my radio|mailbox

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chefkoch

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Nachdem das offenbar noch niemand getan hat, fange ich mal an.

Frau Malak, was Sie schreiben (http://www.radioszene.de/news/myradio_mailbox_200806.htm), ist in weiten Teilen unrealistisch. Ich habe mich in den letzten paar Monaten buchstäblich von Kiel bis Garmisch beworben und ca. 120 Initiativ-Bewerbungen verschickt. Ich habe zig Stunden auf der Autobahn verbracht auf dem Weg zu Vorstellungsgesprächen, die die Bezeichnung nicht verdienen. Und ich habe zum Teil Absagen bekommen, die jeder Beschreibung spotten.

Es ist schlichtweg nicht möglich, sich mit jedem Sender so eingehend zu beschäftigen, dass ein individuelles Anschreiben herauskommt und ein Aircheck, der 100% auf den beworbenen Radiosender abgestimmt ist. Nicht nur Radiosender müssen sparen, sondern auch arbeitslose Radiomoderatoren. Von daher wird nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen Kollegen, mit denen ich gesprochen habe, sehr viel Wert auf eine, woll'n mal sagen, "Zweitverwertungsmöglichkeit" gelegt. Mal ganz abgesehen davon, dass mir derzeit einfach kein B-Studio mehr zur Verfügung steht, in dem ich sowas produzieren könnte. Denn die Airchecks, die ich habe, sind nun mal zu 100% auf meinen letzten Arbeitgeber abgestimmt, nach Ihrer Aussage passen die ja nicht für einen anderen Sender.

Was ich mir wünsche: Wie wäre es denn, wenn sich die Programmchefs ein wenig auf die Bewerbermassen zu bewegen würden? Es sind so unheimlich viele gute Leute auf dem Markt, die richtig was können. Aber weil sie, aus welchen Gründen auch immer, dem angeschriebenen PD nicht genau das auf dem Silbertablett liefern können, was sich hinter den schwammigen Aussagen in den Stellenzeigen verbirgt, wandert die Bewerbung auf den Absagen-Stapel. Wenn sie überhaupt in Betracht gezogen wird. Dabei wäre die Aussage "Mein Schreibtisch quillt über vor guten Bewerbungen" so leicht zu erreichen. Der Trick ist: Offen sein für neues und sich Zeit nehmen für den der da schreibt. Wenn der Aircheck nicht das Richtige ist, aber die Stimme irgendwie interessant klingt, könnte man natürlich mal kurz anrufen (lassen) und mehr Material anfordern (lassen). Wenn dann immer noch Zweifel bestehen, aber die Qualifikation unbestritten ist, dann könnte man natürlich ein bisschen Probearbeiten lassen.

Leute wie ich können eins richtig gut: Zeigen, was sie können. Man muss sich nur die Mühe machen und uns lassen. Aber wie Sie schon sagten: "Es ist so schwer, gute Moderatoren zu finden." Logisch, wenn man sich nicht anstrengt.

MfG Chefkoch

P.S.: Sie werden verstehen, wieso ich beim Nickname bleibe - ich suche immer noch einen Job.
 
AW: my radio|mailbox

vielleicht könnte ja eine dame oder ein herr mal seine erfahrungen schildern, der in den vergangenen monaten mal mit einer bewerbung irgendwo untergekommen ist?! dass wäre doch sicher mal von vorteil, um nachvollziehen zu können, wie es richtig gemacht wird.

geht es nur über vitamin B, oder gibt es eine möglichkeit, einen richtig schicken aircheck mit einem super anschreiben zu erarbeiten? und vor allem wie geht das?:confused:
 
AW: my radio|mailbox

Die Auswahlkriterien sind doch von Haus zu Haus verschieden!

Bei meinem letzten Bewerbungsmarathon habe ich sogar fiktive Promos für suchende Sender produziert.
Bei den AirChecks bestanden aber alle auf echte AirChecks. Kurz, prägnant, aber echt und nichts gespieltes.

M.E. hat Frau Malak nur niedergeschrieben, wie sie mal Moderatoren aus den Bewerbungsberg fischte (oder fischen wollte).

Ich bin mit meinen (vollen) CDs immer gut gefahren.
Das Beste zuerst und schön durchnummeriert und griffig beschriftet.

Wenn mich dann eine Stimme "anmacht" skippe ich auch mal durch...

Prost
 
AW: my radio|mailbox

Lieber Chefkoch,

vielleicht gibt es einfach einen Unterschied zwischen einer "Oh-Gott-ich-brauche-einen-Job"-Bewerbung und dem, was Yvonne Malak meint. Ab einem gewissen Punkt geht es nicht mehr darum, das Talent im Moderatoren wachzukitzeln. Nach oben hin wird das Nadelöhr dünner. Das gilt besonders dann, wenn Angebot und Nachfrage so weit auseinander klaffen. Setzt man Kreativität bei Moderatoren voraus, dann bezweifle ich, dass ein Moderator der sich ab einem gewissen Alter und Erfahrungsstand nicht verkaufen kann, einen guten Job macht. Damit hat sich das Problem ohnehin erledigt.
Wie dem auch sei: Jetzt hast Du doch ein paar Kategorien an die Hand bekommen, anhand derer Du Deine eigenen Bewerbungen überprüfen kannst. Komm doch einfach mal aus der Defensive. Ich glaube, dahin wollte Dich niemand drängen.
Viele Grüße
Die Hexe
 
AW: my radio|mailbox

Hexe, versteh mich nicht falsch. Ich wollte damit hauptsächlich sagen, dass sich viele Programmchefs ungern anstrengen, wenn es um Personalentscheidungen geht.

Welcher ausgelernte Bäcker muss denn zum Beispiel zu jeder Bewerbung eine neue Backmischung für Brötchen beilegen, die Bäcker A noch nicht, Bäcker B aber sehr wohl hat und deswegen eine andere Mischung bekommt?

Sicher sparen ist gerade sehr sexy in der Branche. Aber muss der Arbeitseifer wirklich immer nur von einer Seite kommen, sprich: Muss selbst daran gespart werden? Ich denke nicht. Es gibt einige Programmchefs in Deutschland, die sich erkennbar Zeit nehmen für eine Bewerbung und die nicht mit einem vorgefertigten Absage-Schreiben antworten. Das ist vollkommen in Ordnung. Ich hatte aber auch solche, die frühestens Montag meine Bewerbung auf dem Tisch hatten und gleich dienstags hatte ich deren Absage mit erkennbar jungfräulicher Bewerbungsmappe im Briefkasten. Muss sowas sein?
 
AW: my radio|mailbox

chefkoch schrieb:
Das ist doch überall so. Es sind Leute bekannt, die sich schriftlich mit der üblichen Mappe auf eine Stelle beworben haben, unmittelbar danach die Absage erhielten. Daraufhin wurden sie persönlich vorstellig und siehe da, am Ende waren sie eingestellt. :eek:
 
AW: my radio|mailbox

Also mal ganz im Ernst! Wir suchen bei uns seit einigen Monaten nach einem Red-Mod also einen Allrounder. Haben tunwir noch keinen. Das was Großteils bei den Sendern landet ist als Bewerbung unter aller Kanone. Hatte das Vergnügen mich auf einer Veranstalltung mit dem Kollegen Walter Schmich (für nicht Insider: Programmleitung B3) unterhalten zu können. Der hat das selbe Problem. Von 250 BW war keine einzige brauchbar. Tolle Stimme allein, oder "große Klappe", oder meine Freunde und Mama haben gesagt Radio wäre für mich das Richtige kann es wohl nicht sein.
 
AW: my radio|mailbox

Hallo Chefkoch,
habe mich gerade registriert auf diesem für mich neuen Forum. Ich fand Deine Antwort auf die Tipps und Tricks (Bewerbung für Mods. + Redakteure) von Yvonne M. recht gut und auch entsprechend realistisch. Wenn Du Dich von Kiel bis Garmisch beworben hast, weißt Du wohl, von was Du redest/schreibst...Ich selber kenne Yvonne seit ihren Anfängen von damals in Luxembourg und bei RTL..und sie hatte von Anfang an kräftige Protegeure (mindestens einen kenne ich persönlich) will heißen: sie versucht hier, sich zu profilieren als erfahrene Medienfrau, und ist doch meilenweit von der Realität entfernt. Saß ja auch lange genug auf der anderen Seite des Schreibtischs...
Ich selber suche seit nicht nur einem Jahr, sondern noch viel länger. Zur Zeit kann ich mich glücklich schätzen, dass ich überhaupt als Nachrichtensprecherin an den WE arbeiten darf. Mittlerweile habe ich mich mit dem Gedanken angefreundet, dass die gesamte Medienbranche eine echte Scheiss-Branche ist, mit jede Menge kleiner Könige als Programmchefs und/oder CvD's, und ich frage mich auch, ob ich es wirklich ernsthaft brauche, meine Stimme im Radio zu hören..Kann ich so profilneurotisch sein? Nee, glaube, muss ich nicht. Na egal, ist wohl auch der Frust. Jedenfalls bin ich auch schon so weit, dass ich glaube,wenn Du hartnäckig und frech vorangehst, kommst Du weiter. Von wegen Bewerbung und Aircheck senden. Hingehen, sich zeigen und erst wieder gehen mit der "festen" Stelle unterm Arm....Zu träumerisch? Glaube jedenfalls, mit meiner bisherigen Art und Weise, höflich und zurückhaltend zu sein, und sich eben an das Bewerbungsprocedere zu halten, hat mir zumindest nichts gebracht.
Viele Grüße von Averdana (Ich suche nämlich auch noch, zwar nur noch sporadisch, aber immerhin)
 
AW: my radio|mailbox

Hallo, Averdana. Dein Ansatz ist wirklich nicht schlecht. Aber ich halte es mittlerweile wie Du: Nur noch sporadisch suchen und tagsüber was anderes machen. Das ist zwar schade, aber es macht auch eine Menge Spaß.
 
AW: my radio|mailbox

@chefkoch
Da bist du wahrscheinlich nicht alleine ;) ! Sorry - so ist das halt. Einen Job im Hörfunkbereich zu ergattern ist fast wie ein Lottogewinn. Kenne so einige Kollegen die sich trotz guter Schulabschlüsse und Talent vergebens die Finger wund geschrieben haben.
Aber man wird leider älter - und damit minimieren sich die Chancen. Durch das Ausüben eines anderen Jobs kommt man außerdem aus der (Radio-)Übung. :( Denn gerade Moderation ist ein Langstreckenlauf !
 
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