Musikredaktionelle Arbeit mal transparent

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Die MA ist - ob zu Recht oder zu Unrecht - die (einzige) gültige Währung des Radiomarkts. Das Problem ist allerdings nicht nur für ambitionierte Macher, sondern auch für viele Hörer wie mich, dass der freie Markt für jeden ersichtlich nur die Mehrheit bedient. Die Öffentlich-Rechtlichen sind dazu da, trotzdessen für Vielfalt und Abwechslung zu sorgen, was sie jedoch vielerorts nicht mehr tun. Es kann doch nicht der Status Quo bleiben, dass es vielerorts kein Begleitprogramm für anspruchsvolle Ohren gibt, dafür aber vier gleichgeschaltete AC-Wellen gegeneinander an funken? Mir ist egal, wer von der MA profitiert und wer nicht. Ich beobachte nur als unbeteiligte und damit wertfreie Person, dass die Programme allesamt immer einfältiger werden und kein Platz für Innovation mehr ist. Für mich ist das ein unhaltbarer Zustand.
 
Mit einem Unterschied: Jeder einzelne der verkauften Artikel wird gezählt. Anders als bei der MA, bei der hochgerechnet und für gültig erklärt wird.

Das ist kein Unterschied, denn die MA hat auch nicht diesen Anspruch. Nielsen und GfK machen Handels- und Konsumentenforschung und erheben Marktanteile ergo auch Mengen. Jeder Hersteller weiß, es besteht eine Diskrepanz zwischen der eigenen Absatzstatistik und den Mafo-Daten. Schlichtweg weil anders gemessen wird. Das muss nur bei der Auswertung berücksichtigt werden. Mafo-Daten können nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen verglichen/ausgewertet werden. Wer das nicht berücksichtigt arbeitet unprofessionell.
 
Die MA sagt empirisch weitgehend zuverlässig, welche Sender die Befragten wann eingeschaltet haben, bzw. meinen, sich daran zu erinnern, dass sie eingeschaltet haben.
Das ist die ganze Aussage der MA.
Die Frage, wie gut oder schlecht die Hörer das fragliche Programm beurteilen wird niemals gestellt. Es wird einfach unterstellt, dass Einschalten gleichbedeutend sei mit Toll Finden.
Noch weniger wird durch eine MA abgefragt, ob und wenn ja was die Hörerer gerne anders hätten (Musiktitel, Wortinhalte). Da diese Frage nicht gestellt wird, liefert die MA dazu schlicht keine Erkernntnisse.
 
Also dann rekapituliere ich mal:

- Der Hörer hat keinen freien Musikwunsch,
So pauschal würde ich dies nicht sagen. Es gibt - Gott sei Dank - noch einige Wunschsendungen in der ARD, bei denen man auch mit ausgefalleneren Wünschen durchkommt, so lange man das Musikformat des Senders nicht komplett verlässt. Beispiele hierfür sind "Grüße und Musik" auf Bremen Eins oder "Guten Abend Baden-Württemberg" auf SWR1 BW.
 
Wird die MA nicht in einem mittäglichen Zeitraum erhoben? Zu dieser Tageszeit dient Radio meist ohnehin nur als Begleitmedium. Zudem ist Radio ein Medium, das sich derart marginalisiert hat, dass es nicht polarisiert wie das Fernsehen mit Verblödungs-TV auf der einen und Qualitäts-TV auf der anderen Seite. Ob Hitradio XY läuft oder das Radio aus ist, stellt für die meisten tagsüber schlicht keinen Unterschied da. So läuft wohl bei jedem irgendwo irgendwann das Radio und jeder kann irgendeinen Sender beim Namen nennen und meist den dessen Senders, der so wenig gestört hat, dass er nicht weggeschaltet wurde. Dabei wäre für die Werbeindustrie nicht unerheblich die Frage, wie intensiv der Hörer dem Programm lauscht.
 
Der Satz gefällt mir.
Gerade, wenn man die von Dir benannte

also den MA (CATI) und MA-IP Daten vergleicht.

