Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Wenn ich mich in meinem Feundes-und Bekanntenkreis umhöre, muss ich ihm leider Recht geben. Niemand ist bereit, mit mir über Politik zu diskutieren. Im Gegensatz zu Tin Pan gefällt mir diese Situation aber überhaupt nicht. Das Motto:" Solange es mir gut geht, schere ich m ich nicht um das Leid in großenTeilen der Welt" ist überholt.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Nur, weil ich weiß wo der Gazastreifen liegt, muß ich noch lange keinen Bock haben, über Politik zu diskutieren. Aber im Grundsatz liegst Du nicht falsch: das Weltinteresse hat bei jüngeren Generationen™ in der Tat nachgelassen. Flügeltüren für den E36er sind halt geiler.


Gruß TSD
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Fakt ist jedoch, dass wir mitten in Europa leben, und in punkto Nachrichten Europa nur selten vorkommt. Oder irre ich mich ? Kamen heute die Meldungen im DLF aus z.B. Holland ? Hat der SWR aus regionalen Dingen in Frankreich in den Nachrichten berichtet ? Hat der BR3 heute mal in den Nachrichten aus der Tschechei berichtet ? Und so weiter. Auch das sind Faktoren, die nicht mehr zu übersehen sein sollten. Europa findet in den Nachrichten, abgesehen von den üblichen Katastrophen oder eben Politmeldungen kaum statt. (provokativer Eintrag)
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Ich weiß ja nicht, was du heute für Nachrichten verfolgt hast, ich habe jedenfalls viel über England gehört... Meines Wissens ist das ja auch noch Europa, oder?;)
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

... wobei das viele Briten so uneingeschränkt nicht stehen lassen würden. :p
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Nochmal für Alle, die im Elfenbeinturm der Nachrichtenredaktion leben und irgendwie in den letzten 20 Jahren den Weg in eine x-beliebige Kneipe nicht gefunden haben: Es INTERESSIERT NIEMANDEN.
Punkt...
Leute, es ist schön, wenn Ihr in der Uni oder in der Journalistenschule gelernt habt, daß man die Konflikte dieser Welt den Hörern, Sehern und Lesern nahebringen muß. Aber die Allermeisten juckt es nicht. Die wissen nichts davon und wollen davon auch nichts wissen. Und Ihr - meine Lieben - verbreitet es trotzdem munter weiter. Obwohl selbst Ihr nicht wisst, wo der Gaza-Streifen liegt...

Deine verdammte Pflicht als Journalist, wenn Du denn einer bist, ist es, den "unbedarften" Hörern die Zusammenhänge darzulegen und die Auswirkungen auch ferner Ereignisse auf ihr Leben zu erklären. Stattdessen befürwortest Du, die Hörer in ihrem eigenen Dunstkreis zu belassen, ja diese Situation durch eine ego- zentrierte Berichterstattung sogar aktiv zu unterstützen.

Die interessiert es eher, ob es im MediaMarkt ein Samsung-Laptop für 399 Euro gibt.
So funktioniert die Welt. Mag ja sein, daß Euch das nicht gefällt. Mir gefällt es prächtig.

Wie narzistisch muss man veranlagt sein, um so was zu schreiben? Dir fehlt doch jede charakterliche Reife!
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Deine verdammte Pflicht als Journalist, wenn Du denn einer bist, ist es, den "unbedarften" Hörern die Zusammenhänge darzulegen und die Auswirkungen auch ferner Ereignisse auf ihr Leben zu erklären.

Das ist leider oft nur eine Idealvorstellung!
Da die Bezeichnung Journalist keinem rechtlichen Schutz unterliegt, darf sich jeder so nennen, der entsprechend dem Artikel 5 des Grundgesetzes handelt. Den Unterschied sehe ich lediglich zwischen freien – die müssen dafür sorgen, dass am Ende des Monats das Konto stimmt – und den angestellten Mitteilungsverbreitern/innen. Wie in jedem Berufsbild gibt es Gute und weniger Gute oder sie können einfach nicht anders agieren. So kommt es schon mal vor, dass bei einem Lokalrundfunk an dem die Stadt 50% der Anteile hält, über Korruption bei der Auftragsvergabe von Baustellen erst dann berichtet wird, wenn es die Spatzen bereits von den Dächern pfeifen. Ich sage nur: Wessen Brot ich ess’, dessen Lied ich sing! Leider. Da ist es nur nahe liegend Themen zu selektieren, die in der Welt weit weg sind.
Journalismus ist ein Auftrag die Menschen für Informationen zu sensibilisieren. Wenn auch nur 10% beim gemeinen Plebejer hängen bleiben, gilt der Auftrag als erfüllt (Wobei das Zeitfenster diesen Auftrag zu erfüllen in den letzten Jahren immer kleiner geworden ist). Ob Heiligendamm oder Gaza, ob Lateinamerika oder die Menschenrechte in China; Welche überhebliche Ignoranz muss es sein zu behaupten, dass dies keinen Menschen Interessieren würde? Es ist unsere Erde und die geht uns alle an.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

das Weltinteresse hat bei jüngeren Generationen™ in der Tat nachgelassen.

Den Beweis für diese These wirst du wohl schuldig bleiben, Tondose.

Meine These: Der Anteil der jungen Leute, die sich für das Weltgeschehen interessieren, bleibt in etwa gleich oder steigt sogar leicht.

