• Wie aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen hervorgeht, darf kein urheberrechtlich geschütztes Material veröffentlicht werden. Zur Identifizierung von Interpret und Titel (o.ä.) dürfen jedoch Hörproben bis zu 30 Sekunden angehängt werden. Was darüber hinausgeht, können wir nicht tolerieren.

„Musikmarkt“ wird eingestellt

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Grasdackel

Benutzer
Die Abonnenten erhielten heute entsprechende Briefpost und heute Abend steht es auch im Newsletter. Zitat:


22.06.2016
"Musikmarkt" wird eingestellt

München - Nach fast 60 Jahren wird das deutsche Musikbranchenmagazin "musikmarkt" eingestellt, die letzte Ausgabe wird im Juli erscheinen. Auch die Website wird offline genommen.

In einem Schreiben richtet sich Chefredakteur Stefan Zarges an Leser, Partner und Kunden:


Sehr geehrte Leser,

mit größtem Bedauern muss ich Ihnen heute mitteilen, dass im Juli die letzte "musikmarkt"-Ausgabe erscheinen wird und wir auch unser Online-Portal einstellen werden. Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen.

Trotz vieler Innovationen, zahlreicher neuer Ideen und der permanenten Anpassung an die Entwicklungen des Marktes, hat die wirtschaftliche Situation eine Weiterführung des Titels nicht mehr zugelassen.

Das Branchenmagazin "musikmarkt" wurde 1959 vom Josef Keller Verlag in Starnberg gegründet. Es hat in den vergangenen Jahrzehnten alle Berg- und Talfahrten, jeden Abschwung, aber auch jeden Aufschwung der Musikbranche in Deutschland, Österreich und der Schweiz mitgemacht und dabei auch selber Musikgeschichte geschrieben.

Dass es der Branche nach den langen Jahren der Krise und des Pessimismus gelungen ist, sich einmal mehr neu zu erfinden, hat auch uns optimistisch gestimmt. Dass wir diese positive und erfolgreiche Entwicklung in Zukunft nicht mehr begleiten werden, ist sehr schade.

Für die vielen Jahre unserer ebenso produktiven wie vertrauensvollen und fairen Zusammenarbeit möchte ich mich bei Ihnen sehr herzlich bedanken. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft nur das Beste.

Herzliche Grüße

Stefan Zarges
Chefredaktuer


"musikmarkt" wurde 1959 vom Josef Keller Verlag in Starnberg gegründet und hat die Musik-Charts in Deutschland eingeführt. Die ersten deutschen Single-Charts sind bei "musikmarkt" am 15. Juni 1959 erschienen.

Jahrzehntelang war "musikmarkt" das führende Musikfachmagazin im deutschsprachigen Raum und lieferte branchenpolitischen Hintergrund, Analysen sowie Interviews mit Köpfen und Entscheidern aus der Tonträger- und Live-Branche.

Die letzte "musikmarkt"-Ausgabe wird am 8. Juli veröffentlicht. Auch die Website wird bis 8. Juli betrieben, der letzte Charts-Service erfolgt ebenso in der Kalenderwoche 27.
 
Nicht nur die jährlichen Musikmarkt-"Partys" in München waren in der Branche legendär (;)), sondern vor allem der umfassende Spiegel der Musikindustrie. Neben der später erschienenden "Musikwoche" Pflichtlektüre bei Handel und Medien über Jahrzehnte. Auch ich war über Jahre treuer und interessierter Abonnent. Die Zeiten ändern sich. So ist das wohl.
 
Das ist sehr bedauerlich. Ich war einige Jahre lang treuer Abonnent. Offenbar gab es keine vernünftige Digital-Strategie des Verlages. Die Übermittlung von Informationen auf totem Holz ist heute nicht mehr zeitgemäß.
 
Media Control ermittelt schon geraume Zeit nicht mehr die offiziellen Verkaufs-Charts im Auftrag des BVMI, sondern die Gfk. Hat der "Musikmarkt" etwa bis zuletzt die nichtoffiziellen Charts von Media Control (die basteln tatsächlich welche) publiziert? Das wäre ja unterirdisch peinlich.

Wenn Du die Charts lesen willst: scheibchenweise werden sie von Freitag bis Mittwoch von der GfK ins Netz gestellt. Abonnenten sehen früher mehr.
 
Ich will aber nicht nur heute die Charts von heute sehen, sondern auch zurückblicken können, wie die Charts vor zehn, 20, 30 Jahren aussahen bzw. in zehn, 20, 30 Jahren sehen können, die die Charts von heute aussahen. Ich will jetzt sehen können, wie die Musikszene im April 1992 oder so aussah. Und dafür ist ''totes Holz'' trotz aller Mängel nach wie vor die beste Quelle.
 
Die aktuelle Woche mit Verkäufen, Downloads und Streams vom Freitag der Vorwoche bis zum Donnerstag, dem Tag vor der Veröffentlichung.
 
Schade, damit geht ein Stück Musikgeschichte zu Ende. (Ich habe Ende der 90er wenigstens die roten und blauen Einleger von einem Abonnenten bekommen.) Andererseits muß man natürlich sagen, daß "Der Musikmarkt" ein Fachblatt mit eng begrenzten Leserkreis ist/war und natürlich vom Internet überrollt wurde.

Bei ivw.eu findet man den letzten Eintrag zu den Quartalszahlen bei 2/2006 (Druckauflage: 4166). Danach wurde nicht mehr gemeldet. Im Quartal 2/1998 lag die Druckauflage noch bei 10060. Man kann sich also vorstellen, daß in der Zwischenzeit - das sind immerhin 10 Jahre - noch etliche Abonennten abgesprungen sind. Irgendwann rechnet sich das Ganze dann nicht mehr.
 
@count down
Unsere Freunde aus dem Süden sind da trefflich "bestückt", nämlich im ORF-Teletext, Seite 417 speziell mit 14 Unterseiten für die Top 10 aus Austria.
Ab der Seite 418.1 geht es dann um Deutschland mit den Single Charts, die seite 418.2 zeigt die Top-10-Alben, usw.

2Stain
 
Auch ich war über Jahrzehnte Musikmarkt-Abonnement. Aber am Ende wurde das Abo, das eigentlich nur wegen der Charts
genutzt wurde, für einen interessierten Endverbraucher doch reichlich teuer.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben