Musikformat Rhythmic AC: Wann traut sich jemand in Deutschland ran?

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Was für ein R&B-Jugendprogramm gilt, könnte für ein Erwachsenenprogramm ebenfalls zutreffen, nur dass dann der Schwerpunkt halt nicht auf Hip Hop und Rap, sondern auf Funk, Soul und Discomusik liegt: Es gibt eine nicht zu unterschätzende Minderheit, der genau diese Musikfarbe besonders zusagt.

Du meinst wohl Musik wie die von dem Herrn mit Hut. Dann hieße das Format aber nicht "Rhythmic AC" sondern "Urban AC". Das funktioniert in den USA übrigens ganz hervorragend.
 
...oder Adult R&B. Das ist m.E. ungefähr das, was Defjay macht. Auch Jam FM klang früher in weiten Teilen so.
 
Bitte nicht. Ich kann so ein Format MAL hören, aber nicht ständig, sorry....

Das liegt auch daran, weil ich auf den späten 80er- und 90er-Dance-Kram eh nicht so stehe....
 
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Bitte nicht. Ich kann so ein Format MAL hören, aber nicht ständig, sorry....

Ja meine Güte, welches Format kann man denn schon ständig hören? Was spricht denn dagegen, mal hin und wieder den Sender zu wechseln - so wie ich es in NRW ja schon leider zwangsläufig dauernd machen muss...

Gibt es belastbare Zahlen darüber, wer sich sowas heute noch anhören möchte?

Ja, 2. Internetradiofan und ich... :D
 
@grün: Dann hör es nicht.Ich steh auf den Kram nicht, den mir 90% der deutschen U-Musik-Radios anbiedern wollen. Steht eigentlich keiner drauf. Nur merken die es immer noch nicht.
@Butzemann: Nein. Die gibt es nirgendwo. Braucht auch keiner. Das geht so: Ausprobieren, herausfinden. Punkt. So geht Wirtschaft!
 
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@Butzemann: Nein. Die gibt es nirgendwo. Braucht auch keiner. Das geht so: Ausprobieren, herausfinden. Punkt. So geht Wirtschaft!
In Anspielung auf eine Aussage von Jean-Claude Juncker würde ich sagen: Wer kein Risiko eingeht, geht das größte Risiko ein, dass alles so bleibt wie es ist.

So viel Innovationslosigkeit wie im Rundfunksektor sehe ich in kaum einer anderen Branche.
 
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Richtig, das ist der alte Irrglaube, dass EIN Sender immer alles abdecken müsse. Unsinn, es kann und sollte durchaus verschiedene Sender für verschiedene Hörbedürfnisse/-situationen geben.
Wobei für mich inhaltliche Vielfalt auch bedeuden kann, dass unterschiedliche musikalische Genres in einem einzigen Programm untergebracht werden.
Da liegt m.E. ebenfalls eine Lücke im bestehenden Angebot.

Du findest zwar im Internet diverse Spartenprogramme, aber nur ganz wenige Stationen, bei denen bspw. Classic Rock, Funk, Soul, Disco, Blues, Wavemusic, Synthpop, Country und Jazz miteinander kombiniert werden und dann auch noch mit selteneren Werken aus diesen Bereichen, nicht immer nur jene Nummern, die sowieso fast jeder kennt.
Genau darin könnte der besondere Reiz eines Programms liegen, dass Du nie weißt, welches Genre als nächstes bedient wird.

Wenn jemand bspw. auf der Arbeit Radio hört, wo das Ding täglich stundenlang eingeschaltet ist, der kann unmöglich nur ein einziges Format dauerhaft ertragen, hat aber auch kein Interesse, permanent zwischen unterschiedlichen Sendern hin und herzuschalten.
Ein leider inzwischen gesperter Nutzer hat hier vor einiger Zeit einen Mitschnitt von Ö3 aus den frühen 80er Jahren veröffentlicht: Damals war es so, dass tatsächlich Musik aus stark voneinander abweichenden Richtungen in einer einzigen Sendung präsentiert wurde. Da lief auch schonmal eine Schlagernummer gefolgt von einem Titel aus den aktuellen Charts. Genau diese "eklektische" Mischung, die der ein oder andere heute möglicherweise als "Kraut- und Rübensuppe" bezeichnen würde, fand ich wirklich geil. Dadurch wurde man regelrecht ans Radio gebunden: "Mal schauen, was die als nächstes spielen."
Ein derartiger Überraschungsfaktor fehlt bei den heutigen Programmen leider komplett. Schade, dass sich kein Radiomacher etwas derartiges mehr zutraut.

Selbst jene Programme, die wirklich anders sein wollen, sind inhaltlich in der Regel völlig gleichförmig.
Ein gutes Beispiel, das ich in diesem Zusammenhang gerne anführe, sind die Campusradios.
Klar, deren Macher wollen sich von anderen Programmen abgrenzen. Kann ich verstehen.
Aber sie setzen das dann so um, dass sie nur noch Stücke spielen, die kein Mensch kennt.
Das ist ebenfalls der falsche Weg, denn der Hörer möchte auch gerne Titel hören, die einen gewissen Bekanntheitsgrad aufweisen, sonst wird das Zuhören zu anstrengend.
 
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Das Schlimme sind nicht die unbekannten Titel, sondern die bei Campusradios vorherrschende Meinung, man müsse den Bereich zwischen Alternative und Grunge abdecken.
Das liegt wohl daran, dass die Macher der Meinung sind, dieser Bereich wäre unter den Kommilitonen der beliebteste - nur macht man dann aus Angst um die "Quote" musikalisch gar nix mehr anders!!!
 
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D'accord. Meist gibt es da aus Hemdsärmligkeit gar kein richtiges Musikkonzept. Steht und fällt dann mit den Leuten, die grad was machen. Wobei ich das Kölner Campusradio tlw. ganz witzig finde, die haben ein recht breites musikalisches Angebot.
 
Liebe Campusradios und alle, die ihr es andersmachen wollt: Machts ähnlich dem DLF und richtet eure Musikrichtung horizontal nach der Tageszeit aus (z. B. morgens Pop zum Wachwerden, mittags Alternative zum Verdauen, nachmittags Grunge zur Aggressionskontrolle und abends FunkSoulDance, dass die Schwarte kracht!
 
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Täusche ich mich oder klingen sogar die Campusradios im Ausland besser?

Gerade höre ich bspw. das flämische Studentenradio URGent FM
- Verglichen mit den Hochschulradios in NRW scheint Programm in einer anderen qualitativen Liga zu spielen.

Echt, manchmal glaube ich, Deutsche haben es verlernt, richtig gutes Radio zu machen: Die können entweder nur Dudelfunk oder Programme, die so abgehoben sind, dass niemand mehr zuhört. :wow:
 
Ja, das wäre eine Möglichkeit, chapri, einen Mehrwert zu generieren, indem man einfach tageszeitgesplittet verschiedene Musikarten sendet, auch in unmoderierten Strecken. Selbst die RTBF macht das bei Classic21 so.
Das dümmste ist doch, eine indifferente und schlecht zusammengestellte Mischung Tag und Nacht durchrotieren zu lassen.
 
Oder man macht es wie die amerikanischen Radiogesellschaften, die weniger reichweitenstarke (Sub)formate zusätzlich via Digitalradio ausstrahlen (FM/AM-Band).
 
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