Nachrichten "auf den Punkt" - oder doch nicht?

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Vielleicht könnte man hier im Forum neben der "Radioszene Deutschland", Radioszene sonstwo" und der "Auszeit" auch einen "Radioszene-Sandkasten" einrichten? Macht die Wikipedia ja auch.

Aber die blauen Förmchen bleiben meine.
 
Redakteur hat Recht, Zitat:
Es tut mir ja leid, dennoch muss ich Dir erneut widersprechen:
Ich habe mich neulich mit einem Radiokollegen aus alten Zeiten getroffen und mir u.a. auch dessen Sendung in einem großen, öffentlich-rechtlichen Sender mit angeschaut: kein Spezialformat irgendwann spät abends, sondern die Strecke am Samstagvormittag. Es ergab sich die Situation, dass vor der Werbung und den anschließenden Nachrichten, die pünktlich zu kommen hatten (weil von anderen Programmen übernommen), der vorgesehene Titel nicht mehr ganz ausspielbar gewesen wäre. Wir suchten dann im Musikcomputer nach einem Ersatz, der in etwa die Länge hatte, die gebraucht war...[...]
Das ist absolut üblich.
Ebenso üblich, Zitat Redakteur:
Auch wurde mir erklärt, es sei hier eh üblich, dass die Musikredaktion in ihren Planungslisten ein paar Musiktitel mehr eintrage als nachher tatsächlich gebraucht würden. Dies zieht schon mal eine zwangsläufige Auslese durch den Moderator nach sich.
Es gibt Sender, in denen fliegen Listen mit Namen von extrakurzen Titeln rum (also etwa 1:40 bis 2:50 Länge), die die Moderatoren sich einplanen können, um das (Back-)Timing auf die Reihe zu kriegen. Und Musikredakteure sind in der Regel ganz coole Freaks, die alles wollen, nur nicht gestört werden wegen so nem banalen Scheiß.

Yannick arbeitet entweder beim NDR (hahaha...sorry. Und auch dort habe ich Moderatoren Titel skippen oder im Sendeplan verschieben sehen) oder ist ne Wurst. Kein würdiger Chef würde hier so ne Rumpelstilzchennummer aufführen.
Und falls Du wirklich n Chef bist: Überdenk mal Deine Aussagen. Und die Außenwirkung. Und warum Radio inzwischen oft so klingt, wie es klingt. Danke.

Mann. Ich kann mich richtig reinsteigern. Welcher Chef, welcher verantwortliche Musikredakteur hat die Muße und die Motivation, sich 24/7 seine Blechtitel anzuhören und quasi abzuhaken, ob die brav alle in der richtigen Reihenfolge gespielt wurden, Stunde um Stunde um Stunde??
Haben die nicht sicher doch tatsächlich Wichtiges und Wichtigeres zu tun? So ein Unsinn.
Und - so schlecht die Branche hier oft gemacht wird: Niemand muss wegen eines geskippten Titels am nächsten Tag um seinen Job bangen. Es sei denn, er/sie skippt wiederholt den Major-MA-Song, um den sich gerade 34 Verlosungen drehen. Aber davon ist ja nicht die Rede.
So absurd alles. Das Internet macht alle gestört.
 
War ne lange Zeit nicht mehr in den Radioforen unterwegs, dieser Beitrag war mein erster seit Langem. Wenn das hier immer so abläuft muss man sich ja überlegen, ob man nochmal so einen Stein ins rollen bringt. Es gerät ja wohl schon etwas aus den Fugen, wie hier von mehr oder weniger professionellen Leuten argumentiert und auch beleidigt wird!

Kann mich zum Thema nur nochmals wiederholen. Es ist sowohl technisch als auch durch die körperliche und geistige Kompetenz des Moderators machbar, eine Sendung so zu planen, dass es am Ende auf die Nullsekunde rausgeht. Sollte man Zeit verloren haben, z.B. durch eine Geisterfahrer-Meldung, die man gezwungen ist, sooft zu weiderholen, bis dieser die Autobahn verlassen hat, gibt es eine vielzahl von Möglichkeiten:
- Ein bisschen weniger Blödsinn labern
- Einen kürzeren Alternativtitel auswählen
- Einen Titel gekonnt abkürzen (am Besten den Vorletzen der Stunde)
- Wenn Zeit übrig ist: Fehlende Sekunden mit einem Musikbett oder einer Werbung auffüllen
und so weiter...

Wenn allerdings sowohl der Sender als auch der Moderator keinen Sinn darin sehen, die Sendezeit etwas professionell zu planen, dann kann man auch nichts tun... Innerhalb einer Sendestunde gibt es viel Zeit für Kreativität und freie Zeitplanung, aber gegen Ende muss man sich eben mal zusammenreißen, das Hirn arbeiten lassen und "den Karren wieder aus dem Dreck ziehen" um zielgenau anzukommen. Dafür wird man ja auch bezahlt. :)
 
Mein Lehrmeister hat in jeder Stunde so gegen zwanzig vor gesagt: "Dann wollen wir mal rechnen...". Geübte Moderatoren konnten damit umgehen, wenn es hieß: "Du hast nur 23 Sekunden". Selbst bei "Du musst 1:37 füllen" konnten sie Moderationen auf die Sekunde abliefern, die keineswegs Laberei waren, sondern Interessantes zum vorigen Titel, zum nächsten Titel, zu Themen der vergangenen Stunde oder zur nächsten Stunde boten, ohne gestreckt zu klingen.
 
