NDR-Plog erweitert mal wieder den öffentlich-rechtlichen Auftrag

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Makeitso

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Nach diesem Bericht aus der heutigen "Welt" fordert NDR-Intendant die Einrichtung einer öffentlich-rechtlichen Suchmaschine im Internet. Der großartige Vorteil: Diese wäre werbefrei.

Mal abgesehen davon, daß man sich letzteres kaum vorstellen kann angesichts der Menge von Werbung und Sponsoring, die man in den öffentlich-rechtlichen TV-Programmen trotz des eigentlichen Verbotes auch nach 20:00 Uhr vorgesetzt bekommt, ist diese Forderung mal wieder ein wunderbares Beispiel dafür, wie die Öffis ihren eigentlichen Aufgabenbereich, nämlich das Veranstalten von Rundfunk (Radiobezug!) ausweiten auf Bereich, die mit Rundfunk nun gar nichts zu tun haben.

Daß aus solchen Plänen, so sie denn realisiert würden, recht bald Begründungen für weiteren Geldbedarf hergeleitet werden dürften, macht die Sache nicht besser. :mad:
 
AW: NDR-Plog erweiter mal wieder den öffentlich-rechtlichen Auftrag

Himmel, Arsch und Zwirn! Es gibt wohl keine Idee, die blöd genug ist, als dass man nicht darauf kommen könnte. Dass diese Idee vom NDR kommt, verwundert mich nicht weiter. Ich freue mich schon auf die ersten, die mir erzählen wollen, dass eine solche Suchmaschine notwendig und eine eventuelle Erhöhung der Gebühr gerechtfertigt ist.
 
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Klotzkopf schrieb:
Es gibt wohl keine Idee, die blöd genug ist, als dass man nicht darauf kommen könnte.
So blöd ist diese Idee garnicht; zurzeit bewegt sich Deutschland auf Glatteis, wenn es um Suchmaschinen geht. Denn da ist tatsächlich ein Monopol us-amerikanischer Suchmaschinen entstanden. Dem entgegenzuwirken ist in Frankreich sogar Staatsangelegenheit. (vgl. "Quaero")
Klotzkopf schrieb:
Dass diese Idee vom NDR kommt, verwundert mich nicht weiter.
Mir ist der NDR im Vergleich zu anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten noch nie als besonders niveaulos, unüberlegt oder überheblich vorgekommen!
Klotzkopf schrieb:
Ich freue mich schon auf die ersten, die mir erzählen wollen, dass eine solche Suchmaschine notwendig und eine eventuelle Erhöhung der Gebühr gerechtfertigt ist.
Hier ist der Erste! Diese gegenwärtige Abhängigkeit von den USA und deren Gesellschaften ist, wie ich finde, nicht weiter tragbar. Natürlich möchte ich ungern auf Google verzichten, aber auch nur deshalb, weil es keine (europäische) Alternative gibt.
Ob die Konkurrenz nun aus der Wirtschaft heraus oder aus öffentlich-rechtlichen Anstalten entsteht, ist mir vollkommen egal.
Und wieseo ist es nicht heutzutage, da fast jeder einen Internetanschluss hat, ein Teil des Bildungsauftrages, dafür zu sorgen, dass eine Suchmaschine etabliert wird, die nicht rein nach Kommerz und Konsum geht, sondern nach Qualität?
Ich persönlich halte die GEZ-Gebühren nicht für zu hoch; und es ist vollkommen legitim, sie ein wenig zu erhöhen, um ein breiteres Aufgabenfeld abzudecken!
 
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Um die Idiotie mal etwas zu illustrieren:

Angenommen, diese NDR-Suchmaschine liefert schnelle und sichere Treffer. In dem Fall wird sie von Usern auf der ganzen Welt benutzt werden. Den durch Millionen Ausländer und Nicht-Gebührenzahler verursachten Netzverkehr, die Investitionen und Wartung der Serverfarmen, all das finanziert dann der deutsche Gebührenzahler.

