Musik als Korsett für Radioprogramme?

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Ich habe auf radioszene.de ein Interview gelesen und war sehr überrascht:

Sarah Mibus: „Wer keine klaren Grenzen zieht, verliert.“
(http://www.radioszene.de/119968/sarah-mibus.html)


Was hat mich überrascht?
Mich hat die Aussage von Frau Mibus überrascht, dass die Toten Hosen in einem jungen Format nichts verloren hätten und die Chainsmokers und Portugal The Man gehören nicht in die älteren Formate. Warum muss das so sein? Ich als Hörer möchte mich nicht immer in ein solches Korsett zwängen lassen. Ich bin zwar kein Fan der aufgeführten Interpreten, jedoch habe ich nichts dagegen, wenn diese Interpreten auf einem Sender laufen.
Ganz ehrlich, mich langweilt es, wenn ich entweder Sender mit ausschließlich aktueller Musik oder ausschließlich älterer Musik (Oldies) höre. Was ist so verwerflich daran, dass z. Bsp. neben Deep Purple und/oder AC/DC auch Patrick Hernandez und Rita Ora im Rahmen des Musikprogramms laufen? Wenn ein Musikredakteur dies harmonisch zusammenbastelt, kommt aus meiner Sicht erst ein wirklicher Musikmix zustande. Oder sehr ich das falsch und bin zu old-school?
(Bevor Ihr mich jetzt ans Kreuz nagelt, diese Interpreten sind beispielhaft und könnten durch jeden anderen Interpreten ersetzt werden.)
 
Du (und ich auch) willst ein Radio zum zuhören. Eins das Spass macht und mit neuem daher kommt.
Radiomacher machen aber lieber Radio zum "gerade noch ertragen".
Ein Pferd springt auch nur so hoch wie es muß. Und wenn das alle machen fällt auch keiner dumm auf.
 
Ja, aber warum ist das so? In diversen Interviews und Beiträgen liest man, dass so mancher Radiomacher auch nicht glücklich mit unserer deutschen Radiowelt ist. Statt aber das Programm umzugestalten, wird es immer belangloser. Unendlich Musikstrecken ohne Moderation, am WE und am Abend sind gar keine Moderatoren mehr im Sender und nur noch der Kollege Computer macht seine Arbeit. Auch beklagt man sich, dass das Radio zum Begleitmedium geworden ist und keiner mehr zuhört. Ja warum denn aber auch?
Kommt denn keiner mehr auf die Idee etwas anderes zu versuchen als immer wieder einen weiteren Sender "...mit dem besten Mix, der meisten Musik und der größten Vielfalt..." und dazu den plattesten Worthülsen zu starten? Sind die Hörer so bedetungslos geworden und geht es nur noch um Gewinnerzielung um jeden Preis?
 
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Hörer ist die Maßeinheit pro Stunde. Je mehr Hörer je mehr Werbeeinnahmen.
Das die öffentlichen da voll mitmachen ist das schlimme.
Mit den Strategien des Privatfunks von Gestern in die Zukunft.
Unverständlich. Aber halt einfach.
Wenn man sich anschaut was der WDR macht, wird man wütend. Mit Programmen wird das Geld verdient daß man für Verwaltung und Pensionen ausgibt.
 
Ich habe auf radioszene.de ein Interview gelesen und war sehr überrascht:

Sarah Mibus: „Wer keine klaren Grenzen zieht, verliert.“
(http://www.radioszene.de/119968/sarah-mibus.html)


Was hat mich überrascht?
Mich hat die Aussage von Frau Mibus überrascht, dass die Toten Hosen in einem jungen Format nichts verloren hätten und die Chainsmokers und Portugal The Man gehören nicht in die älteren Formate

genau an der Stelle bin ich auch hängengeblieben. Was für ein Unfug und Scheuklappendenken...
 
