Musikplanung im Hörfunk: Völlig am Publikum vorbei?

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Zigeunerschnitzel (darf man das eigentlich noch schreiben??)

Es erging bereits Aufforderung, derartige Begriffe nicht mehr zu verwenden.

Eigentlich können die Privaten jede Tag zum deutschen Radio-Budda beten. Ein Programm wie Radio Eins und dann gar noch werbefrei wie es die Radio-Revanchisten vom VPRT a la Schunk & Consorten erträumen, würde ziemlich schnell die ach so jungen, tollen, trendigen, überdurchschnittlich gebildeten, mit hohem Einkommen versehenen Zielgruppen ziemlich fest bei den Öffis andocken.

In der Tat werbefrei wohl noch um einiges mehr, denn bei den Klagen über das real existierende Radio Eins steht der Werbeterror (anders kann man das nicht nennen) ganz oben.
 
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Wieder haarscharf analysiert, der Herr. Aber an der Forderung nach einem werbefreien Öffifunk halte ich trotzdem fest. Wäre besser für alle Seiten...

Keiner mag Werbung im Radio und auch in den anderen Medien. Aber, Radio als Werbegattung gewinnt nicht, wenn die ARD werbefrei wird. Eine werbefreie ARD, selbst eine werbereduzierte, würde sich neu im Markt positionieren. Privatradio in Deutschland heisst mit wenigen Ausnahmen AC mit Unterformaten. Schaut euch einmal in entwickelten Radioländern die Formate und ihre Marktanteile an. Da ist zwar AC groß, aber keinesfalls so marktbeherrschend wie in Deutschland.

Die große Gefahr für Radio ist, dass es von den nationalen Werbeträgern nicht mehr als Format wahrgenommen wird mit dem man große Teile der Bevölkerung erreichen kann. Der Marktanteil von Privatfunk in Deutschland ist dazu allein zu gering. Die Formatarmut tut dazu ein übriges. Nur, wo sollen denn die Frequenzen für neue Formate herkommen? Das Band ist voll. Selbst wenn ein zartes Pflänzchen vielleicht wie in Schleswig-Holstein zu keimen beginnen sollte, kommen sofort die Nussknacker und feuern aus allen Rohren Breitseiten. Das muss man sich einmal vorstellen. Private habe etwas gegen den Wettwerb! Sich Formatvielfalt, ergo auch Musikvielfalt, unter den derzeitigen Marktbedingungen zu wünschen, ist so realistisch wie der Weihnachtsmann.

Der Mediamarkt ändert sich rasant. Wenn Privatradio glaubt, die Veränderungen gehen spurlos am Medium vorbei, träumt es. Nur, wenn es im Radio an etwas Mangel gibt, dann sind es kreative Macher. Trolle und Zwerge, die an angebliche Erfolgsregeln glauben, gibt es hingegen bereits mehr als genug. Die Musikkompentenz hat das Privatradio verloren, News gibt es schneller im Web, Klatsch & Tratsch auf div. Bloggerseiten und via Twitter. Wer ernsthaft glaubt Programmmachen ist ein Mix aus wieder aufgewärmten Elementen und einer durchgenuddelten Einheitsplayliste, der wird sich zukünftig mehr als warm anziehen müssen. Werbegelder wandern dahin wo die Nutzer sind. Bis jetzt konnte Radio sich im Intermediawettbewerb noch sehr gut behaupten. Aber das Eis wird dünner und Konstrukte wie der Regiocast tragen mit ihrem lauwarmen und lieblosen VT-Programmen zur Schwächung bei.
 
Vielleicht würde es helfen, den Ratschlag zu befolgen, den der Ex-Aldi-Geschäftsführer Dieter Brandes auf spiegel-online gegeben hat:
Klugscheißerabteilungen abschaffen"
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-934140.html

Er meint damit ganz konkret:
Die Leute haben es immer noch nicht kapiert. Sie sollen einfach mal ihren gesunden Menschenverstand einschalten. Dazu gehört zum Beispiel, dass jeder sein eigener Controller ist - das vereinfacht ungemein, dann kann ich diese Klugscheißerabteilung (Controlling) abschaffen. (...) Weg mit Marktforschung und 28jährigen McKinsey-Beratern, die sich vor den Rechner hocken und Zahlen anschauen. ... Die schaffen Komplexität doch erst, und helfen dann, damit umzugehen.
 
Die Ziele und den Kurs muss ein Unternehmen immer selbst bestimmen. Marktforschung dient zur Positionsbestimmung und zeigt mögliche Kursabweichungen auf. Wer kein Ziel hat, keine Ideen und schon gar kein Konzept, der kann soviel forschen wie er will. Er kann die Ergebnisse der Marktforschung nicht operationalisieren. Zumal, Marktforschung kann immer nur bestehendes, nie zukünftiges abfragen. An der Unfähigkeit zur Innovation sind schon x Unternehmen gescheitert. Zumal Marktforschung ist auch immer Auftragsforschung. Will hiessen, sie dient oftmals dazu bestehendes abzubilden und den Kurs zu bestätigen. Da wird dann besonders gern selektiv ausgewertet und interpretiert und hinterher wunder wunder, geht eine Unternehmen in den Keller.

Was heisst das für das Programm? Ich kann natürlich bekannte Titel testen aber wenn neue Titel getestet werden bekomme ich ziemlich unsichere Ergebnisse. Was überhaupt nicht getestet werden kann ist, wie ist ein Titel im Programmflow eingebunden und wird er präsentiert. Das Problem sind nicht die Ergebnisse, das Problem ist leider die hanebüchene Interpretation der Ergebnisse. Die tödliche Doris, zu wenig Kenntnis/Gefühl für die Musik und dann noch Mathematik teilgenommen im Zeugnis, zum Ausgleich billig&willig.
 
Im Ernst: Lasst den Dr. Fu ran, der scheint kapiert zu haben, worauf es ankommt. :thumbsup:
Frage: Woran liegt es Deiner Meinung, dass es zu dieser Konzentrierung auf immer ein- und dasselbe Format in Deutschland kam? Ist es die Dominanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Ist es der Föderalismus, der keine bundesweiten Programme zulässt? Ist es die teilweise rigide Politik der Landesmedienanstalten, die sich nicht an wirtschaftlichen Sendegebieten orientieren, sondern an politischen Grenzen und Proporz? Oder eine Kombination aus all dem?
Wie sieht der Weg in die Zukunft aus? Wie kommen wir zu mehr Vielfalt?
 
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ÖR dominiert? Das sehe ich etwas anders. Die wahren Dominatoren sind doch vielmehr die Privatdudler. Schließlich reißt sich der ÖR, zumindest unser lieber WDR, mehrere Beine aus bei dem Versuch, den Dudelfunk bestmöglich zu imitieren...
 
Wie sieht der Weg in die Zukunft aus? Wie kommen wir zu mehr Vielfalt?
Indem man die MA abschafft, bzw. einen anderen Weg findet die Zuhörermenge zu messen. Wenn dieser andere Weg dann wirklich auflistet wer was hören möchte, wo der größte Anteil der Zuhörer ist und wo sich ein neues Radio in eine Niesche reindrängen kann, dann bekommen wir mehr Vielfalt!
 
Es ist natürlich eine Mischung aus allem. Jedes Bundesland hat ein eigenes Mediengesetz mit unterschiedlichen Zielen. Gerade kleinere Formate benötigen in anderen Städten/Regionen auch formatgleiche Stationen. Ein Jazzsender allein steht auf verlorenem Posten. 10 Sender in 10 Metropolen/Großstädten wären eine Kategorie. In einem Bundesland gibt es Lokalradio in dem anderen nicht. Dazu kommt dann die Bevorzugung der Zeitungsverleger, NRW ist hier das extrem. Es ist doch ein Witz, das es nur eine Station für Köln oder Düsseldorf gibt, die ja nicht einmal selbständig ist. Dazu die starken ö/r Sender, das hat zu dem privaten AC-Einheitsbrei geführt. Wirtschaftlich dank Oligopol oder Monopol erfolgreich. Aber eine Sackgasse für die Zukunft. Formatinnovationen sind so gut wie unmöglich und die "lieben" privaten Kollegen sind immer ganz groß, wenn es gilt Wettbewerber zu verhindern bzw. ganz ganz klein zu halten, siehe Mach 3 in Kiel. Eine echte Formatbereichung wie POWER 612 wurde durch geschicktes Strippenziehen und die hammerharte Lobbyarbeit von Carsten Kock im Nirwana der Mittelwelle gehalten bis sie das Handtuch warfen. Die 4. Kette ging dann an das ungefährliche Klassik Radio. Aber die Zeit dreht sich, die Nachfolger sind bei weitem nicht mehr so geschickt. Dirk, der so wirkt als trage er seinen Konfirmationsanzug auf, agiert scheinbar auch so. Wer geschickt ist, geht anders vor.

Damit sich etwas verändert muss es leider eine dicke Krise geben. Um es ganz klar zusagen, die Werbeeinnahmen müssen zwischen 25 - 30% über gut 2 Jahre fallen. Dann ist eine große Anzahl von Sendern defizitär. Da das Management mittlerweile überwiegend aus Schönwettermanagern der zweiten Reihe oder GFs, deren Pensionierung langsam in Reichweite ist besteht, wird es ihnen gehen, wie Artisten unter der Zirkuskuppel - ratlos. Hektische Verkaufsaktionen, Druck auf den Vermarktungsmonopolisten RMS, Spardiktate werden nichts helfen. Für Innovationen ist es viel zu spät, denn erstens kosten die Geld, zweitens noch wichtiger: wo findet man die im Land der Zwerge und Trolle? Die Verlage, die meist die Beteiligungen nur als Cash Cows halten, wenn dann schnell verkaufen wollen. Da könnte eine Investorengruppe relevante Anteile (Mehrheiten) übernehmen und den Markt neu ordnen.

Was das heißt sollte ganz klar gesagt werden: im ersten Schritt: Gehaltskürzungen, Kündigungen, Kostenreduktion durch VT. Die Programme würden keinesfalls an Qualität gewinnen. Reichweitentanker wie Antenne Bayern, werden den Sturm auf hoher See abreiten. Was auch gern vergessen wird, (Fair Radio denunziert ja lieber in meedia) die viel gescholtene Valerie Weber steht sehr wohl für Innovationen, hat beim Deutschen Radiopreis ganz gut abgeräumt und die Reichweite von Antenne über die Jahre beträchtlich gesteigert. Eng wird es für die Sender aus II. Liga. Als lieblose Frequenzbesetzer haben sie nur wenig Profil, keine besonders ausgeprägte Hörerbindung und keine eigene engagierte Vermarktung. Die AC Hauptsender werden überleben, die Zweit- und Drittstationen sind potentielle Verkaufskandidaten oder werden in eine neue Gruppe eingebracht. Wenn diese Krise kommt: dann überraschend, schnell und folgenreich.

Das sich die Medienpolitik ändert, diesen Glauben habe ich aufgegeben. Es gibt halt zu viele angenehme Posten, noch mehr unnütze Gremien und Ausschüsse: risikofrei, keine zu hohe Arbeitsbelastung und sichere Arbeitsplätze. Der Apparat erhält sich wie immer selbst.

Indem man die MA abschafft, bzw. einen anderen Weg findet die Zuhörermenge zu messen. Wenn dieser andere Weg dann wirklich auflistet wer was hören möchte, wo der größte Anteil der Zuhörer ist und wo sich ein neues Radio in eine Niesche reindrängen kann, dann bekommen wir mehr Vielfalt!

Wenn Du glaubst eine andere Messmethode dreht Marktanteile um bzw. stellt sie signifikant anders da, dann freu dich auf den 06. Dezember, da kommt der heilige Nikolaus mit Geschenken für alle Kinder. Die MA hat wie jede Methode Mängel und Ungenauigkeiten, aber das haben andere Methoden auch. Die Größenordnungen untereinander, die stimmen schon. Die MA misst Reichweiten, nicht "wer was hören möchte". Das misst die qualitative Programmforschung und diese Ergebnisse werden sehr bewusst nicht veröffentlicht weil sie senderintern sind. Wenn du es gern anders hättest, dann frag mal wer so etwas bezahlen bzw. wer Auftraggeber dieser Studie sein soll?
 
@aladin112, glaubst du ernsthaft, eine andere Messmethode würde die Qualität des Radioprogramms verändern?
Messmethoden können nur Quantität messen, Qualität in Kulturfragen lässt sich so nicht erfassen.
Das ist das Problem aller Geisteswissenschaften, aller Kulturschaffenden: Die Qualität ihrer Arbeit lässt sich beschreiben, erspüren und auf unterschiedlichsten Sinnesebenen erfassen, zudem intellektuell reflektieren und analysieren. Aber nicht quantifizieren. Deshalb müssen sich diese Fächer und Schaffenden auch ständig für ihre Arbeit rechtfertigen, während BWL, Maschinenbau und Medizin ganz lässig auf ihre zählbaren Erfolge verweisen können.
Wer nun Radio als Kulturprodukt veranstaltet sehen will, muss ehrlicherweise auf die Quantifizierung des Erfolgs und der Resonanz verzichten.
 
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Nö wir brauchen nur abzuwarten. Irgendwann hat sich das ganze Hören auf das Internet verlegt (Ob das nun die klassischen Webradios sind oder sich vieleicht etwas anderes herausbildet lasse ich jetzt mal außen vor), von dort aus kann man sehr genau schauen wieviele wie lange auf Sendung waren, bei welchem Lied sie abgeschaltet haben und was kommt bei einer bestimmten Zielgruppe wirklich an damit sie drann bleiben. Soll heißen, die Zeit arbeitet für uns.
 
von dort aus kann man sehr genau schauen wieviele wie lange auf Sendung waren, bei welchem Lied sie abgeschaltet haben und was kommt bei einer bestimmten Zielgruppe wirklich an damit sie drann bleiben.

Lass dir das noch mal ganz langsam auf der Zunge zergehen.

Wenn dir das aktuelle Programmangebot zu anspruchslos, oberflächlich, austauschbar und massenorientiert ist, dann freu dich auf die aufscheinende Zukunft, in der Programmstrategen minutiös ablesen können, was der breiten Masse schmeckt und was sie verschreckt. In der B**D steht auch jeden Tag nur Dreck, obwohl man ihre Auflage ziemlich genau messen kann (zumindest mit internen Zahlen). Nix Kultur.

Wer jeden Hörer zählt und hohe Quoten fordert (in dem er unterstellt, ein Programm müsste nur qualitativ hochwertig sein, um möglichst viele Hörer zu binden), fördert damit die Abschaffung der anspruchsvollen Programme, denn die kosten Geld und werden nur von verhältnismäßig wenigen Menschen gehört.

Das alte Problem der öffentlich-rechtlichen Stationen:
Gucken/hören viele -> "Ihr hechelt dem Asi-Funk hinterher, wir wollen kein 2. RTL, wir wollen Kultur, Abendland geht unter, dafür zahle ich also Gebühren!"
Gucken/hören wenige -> "Sofort abschaffen! Ihr sendet am Publikum vorbei, niemand will euren langweiligen Mist sehen/hören. Elfenbeinturm, Beamtenfunk, Tummelplatz für Möchtegern-Intellektuelle, dafür zahle ich also Gebühren!"
 
@Jingleberger
Du beschreibst die "alten Probleme" der ör-Sender ganz richtig. Es sind auch ihre aktuellen und ihre zukünftigen Probleme. Wie lösen?
Indem sie beides machen: Massenpublikum bedienen und Nischen. Beides aber bitte mit Qualität. Denn Qualität ist kein Privileg der Nischenprogramme. Qualität und Massenkompatibilität - das ist die Herausforderung. Der stellt sich aber niemand, weil es ja auch billig funktioniert und mit Trash. Und so diskreditiert der ÖR seine eigene Quote, weil man sie automatisch mit dem Trash der Privaten gleichsetzt.
 
Qualität entsteht nur in Wettbewerbsmärkten. Wir haben aber in weiten Teilen keinen wirklichen Wettbewerb. Weiterhin jeder definiert Qualität anders. Die Bild ist die bester Boulevardzeitung, aber im Vergleich zur FAZ ist so Schrott. Das deutsche Sender schon Schwierigkeiten haben Festplattenprogramme mitreißend zu programmieren ist verwunderlich aber zeigt auch mit welchem Engagement oder welches professionelle Niveau gearbeitet wird.
So oder so, der intermediale Wettbewerb ist da, Spotify & Co. können nicht von der Politik, den Medienastalten, Lobbyvereinen wie dem VPTR oder von Tageszeitungsverlagen gebändigt werden. Hier treten Innovationskraft, Kreativität und Kapitalstärke gegen tradiertes Kästchendenken, Innovationsschwäche und -unlust an.

Es ist egal ob ein Sender Song A, B oder C, 500, 300, 800 Titel in der Rotation hat. Spotify hat wie man es rechnet den Faktor 10, 100 oder 1000. Spotify ist auf allen mobilen Divices zu Hause und optimal darauf abgestimmt. Darauf gilt es eine Antwort zu finden. Wem außer Sparmaßnahmen, Voice Tracking und dubiosen Zentralprogrammen nichts einfällt, der sollte schleunigst seine Anteile verkaufen, denn noch sind sie etwas wert.

Im Land der Radiozwerge und -trolle sind allerdings Mut, Leidenschaft und Kreativität Fremdworte geworden. Bitte schön liebe Sender, lasst euch weiter von bewährten Berater-Pfeifen Binsenweisheiten und Allgemeinsplätze verkaufen. Die schreiben immer so schöne Powerpoint Präsentation und bisher hat es immer noch geklappt, oder? Also hört ganz ganz kräftig auf ihre "Beratung". Die grenzdebilen Programme werden als erstes vom Markt verschwinden und das Schöne daran ist, kein Hörer wird diese Programme vermissen und die Sprechblasenverbreiter in diesen Stationen können sogar 1 zu 1 im Callcenter arbeiten. Die "Music-Directoren" legen dann wieder bei Firmenfeiern, Hochzeiten und Vereinsfesten auf. Gigs gibt es allerdings nur wenn man gut ist.

Veränderungen beginnt man wenn es dem Unternehmen gut geht. In der Krise fehlen schon die Mittel und die Zeit, dann ist es definitiv zu spät.
 
Wem außer Sparmaßnahmen, Voice Tracking und dubiosen Zentralprogrammen nichts einfällt, der sollte schleunigst seine Anteile verkaufen, denn noch sind sie etwas wert.
Kannst Du das mal als Sammel-Email an alle Chefetagen im deutschen Rundfunk schicken? Für die Anstalten musst Du freilich den zweiten Teil umschreiben in "der sollte schleunigst seine Pension sichern und am besten unverzüglich antreten".
 
Danke für die Blumen, aber verschwendetes Online-Porto. Umbrüche, Krisen kommen zwar "überraschend" kündigen sich aber immer an. Nur die Zeichen will keiner wahrhaben. Nichts ist unbeliebter als der Überbringer schlechter Nachrichten oder wahlweise jemand, der darauf hinweist, das eine bestimmtes Ereignis vorausgesagt wurde.
 
:rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes:Ich würde gerne nach mal so themenmäßig ein bisschen zurückgehen - habe fleißig mitgelesen und bisher noch nichts kommentiert. Verzeiht mir, wenn ich jetzt keinen zitiere, sondern einfach drauf los schreibe.
Noch mal die Frage: Wer bestimmt, dass ein Song "radiotauglich" ist? Das können ja nicht alleine diese sogenannten Musiktests sein - wie hat man sonst in den 80er-Jahren so ein Programm gestaltet?
Hier wurden die Beispiele Of Monsters and Men oder Mumford & Sons genannt. Ich weiß nicht, was an dieser Musik nicht radiotauglich ist - bzw. warum "Little talks" in jeder Dauerschleife steckt, nicht aber "King and lionheart" oder "Mountain Sound"?
Die Beispiele hierfür sind vielfach, ich nenne als Beispiel mal die Dire Straits! In jedem halbwegs dauerschleifenlastigem Oldie-/Popsender befindet sich "Sultens of swing" aus 1978 in der Rotation. Soweit ich weiß, hieß das erste Album genauso wie eben genannte Single.
1979 veröffentlichten die Dire Straits hieraus die Single "Lady writer". Klingt vom Sound her fast genauso wie Sultans of swing (passt mit 3:49 Uhr wesentlich besser in eine Rotation als Sultans of swing mit 5:45 -----> wobei ich mich frage, welche Radiostation diesen Sender ungeschnitten spielt).
Frage: Warum ist z.B. dieser Song in keiner Rotation zu finden? Wer sich an Sultans of swing nicht gestört fühlt, wird auch an Lady writer nichts zu kritisieren haben (außer, dass man's nicht so kennt), weil extreme Ähnlichkeit.
Ähnliches Beispiel sehe ich immer bei Kiss, die einige Hits hatten, die soundmäßig ähnlich klingen wie "I was made for loving you".
Ich kann die Logik der Radiomacher nicht verstehen:wall::wall:
 
Tja, nur das Allerbekannteste muss es eben sein. Otto Normalhörer mit durchschnittlichem Musikverstand (oder das WDR 2 - Musterhörerpaar Susanne und Andreas) kennt eben "Lady writer" nicht. Impuls: Kenne ich nicht, gefällt mir nicht, abschalten.
Beispiele gibt es etliche. Warum von "Men at work" immer nur "Down under"? Weil das Publikum es kennt. "Overkill" würde die Zuhörerschaft überfordern, denken die Berater.

OT: Was habe ich mich kürzlich gefreut, im Radio "Cry just a Little bit" von Shakin Stevens (statt immer "Marie Marie" oder "this ole house") zu hören, oder - noch extremer - "Lost in your love" von John Paul Young (statt "Love is in the air" oder "Standing in the rain", wobei ich letzteres auch schon lange nicht mehr gehört habe). Welcher Sender das war? Tja, äh - Radio 2 aus Flandern...
 
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