Nach Flugzeugabsturz: Umstellung des Musikprogramms?

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Kirschi

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Dass nach den tragischen Unglücken von gestern "Learning to fly", "Flying through the air" oder auch "Flugzeuge im Bauch" im Radio etwas unpassend sind, ist denke ich unstrittig.
Frage jetzt dann aber doch mal an Musikredakteure oder Radiobegeisterte im Allgemeinen: muss ich nach einen (zugegeben: sehr sehr tragischen) Unglück wie gestern (mein aufrichtiges Beileid an Nahestehende / Angehörige) mein Musikprogramm in ein Trauerflor kleiden und den ganzen Tag nur Balladen spielen (wie bei NDR2 und WDR2 gestern passiert), noch dazu auf Sendern, denen außer Mutmaßungen zum Unglück oder Liveschaltungen zum Flughafen nichts Besseres einfiel? Noch dazu auf Sendern, auf denen Infos eh nur häppchenweise serviert werden?
Radio Hannover hat mMn heute clever gelöst: im Anschluss an Berichterstattung rund um den Flugzeugabsturz Balladen, ansonsten "normale" Musikfarbe mit den Stones oder auch Luniz.
Jetzt wünsche ich euch: happy Zerreißing!
 
NDR 90,3 hat bis heute Morgen um 10:00 Uhr sein Musikprogramm offenbar verändert, denn es waren bis dahin keine der sonst immer wieder gern gehörten harten Beatnummern zu hören, sondern man beschränkte sich auf etwas ruhigere Titel. Und auch die seit vielen Tagen anhaltende Dauer-Werbesendung, die als "Dreck-weg" getarnt wird und permanent für eine Autowaschanlage Reklame herausschreit (natürlich verdeckt als Verlosung einer Autoreinigung!), hat dies erst wieder ab 10:00 Uhr aufgenommen.
Bis dahin herrschte aufgesetzte tiefe Betroffenheit, aber jetzt hat Moderatorin Tina Busch das Zepter in der Hand und trällert fröhlich in den Äther....

Besonders peinlich fand ich die Befragung von Airbus-Mitarbeitern und deren natürlich geäußerte Bestürzung. Solche Berichte habe ich bei den bisherigen Abstürzen von Airbus-Maschinen (z.B. im Dezember 2014 Airbus Asia mit verunglückten A 320 vor Malaysia) vermisst!
 
Dass nach den tragischen Unglücken von gestern "Learning to fly", "Flying through the air" oder auch "Flugzeuge im Bauch" im Radio etwas unpassend sind, ist denke ich unstrittig.
Aha, Kirschi denkt. Fällt mir doch direkt der Titel "I'm flying high" passend dazu ein und bleibt mir als Ohrwurm.
Weshalb sollten die Songs denn unpassend sein? Deiner Argumentation nach dürfte kein einziger Song mehr gespielt werden, der mit Babies zu tun hat, denn schließlich ist ein vielen Ländern die Sterblichkeit von Neugeborenen sehr hoch. Fakt: Weit über 100 tote Babies täglich!

Möchtest Du nicht noch einen Trauergottesdienst hier anberaumen oder wenigstens die Forenfarbe auf schwarz ändern lassen? So liest sich zumindest Dein Beitrag im weiteren:
muss ich nach einen (zugegeben: sehr sehr tragischen) Unglück wie gestern (mein aufrichtiges Beileid an Nahestehende / Angehörige) mein Musikprogramm in ein Trauerflor kleiden und den ganzen Tag nur Balladen spielen (wie bei NDR2 und WDR2 gestern passiert), noch dazu auf Sendern, denen außer Mutmaßungen zum Unglück oder Liveschaltungen zum Flughafen nichts Besseres einfiel?
Aber nein, das muss, und vor allem sollte man nicht. Gestern machte das Schweizer Fernsehen das einzig richtige. Nach einigen Kurzschalten zu den Reportern, von denen hätten Neuigkeiten kommen können, kam schlicht der Satz
Einen substantiellen Beitrag können wir momentan noch nicht liefern.
und damit wurde die Schalte und auch die Berichterstattung, womit es bei einer KURZberichterstattung blieb, beendet.

Noch dazu auf Sendern, auf denen Infos eh nur häppchenweise serviert werden?
Du willst den geneigten Hörer doch wohl nicht mit einem 4-Minuten Beitrag überfordern?

Radio Hannover hat mMn heute clever gelöst: im Anschluss an Berichterstattung rund um den Flugzeugabsturz Balladen, ansonsten "normale" Musikfarbe mit den Stones oder auch Luniz.
"Heute" ist aber auch bereits - The Day after". Wie lange soll also der Trauerflor anhalten?

Jetzt wünsche ich euch: happy Zerreißing!
Done!


Besonders peinlich fand ich die Befragung von Airbus-Mitarbeitern und deren natürlich geäußerte Bestürzung. Solche Berichte habe ich bei den bisherigen Abstürzen von Airbus-Maschinen (z.B. im Dezember 2014 Airbus Asia mit verunglückten A 320 vor Malaysia) vermisst!
Und nicht nur die, sondern mindestens ebenso die, der offensichtlich betroffenen Sympathisanten. Die Meitleidenden waren fast schon in größerer Trauer als die Betroffenen.
Wobei Du, glaube ich, eins übersehen hast: Der Airbus der Air Asia war
1.) waren keine Deutschen betroffen
und somit war das Geschehen
2.) weit weg und "wir" hatten damit nichts zu tun.
 
Umstellung des Musikprogramms?
Meiner bescheidenen Meinung nach nein! Wenn z.B. in Malaysia oder Bangladesh ein Flugzeug mit 150 Menschen an Bord abstürzt ist die Katastrophe genau so groß und dann wird ja auch die Musikfarbe nicht geändert. Ein wenig Sorgfalt bei der Titelauswahl nach einem Bericht ist in meinen Augen ausreichend.
Aber ich habe ohnehin das Gefühl, nur dann wenn Deutsche unter den Opfern sind, ist eine Katastrophe auch für unsere Medien eine Katastrophe......
 
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Gestern Nachmittag habe ich kurz bei WDR 2 reigehört, dort liefen zwar vermehrt ruhige Stücke, aber zumindest eben nicht nur. Das fand ich schon etwas befremdlich. Gerade NRW war doch besondern betroffen, weil ein ganze Schulklasse aus Haltern im Flugzeug war. Da kann und sollte man nicht einfach zur Tagesordung übergehen. Zumindest für einen Tag mal innehalten und eher ruhigere Balladen im Radio zu spielen, halte ich da durchaus für angebracht und für ein absolutes MUSS. Man stelle sich vor Anhörige der Verstorbenen hören Radio um sich zu informieren und denen schallt dann z.B. "Happy" aus den Lautsprechern entgegen. Geht ja wohl gar nicht. Für solche Fälle muss es eine Art "Notplaylist" geben und die ist in meinen Augen absolut unverzichtbar. Man kann bei so einem Unglück nicht "business as usual" in Sachen Musikauswahl machen.
 
Radio 21 postete heute morgen um 5 Uhr
Aus Respekt vor den Opfern des Flugzeugabsturzes werden wir heute Früh auf unsere Unterhaltungselemente wie "Sixty Seconds", "Promi-News" sowie auf die Comedy "Politkantine" verzichten. Ebenso wird unsere Musikauswahl heute gedämpfter klingen.
Ich hoffe, Ihr habt dafür Verständnis....
 
Für mich eine ebenso einfache wie auf der Hand liegende Sache: bis 24 Std. nach Unglücksmeldung keine Titel mit direktem Bezug zum Fliegen, direkt nach einer Mod zum Thema grundsätzlich etwas ruhiges (NICHT melancholisches) und ansonsten im Programm verfahren wie üblich. Wir als Macher haben da eine Innensicht, mit der wir uns viel zu lange aufhalten. Das Gros unserer Hörer stellt die Transferleistung zum Unglücksfall nicht her, wenn mittags um 12 eine Gute-Laune-Nummer im Radio läuft. Geb' ich Euch Brief und Siegel drauf! Und die zwei Leserbriefschreiber, die sich dann doch ans Studio wenden und sagen "Könnt Ihr nicht mal zwei Tage auf schnelle Musik verzichten?" verbuche ich unter Profilneurose. Höchstens im direkten Umfeld der meisten Betroffenen (Großraum Düsseldorf) ist ein Sender meines Erachtens gut beraten, für 24 Std. das Programm generel auf Slow umzustellen.
 
Es ist ein Flugzeug abgestürzt. Es sind Menschen ums Leben gekommen. Das ist eine Tragödie für die Angehörigen, Freunde und Kollegen dieser Menschen. Diese werden aktuell anderes zu tun haben, als Radio zu hören und Playlisten zu monieren. Die restlichen 99,x% in unserem Land betrifft die Sache so wenig wie ein Sprengstoffattentat im nahen Osten. Und wegen einem solchen wird auch nicht die Playlist geändert. Okay, direkt nach einem Beitrag zur Sache würde ich auch nicht "Happy" planen oder "Flying through the air". Aber eine komplette "black list"? Sehe ich keine Begründung dafür...
 
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Musik sowie Art und Anmutung der Moderation nach einer solchen Tragödie anzupassen, ist vollkommen gerechtfertigt. Am Tag des Unglücks und auch noch 24 Stunden danach. Dass uns Kollege Trus im Spreeradio heute morgen mehrfach "gut gelaunt und besser informiert in den Tag" schickte und so selbst die Beiträge zum Absturz einrahmte, ist nur schwer nachzuvollziehen.
 
Diese werden aktuell anderes zu tun haben, als Radio zu hören ...
Beim aktuellen Zustand des Mediums in Deutschland trifft das natürlich zweifellos zu.
Andererseits ist das Radio noch immer das schnellste Medium zur Verbreitung solcher Informationen und in dieser ganz speziellen Situation werden Angehörige noch auf dem Weg zum Flughafen gewesen sein, um ihre Angehörigen von diesem Flug abzuholen. Welches Medium ist in dieser Situation beinahe das einzig verfügbare? Ganz klar: das Autoradio.
Daher empfielt sich einfach ein ganz besonders sensibler Umgang mit dem, was man in diesen Momenten auf den Sender gibt, auch wenn nur einige wenige direkt betroffen sind. Und diese (vielleicht nur möglicherweise) direkt Betroffenen werden dann dafür aber umso intensiver das Programm verfolgen, um Neuigkeiten zu erfahren, bevor sie dann von offizieller Stelle in Empfang genommen werden.
 
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Die restlichen 99,x% in unserem Land betrifft die Sache so wenig wie ein Sprengstoffattentat im nahen Osten
Du irrst, glaube ich. Weil 1.) näher dran 2.) jeder kurzstreckenurlaubsfliegende hierzulande kann sich vorstellen, selbst betroffen zu sein 3.) die Schüler (und deren Eltern) - eine Situation die jeder mit Kind und ähnlichem sozialen Umfeld direkt nachvollziehen kann. Das zur Betroffenheit, die mit einem Entfernungsfaktor versehen ist. Je näher dran, desto größer ist sie. Direkt betroffen sind natürlich nur wenige.
 
Pfff, wenn ich in ein Flugzeug steige, bin ich mir immer bewusst, dass es abstürzen kann. Wenn ich ins Auto steige, dass mir einer reinfährt. Wenn ich morgens aufstehe, dass mich ein Herzinfarkt dahinrafft. Vielleicht wird einem das wieder ins Bewusstsein getriggert, wenn ein aktueller Fall vorliegt. Normal. Das spricht übrigens auch nicht dafür, das Thema in den Medien zu pushen. Wenn was passiert ist, wird eine Nachricht erstellt. Punkt. Ich sehe hier keinen Grund für Brennpunkte, für die berüchtigte "darunter auch Frauen und Kinder"-Berichterstattung mit brüchigem Timbre in der Stimme und für kollektive Betroffenheitstrauer. Hier nicht und generell nicht bei sog. Katastrophen. Interessanter ist die Recherche nach Ursachen und wie man so etwas vermeiden kann.
 
Gestern machte das Schweizer Fernsehen das einzig richtige. Nach einigen Kurzschalten zu den Reportern, von denen hätten Neuigkeiten kommen können, kam schlicht der Satz: "Einen substantiellen Beitrag können wir momentan noch nicht liefern." - und damit wurde die Schalte und auch die Berichterstattung, womit es bei einer KURZberichterstattung blieb, beendet..

Großartig!! Mein ehrlicher Respekt dem Schweizer Fernsehen, das offenbar der diabolischen Versuchung der quotenträchtigen Emotionalisierung und des wortreichen Kaschierens von Informationslücken heldenhaft widerstanden hat. Dass es sowas heutzutage - zumal im Fernsehen - noch gibt! Was für einen guten Journalismus hätten wir, würde nur noch dann informiert, wenn Substantielles vorliegt. Ja, das ist es, was im Journalismus oft fehlt: Die Substanz!

Schweizer Fernsehen schrieb:
Einen substantiellen Beitrag können wir momentan noch nicht liefern.

Der Satz gehört eingerahmt in jede seriöse Redaktionsstube! ^^
 
Bei einer solchen Tragödie, die unser Land betrifft, ist es eine Frage des Anstands sein Programm anzupassen!