Nein, dich hat nur noch nie ein Berater in die Mangel genommen.
Ich würde mich gerne mal von so einem "Berater" in die mangel nehmen lassen. Ich glaube, in keinem anderem Wirtschaftszweig haben die Berater eine solche Macht wie im Runfdunk und Fernsehen. Ich frage mich dabei immer wieder, woher sie meinen zu wissen, was der Hörer will. Als Zielgruppe werden ja immer mehr die jungen Leute ausgemacht und die kennen ja gar nicht das Radio, wie es sein kann. Ich rede nicht davon, dass früher alles besser war. Aber manches war besser. Keine aufgeregten Morningshows, etc....
Die Branche beklagt sich immer gerne mal wieder, dass das Radio nur noch Begleitmedium ist. Wer hat es denn dazu verkommen lassen? Auch wundern sich die Radimacher über die starke Konkurrenz durch die Streaminganbieter. ja logisch greifen vor allem jüngere Leute darauf zurück. Da ist die Musikauswahl einfach größer. Da spielt es doch keien Rolle, ob ich z. Bsp. Spotify höre oder bei Sender XYZ mindestens 30 Minuten Musik am Stück. Dafür brauche ich das Radio nicht.
Wenn ich daran denke, dass manche Radiosender sogar nach der "Morningshow" schon keine moderatoren mehr einsetzt, dann ist mir bewusst, dass Radio dem Ende entgegengeht. Wahrscheinlich auch wegen der Macht und der scheinbaren Allwissenheit der sogenannten Berater.
 
Mich hat die Aussage von Frau Mibus überrascht, dass die Toten Hosen in einem jungen Format nichts verloren hätten und die Chainsmokers und Portugal The Man gehören nicht in die älteren Formate

Genau das macht aber der "Vorzeige"-Jugendsender 1live, von dem Frau Mibus ja kommt, seit Jahren und immer noch...
 
Ich glaube, in keinem anderem Wirtschaftszweig haben die Berater eine solche Macht wie im Runfdunk und Fernsehen.

Da vermutest du richtig. Habe das durch einen Kollegen bei einem landesweiten Privatsender hautnah miterleben dürfen. Wer nicht begeistert die Thesen der "Berater" aufnimmt, wird auf sektenartigen Wochenend-"Seminaren" auf Linie gebracht - oder rausgemoppt.
 
Die Toten Hosen werden also nur am späten Abend besoffen in der Disco von den jüngeren gehört....sehr interessant. Das zeigt mir, dass Frau Mibus keine Ahnung hat, was die Leute sich auch nüchtern anhören....eigentlich traurig, weil sie selbst ja noch nicht die älteste ist. Leider scheint die Dame sämtliche Dudelsender zu beraten, denn die Toten Hosen laufen tatsächlich nur auf sehr wenigen Popwellen.
Auch ihre Abneigung gegenüber Schlager lässt tief blicken. Wundert mich nicht, dass sie den langweiligsten Oldie-Dudel-Sender Bayern 1 ganz toll findet...den hat sie womöglich auch sehr gründlich beraten.
 
Beim nochmaligem Lesen des Interviews ist mir Folgendes, aus meiner Sicht Interessantes in Erinnerung gekommen:
Früher war Radio so etwas wie Meinungsmacher und Trendsetter. Es wurden durch die Radiomacher unbekannte Künstler entdeckt und den Hörern angeboten und daraus wurden vielleicht auch Stars. Zumindestens machte man sich die Mühe, Neues zu entdecken.
Das das heute nicht mehr so ist, ist mir vor einiger Zeit in einer wöchentlichen Chartshow (Hitparade) aufgefallen, wo es um Verkaufslisten geht. Dort wurde folgender Satz gesagt:
"Wir machen nicht die Hits, wir spielen sie nur"
Aus meiner Sicht sagt das alles und zeigt, was Radio heute nur noch ist.
 
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Ach es ist nicht nur das.
Wer meint, das Streamingdienste nur etwas für Musikfreaks sind, der hat aus meiner Sicht nichts im Radio zu suchen. Es ist wahrscheinlich eher die Angst davor, dass man mit der angebotene Musikauswahl dem Vergleich zum Streamingdienst nicht standhalten kann. Ist es tatsächlich heutzutage so schwer Lou Bega, Heinz Rudolf Kunze, Pink Floyd und Sarah Connor unter einen Hut zu bringen? Für mich nicht unbedingt. Nur dann, wenn immer die gleichen abgedroschenen Lieder der Künstler und Interpreten abgedudelt werden.
Anhand solcher Interviews merke ich leider immer wieder, wie der Radiohörer zum unmündigen Konsumenten degradiert wird. Nur die Macher haben Ahnungund der Hörer hat das gefälligst zu konsumieren und zu akzeptieren. "...Um Hörer zu begeistern braucht man ein Gefühl für die richtige Mischung,..." Das mag sein, aber nicht aus einer sich ständig wiederholenden Rotation von ca. 200-300 Titeln.
 