Auch würde so eine Suchmaschine sehr viele Inhalte finden, die nicht nur mit dem Versorgunsauftrag kollidieren, sondern ihm sogar grundsätzlich widersprechen. Die NDR-Suchmaschine wäre ebenfalls Portal für Kinderpornografie, ethnische Hetze und ähnliches...

Nur zu Herr Plog, dann machen Sie mal ...

Diese gegenwärtige Abhängigkeit von den USA und deren Gesellschaften ist, wie ich finde, nicht weiter tragbar.
Wenn man zuviel ARD guckt, sondert man anscheinend am Ende solche Sprüche ab. Insofern scheint die Saat aufzugehen.
 
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Sollte sich eine gute Suchmaschine nicht selbst etablieren können? Noch vor einigen Jahren gab es einige deutsche Webverzeichnisse. Dass diese das sind, was sie heute sind (entweder weg oder letztendlich auch nicht anderes als Google oder Yahoo), ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die amerikanischen Suchmaschinen bessere Ergebnisse liefern und daher auch von mehr Benutzern verwendet werden. Sollte es wider Erwarten wieder einmal Bemühungen seitens einer deutschen Firma geben, eine neue Suchmaschine zu etablieren, sollte man der ganzen Sache eine Chance geben. Sie auf Teufelkommraus mit GEZ-Gebühren erzwingen zu wollen, kann aber nicht der richtige Weg sein.
 
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Und wo ist sie, die BBC-Internet-Suchmaschine? Jedenfalls nicht unter diesem Link!
 
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Grenzwelle schrieb:
Und wo ist sie, die BBC-Internet-Suchmaschine? Jedenfalls nicht unter diesem Link!
Hm, ich war seit Ewigkeiten nicht mehr dort. Man kann im Suchfeld auf der BBC-Startseite (links, nicht oben!) einen Begriff eingeben und als Suchoption "The Web" anklicken. Das Suchergebnis (z.B. das da) wird vom BBC-Server ermittelt, also nicht extern zugeliefert (siehe auch unter http://www.bbc.co.uk/search/whysearch.shtml ).

Das erklärt natürlich nicht, warum search.bbc.co.uk auf die Nachrichten verweist.
 
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Grenzwelle schrieb:
Den durch Millionen Ausländer und Nicht-Gebührenzahler verursachten Netzverkehr, die Investitionen und Wartung der Serverfarmen, all das finanziert dann der deutsche Gebührenzahler.
Richtig, und leider nicht zu ändern. Das ändert aber an der Notwendigkeit nichts!

Grenzwelle schrieb:
Die NDR-Suchmaschine wäre ebenfalls Portal für Kinderpornografie, ethnische Hetze und ähnliches...
Wer sagt das? Es muss, sollte es diese Suchmaschine tatsächlich irgendwann geben, natürlich eine Kontrolle geben. Dass heißt, es muss ganz klar einen Pool geben, in dem Seiten stecken, die gefunden werden dürfen, und einen, der Seiten beinhaltet, die nicht gefunden werden dürfen. Inwiefern das technisch umsetzbar ist weiß ich nicht, das ist aber auch nicht meine Aufgabe!

Grenzwelle schrieb:
Wenn man zuviel ARD guckt, sondert man anscheinend am Ende solche Sprüche ab.
Danke schön!
 
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sgrove schrieb:
Richtig, und leider nicht zu ändern. Das ändert aber an der Notwendigkeit nichts!

Ach ja? Ich kann gut und gerne darauf verzichten.

sgrove schrieb:
Wer sagt das? Es muss, sollte es diese Suchmaschine tatsächlich irgendwann geben, natürlich eine Kontrolle geben. Dass heißt, es muss ganz klar einen Pool geben, in dem Seiten stecken, die gefunden werden dürfen, und einen, der Seiten beinhaltet, die nicht gefunden werden dürfen. Inwiefern das technisch umsetzbar ist weiß ich nicht, das ist aber auch nicht meine Aufgabe!

Dafür würde ich dann einen "Suchmaschinenrat" bestellen, in dem alle gesellschaftlich relevanten Gruppen beteiligt sein müßten, mit der üblichen angeschlossenen Verwaltungs- und Geldvernichtungsmaschinerie.
 
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Schnapsidee. :eek:

Eine Suchmaschine, die letzlich über NDR-Intendanz und Rundfunkrat von unseren großen "Volks-"Parteien kontrolliert wird. :mad:

Dann doch lieber die Amis. Vielleicht kommen die Russen ja mal auf die Idee, eine Alternative zu Google zu schaffen. Gesponsert von Gasprom. ;)
 
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Warum nicht? Googel und Co sind doch alle gekauft und geben Dir in der Regel gefilterte (bezahlte) Returns!

Dass bei einem ARDoogel die Parteien mit reinplappern halte ich für unwahrscheinlich!

Der Schlickrutscher
 
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Schlickrutscher schrieb:
Dass bei einem ARDoogel die Parteien mit reinplappern halte ich für unwahrscheinlich!
Wart's ab! Sobald mal zufällig ein Link auf www.spd.de größer ist als auf www.cducsu.de wird CSU-Söder sofort lospoltern, von wegen Rotfunk und einseitiger Darstellung, die natürlich sofort korrigiert werden muss ;)
 
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vielleicht kümmert sich herr plog endlich mal um den dringend nötigen ausbau des wortanteil von ndr2 und n-joy, anstatt über abenteuerliche ausweitungen des ör auftrages zu sinnieren!!!
 
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Und vielleicht erweitert Herr Plog auch mal den Bildungsbegriff, den der NDR hat und der über die Rainer Sass Kochshow bzw. irgendwelchen Tierdokus im TV und einigen wenigen Lesungen im Kulturradio zurzeit nicht hinausgeht. Sendungen auf Telekolleg- bzw. Tele-Akademie-Niveau finde ich beim NDR kaum.:mad:
 
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Tom2000 schrieb:
vielleicht kümmert sich herr plog endlich mal um den dringend nötigen ausbau des wortanteil von ndr2 und n-joy, anstatt über abenteuerliche ausweitungen des ör auftrages zu sinnieren!!!

Bei den absolut Intelligenzlosen Modeatoren von NDR2 und Njoy sollte auf einen größeren Wortanteil verzichtet werden. Dummes geplapper gibt es schon genug, bitte nicht auch noch bei NDR2!
 
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Ich fände es gut, wenn es auf NDR 2 die "Kuriere" wieder geben würde; ansonsten reicht der Wortanteil dicke aus. Kompakte Informationen gibt es auf NDR 4 INFO.
Die Telekolleg Sendungen laufen im Bayerischen Fernsehen und Südwest 3. Warum sollen diese Sendungen auch bei uns im Norden auf N3 laufen? Der NDR hat dafür andere Bildungssendungen.
Für mein Empfinden ist die Mischung auf N3 (70% Information und 30% Unterhaltung) gerade richtig. Da finde ich das mdr-fernsehen schon zu "quotengeil"; Beispiel: weil die Zuschauerzahlen für die Sendung Telebingo zurückgegangen sind, wurde sie ersatzlos gestrichen. Die öffentlich-rechtlichen sollen aber nicht nur auf die Quoten schauen, dafür zahlen wir unsere GEZ-Gebühren.
Ob eine öffentlich-rechtliche Suchmaschine notwendig ist, wage ich zu bezweifeln, aber man muß ja nicht alle Ansichten von Herr Plog, den ich ansonsten sehr schätze, teilen.
 
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ndr_2de schrieb:
Die Telekolleg Sendungen laufen im Bayerischen Fernsehen und Südwest 3. Warum sollen diese Sendungen auch bei uns im Norden auf N3 laufen? Der NDR hat dafür andere Bildungssendungen.
Das ist es ja gerade! Ich finde kaum welche! Ich meine nicht so "softe" Bildung wie Kochkurs, norddeutsche Landschaftsaufnahmen und netten Tierchen im Regenwald. Das kann mir auch meine Fernsehzeitschrift bieten. Das Bildungsniveau im süddeutschen Radio/TV ist wesentlich höher!
 
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Du findest auch im NDR-Fernsehen etliche Bildungssendungen, so läuft z. B. am Sonnabend früh um 6 Uhr ein Sprachkurs, ebenso am Montagmorgen zur gleichen Zeit. Es müssen ja nicht alle dritten Programme ähnlich sein; mir persönlich gefällt Südwest 3 oder Bayern 3 beileibe nicht so gut wie Nord 3 oder West 3 - die Geschmäcker sind halt verschieden. Im übrigen kann wer das Telekolleg gerne sieht, dies in ganz Deutschland tun, da die dritten Programme der ARD bundesweit empfangbar sind.
 
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so läuft z. B. am Sonnabend früh um 6 Uhr ein Sprachkurs,
Ja geil, Samstag früh um 6!!! Da gebe ich lieber ein paar Kröten für den Sprachkurs auf DVD aus.

Es sollen bei der ARD ja auch schon gute Kultursendungen oder anspruchsvollere Filme ab Mitternacht gesehen worden sein. Und Popmusik abseits der Top20 gibts bei NDR4 ebenfalls von 0 Uhr an...

Ja, man muss eben ein (möglichst arbeitsloser) absoluter Nachtmensch sein, um bei der ARD auf seine Kosten zu kommen. Aber das hatten wir ja schonmal...
 
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sgrove schrieb:
Intelligenzlosen Modeatoren
Wenn es noch wirklich an dem wäre. Intelligenz haben die meist, haben zumindest Abi gemacht und häufig auch ein erfolgreich absolviertes Journalisikstudium hinter sich.

Die sollen doch gar nichts Substantielles von sich geben. Es könnte ja polarisieren oder im Extremfall gar einen Sturm der Entrüstung und Gewalt in Nahost nach sich ziehen.

PS: Wobei ich die geistlosen Schmierereien eines nationalistischen Blatts nicht gerade für "substantiell" halte...
 
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Diese Diskussion ist ja etwas off topic, aber sie hat viel mit dem Grundverständnis von öffentlich-rechtlichem Rundfunk zu tun. Hinter diesem Schlagwort verbergen sich ja nicht nur Bildung, Information und Unterhaltung, sondern auch so wichtige Dinge wie Zugangs - bzw. Kommunikationsgerechtigkeit und jede Menge andere gesellschaftlich relevante Konzepte (Integration z.B.). Es ist ja abzusehen, dass sich das Internet zunehmend kommerzialisiert (kommerzialisieren muss und soll). Dann darf doch wenigstens mal laut nachgedacht werden, ob es in diesem Massenmedium auch öffentlich-rechtliche Angebote geben soll, die über die Programmbegleitung hinaus gehen und die oben genannten Funktionen im Sinne eines public value übernehmen. Über eine öffentlich-rechtliche Suchmaschine (von mir aus auch mit eingeschränktem Aufgabenbereich und einem geo-blocking, das den traffic beherrschbar macht) nachzudenken, ist da m.E. erst der Anfang einer wichtigen Diskussion.
 
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towe61 schrieb:
Diese Diskussion ist ja etwas off topic, aber sie hat viel mit dem Grundverständnis von öffentlich-rechtlichem Rundfunk zu tun. Hinter diesem Schlagwort verbergen sich ja nicht nur Bildung, Information und Unterhaltung, sondern auch so wichtige Dinge wie Zugangs - bzw. Kommunikationsgerechtigkeit und jede Menge andere gesellschaftlich relevante Konzepte (Integration z.B.).
Und das soll die ARD ausgerechnet bei den Suchmaschinen stemmen? Sie schaffts ja schon nichtmal bei ihrem ureigensten Ding, beim Hörfunk. "Zugangsgerechtigkeit" ist zum Beispiel für nicht-Klassik-Hörer, die sich dennoch nicht anprollen lassen wollen, beim MDR ein Fremdwort. Es gibt für die ARD genug Arbeit auf den Feldern zu tun, die seit Anbeginn in ihren Zuständigkeitsbereich fallen. Bleibt dann anschließend noch Kapazität für neue Dinge übrig, können wir gerne wieder darüber reden.
 
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Um die Diskussion vielleicht wieder ein bisschen zu versachlichen:

Was würde denn der ganze Spaß kosten?
 
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