Es gibt bestimmt einige künstlich-coole Typen, denen ein solches Ereignis sonstwo vorbei geht und die sich über ein angepasstes Programm monieren. Sollen sie halt. Diese Leute wurden auf den Privaten TV Sendern bedient, Business as usual mit Sitcoms und Detektiv-Blödsinn. Immerhin: Raab hat gestern aus Respekt TV Total ausfallen lassen.


Auch hielten es wohl einige Privaten Radiosender nicht für nötig, ihr Programm anzupassen. Da geht es weiter superlustig zu, da klingelt man morgens um 6 wie immer irgendeinen Hörer aus dem Bett und labert den mit bescheuertem Kram voll. Haha, das ist schon an ereignislosen Tagen absolut unlustig, aber nach so einem Ereignis wie gestern stoisch seinen Dummfunk unvermindert weiter zu führen, kotzt mich an! Und genau da liegt der Niveauunterschied zwischen vielen Privatsendern und den ÖR, deshalb wäre mir dieser Unterschied auch 50€ im Monat Gebühren wert.

Mich hat diese Tragödie tief erschüttert und ich erwarte von meinem Radiosender in solchen Fällen Angepasstheit. SWR3 u.a. macht das in solchen Fällen immer richtig, gedämpfte Moderation und entsprechende Musik.

Mein tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer.
 
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@Radiocat: Da dürfte dir der Vergleich in einem Bericht in der Hauptnachrichtensendung der BBC von gestern Abend wohl gerade recht sein, mit dem die Opferzahl des Flugzeugabsturzes ins Verhältnis gesetzt wurde. Sie entspricht den Toten durch Unfälle auf deutschen Autobahnen und Straßen innerhalb von drei Monaten. Die werden höchsten von den "Journalisten" in der Qualitätssendung "Brisant" zum Füllen der Sendezeit erwähnt.

Seit gestern hat der Inlands-Nachrichtenkanal der BBC mindestens die ersten 15 Minuten jeder Sendestunde mit Moderation von vor Ort gefüllt. Seit 15:00 gibt es jedoch die nächsten "Breaking News" dort. Das viel wichtigere Thema der endgültigen Entlassung von Jeremy Clarkson hat den Flugzeugabsturz schon fast vollständig vom Sender verdrängt. Das nennt man wohl "News cycle".
 
Es mag ja sein, dass vom Flugzeugabsturz nur wenige Menschen direkt betroffen sind. Muss es deshalb aber sein, dass z.B. gestern nach einem Bericht zu diesem Thema SWR4 Baden-Württemberg mit dem flotten Schlager "Einmal um die Welt" von Mary Roos aufwartete? Es passt einfach nicht dazu und lässt die gedämpfte und ernste Moderation schon wieder künstlich erscheinen, obwohl sie so vielleicht gar nicht gedacht war.
Genauso wenig brauche ich nach einer Meldung zu einem Bootsunglück mit Flüchtlingen vor Lampedusa "Don't Pay the Ferryman".

Und selbst wenn das Musikstück unmittelbar nach der Katastrophenberichterstattung angepasst wurde, muss man fünf Minuten später nicht gleich wieder so tun als wäre der schönste Tag auf Erden. Das geht aus Respekt und Mitgefühl mit den Trauernden einfach nicht.
 
Diese Auflistung der journalistischen Fehlleistungen finde ich ganz treffend:
http://www.blogrebellen.de/2015/03/...eugkatastrophe-nicht-sehenhoerenlesen-wollen/

Was das Musikprogramm angeht, vermag ich die simple Gleichung "ruhige Musik = pietätsvoll, der Trauer angemessen" nicht gänzlich nachzuvollziehen, denn die meisten ruhigen Popsongs sind ja wohl eher Schmusesongs, inhaltlich mit Herz-Schmerz und Fickgelüsten beschäftigt. Wenn´s ehrlich gemeint ist, dann doch bitte lieber gleich Requien oder wenigstens traurige, nachdenkliche Pop-Songs über die schnelle Vergänglichkeit des Lebens, die scheinbar einigen nur zu bestimmten Anlässen bewusst wird. Dann wäre ich einverstanden. Aber derlei dürfte wohl selten in den Playlists sein...
Wie auch immer, die Authentizität der Trauer (der Nichtbetroffenen) vermute ich, ehrlich gesagt, auf einem ähnlichen Level wie die Empathie bei Dokusoaps, weshalb eine weitgreifende Umstellung des Musikprogramms (abgesehen von der Musikauswahl direkt nach der Nachricht) mir nicht nur unsinnig, sondern auch heuchlerisch erscheint.
 
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Temporär dem Anlass entsprechend gedämpfte Stimmung in der Musik, okay, aber etwa jetzt alles zum Thema "Fliegen" streichen weil der ohnehin seltene Fall eines Flugzeugabsturzes mal Deutsche betrifft? Mit Titeln von den Cars oder zum Thema Auto fahren, gar Raserei ("Ich will Spaß" von Markus z.B.) hat man nach der Vermeldung eines schweren Unfalls doch auch kein Problem.
Man kann immer zu einer aktuellen Nachricht unpassende Titel monieren, aber irgendwo ist es dann auch mal gut. Solang keiner direkt nach einem Beitrag zum Unglück "Über den Wolken" oder "Who wants to live forever" spielt...
 
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Ich erinnere mich an die Karfreitage im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Zeit vor den Privatsendern. Das war nicht zum auszuhalten mit der Trauermusik. Die Berichterstattung in den Sondersendungen (Fernsehen), gefüllt mit Spekulationen statt mit Fakten, gefällt mir auch nicht.
Gern eine abendliche Sendung außer der Reihe mit ausgewählten Titeln zum Thema Vergänglichkeit, Leben und Tod. Ansonsten sollte das normale Programm nicht umgestellt werden.
 
Ich tu mich mit dieser gedämpften Musik anlässlich einer solchen Katastrophe auch schwer.

Klar, das kann man ein bis zwei Tage machen mit der gedämpten Musik. Aber sowas wirkt für mich leider immer (auch bei der ARD) sehr nach "künstlicher" Trauer, die man dem Hörer vorgaukelt. Das braucht der Härer m. E. aber nicht, der ist auch so schon geschockt genug.

Und es gibt jeden Tag in Kriegsgebieten dieser Welt zig Tote. Wenn man danach geht, müsste man das ganze Jahr "Trauermusik" spielen.
 
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Es ist ein Flugzeug abgestürzt. Es sind Menschen ums Leben gekommen. Das ist eine Tragödie für die Angehörigen, Freunde und Kollegen dieser Menschen. Diese werden aktuell anderes zu tun haben, als Radio zu hören und Playlisten zu monieren.

Man sollte aber zumindest Respekt haben.
Es ist zwar nicht viel, aber Hinterbliebenen hilft es ein wenig zu wissen das sie nicht allein sind.

Das ZDF ließ gestern die Satiresendung "Die Anstalt" ausfallen, bei Pro7 entfiel "TV total". Auch falsch?
 
Ich erinnere mich an die Karfreitage im öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Zeit vor den Privatsendern. Das war nicht zum auszuhalten mit der Trauermusik.

Das empfand ich damals auch so, aber rückblickend muss ich sagen, dass es vielleicht doch nicht ganz so verkehrt war. Immerhin wurde einem dadurch deutlich gemacht AHA heute ist was anders als sonst. Heutzutage wo man 365 Tage im Jahr mit der immer gleichen Sülze beschallt wird und jeden Morgen die lustigsten Morgenshows in die Ohren geblasen kommt und alle jeden Morgen so tierisch gut drauf sind, wäre ich nicht so unglücklich wenn zumindest für ein paar Tage im Jahr auch mal einen Gang zurückgeschaltet würde. Muss ja nicht direkt immer gleich schwere Klassik sein, aber ein angepassten Musikprogramm an solchen Tagen, würde ich heute wieder durchaus begrüssen.
Erinnert mich immer an einen meiner Lieblingsfilme "Und täglich grüsst das Murmeltier".
@Radiocat

Seit gestern hat der Inlands-Nachrichtenkanal der BBC mindestens die ersten 15 Minuten jeder Sendestunde mit Moderation von vor Ort gefüllt. Seit 15:00 gibt es jedoch die nächsten "Breaking News" dort. Das viel wichtigere Thema der endgültigen Entlassung von Jeremy Clarkson hat den Flugzeugabsturz schon fast vollständig vom Sender verdrängt. Das nennt man wohl "News cycle".

Wenn dort aber 70 Briten in der Maschine gesessen hätten, sähe die Sache auch bestimmt anders aus. Ansonsten muss man sagen, dass die auch eine extreme Inselmentalität haben. Was im Rest der Welt passiert, interessiert die eh nur temporär.
 
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Kaum zu glauben: Hier geht es um fast 150 Tote und in den anderen Threads wird einfach munter weiter diskutiert, als wäre nichts gewesen. Es gibt sogar Nutzer, die noch keine Beileidsbekundung gepostet haben! Ja, schämt ihr euch denn nicht?
 
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