Musik im Radio - das Mutterschiff will die Musikchefs im deutschen Radio vorstellen

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CosmicKaizer

Heute auf der Startseite von radioszene.de "In einer losen Serie wird RADIOSZENE ab heute die Musikverantwortlichen deutscher Radiosender vorstellen. Diese stillen Helden sind – wie ihre Senderchefs nicht müde werden zu betonen – für das wichtigste Element eines erfolgreichen Radioangebots zuständig. Dennoch sucht man die Namen der Abteilungsleiter Musik vergeblich auf den Webseiten der Sender, oft werden diese Personalien nach außen gar wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Und auch nach sieben Jahren „Deutscher Radiopreis“ konnten sich die Verantwortlichen unverständlicherweise noch immer nicht dazu durchringen, innovative Leistungen aus dem musikredaktionellen Programmsektor auszuzeichnen. Diese eigentlich Branchen-internen Ehrungen besorgen inzwischen Organisationen wie die Deutsche Phono-Akademie mit einem eigens dafür kreierten „Echo“, die GEMA oder der Verband Unabhängiger Musikunternehmen (VUT), der in diesem Jahr die Radiomusikjournalistin Christiane Falk mit einem Sonderpreis bedachte."


Liest man das dazugehörige Interview mit Tanja Ötvös, Musikchefin bei Radio Hamburg und HH zwei, stellen sich ein paar Fragen: Ist das, was radioszene da macht, noch Journalismus oder schon Werbung für den Sender ("Radio Hamburg hat im Musikprogramm eine gute Zahl an Songs, die nicht dem klassischen Hitsegment zuzuordnen sind. Also sog. „Vielfaltsüberraschungen“ oder Unplugged-Versionen. Sind diese Stücke das Salz in der Suppe?") ?

Hat ein Musikredakteur wirklich diese Freiheiten, wie sie Frau Ötvös beschreibt ("Früher haben wir morgens sehnsüchtig auf den Kurier gewartet, der uns die neue Single von z.B. Michael Jackson liefern sollte. Heute laden wir die Titel runter und innerhalb von wenigen Minuten ist die Nummer dann schon on air. Diese Schnelligkeit des Mediums Radio finde ich immer noch klasse!")? Das klingt gerade so, als ob die ständig am spoitify hören sind und sich sagen: geil, das spielen wir in der nächsten Stunde. Musikablaufpläne sind doch über Wochen vorher festgelegt. Nur ein Beispiel, was mir in der letzten Woche unterkam: Margaret war Zweitplatzierte beim polnischen ESC-Vorentscheid Anfang diesen Jahres mit Cool me down. Das war in Polen ein ganz ordentlicher Hit. Vor zwei Wochen steigt sie auf Platz 98 der deutschen Airplay-Charts ein. Ist das schnelles Radio im Sinne von Frau Ötvös?
 

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Musikablaufpläne werden nicht über Wochen vorher festgelegt. Das ist schlicht falsch und wird auch durch Wiederholungen nicht richtiger. Hat ein Musikredakteur die Möglichkeit, kurzfristig ins Programm einzugreifen, wenn es nötig ist? Selbstverständlich!
 
Dass man die Öffentlichkeit belügt ist klar, das gehört zum PR-Geschäft (selbst wenn keiner mehr die Lügen glauben mag). Aber dass sich die Branche bereits selbst in die Tasche lügt ist Ausdruck fortgeschrittener Wirklichkeitsverweigerung.

Der Musikredakteur von Antenne Bayern, der immerzu nach der besten Musik fahndet, um seine Hörer damit zu beglücken... eher glaub ich noch an die Störche vom Baby-Kurierdienst.
 
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Musikablaufpläne werden nicht über Wochen vorher festgelegt. Das ist schlicht falsch und wird auch durch Wiederholungen nicht richtiger. Hat ein Musikredakteur die Möglichkeit, kurzfristig ins Programm einzugreifen, wenn es nötig ist? Selbstverständlich!
Wann ist es denn nötig?
 
Wann ist es denn nötig?

z.B. wenn der Hauptkonkurrent im Markt einen aktuellen Hit spielt, der in der Playlist des Senders auch gleich kommen würde.
Oder wenn der nachfolgende Titel zu einem vorher gesendeten Wortbeitrag überhaupt nicht passt. Gründe, warum ein im Vorwege geplantes Programm im letzten Moment geändert werden müss, gibt's viele.
 
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