Nachrichten immer um halb und in wichtigen Fällen Eilnachrichten. So würd ich das machen. Also wie Radio Luxemburg unter Genie Elstner. Nur Im Gegensatz zu damals mit O-Tönen.
 
Ich möchte noch anfügen, dass das ganze auch unbedingt eine einwandfrei funktionierende Technik, die richtige Ausspielsoftware und richtig getaggte Songs voraussetzt. Wenn es Dir (wie es mir schon erging) passiert, dass ein Titel mit, sagen wir 3:53 angezeigt wird, dann aber bei 3:45 schon in den nächsten Song übergeblendet wird, weil Du auf Automation gestellt hast, dann ist Dein ganzes Backtiming für 'n großen Zeh.
 
Die volle Stunde war zu meiner Zeit immer heilig. Aber da heutzutage im Radio nichts mehr heilig ist, können es auch die pünktlichen Nachrichten nicht mehr sein.
Es hätte sich damals auch einfach bescheiden angehört, wäre Euch der erste Takt der Luxemburger Fanfare durch die Lappen gegangen. Oder eben die halbe Zeitansage des Nachrichtenpräsentators (und eben nur die halbe), als Ihr dann Eure eigene Fanfare sendetet.
Da Nachrichtenzulieferung heute zumeist über Vorabproduktion und nicht mehr über Direktübernahme funktioniert, entfält leider auch dieser Pünktlichkeitsgarant.

Wenn das hier immer so abläuft muss man sich ja überlegen, ob man nochmal so einen Stein ins rollen bringt. Es gerät ja wohl schon etwas aus den Fugen, wie hier von mehr oder weniger professionellen Leuten argumentiert und auch beleidigt wird!
Es ist ja aber wohl nicht Dein Verschulden, @KingFM, wenn sich hier gegenseitig Leute beleidigen. Das lässt sich manchmal leider nicht vermeiden. Nur weiter mit den rollenden Steinen!
 
MDR INFO sendet Nachrichten mit einem modernen PIEP. Und das immer sekundengenau. Ich freue mich jedes mal, wenn meine Uhr im Auto, mit dem letzten Piep, zur vollen Stunde springt. Über Astra 19,2 Ost wäre die Zeitverzögerung (theoretisch) 0,24 Sekunden. Aber dann kommt ja noch die Hardware. Da sind Verzögerungen von bis zu 2,5 Sekunden keine Seltenheit. Übrigens bin ich auch auch ein Fan von Dennis King. Dies aber nur am Rande.
 
Bei Radio B2 kamen die Kurznachrichten von 19:45 Uhr heute erst um 19:53 Uhr und um 20:00 Uhr die Hauptnachrichten hinterher. Auch nicht schlecht.
 
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Redakteur hat Recht, Zitat:

Das ist absolut üblich.
Ebenso üblich, Zitat Redakteur:

Es gibt Sender, in denen fliegen Listen mit Namen von extrakurzen Titeln rum (also etwa 1:40 bis 2:50 Länge), die die Moderatoren sich einplanen können, um das (Back-)Timing auf die Reihe zu kriegen. Und Musikredakteure sind in der Regel ganz coole Freaks, die alles wollen, nur nicht gestört werden wegen so nem banalen Scheiß.

Yannick arbeitet entweder beim NDR (hahaha...sorry. Und auch dort habe ich Moderatoren Titel skippen oder im Sendeplan verschieben sehen) oder ist ne Wurst. Kein würdiger Chef würde hier so ne Rumpelstilzchennummer aufführen.
Und falls Du wirklich n Chef bist: Überdenk mal Deine Aussagen. Und die Außenwirkung. Und warum Radio inzwischen oft so klingt, wie es klingt. Danke.

Mann. Ich kann mich richtig reinsteigern. Welcher Chef, welcher verantwortliche Musikredakteur hat die Muße und die Motivation, sich 24/7 seine Blechtitel anzuhören und quasi abzuhaken, ob die brav alle in der richtigen Reihenfolge gespielt wurden, Stunde um Stunde um Stunde??
Haben die nicht sicher doch tatsächlich Wichtiges und Wichtigeres zu tun? So ein Unsinn.
Und - so schlecht die Branche hier oft gemacht wird: Niemand muss wegen eines geskippten Titels am nächsten Tag um seinen Job bangen. Es sei denn, er/sie skippt wiederholt den Major-MA-Song, um den sich gerade 34 Verlosungen drehen. Aber davon ist ja nicht die Rede.
So absurd alles. Das Internet macht alle gestört.

Es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste: du meinst deinen Text ironisch und ich versteh's nicht. Möglichkeite zwei: du hast null Komma null Ahnung. Es sei "absolut üblich", dass sich Moderatoren den letzten Titel von Listen aussuchen können? Nenne bitte nur einen einzigen deutschsprachigen Radiosender, in dem das erlaubt ist. Ich wette, dass du ihn nicht nennst, weil es ihn nicht gibt.

Beim NDR wird Musik im Sendeplan verschoben? Ich arbeite nicht beim NDR und habe es auch noch nie. Habe das heute aber einen ehemaligen Kollegen gefragt, der da arbeitet und der deine Antwort als [Zitat] "absoluten Quatsch" bezeichnet hat, so viel dazu.

Ich habe nie gesagt, ich sei Chef eines Radiosenders. Und ich habe NIE gesagt, dass ich privat Dudel-Privatradios toll finde (ich selbst höre fast nur Bayern 2) - aber im Gegensatz zu DIR und den immerselben 10 Nörglern hier, verwechlse ich nicht die Realität mit meinem privaten Geschmack oder meiner Radiofantasie.

Du sagst "welcher verantwortliche Musikredakteur hat die Muße und die Motivation, sich 24/7 seine Blechtitel anzuhören und quasi abzuhaken, ob die brav alle in der richtigen Reihenfolge gespielt wurden, Stunde um Stunde um Stunde??" - Die Antwort: JEDER , absolut JEDER. Es gibt keine einzige Musikredaktion, die das nicht tut. Hast du jemals einen Radiosender von innen gesehen und mit einem Musikredakteur gesprochen? Hanebüchener Unsinn, den du da schreibst.- Peinlich.
 
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@Yannick91: Ich habe bisher geschwiegen. Aber bitte mach dich doch selbst nicht noch weiter lächerlich. Es gibt Leute, die "Radio" noch ganz anders in Erinnerung haben.

Ich zeig dir was. Das ist nicht der originale Sendeplan, den die Moderatoren vorliegen hatten, aber ein Datenbankauszug. Das ist trotzdem kein Fake. Du siehst das Wort "Reservetitel" unten?
 

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Beim hr hieß der Zusatz-Pool jahrzehntelang "Standby". Und da hatte man alle Möglichkeiten, Titel auszutauschen, einzufügen, wegzulassen... Ich weiß ja auch nicht, woher Yannick seine Infos hat...
 
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Die träumt er sich vermutlich zusammen. Der Zwerg mag manchmal pedantisch sein, bei Yannick91 kann ich aber nur noch :wall:, alternativ den Flat Eric....
 
Es gibt Sender, die kultivieren sogar die "Lücke", indem sie dort den manchmal immergleichen "Füller" kunstvoll anmoderieren, das kann ein Instrumental sein, oder ein Ethno-Stück vom jenseitigen Ende der Welöt. Bei SWR3 habe ich das zum Beispiel schon gehört und fand es eigentlich ganz clever gelöst.
 
@Yannick91
Ich habe bei insgesamt drei Radiosendern in Süddeutschland als Redakteur und Moderator gearbeitet, d.h., es gab immer eine enge Zusammenarbeit mit der Musikredaktion.
Die Playlist wurde damals vom Selector erstellt, bei allen drei Sendern. Und bei allen drei Sendern, welch Wunder, gab es drei oder vier Titel, die als Backtimer zur halben oder zur vollen Stunde eingesetzt werden konnten - nicht mussten.
Das bedeutet @Yannick91, dass die Musikredakteure natürlich die Playlist nach der Sendung zurück bekamen und die potentiellen Backtimer wieder planen konnten, sofern sie nicht gespielt wurden.
Sollte der Vorgang bei Deinem Sender anders sein, so setze Dich mal mit der MuRed zusammen - vielleicht geht ja was.

2Stain
 
So kenne ich das auch. Backtimer, die nicht benötigt wurden, habe ich, passend zur Stunde, so lange geplant, bis sie irgendwann liefen. Danach kamen sie ans Ende der Warteschlange.
 
Bei Radio B2 kamen die Kurznachrichten von 19:45 Uhr heute erst um 19:53 Uhr und um 20:00 Uhr die Hauptnachrichten hinterher. Auch nicht schlecht.
Also eine Art Magazin ...

...unterbrochen von einem Musiktitel + Werbung.

Normalerweise gibt es auf Minute 00 die Hauptnachrichten (ca. drei Minuten), auf Minute 30 die 100-Sekunden-Nachrichten und auf Minute 15 + 45 so´ne Art Schlagzeilen wo es vielleicht um drei Nachrichten allgemein geht. Das es diesmal um 19:53 erst begann lag wohl daran, das die Sendung mit Michael Niekammer (von 18-20 Uhr) wahrscheinlich eine Aufzeichnung war, weil der späte Beginn dieser Nachrichten unkommentiert blieb.
 
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