Was ist so verwerflich daran, dass z. Bsp. neben Deep Purple und/oder AC/DC auch Patrick Hernandez und Rita Ora im Rahmen des Musikprogramms laufen? Wenn ein Musikredakteur dies harmonisch zusammenbastelt, kommt aus meiner Sicht erst ein wirklicher Musikmix zustande. Oder sehr ich das falsch und bin zu old-school? (Bevor Ihr mich jetzt ans Kreuz nagelt, diese Interpreten sind beispielhaft und könnten durch jeden anderen Interpreten ersetzt werden.)
Meine Meinung als Hörer zu jungen und alten Formaten: ich finde nicht, dass diese Interpreten deshalb nicht zusammen passen, weil die Musik aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammt, sondern weil es einfach völlig unterschiedliche Musikrichtungen sind. Ich denke aber schon, dass heutige Radiosender genau das machen, also ACDC, Rita Ora und Co. zusammenzuwerfen, sofern (und auch nur dann) das alles bestens getestete Titel sind.

Mein Ansatz wäre aber eher der, genrespezifisches Musikradio zu machen. Wer Led Zeppelin aus den 70ern spielt, könnte auch Wolfmother aus den 00ern spielen, oder etwas neues von Jack White oder Monster Magnet. Wer modernen RnB spielt, könnte prinzipiell auch Oldschool-Funk/Soul/Rap aus den 80ern spielen.

egoFM macht so etwas. Dort laufen neben modernem Indiepop ganz selbstverständlich auch Klassiker von The Cure, Joy Division, und anderen, die sich wie von Geisterhand ganz von selbst harmonisch in den Musikmix einfügen. Ob man damit die große Quote einfährt, weiß ich nicht. Aber mich stören die Klassiker zwischen modernen Titel deutlich weniger als die ständigen Stilbrüche im herkömmlichen Formatradio.
 
Mein Ansatz wäre aber eher der, genrespezifisches Musikradio zu machen. Wer Led Zeppelin aus den 70ern spielt, könnte auch Wolfmother aus den 00ern spielen, oder etwas neues von Jack White oder Monster Magnet. Wer modernen RnB spielt, könnte prinzipiell auch Oldschool-Funk/Soul/Rap aus den 80ern spielen.
Da sprichst Du einen ganz interessanten Punkt an. Ich sehe mich in erster Linie auch als Hörer. Und mich stört ganz ehrlich diese Zwangsjacke "Musikgenre". Ich will eben nicht nur Rock oder nur Dance/Techno oder nur Pop hören. Alles gut "gemischt" wird für mich zu einem interessantem Musikmix. Das vermeintliche Problem ist vielleicht nicht der sog. Flow der Musik der durch die verschiedenen Musikrichtungen unterbrochen wird, sondern das Problem ist die fehlende Moderation. Klar ist es ein Break, wenn auf ACDC z. Bsp. Rita Ora oder Ariana Grande oder wer auch immer folgt. Wenn eine gute und sinnvolle Moderation und nicht nur ein Jingle oder DropIn dazwischen liegt, dann wird das aus meiner Sicht "erträglich". Oder wäre das eben eher ein Grund zum Ab- oder Umschalten?
Wenn ich mich an das Radio der 80er erinner (Rias 2, SWF 3, etc.), da hat das Genre doch auch nicht so eine dominante Rolle gespielt. Da wurde Rock, Pop und aufkommender Dance/House gespielt und dazu auch noch Oldies der 70er und davor.
 
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Da sprichst Du einen ganz interessanten Punkt an. Ich sehe mich in erster Linie auch als Hörer. Und mich stört ganz ehrlich diese Zwangsjacke "Musikgenre". Ich will eben nicht nur Rock oder nur Dance/Techno oder nur Pop hören. Alles gut "gemischt" wird für mich zu einem interessantem Musikmix. Das vermeintliche Problem ist vielleicht nicht der sog. Flow der Musik der durch die verschiedenen Musikrichtungen unterbrochen wird, sondern das Problem ist die fehlende Moderation. Klar ist es ein Break, wenn auf ACDC z. Bsp. Rita Ora oder Ariana Grande oder wer auch immer folgt. Wenn eine gute und sinnvolle Moderation und nicht nur ein Jingle oder DropIn dazwischen liegt, dann wird das aus meiner Sicht "erträglich". Oder wäre das eben eher ein Grund zum Ab- oder Umschalten?
Wenn ich mich an das Radio der 80er erinner (Rias 2, SWF 3, etc.), da hat das Genre doch auch nicht so eine dominante Rolle gespielt. Da wurde Rock, Pop und aufkommender Dance/House gespielt und dazu auch noch Oldies der 70er und davor.
"Damals" hat man aber Radio auch wegen der Moderation und Presentation gehört. Heute wird Radio nur zum musikhören gemacht. Jeder Sender wirbt mit dem "besten Mix". Keiner mir "den besten Moderatoren". Ich denke Musik ist hat billiger als gute Leute am Mikrofon.
 
Im Ausgangsbeitrag werden ja auch junge und alte Formate unterschieden. Ich wage zu behaupten, dass das früher auch noch einfacher war, weil jede Generation in ihrem vorherrschenden Musikgeschmack gegenüber der Generation davor nochmal eine Schippe drauf gelegt hat in Punkto Progressivität, Härte, Extreme usw... In den 60ern konnte man seine Eltern noch mit den Beatles schocken. In den 90ern konnte man seine Eltern mit Grunge oder Techno-Mucke in den Wahnsinn treiben. Aber heute? Da hören die Jugendlichen teils softere Musik als ihre Eltern. Da säuselt dann ein Mark Foster vom Smartphone daher oder gar Schlager, worauf man als Eltern doch nur Schreikrämpfe kriegen kann - Gegenmaßnahme: mal eben die Lateralus von Tool in den CD-Player schieben!

In den 90ern konnte man echtes Jugendradio noch machen, wie FM4 mit Alternativ Rock, Hiphop und Techno, oder aber auch wie N-Joy-Radio mit Eurodance und Happy Hardcore. Alles das, was Eltern schockt und was sie nie einschalten würden. Umgekehrt hätte man damals als Jugendlicher niemals freiwillig Bayern 3 oder NDR2 gehört, außer für die Charts (die damals auch noch einen klaren Bruch zur normalen Playlist darstellten, heute sind Charts und Radioplaylist ja weitgehend identisch)

Erreicht man junge Hörer heute also nur noch dadurch, dass man aktuelle Musik spielt, egal welcher Couleur und wie sehr sie eigentlich mit älteren Titeln vergleichbar wäre? Und alte Hörer nur dadurch, indem man ältere, möglichst am besten getestete Titel spielt? Schwierig! Über Musikrichtungen wird's nicht funktionieren, dafür ist das heutzutage alles zu sehr zerfasert. Ein Schlagerradio erreicht (je nach Aufmachung) sicher nicht nur uralte Rentner, die Zeiten haben sich geändert.

Drum muss es wahrscheinlich so sein, wie RadioFantastic es beschreibt: ein Genremix, der durch gut gemachte Breaks entschärft wird. Während Zahl der Titel in einer Rotation sich gegenüber den 90ern gefühlt massiv reduziert hat, hat sich die Zahl der gespielten Genres gleichzeitig deutlich erhöht, so empfinde ich es zumindest. Heute spielt man ja gerade doch Chainsmokers und Rita Ora neben AC-DC. Das hätte man sich in den 90ern mit sagen wir den Chemical Brothers, Public Enemy und Bryan Adams als Kombi wohl nie getraut.
 
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Doch. Hör' mal Schwarzwaldradio!

Oder auf die andere Seite des Rheins, nach Frankreich. Dort gibt es FIP. Letztens noch ein Interview mit der Geschäftsführerin gelesen - sehr interessant. Der Sender ist bewusst anders als alle anderen Radiosender und hebt sich dadurch ab. Es gibt keine Claims, es gibt keine Playlist (die Titel werden per Hand ausgewählt), es gibt keine hektischen Gute-Laune-Moderatoren - und gerade deshalb ist der Sender erfolgreich. Normalerweise haben Radioprogramme ihre PrimeTime morgens und am späten Nachmittag, bei FIP liegt die PrimeTime zwischen 10:00 und 16:00 Uhr. Es geht also, auch wenn es kein Formatradio ist.
 
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In den 90ern konnte man echtes Jugendradio noch machen, wie FM4 mit Alternativ Rock, Hiphop und Techno, oder aber auch wie N-Joy-Radio mit Eurodance und Happy Hardcore. Alles das, was Eltern schockt und was sie nie einschalten würden. Umgekehrt hätte man damals als Jugendlicher niemals freiwillig Bayern 3 oder NDR2 gehört, außer für die Charts (die damals auch noch einen klaren Bruch zur normalen Playlist darstellten, heute sind Charts und Radioplaylist ja weitgehend identisch)
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Heute spielt man ja gerade doch Chainsmokers und Rita Ora neben AC-DC. Das hätte man sich in den 90ern mit sagen wir den Chemical Brothers, Public Enemy und Bryan Adams als Kombi wohl nie getraut.
Da ist was Wahres dran. Früher konnten sich Eltern und Kinder durch den Radiosender unterscheiden. Und das war sicher auch ganz gut so. Aus meiner Sicht ist in dieser Hinsicht das Formatradio ja auch nur eine logische Konsequenz gewesen.
ABER:
Da ja heute durch alle Altersgruppen hinweg von den Radiosendern eine ziemlich einheitliche Musikrichtung gespielt wird, hat sich aus meiner Sicht das klassische Formatradio überlebt. Es gibt eigentlich nur noch die Unterscheidung zwischen
  • Musikradio
  • Magazinradio (z. Bsp. Radio Eins, Deutschlandradio Nova, etc.)
  • Inforadio
  • Spartenradio (Klassik, Jazz, Rock, Flux FM)
Wenn ich mir jetzt das Musikradio (viel Musik, wenig Wortbeiträge) von heute anschaue, dann klingt das ja überall gleich. Landauf und landab bekomme ich die selbe Musik zu hören. Dank Satellit, Dab + und Internet fällt das heute natürlich mehr auf, als in den 80er Jahren und davor, wo ich nur via MW/KW mir ein Fenster in die bunte, weite Welt öffnen konnte. Warum sollte ich also von Sender ABC wechseln, wenn mir XYZ das Selbe anbietet. Für die Radiosender eigentlich irgendwie ideal, da der Hörer gar nicht wechseln muss, weil er weiß, die anderen Sender spielen genau den selben Miist. Somit sicher ich mir als Radiomacher meine Hörerzahlen. Nur zu welchem Preis? Der Hörer ist der Dumme und auf der Strecke geblieben.
Ich bin der felsenfesten Meinung, dass man, in gewisser Weise, wieder zurück zu den Wurzeln müsste. Ein Magazinradio mit gut gemachten Themen, wie z. Bsp. Radio Eins & Deutschlandradio Nova mit einem breit gefächertem, genrebfreitem Musikmix wäre durchaus eine Alternative und hätte gute Chancen.
Vielleicht sollte ich einen solchen Sender an den Start bringen, nur fehlt mir das Geld dafür. Vielleich sollte ich eine Crowd-Funding-Kampagne starten.;).
 
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In diversen Interviews und Beiträgen liest man, dass so mancher Radiomacher auch nicht glücklich mit unserer deutschen Radiowelt ist. Statt aber das Programm umzugestalten, wird es immer belangloser.
Das liegt daran, dass Radiomacher und Entscheider niemals dieselben Menschen sind. Im Gegenteil. Ihre Interessen sind meist gegensätzlich.

... in einer wöchentlichen Chartshow (...) wurde folgender Satz gesagt:
"Wir machen nicht die Hits, wir spielen sie nur"
Das erinnert mich an einen Entscheider, der mal, angesprochen auf die Differenz zwischen seinem breiten Musikwissen und seinem eigenen Dasein als (richtig guter) Hobbymusiker einerseits und der abgelutschten Dudelfunkmucke, die er über den Äther schickt, antwortete "ich käme niemals auf die Idee, meinen persönlichen Musikgeschmack mit dem Produkt zu verknüpfen". Hat sich für mich angehört wie "ich kann ganz toll kochen, aber für dich gibt's Tiefkühlburger aus der Massenproduktion. Das mögen alle."
 
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