Diese Leute hören allerdings keine Radioprogramme wie youfm, wo in den Nachrichten kommt, wer die geilsten Zungenküsse macht. Sie hören später sicher auch kein hr1, wo sie erfahren, wie Hühneraugen am besten zu entfernen sind. Die informieren sich einfach anders und brauchen das Radio hierfür nicht.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Stimmt, ist nur mein Eindruck. Es kommt auch darauf an, auf welche Jahrgänge man seine Beobachtungen bezieht.


Gruß TSD
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Es INTERESSIERT NIEMANDEN.

Punkt.

Um diese These zu testen, geht man auf die Strasse und fragt Leute danach, welche Auswirkungen die angedachte Besetzung des Gaza-Streifens durch UNO-Blauhelmsoldaten ihrer Meinung nach haben.

Das stimmt sogar! Aber welche Schlüsse ziehe ich daraus? Für mich ist das nur der Beweis, dass die allgemeine Volksverdummung und das nationale Blödniveau bei uns inzwischen amerikanische Dimensionen erreicht hat. Eine Folge, unter anderem, des Dudelfunks und des Dudelfernsehens.

Es wimmelt am deutschen Radiohimmel von Sendern, die im Programm etwas anbieten, was sie Nachrichten nennen, was aber niemals Nachrichten sind. Die Leute, die das machen, nennen sich Redakteure oder Journalisten, was sie aber ebenfalls nicht sind. Sie fühlen sich aber bemüßigt, eifrig und mit der ganzen Kraft ihres Nichtwissens in Diskussionen mitzumischen, in denen echte Redakteure und wirkliche Journalisten abwägen, wie Radio-Nachrichten mit journalistischem Anspruch zu sein haben oder idealerweise sein sollten.

So kommt es, dass das Rindvieh, das gerne Gras frisst, meint, es könne mit dem wissenschaftlich arbeitenden Botaniker oder Biologen eine Diskussion über Flora und Fauna führen.
Das Rindvieh wird bei dieser Diskussion immer sagen: "Der kapiert nicht, auf was es ankommt!"
Und der Botaniker wird immer verzweifeln!
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Meine These: Der Anteil der jungen Leute, die sich für das Weltgeschehen interessieren, bleibt in etwa gleich oder steigt sogar leicht.
In dieser Frage kann man natürlich nur vom eigenen Umfeld aufs Ganze schließen. Ähnliche Beobachtungen habe ich auch gemacht. Hoch im Kurs scheinen bei Jugendlichen Internetportale wie Spiegel online zu stehen. Das Radio wird höchstens noch sekundär genutzt und in den meisten Fällen überhaupt nicht mehr als Informationsmedium verstanden. Wer nur Radio hört, wenn er gerade Muttis Kiste fahren darf und vergessen hat, eine CD mitzunehmen, hangelt sich in der Regel von einem Dudler zum nächsten. Wenn ihm irgendeine Kleinigkeit nicht gefällt, hat er in Nullkommanix den Sender gewechselt. Wer aber das Radio auch mal gezielt einschaltet, hört in der Regel eher SWR1 oder sogar den Deutschlandfunk.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Für mich ist das nur der Beweis, dass die allgemeine Volksverdummung und das nationale Blödniveau bei uns inzwischen amerikanische Dimensionen erreicht hat. Eine Folge, unter anderem, des Dudelfunks und des Dudelfernsehens.

Gut gebrüllt, Löwe ... nur leider ist es auch wahr.

Auf der anderen Seite halte ich eine pauschalen Ansicht, das interessiere sowieso niemanden, aber auch für
überhebliche Ignoranz
Man sollte nicht alle Leute in einen Topf werfen.

Wenn man übrigens fragt, wen dieses und jenes interessiert, dann sollte man vielleicht auch mal über gewisse Heißluftthemen reden, mit denen gewisse Medienmacher nach meiner Meinung das von ihnen für dumm gehaltene Publikum abfüttern. Ich denke da aktuell an diesen lächerlichen Zirkus um eine gewisse Paris Hilton. Daran hätten sogar Anhänger von Verschwörungstheorien ihre helle Freude.
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

Unter der Rubrik
princess1960 schrieb:
überhebliche Ignoranz
möchte ich aber auch die immer wieder zu lesende Behauptung, derzufolge das
Mannis Fan schrieb:
nationale Blödniveau bei uns inzwischen amerikanische Dimensionen erreicht hat
einsortieren, die nämlich geflissentlich außer Acht läßt, daß die USA, trotz der dort doch angeblich so verbreiteten Blödheit, unserem Land in zahllosen Belangen nach wie vor haushoch überlegen sind - nicht zuletzt in den Disziplinen "Wirtschaftswachstum", "Arbeitslosigkeit" und "optimistische Lebenseinstellung".
 
AW: Nachrichten im Radio – ein Auslaufmodell?

:wall: @ make-it-so (or better not :confused:)
"daß die USA, trotz der dort doch angeblich so verbreiteten Blödheit, unserem Land in zahllosen Belangen nach wie vor haushoch überlegen sind - nicht zuletzt in den Disziplinen "Wirtschaftswachstum", "Arbeitslosigkeit" und "optimistische Lebenseinstellung".
Dieses Statement hätte ich Dir nicht zugetraut, oder hat jemand Deinen PC gehackt und schreibt unter Deinem Namen???
Wie willst Du Überlegenheit bei Arbeitslosigkeit erklären, etwa mit dem nicht vorhanden Einfluss der Gewerkschaften, mit dem Prinzip "hire and fire" und dem Kündigungsschutz, der in USA nicht mal im Sprachgebrauch in den Ghettos existiert?
Mannoman, wahrscheinlich war Dein "Schläpptopp" gehäckt, makeitso.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben