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Musiktitel mit auffallend großer Dynamik

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@BadMoonRising: Tolle Songauswahl. Alleine dass hier jemand Indukti kennt! Großartig! Ich schiebe noch zwei hinterher...

The Pineapple Thief - Wake Up The Dead

Fängt mit einem recht monotonen Synthesizer-Beat und elektronischen Klängen an und steigert sich über mehrere Etappen zu einem Gitarrenbrett mit echtem Schlagzeug. Auch wenn das Finale irgendwie erwartbar ist, wird man doch vorher 1-2 mal in die Irre geführt, wenn man denkt, jetzt geht's gleich richtig los, aber der Song doch nochmal kurz zurück genommen wird.

Pure Reason Revolution - Deas Ex Machina

Nicht unbedingt deren bester Song, aber einer, bei dem mir der Übergang vom Synthesizer-Beat zum klassischen Schlagzeug auch sehr gut gefällt. Also ähnliches Konzept wie oben.
Ansonsten lohnt es sich, bei dieser Band reinzuhören, da gibt es allgemein sehr viele gute Songs mit teils auch deutlichen Dynamiksprüngen. Die Band wird ja deshalb tlw. auch dem Progressive Rock zugeordnet, auch wenn ich finde, dass sie da nicht ganz so hinpasst. Übrigens hat sich die Band kürzlich wiedervereint und nach langer Durststrecke ist im Frühjahr ein neues Album zu erwarten.
 
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Jetzt, wo der Thread wieder oben ist, erinnere ich mich daran, dass ich was nachreichen wollte, es vergangenen September aber nicht tun konnte, da ich keinen Zugriff auf mein Archiv hatte.

Stichpunkt:
U2 - With Or Without You
Sehr leises Intro, wird über die Zeit immer lauter, emotionalere Parts werden durch Lautstärke betont. Kommt weder im Formatradio noch auf remasterten Versionen des Albums so rüber. Gilt auch für andere Titel von The Joshua Tree.


Orban (nicht die ungarische Politik-Zumutung, sondern die US-amerikanische Sound-Zumutung) hatte einst auf seiner Webseite eine Sammlung von Audiobeispielen, die den Vorzug des Optimod 8600FM gegenüber dem 8500FM belegen sollten. Genutzt wurde das berüchtigte "Gregg-Preset" und ich will zwei Beispiele daraus 1:1 hier reinstellen. Sind zum Glück alle kürzer als 30 Sekunden. Die Files befanden sich ursprünglich jeweils für 50 µs und 75 µs Preemphasis hier, ich erfinde also nichts, was es nicht tatsächlich gegeben hätte: https://web.archive.org/web/2012042.../products/radio/fm/8600/comparison_audioclips

Im damals begleitenden Text Orban_Optimod-FM_8500vs8600_ComparisonAudioClips.pdf von R. Orban / G. Ogonowski hieß es:

The 8500 and 8600 were running the GREGG and GREGG MX presets respectively. These presets provide a good balance between loudness and objectionable artifacts and their AGC, equalization, and multiband compressor parameters are closely matched, allowing the clips to illustrate the improvements that the 8600’s new peak limiter provides. Many highly rated stations have used GREGG on-air.

The clips were recorded as 16 bit/44.1 kHz WAV files via an Orban Optimod-PC 1100 sound card, which
was driven from the deemphasized analog outputs of a Belar FMSA-1 FM stereo monitor. The composite
outputs of the 8500 and 8600 were switched into the Belar FMSA-1 Digital Stereo Monitor baseband input
as necessary.


Man war damals also bis auf MPX-Ebene gegangen und hatte dann Stereo wieder dematriziert. Einen FM-Sender hatte man nicht dazwischen.

Hören wir doch mal rein, womit Orban Werbung fürs eigene Produkt betrieben hat. Ich stelle unverschämterweise den jeweils entsprechenden Ausschnitt aus dem Original dazu.

Zuerst also U2.

8 - [With or Without You]
The sweet electric guitar riding on top of a prominent bass line can be easily distorted if the bass is
allowed to push the guitar into the processor’s clippers.
The 8600 handles this stressful material more
cleanly.


Und die Simple Minds.

1 - [Alive and Kicking]
This cut is from an excellent sounding ‘80s CD with plenty of dynamics and an uncompromised peak-to-
average ratio. Listen to how the snare drum cuts through the mix and the openness in the sound of the
cymbals.


Weiter möchte ich das nicht kommentieren. Nur soviel: so klingt halt "Radio". Und so will ichs nicht hören.
 

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@lg74: Grausam!

Einen muss ich noch loswerden, der kam mir gerade in den Sinn:

...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - Will You Smile Again

Nach einem furiosen Anfang im 5/8-Takt wird es erst mal leise, es gibt nur Gesang. Irgendwann beginnt ein stampfender Rhythmus, zu dem später die E-Gitarren einsetzen (starker Moment, auf den ich jedes mal sehnsüchtig hinfiebere).
 
@rockon

Das sind sie also, die bisher von SWR1-BW unentdeckten Schätze, die dort laufen sollten und angesichts derer man ausrufen möchte: "Schwester, die Pillen bitte!" ;)


Fever Ray - Keep The Streets Empty For Me

Der Titel der schwedischen Künstlerin beginnt dezent gemächlich. Ist in seiner Gesamtheit insgesamt betrachtet dynamisch gestaltet. Insbesondere in den Stellen als das Schlagzeug und die Panflöten einsetzen. [aus dem Album "Fever Ray" - 2009]

Stephan Bodzin - Liebe Ist...

Der Minimal-Elektroniker aus Bremen startet recht gemächlich. Ab 1:30 min nimmt die Dynamik dann spürbar variabel an- und absteigend an Fahrt auf. [aus dem Album "Liebe Ist..." - 2007]

Moby - New Dawn Fades

Spätestens ab 2:20 min ist die Dynamik deutlich hörbar. Sie erfährt eine weitere Steigerung ab 4:10 min. Hier handelt es sich im übrigen um eine Cover-Version (Original: Joy Division), die auch in den Filmen "Heat" und "The Equalizer" zu hören waren. [aus dem Album "Feeling So Real" - 1994]

Was hätten wir denn da:

1. eine lahmarschige Nummer, bei der man garantiert vorm Radiogerät einschläft
2. Elektrogeschwurbel, das der SWR1-BW-Hörer als Besucher von Technofestivals natürlich sträflich vermisst
3. Siehe Punkt 2

Und außerdem:

[aus dem Album "Feeling So Real" - 1994]

Wenn man solche Maßstäbe an andere anlegt, dass alles geradezu perfekt laufen sollte, dann sollte man seine eigene Hausaufgaben allerdings genauso akkurat verrichten. Es gibt laut Wikipedia kein Album dieses Namens, sondern nur eine Single.

Wenn so etwas @Zwerg#8 sieht, dann wurde man dafür zu besseren Zwerg-Zeiten auch schon einmal hierfür von ihm gegrillt.
 
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Ein wunderschöner Titel einer deutschen Band, V'ger von Elyjah. Auf den restlichen Titeln des zugehörigen Albums Planet Planet von 2009 wird auch gesungen, aber der hier passt zum Thema und kann wahrscheinlich am ehesten unter dem Genre Post Rock eingeordnet werden.
Für die Eiligen: mal ab Minute 3 etwas laufen lassen und nochmal ab Minute 6 reinhören, intensiver wirkt es komplett und laut angehört.

 
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"Telegraph Road" von Dire Straits aus dem Jahre 1982 ist ein dynamisch sehr vielseitiges Stück und zugleich auch mit 14:18 ihr längstes Stück. Es enthält viele Tempowechsel; langsamer Beginn und dann gewöhnliches Tempo sowie immer mal Wechsel der Lautstärke. Zum Schluss gibt es ein ausgedehntes Gitarrensolo von Mark Knopfler, dass bei 9:35 startet, anläuft und dann richtig losgeht. Durch die immer wieder einsetzenden Schlagzeugbreaks entsteht zudem der Eindruck, das Stück würde immer schneller werden, was aber nicht stimmt.


Bei "Moon over Naples" bzw. "Spanish Eyes" von Bert Kaempfert und seinem Orchester gibt es eine auffallende Laut-Leise-Dynamik, die mir als Kind schon auffiel.

 
Und hier ist das Gegenteil: eine für mich eigentlich wunderbare aktuelle Rock/Pop-Nummer, die ich mir aber ab 0:17 nicht mehr anhören kann.


Warum macht man sowas? Pumpt wie ein Wasserwerk und ist rotzig verzerrt wie einst in den frühen 90er Jahren Landeswelle Thüringen, als die den Cutting Edge Unity 2000 als Soundhinrichter im Signalweg hatten. Das tut richtig weh. Und dürfte doch auch niemandem von der Band gefallen.
 
Dieser Song hört sich tatsächlich so an, wie als hätte man als "Mastering-Tool" einen Broadcast Processor verwendet, mMn ist dass allerdings vom Künstler so gewollt, weil andere Songs von diesem Album eig. 100 % sauber gemasterd sind.

Apropos Cutting Edge Unity, im anhang habe ich eine kleine "Demo" von diesem brachialen Teil, in diesem Fall war er sogar noch ziemlich dezent eingestellt.
 

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  • Cutting Edge Unity 2000i Demo.mp3
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@lg74 : Grausam!

Hier mal als Kontrast dazu ein Klassiker mit Dynamik, muss man nicht viel dazu sagen, denke ich.

Deep Purple - Child In Time

 
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