AW: Papst, Juhnke, Rainier von Monaco - "Todeswelle"?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich in der Thematik hier "Ähnliches" widerspiegelt wie im Zusammenhang "welches Musikstück ist gut oder schlecht und deswegen hat es eine Daseinsberechtigung oder nicht..." Das ist ja häufig Stein des Anstoßes in irgendwelchen threads. hm.
Nachrichten berichten. "De Joure". Nebenbei bemerkt leben wir in einem Staat, der sich Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit ins Grundgesetz geschrieben hat.
Welche persönliche Meinung jd. über die genannten öffentlichen Personen hat, ist doch im professionellen Umgang mit deren Ableben vollkommen unerheblich.
Natürlich wird sich die Berichterstattung - wenn es denn so geschieht, wie derzeit anscheinend absehbar - über das Ableben des Oberhauptes der katholischen Kirche in Nachrichten, Nachrufen, Musikfarben in Sendestationen etc.pp. niederschlagen. Und es wäre fatal, wäre dem nicht so.
Um bei Johannes Paul II. zu bleiben: ich bitte Euch, das hat einschneidende Folgen... In der Nachfolge sind bis auf eine Person sämtliche führende Amtsträger außer Amtes und die Zeremonie wird 9 Tage dauern...NATÜRLICH wird darüber berichtet werden. Und das ist gut so.
Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf. Und die Trauernden auch. Natürlich. Eine öffentliche Person wird öffentlich bedacht und betrauert werden. Das aber wieder wird häufig zur Frage der Pietät gemacht und mitunter abgewogen gegen das Schicksal anderer, die weniger bekannt sind. Dies wiederum sollte einen Profi doch bitte moralisch nicht anfassen , solange Grenzen der Pietät, des Grundgesetzes, der Menschenrechte usw. nicht übertreten bzw. angefasst werden...
Ich komme hier manchmal wirklich nicht mit, warum immerzu auf ästhetischer und/oder moralischer Ebene diskutiert wird.
Die eigene Meinung ist eine. Ist sie das Maß aller Dinge?
Nachrufe haben neben vermeintlich traditionionellen Ursprungs einen historischen, christlichen Hintergrund. Die christliche Fürbitte ist eine Form der Sorge der Hinterbliebenen für das Seelenheil der Toten im Purgatorium z.B. Solche Formen von Erinnerungsfiguren gab es und gibt es in anderen Glaubensgemeinschaften und Kulturen in ihrer jedweden Form und Weise....
Erinnerungsfiguren sind maßgebliche Anteile des kulturellen Gedächtnisses. Und Nachrufe sind eine Form der Erinnerung.
So kann und sollte man dann auch professionell über eine öffentliche Person berichten, ohne seine eigene Meinung über diese dadurch zu lassen, was deren Ableben betrifft. Eine kritische Betrachtungsweise der Handlungen hat doch damit nichts zu tun. Das gehört aber an eine andere Stelle.
Beste Grüße in die Nacht sagt
der Kobold