AW: NDR feuert Eva Hermann
@Zwerg
Frag sie mal nach körperlicher Züchtigung, bewußter Unterbindung von freier Entfaltung, Erziehung zum Deutschsein etc. Nicht nur Ex-DDR-Bürger erinnern sich immer öfter nur noch an die "guten Sachen". Es soll mitunter auch älteren Semestern so gehen.
Leider kann ich nicht mehr nachfragen. Ich ärgere mich heute noch, daß ich meiner Oma das Mirko nicht unter die Nase gehalten habe. Sie war 'ne gute Erzählerin. Ich habe nur wenige Minuten "Erzählung" auf VHS-Video.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß nach der Weltwirtschaftskrise 1929 die Armut in deutsche Haushalte einzog. Der Vater wurde arbeitslos, und die Kinder gingen fortan zum Bäcker oder Fleischer nebenan, um nach Wurstzipfeln oder Backabfällen zu fragen - ich will nicht sagen "zu betteln".
Da standen sie nun arbeitslos rum, die Maurer, Zimmerleute, Dachdecker.
Und dann hieß es: Packt alle mit an! Wir bauen für uns alle ein eigenes Haus. Maurer, Zimmerleute, Dachdecker halfen einander und so entstand ein Haus nach dem anderen (Siedlungsbau in den 30ern). Die Familie hatte ihr eigenes Heim - es ging wieder "aufwärts".
Ich schreibe das bewußt in solch einfachen Worten!
Daß Armut oder Perspektivlosigkeit schlechte Ratgeber sind, wenn es gilt zur Wahl zu schreiten, zeigt das Jahr 1933. Die Quittung gabs dann 1945.
Die Landtagswahlen der Neuzeit zeigen gerade im Osten erschreckende Ergebnisse. Kein Wunder bei gut 20% Arbeitslosigkeit und einer viel zu schnellen EU-Öffnung nach Osten. Der Osten Deutschlands wurde von billigen Arbeitskräften regelrecht überrannt. Dort kann jetzt einfach kein gesunder Mittelstand mehr entstehen, wie im Westen nach dem 2.WK. Auf die "blühenden Landschaften" wird man dort noch ewig warten. Das einzige was dort eventuell wächst, ist Reis, wenn die Chinesen "kommen"... *Polemik*
Auf die anderen Argumente, die letztendlich auf BDM, HJ - später im Osten - auf JP, FDJ, GST zielen, möchte ich heute nicht weiter eingehen. Natürlich gehört eine ordentliche "Jugendarbeit" zum politischen System. Ich bin auch mit 14 im Rahmen der GST mit einem 150ccm Motorrad durchs Gelände geprescht und hatte meinen Spaß dran. Logisch - mit Speck fängt man Mäuse. Mein Führerschein (alle Klassen) hat mich bei der GST 100 Ostmark gekostet - zuzüglich 1,70 Mark für zwei Bockwürste mit Brötchen.
Als dann aber etwas später die Stasi fragte, ob ich nicht gern "anheuern" würde, habe ich dankend abgelehnt. Knallerargument wörtlich: "Sie wollen doch eigentlich auch nicht arbeiten..."
Ich hatte damals wohl schon zuviel Westfernsehen intus: Danke, Fritz Pleitgen, Lothar Loewe & Co. für die Berichte aus der DDR.
Gute Nacht
Zwerg#8