Der Vergleich hinkt.
  • Absatzstatistik eines Unternehmens: Anzahl der produzierten/verkauften Artikel.
    Problem: erfasst nicht die Lagerbestände im Zwischenhandel, Konsumzeitpunkte, grauer Export etc.
  • Nielsen oder GfK Konsumentenpanels, Statistiken die vom Konsumten/Handel auf Gesamt hochrechnen
    Rechnet vom Konsum- Kaufzeitpunkt hoch, Problem muss nicht mit der Absatzstatistik übereinstimmen: Zwischenhandel, Brokergeschäfte, Import pp
  • Ergo ist es die Aufgabe eines Marktforschers bzw. im Produktmanagement diese Ergebnisse in Deckung zu bringen, erfordert sehr genaue Kenntnisse der
    Marktstrukturen. Das ist best practise. Dann gibt es noch Kauf- und Konsumzyklen, Spill over Effekte, Media Awardness, Share of Voice, Brand Image un
    was weiß ich noch... Daten im Überfluss die geordnet, eingeordnet und analysiert werden müssen. Mit Monokausalität kommt man da nicht weiter.
IP-Zugriffe sind nur vermeintlich exakt, es gibt jede Menge Möglichkeiten die Zugriffszahlen zu manipulieren. Da macht die MA sicher einiges dagegen. Mediennutzung ist immer unscharf. Selbst verkaufte Auflage sagt nichts. Kaufen/Abo ist ein harter Wert, aber gekauft = gelesen, diese Gleichung gibt es nicht. Zumal in der Werbewirkung ist es egal. Da zählt nur das Motiv und die Kommunikationsqualität.

Ich weiß wirklich nicht mehr wie oft ich das schon geschrieben haben, mit Mafo-Zahlen kann man nicht so eindimensional umgehen. Das es viele Sender gibt, die gerade mal die Note Mafo-teilgenommen im Zeugnis haben, macht es wirklich nicht besser.
 
@Dr. Fu Man Chu : Du zählst Antenne Bayern zu den Premiumstationen Okay. Antenne 1 zu den Luschen. Dann müsste man wohl daraus den Schluß ziehen: Antenne Bayern ist TROTZ x Jahren Valerie Weber noch eine Premiumstation oder aber Antenne 1 ist TROTZ Valerie Weber immer noch eine Lusche. Denn bevor sie zu ABY ging, war sie ja in Stuttgart tätig und hat Antenne Bayern vom Programm her ähnlich (oder fast identisch) aufgestellt wie Antenne 1.
Woran liegt Deiner Meinung nach der Unterschied zwischen den beiden Stationen? Welches Programm in Baden-Württemberg ist für Dich in der Premiumliga?
 
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@Radiocat
Also laut Wiki war VW von 1998 - 2003 in Stuttgart, von 2004 - 2013 bei Antenne Bayern. Die aktuelle MA, ist also noch eine Weber-MA.
Ich habe die Zahlen von Antenne 1 gerade nicht zur Hand, aber über die letzten Jahre war da schon kein geringer Reichweitenverlust. 1998 - 2003 müsste ich recherchieren. Insofern was so seit 2004 in Stuttgart passierte ist nicht auf ihren Mist gewachsen.

Deine Frage ist berechtigt, die Zutaten sprich Musik sind fast gleich, das Format auch ähnlich. Es ist wie beim Kochen: Kochtechnik, Garzeiten, Gewürze das macht den Geschmack oder den Reichweitenerfolg. Eines darf auch nie vergessen werden, das Innenleben eines Senders. Die Mannschaft muss stimmen, die Geschäftsführung entscheidungsfreudig sein und Freiräume müssen vorhanden sein. Antenne 1 kenne ich nicht von innen und mit den anderen Sendern habe ich mich kaum befasst. Mein Kriterium ist stabile Reichweite und starke Marktposition, da müsste man in die Zahlen schauen.
 
Siehst Du, das bringt mich zum Problem des berateroptimierten Formatradios. Gut, VW war nicht als typischer Berater tätig, sondern fest als PD. Arbeitete aber nach denselben Methoden. Es werden ein paar Tricks aus der Zauberkiste geholt, die erst einmal Hörerzahlen bringen (im Prinzip: Auf die Regeln der Mediaanalyse ausgerichtete Maßnahmen, Stationname und Claim dem Hörer einhämmern, Gewinnspiele, Major Promotion, Musikformat herausstellen etc. blabla), aber nicht dazu geeignet sind, den Hörer über Jahre hinweg bei der Stange zu halten. Das Problem: Ist der Berater oder PD weg, muss die Restmannschaft gucken, wie sie damit weiterwurschtelt. Entweder es kommt ein neuer, fähiger Mensch, der neue Ideen hat und das Programm weiterentwickelt oder aber, man traut sich vor Angst, etwas falsch zu machen, gar nix und fährt den ausgelutschten Mist zu Tode, bis jeder davon angenervt ist. Wenn man Pech hat, springen dann noch die besten Leute ab, weil sie den Kaffee alle haben und sich die Stimmung verschlechtert. Oder aber, es wird ziellos am Programm herumgewurschtelt. Letzteres habe ich über die Jahre bei Radio Ton beobachtet. Die hatten vor vielen Jahren mal Berater zur Hand. Danach sind sie ins Schlingern geraten. Sie hatten nie den Mut zu einem richtigen Relaunch, haben aber immer an Programm und Musikformat herumgedoktort...ohne allzu großen Erfolg. Panische Reaktionen auf einzelne MA-Ergebnisse sind dann noch das andere. 107.7 Stuttgart hat sich über die Jahre ganz gut etabliert als männlich aufgestellter Rocksender (obwohl es NIE ein reines Rockformat war, sondern immer Rock-AC). Man muss dazu wissen, dass 107.7 durch die Beteiligungsverhältnisse mit Antenne 1 verknüpft ist und diesem nicht gefährlich werden solldarfmuss. Anfangs habe ich mal gehört, dass 107.7 nicht die Titel spielen durfte, die Antenne 1 in der Rotation hat, um das Programm abzugrenzen. Die Hörerzahlen haben sich über die Jahre ganz gut entwickelt, stagnierten aber letztens bzw. waren stärkeren Schwankungen unterworfen. Jetzt ist man mittlerweile musiktechnisch fast komplett auf AC-Linie, ohne Dance und ohne Soul freilich, Rock findet kaum mehr statt. Meiner Meinung nach ein ziemliche Fehler, weil das Alleinstellungsmerkmal wegfällt.
Über die Jahre ein Image aufzubauen, ist keine ganz leichte Sache. Es dann zu halten, zu optimieren und weiterzuentwickeln das andere. Seien wir ehrlich: Es gibt wenig echte Konkurrenzmärkte in Deutschland. Vielleicht ist das Schuld daran? Es gibt dadurch zu wenig Leute, die es richtig gelernt haben. Manche haben es einfach. Radio Hamburg zum Beispiel. Weil die Konkurrenz einfach vor sich hinschnarcht. Antenne Bayern ebenfalls. Von den Lokalen auf dem Lande kommt nix, von Bayern 3 zu wenig. In München ist es etwas spannender. Da hat Gong mittlerweile ziemlich Probleme und Energy (wieso ausgerechnet DIE?) preschen nach vorne.
 
Sowas kann man natürlich nicht häufiger als 2 mal im Jahr bringen, aber ich wette, dass das mehr Hörer anlockt und einen mehr ins Gespräch bringt als jede verloste Weltreise.
 
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Auf Bayern3 haben die Leute heute ihren freien Wunsch und die Hörer sind glücklich. Wir brauchen Abwechslung und ihr könnt es. Pfeiff auf den Berater-Quatsch. Von wegen 2 Mal im Jahr.

Wir brauchen John Peels und davon jede Menge!
 
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Jetzt ist man mittlerweile musiktechnisch fast komplett auf AC-Linie, ohne Dance und ohne Soul freilich, Rock findet kaum mehr statt. Meiner Meinung nach ein ziemliche Fehler, weil das Alleinstellungsmerkmal wegfällt.

Musikmarketing ist heute wichtiger als Formatabgrenzung, kein Deutscher hört mehr Pop-Radio um sich an der Musik zu delektieren. Trotz großer Playlist waren die Unterschiede zwischen den Sendern schon früher zu klein, die Formatgrenzen verschwammen regelrecht im breiigen Mainstream. Fanbases bilden sich aber nur bei scharfen Formatkonturen, alles andere führt mit Sicherheit in den finanziellen Abgrund. Ich kann mir nicht vorstellen dass sich die UKW als polyphoner Staumelder und Komödiantenrampe über Wasser halten kann.
 
Mit einem Unterschied: Jeder einzelne der verkauften Artikel wird gezählt. Anders als bei der MA, bei der hochgerechnet und für gültig erklärt wird.
Richtig und deswegen wird auch der Begriff Währung verwandt. Die Beteiligten: Medien, Kunden und Agenturen haben sich auf eine Marktforschungsystematik geeinigt. Jede Marktforschung ist eine Hochrechnung. Und bitte komme mir keiner mit den Online und den ach so exakten Zugriffen. Die sind es leider nicht.
Wir müssen mit der Unschärfe leben. Eigentlich ist die ganze MA-Diskussion ein Symptom der Formatarmut in Deutschland. Das bereitet uns Radioverrückten hier die wahren Bauchschmerzen..Hätten wir eine lebendige auch sich verändernde Radioszene mit viel Wettbewerb, dann gebe es diese ganzen MA-Verschwörungstheorien nicht. Allerdings würde es auch etliche Sender-Krücken nicht mehr geben, was wahrlich nicht schade wer.
 
Und bitte komme mir keiner mit den Online und den ach so exakten Zugriffen. Die sind es leider nicht.
Dann muss ich, so leid es mir tut, an der Intelligenz der Verantwortlichen zweifeln.
Denn das Auszählen von protokollierten Zugriffen (z.B. ggf. das Abziehen von mehrfachen Zugriffen binnen bestimmter Zeit (resp. zeitgleich) durch dieselbe IP-Adresse) sollte in der heutigen Zeit selbst maschinell problemlos stattfinden können.

Selbst kleinere Webradios beherrschen das problemlos! (Hier bietet beispielsweise jemand ein passendes Script dazu an)
 
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Dann muss ich, so leid es mir tut, an der Intelligenz der Verantwortlichen zweifeln.
Denn das Auszählen von protokollierten Zugriffen (z.B. ggf. das Abziehen von mehrfachen Zugriffen binnen bestimmter Zeit (resp. zeitgleich) durch dieselbe IP-Adresse) sollte in der heutigen Zeit selbst maschinell problemlos stattfinden können.

Selbst kleinere Webradios beherrschen das problemlos! (Hier bietet beispielsweise jemand ein passendes Script dazu an)
Ja, deswegen was glaubst Du denn warum die IP Radio mit Verspätung gestartet ist? Wenn irgendwelche Rechner auf den Server zugreifen sind das Nutzer? Und, und, und. Ganz so einfach und problemlos ist das eben nicht. Sorry, ich habe schon einige ITler kennengelernt, die sagen immer Null-Problemo und ganz einfach, nur dann wurde immer der Zeit- und Kostenrahmen überschritten und so richtig rund lief es auch nicht: halt EDV: Elektrische Daten Verzögerung. Verstehe es nicht falsch, ich denke schon die Serverdaten sind eine gute Quelle, aber nur mit sehr viel Quellenkritik und ganz so einfach ist die Aufbereitung/Auswertung eben nicht.
 
Ich weiß das, @Dr. Fu Man Chu, ich weiß dass das nicht "soooo einfach" ist.
Aber:
Wenn irgendwelche Rechner auf den Server zugreifen (huch, wozu dann die viele Arbeit mit den Token, Flashplayern, etc.?) weiß eigentlich so gut wie jeder, der sich mit der Materie schon eine Weile beschäftigt, eben die Server aus der Statistik heraus zu rechnen, bzw. vom Server auszuschließen (sind sie übrigens aus von meinen Servern). Für einen ITler eine Sache von unter 5 Minuten (pro Subnetz)!

Du hast es bisher nicht geschafft, mich nicht an deren Intelligenz zweifeln zu lassen. Ganz im Gegenteil. Du hast es sogar geschafft, meine Zweifel zu bestärken.
 
Mal eine ganz blöde Frage:
Wird durch die ständigen Wiederholungen das Programm billiger? So nach dem Motto: für 200 Rihannas gibt es Mengenrabatt bei der GEMA?
Keine Frage ist blöde, wenn sie ehrlich ist. Es gibt nur blöde Antworten wie z.B. die in #43.

Nein, Programm wird nicht billiger durch Wiederholung von Titeln. Die Sender zahlen jährlich an die GEMA eine vereinbarte, verabredete Summe Geld. Mit welcher Musik sie die Musikminuten füllen, ändert an der Summe nichts. Gar nichts.
 
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Durch viele Wiederholungen wird Programm berechenbarer, risikoloser, unangreifbarer, aber auch langweiliger, austauschbarer und nichtssagender.
Auf Sicht aber teurer, weil es irgendwann keine Kunden (Hörer) mehr anlockt.
 
Ich weiß das, @Dr. Fu Man Chu, ich weiß dass das nicht "soooo einfach" ist.
Aber:
Wenn irgendwelche Rechner auf den Server zugreifen (huch, wozu dann die viele Arbeit mit den Token, Flashplayern, etc.?) weiß eigentlich so gut wie jeder, der sich mit der Materie schon eine Weile beschäftigt, eben die Server aus der Statistik heraus zu rechnen, bzw. vom Server auszuschließen (sind sie übrigens aus von meinen Servern). Für einen ITler eine Sache von unter 5 Minuten (pro Subnetz)!

Du hast es bisher nicht geschafft, mich nicht an deren Intelligenz zweifeln zu lassen. Ganz im Gegenteil. Du hast es sogar geschafft, meine Zweifel zu bestärken.

Kobi, du pflichtest mir bei dass das nicht so einfach ist. Soweit so gut, dann erklärst du einen Satz später, dass ein ITler das in 5 Minuten schafft. Mit anderen Worten, doch ganz einfach ist.
Natürlich kann jeder User seine eigene Statistik betreiben. Nur wenn Statistiken erhoben werden, dann müssen die Regeln für alle gelten und überall in der gleichen Qualität nach gleichen Kriterien erhoben werden. Tja und dann wird es einfach vielschichtig und ist eben keine in 5 Minuten Angelegenheit mehr. Nach meinen Erfahrungen, wenn jemand in 5 Minuten sagt wird es real mindestens eine halbe Stunde. Was nun einmal das sechsfache ist.

Ansonsten Logdaten sind was feines, nur die Folgen sollte jeder bedenken pro Titel, Beitrag oder Moderation können sekundengenau das Hörverhalten bzw. die Log-Ins getrakt werden. Da gibt es keine Bauchentscheidung mehr nach dem Motto guter Titel, Beitrag, Mod. Da regiert der Algorithmus. Macht das Programme besser, gibt das mehr kreative Spielräume? u.a. betreue ich einen Online-Auftritt, wir können ganz genau die Zugriffe pro Seite/Artikel sehen und bewerten. Eindimensional gedacht gibt es da sehr klare Ergebnisse aufs Radio übertragen hießen die weniger Titel mit mehr Einsätzen pro Tag und less word. Also genau das, was gerade hier im Forum die Foristen auf die Barrikaden treibt. Nur so einfach kann eine Zugriffsstatistik eben nicht ausgewertet werden. Nur einen Vorteil gibt es, "Qualitäts-/Gefallensdiskussionen" erübrigen sich, denn Zahlen sind da meist eindeutig.

Meine Erfahrung mit ITler:
  1. Anfrage an IT, Problem/Aufgabe
  2. Antwort IT, entweder geht gar nicht oder ach ganz ganz einfach
  3. Freigabe, Umsetzungstermin
  4. IT legt los, irgendwann äh Probs - dauert noch...
  5. Lösung läuft, allerdings nicht wirklich, IT verspricht Besserung...
  6. ITler erklären den Anwendern, dass sie nur Anwenderfehler machen,
    bekommen aber einen hochroten Kopf, weil noch jede Menge Bugs im Programm sind
  7. Massives Eskalationsgespräch, IT gibt zu war doch viel komplexer als gedacht, aber
    das sei nun mal so...
  8. Irgendwann läuft es irgendwie...
  9. Die IT hat wieder Zeit sich um den sonstigen IT-Wahnsinn, meist User die keine Peilung haben, zu kümmern
  10. Kurz vor Weihnachten, jetzt ist die IT zu, weil kein Mensch die Serienbrieffunktion beherrscht
  11. Weihnachtsfeier, alle Abteilungen verbrüdern sich mit der IT, weil man diese Nerds trotzdem braucht
  12. Der Wahnsinn geht von neuem los...
 
Deine Erfahrungen mit der IT kann ich teilweise bestätigen. Allerdings nur insofern, dass ich sie selbst genau so gemacht habe, nachdem die komplette IT erst sprichwörtlich "auseinander gerissen" und dann in mehreren kleinen Teilen outgesourced wurde. Seitdem wusste die rechte Hand nicht mehr was die linke tat und es lief ganz genau so wie von Dir beschrieben. Die Begründung für die Entscheidung, wie zu vernehmen war, lautete: "Es müsse Geld eingespart werden und dies sei auf diesem Weg möglich".
(Achso, deshalb betreibt der z.B. hr auch eine eigene IT, hat outgesourced, nutzt ((werbefrei?) kostenpflichtig) Farcebook und vergibt weitere IT-Aufträge, sucht aber immer mal wieder IT-Azubis und IT-Personal?)

Stimmt, @Dr. Fu Man Chu, ich pflichtete Dir bei, dass es nicht "sooo einfach" ist, die komplette IT im Griff zu haben und Logfiles auszulesen, das sind auch zwei verschiedene Paar Stiefel; jedoch - und an dieser Stelle widersprach ich Dir - sollte es für eine "brauchbare" IT möglich sein, diese Aufgabe binnen einer angemessenen Zeit diese Aufgabe in den Griff zu bekommen.

Ich glaube nicht, dass Du einen Online-Auftritt mit der MA-IP vergleichen kannst. Das sehe ich auch, wenn ich mir die Statistiken aus den Logfiles meiner Server ansehe. Zwischen Word und Music bestehen hier noch immer Welten. Ja, für das Wording gilt, wie Du richtig schriebst, mehr Einsätze/less Word. Anders sehe ich das bei Music. Allerdings sind hierbei einige Punkte (u.a. Streamripper, wie oben bereits angedeutet) zu beachten, ansonsten träfe dasselbe wie beim Wording ein. Damit würde Deine Theorie stimmen.

Alles in allem: Ja, @Dr. Fu Man Chu, bitte, bitte, bitte: Lieber eine MA-IP, die aus FAKTEN besteht, als eine MA, die aus Daumen * Pi (hoch 10), gezogen aus der Wurzel von 5284265, stammt. Der springende Punkt wird schlichtweg nur einfach sein, dass auch hier wieder Lösungen gesucht (und gefunden) werden um sich die Zahlen schönzurechnen. Wie z.B. Zugriffe derselben Adresse binnen xxx Sekunden (es ist kein Problem über 1000 Zugriffe/Sek./IP (ohne DDoS) auf einen Stream zu "zaubern") werden egal wie oft gezählt (keine Reload-Sperre); Doppel- oder Mehrfachconnects; ....

Würde auf solche Dinge wirklich geachtet, sähe die Radiolandschaft in Deutschland - wirklich - ganz schnell, ganz anders aus.
Und ja:
Nur einen Vorteil gibt es, "Qualitäts-/Gefallensdiskussionen" erübrigen sich, denn Zahlen sind da meist eindeutig.
 
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