... mit 45 Sekunden?
 
Was für den UKW Hörer sofort und live ist, ist für den Internethörer verzögert, also nicht live? Wenn ja, dann ist es doch in der Tat egal, ob die Nachrichten mit Vorlauf kommen oder nicht, oder?
 
Öffentlich-rechtliche Sender haben zweifelsfrei die finanziellen Mittel zu 24/7-Livenachrichten und sollten diese meines Erachtens auch konsequent nutzen.
Mir drängt sich aber die Frage auf, wo private Stationen heute noch Nachrichten einkaufen können, die nicht im Voraus produziert wurden. Die Übernahme von größeren Konkurrenten aus dem eigenen Sendegebiet, die früher durchaus hie und da praktiziert wurde, fällt in den meisten Fällen weg: Schließlich unterhalten immer weniger Privatfunker rund um die Uhr eine eigene Nachrichtenredaktion. Das sind heute noch FFH, Radio NRW und eine Hand voll weitere Sender. Hinzu kommt noch das generelle Individualisierungsbestreben - also der Wunsch danach, zu jeder Gelegenheit irgendwie die eigene Marke unterzubringen ("Aus Berlin Radio XYZ-Hauptstadtreporter ..."). Das macht es den Abnehmern auch nicht gerade einfacher.

Aber es gibt ja noch die ausgewiesenen Content-Zulieferer wie DPA und BLR. Aber was ist dort noch wirklich live? In den 90ern konnte man die RTL-NSR-Nachrichten übernehmen: das waren die mit der markanten Fanfare zu Beginn, irgendwann wurden sie dann auch ohne die eigene Verpackung angeboten. Die verschiedenen Nachrichtenformate der NSR waren bis zu deren Ende (1998) live präsentiert. Aber gibt es so was heute auch noch? Vielleicht sind die bayernweiten BLR-Nachrichten noch live, die zur vollen Stunde z.B. auch im Mantelprogramm der BLR laufen.
Sonst dürfte es bei DPA, Regiocast / Newscloud, Rundfunk Werke GmbH, N-Audio und Co in dieser Hinsicht aber mau aussehen.

Man könnte als Privater natürlich auch beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk anklopfen, zahlreiche nichtkommerziellen Radios tun dies ja auch. Doch diese Blöße wollen sich sicherlich nicht alle geben...
 
Was für den UKW Hörer sofort und live ist, ist für den Internethörer verzögert, also nicht live? Wenn ja, dann ist es doch in der Tat egal, ob die Nachrichten mit Vorlauf kommen oder nicht, oder?

VLC Hörer haben das Problem zum Glück nicht. Dort wird sehr schnell gepuffert. Hab mal bei DLF Nova den 104kbps ogg Stream mit dem DAB+ Signal verglichen . Nur 7 Sekunden zeitverzögert. Das ist doch noch legitim.(wobei DAB+ zum SAT-Signal auch nochmal 2 Sek verzögert ist also ca 9 sek gesamt) Ein Hoch an die Entwickler des VLCs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann gäbe es dieses "Live" aber garnicht weil die Übertragung unzählige Wege durchkreuzt. Auch bei UKW ist ne Verzögerung vom Studio bis zu den Sendestandorten vorhanden weil ja an den Sendern ein zugeführtes Digitalsignal dekodiert wird.

Was ich meinte ist, dass mit dem VLC es keine 30sek hinterherhinkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage ist ja auch: Wie aktuell ist live? Wenn man von Papier liest, dann sind die Nachrichten bereits ein paar Minuten vorher in der Redaktion fertig geschrieben und ausgedruckt worden.
Die kann ich zwar dann im Studio live lesen, aber dennoch kann sich etwas aktualisiert haben, was ich dann auf meinem Papier nicht sehe. Dann bin ich nicht aktuell, aber live.
 
So ist es! Ich kann auch fünf Stunden alte Nachrichten live vorlesen - das "live" bezieht sich doch ausschließlich auf die Form der Präsentation. Ob nun live - oder kurz davor aufgezeichnet, das ist eine Frage des Handwerks bzw. der Fähigkeiten des News-Redakteurs. Wer fünf Minuten früher aufzeichnet, der kann bspw. sicherstellen, dass es keinen Versprecher gibt und die O-Töne auch wirklich stimmen. In den letzten Minuten vor der Ausstrahlung zur vollen (?) Stunde wird ja nicht gerade der Seehofer zurücktreten. Falls doch, kann man immer noch reagieren. Mir ist das "live" eigentlich egal, die Nachrichten sollen stimmen - und Relevanz haben. Damit bin (wäre) ich schon vollkommen zufrieden. Für den Mod können aufgezeichnete News übrigens auch eine Arbeitserleichterung bedeuten. Denn der Newsmensch sollte seine Aufzeichnung schon komplett sendefertig mache, also mit allen Intros, ggf. Betten und dem Outro bzw. der Übergabe zum Mod oder Verkehrsservice. Dann gibts nämlich nur ein File mit exakter Länge - und der Mod kann perfekt timen ... wenn denn ein Mod da ist :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Übertragt die Diskussion doch einfach mal auf ein "Live-Interview". Da gibt es kein Wenn und Aber, sondern nur: live geführt und ohne Bearbeitung zeitgleich gesendet.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben