Musikprogramm von 88.8 Radio Berlin

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retep

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Hallo, guten Tag,

ich frage an dieser stelle nochmal nach Meinungen zum musikprogramm des RBB 88,8, das mit seinen ständigen wiederholungen aus endlosbändern nervt.

retep :mad:
 
"Endlosbänder" werden es nun nicht sein, aber ich stimme mit Dir darin überein, dass das Programm sich mit dem "Relaunch" vor drei Jahren deutlich in Richtung "Dudelwelle" bewegt hat. Früher habe ich die extrem bunte Musikfarbe sehr geschätzt und mich über die gute Berlin-Berichterstattung gefreut. Heute höre ich 88,8 nur noch aus Einsicht in die Notwendigkeit, weil ich nirgendwo sonst die Berlin-Informationen kriege. Vor allem wenn ich im Auto unterwegs bin, möchte ich stets wissen, was in der Stadt passiert.

Diese extrem einseitige "Pop"-Musikfarbe nervt mich auch, aber das ist wohl der Versuch des RBB, jüngere Hörerschichten zu erreichen. "Jünger" heißt in diesem Zusammenhang "unter 60". Ich habe als Kind schon SFB 1 gehört und bin dann eben dabei geblieben, allerdings weiß ich, dass ich damit eine große Ausnahme bin. Aber ich schaue ja auch die Abendschau und lese die Berliner Morgenpost, die haben mit demselben Problem zu kämpfen, dass ihr Publikum immer älter wird und es kaum Nachwuchs gibt.

Ich verstehe auch nicht, warum man sich in der Musikauswahl auf wenige hundert Titel beschränkt, wenn man ein Repertoire aus Tausenden haben könnte. Aus meiner Sicht ließe sich aus 88,8 wieder ein anständiges Berlin-Programm machen, wenn man konsequent auf alle Dudelfunk-Elemente verzichten würde:

- Abschaffung der Live-Schalten in die Verkehrs-Management-Zentrale
- Abschaffung der Live-Schalten zum Wetterstudio
- Abschaffung von "Pop nach Zehn"
- Abschaffung sämtlicher Gewinnspiele und Dingen wie "Pop zum Job"
- Wiedereinführung trockener 5-Minuten-Nachrichten zur vollen Stunde mit anschließendem Wetter und Verkehr durch Sprecher vorgetragen
- Verlängerung des Berlin-Reports zur halben Stunde auf fünf Minuten
- Ausweitung der Musikfarbe: Weniger Pop, dafür mehr Swing, Classic Rock, Bigband, Liedermacher, Filmmusik, Musicals und einige wenige Schlager
- Ausweitung der Berichterstattung aus Berlin und den Bezirken
- Abends mehr bildungsorientierte Sendungen wie Features und Diskussionen

Derzeit reduziere ich meinen 88,8-Konsum auf das Mindestmaß (wegen der Berlin-Infos) und höre am Schreibtisch MDR Figaro, aus meiner Sicht das beste Kulturradio der ARD. Ich könnte natürlich auch RBB Kulturradio hören, aber da ist mir wieder die Musik- und Themenauswahl nicht bunt genug.

Matthias
 
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Nun ja, der rbb leistet sich halt den Luxus zwei komplett hochwertige und vom Dudelfunk weitestgehend befreite Programme zu betreiben, nämlich Fritz und radioeins, ich weiß man sagt dies auch der Antenne Brandenburg nach, diese kenne ich nur nicht. radioBERLIN88,8 hat wohl eher die Funktion der CashCow zu erfüllen, so wie Ö3 in Österreich ganz offiziell genannt wird. Somit muss der rbb wohl oder übel einen lediglich auf die Quote und den Werbemarkt ausgerichtetes Programm anbieten, da man ja in Berlin und Brandenburg generell unter der Anzahl an gebührenbefreiten Mitbürgern zu knabbern hat. Ich danke dem rbb nach wie vor für das einmalige und hervorragende Gesamtangebot!
 
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Also ich kann da nur sagen:"hör radioeins".Klasse Moderatoren keine dummen Gewinnspiele und wenig Titel - Wiederholung.
 
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der Vorschlag zur Programmgestaltung 88,8 ist in Ordnung.
Nun muss er nuch noch umgesetzt werden.
Ein Plattform muss her.
- offener Brief an Frau Reim?! -
Oder?
retep
 
AW: Musikprogramm von 88.8 Radio Berlin

der Vorschlag zur Programmgestaltung 88,8 ist in Ordnung. Nun muss er nuch noch umgesetzt werden.
Dass die dort generell in der Lage sind, ein besseres Programm zu machen, sieht man ja jetzt über die Feiertage. Als ich Heiligabend meine Oma abgeholt und spät am Abend wieder nach Hause gebracht habe, konnte ich im Auto jeweils ein wenig verfolgen, dass es dort weihnachtliche Musik aus aller Welt und in allen Stilrichtungen gab, und zwischendurch Live-Schaltungen an Orte in Berlin, wo auch zu Weihnachten gearbeitet wird. Kurz vor 23 Uhr (ja, meine Oma hat lange ausgehalten) war der Ü-Wagen am Affenhaus im Berliner Zoo und die Reporterin sprach live mit Cheftierpfleger Opitz. Ich schätze mal, dass die den Tag über auch bei den weiteren üblichen Verdächtigen (Polizei, Feuerwehr, BVG, BSR, Charité) gewesen sind. Es geht also, Berlin-Themen mit vernünftiger Musik zu verbinden und dabei auf Dudelfunk-Elemente weitgehend zu verzichten. Nun ist zwar nicht jeden Tag Weihnachten, aber vom Prinzip her kann das auch den Rest des Jahres funktionieren.

Matthias
 
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Ich gebe Max Power vollkommen recht. Beim rbb hat man doch nun wirklich nicht das Gefühl sich fragen zu müssen, was die mit den Gebührengeldern anstellen. Natürlich kann man in Frage stellen, ob eine öffentlich-rechtliche Anstalt sowas wie 88.8 anbieten muss / darf, bzw für wen sowas eigentlich gemacht wird, aber angesichts der durchweg hohen Qualität von Fritz und Radioeins sah ich mich bisher nicht gezwungen, mich damit näher zu beschäftigen.
 
AW: Musikprogramm von 88.8 Radio Berlin

Natürlich kann man in Frage stellen, ob eine öffentlich-rechtliche Anstalt sowas wie 88.8 anbieten muss / darf, bzw für wen sowas eigentlich gemacht wird, aber angesichts der durchweg hohen Qualität von Fritz und Radioeins sah ich mich bisher nicht gezwungen, mich damit näher zu beschäftigen.
Berlin-Infos gibt es aber nun mal ausschließlich auf 88,8 und nicht bei radioeins. Ich höre Radio in erster Linie wegen der Wortbeiträge. Wenn ich im Stau stehe, möchte ich einfach, dass vorne schon der Ü-Wagen steht und live von der entgleisten Straßenbahn berichtet. Alleine schon in Berlin und seinen Bezirken gibt es so viel zu berichten, dass ich wenigstens darüber informiert sein möchte. Dagegen interessiert es mich herzlich wenig, was in Perle- oder Senftenberg passiert, außer wenn es sich um Themen von überragender Bedeutung handelt. Das ist nun mal das Problem, wenn man in einer Weltmetropole sitzt, die von einem Flächenland umgeben ist.

Matthias
 
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Hmm. Also einen mangelhaften Infoanteil kann man radioeins nun wahrlich nicht vorwerfen. Aber das stimmt schon, Meldungen aus den Bezirken sind nicht gerade deren Domäne.
 
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Aber das stimmt schon, Meldungen aus den Bezirken sind nicht gerade deren Domäne.
Das ist ja auch richtig so, weil radioeins für ganz Berlin und Brandenburg sendet und der inhaltliche Schwerpunkt auf den eher intellektuellen Themen liegt. Deshalb mögen das die Leute ja auch. Ist eben ein anderer programmlicher Schwerpunkt. Wenn die anfangen würden, über Berliner Bezirke zu berichten, dann müssten die auch in die Kommunalpolitik brandenburgischer Kleinstädte eintauchen - und schon hätten wir ein ganz furchtbares Dorfradio. Nein, die Aufteilung in zielgruppenorientierte Wellen (Jugend, Erwachsene, Nachrichten, Kultur) für das gesamte Sendegebiet plus eine Welle für Berlin und eine Welle für Brandenburg ist schon in Ordnung, nur dass ich eben leider das Pech habe, dass mir das Berliner Programm nicht mehr so gut gefällt wie vor dem Umbau...

Matthias
 
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Gut, wenn es mir dann aber primär um die Berichterstattung vor Ort geht dann richte ich mein Hauptaugenmerk auch nicht auf die dort gespielte Musik!
 
AW: Musikprogramm von 88.8 Radio Berlin

Interessant, dass hier mal wieder über Radio Berlin 88.8 gesprochen wird.

Ja, das Programm hat im Vergleich zu früher eingebüßt, das ist ja aber hinlänglich bekannt. All die schönen Magazinsendungen wie beispielsweise "Die chronische Wochenschau", "Guten Abend Berlin" oder "Sonntags immer" fehlen.

Das Musikprogramm ist extrem "dudelig" geworden - aber man sieht ja, dass der Erfolg dem Konzept recht gibt. Ich habe mich von 88.8 als "Tagesbegleitung" längst verabschiedet. Ab und zu höre ich noch "Guten Morgen Berlin", ab und an die "Hey Musik" und gelegentlich den Berlin-Report um halb.
 
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Eine Programmverjüngung ist dennoch ausgeblieben, und damit ist der Strategiewechsel gescheitert. Was nützen dem RBB ältere Hörer, wenn er effektiv Werbezeit verkaufen will?
 
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Immerhin war 88.8 im Sommer zum ersten Mal seit Jahren bei der MA wieder Marktführer in der Hauptstadt. Insofern ging die "Der beste Pop aus fünf Jahrzehnten"-Strategie durchaus auf.
 
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Bitte mal aufhören an das Gerücht zu glauben, Werbezeit ließe sich nur bei jungen Hörern verkaufen. Es sollte sich mittlerweile eigentlich bis ins letzte Loch rumgesprochen haben, wer die wirklich zahlungskräftige Zielgruppe ist.
 
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Ja, aber sag das mal den Programmverantwortlichen. Die Formatumstellung hatte nur einen Grund, und das war die klamme Kassenlage des RBB. Durch eine Änderung der Musikauswahl wollte man mehr unter-50-Jährige an den Sender binden, denn nur für die werden hohe Werbetarife bezahlt. Wenn du das nicht einsiehst, musst du dich bei den allmächtigen Mediaagenturen beschweren, die "ältere" Hörer für völlig unflexibel halten. Klar, Coca Cola beißt bei dieser Zielgruppe auf taube Ohren; aber wenn man reiferen Hörern ein anspruchsvolles Unterhaltungsprogramm offeriert, lassen sich auch Autos, Bücher, Gesundheitsartikel und Finanzprodukte bewerben - dazu bräuchte es aber ein seriöseres Umfeld, als es ein eindimensionaler Formatdudler je bieten kann.
 
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Ich habe den Versuch längst aufgegeben, mit solchen Agenturen zu kommunizieren. Dort arbeiten eh keine Menschen, sondern lausig programmierte Bots.
 
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