ndr2 anpassung an die Privaten

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new_rom

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wie ja bekannt hat ndr2 damals? als RSH oder okayRadio so erfolgreich wurde , auch auf die schiene des Dudelfunk gesetzt und ist bis heute extrem flach geworden.

Aber warum?? der ndr ist doch nicht auf Einschaltquoten angewiesen wie die Privaten. Er könnte doch gutes Radio machen?
 
Natürlich ist er das!!1. ist NDR 2 werbetragend und damit auf Quote angewiesen. Außerdem ist es wohl auch Autrag der Öffentlich-Rechtlichen möglichst viele Menschen zu erreichen. Schließlich zahlen sie ja Gebühren. Wenn NDR2 wie NDR1 nur knapp 2% Quote machen würde, dann würden 98 % für ein Radio zahlen, was sie nicht nutzen. So bietet der NDR eben mit allen 4 Wellen das komplette Spektrum mit News, Kultur, Klassik, Schlager, Rock/Popp, Jugend-Formal und Unterhaltung alles an, und der Hörer kann wählen. Ist doch ne feine Sache. Das NDR2 anders als bsp WDR2 klingt ist zwar richtig, aber die Gründe liegen auf der Hand: viel mehr private Konkurrenz im Norden. Würde NDR2 wie WDR2 klingen hätten sie wohl kaum noch Hörer und damit einen wichtigen Teil ihres Auftrags verletzt. Und nebenbei: Seit es private Konkurrenz gibt hat NDR2 das erste mal bei der letzten E.M.A. wieder gewonnen. Der Weg scheint also richtig zu sein. Ob es mir nun privat gefällt, ist etwas völlig anderes, nur leider vergessen das viele in unserem Geschäft und auch in diesem Forum: Wir radiomacher senden nicht für uns, wir spielen nicht unsere private Plattensammlung, und lassen nicht unsere Meinung vom Stapel, wir sind Dienstleister!!!
 
Ihr seid mal großartig gewesen, jetzt seid Ihr :
"und das leben beginnt"
"und das leben beginnt"
"und das leben beginnt"
"und das leben beginnt"
"und das leben beginnt"
"und das leben beginnt"
"und das leben beginnt"
"und das leben beginnt"

es klingelt in den Ohren wie ein Tinitus.
 
@Nordlicht
100% Zustimmung.
Ich habe nur noch hinzuzufügen, die schon von mir mehrmals gestellte und nie beantwortete Frage:
Wo steht das eherne Gesetz geschrieben, daß bestimmte Mittel eines modernen Radios einzig den privaten Stationen vorbehalten sind, bzw. sogar ihnen alleinig zugeschrieben wird?
("Klingt wie die Privaten..." ist schlichtweg falsch - DIE Privaten haben keinen bestimmten Klang, viele bedienen sich jedoch bestimmter ähnlicher MIttel, die jedoch allen zur Verfügung stehen - wieso sollte es auch nicht so sein?).
 
@ Nordlicht SH:

Das Argument, die ÖRs müßten möglichst massenkompatibles Programm machen, weil sie sonst ihren Programmauftrag verletzten, wird auch dadurch nicht richtiger, daß man es immer und immer wiederholt. In keinem Rundfunstaatsvertrag wirst Du einen Passus finden, in dem die Anstalten dazu verpflichtet werden, möglichst große Quotenanteile zu erringen.

Der Auftrag der Öffis ist es, die "Grundversorgung" zu gewährleisten, insbesondere an jenen Programmen, die die Privaten nicht bieten. Insofern ist es geradezu Aufgabe der ARD-Sender, Programme für Minderheiten anzubieten (Multikulti in Berlin ist ein gutes Beispiel, Kulturwellen sind ein anderes).

Daß diese Programme auch von denen bezahlt werden, die sie nicht hören, ist bedauerlich für diese, aber deren Problem und kein Argument, der breiten Masse ein Dudelprogramm hinterherzuwerfen, wie es von den Privaten dutzendfach angeboten wird. "Jump" und "n-joy" scheinen da, nach allem, was man so liest, ganz schlimme Beispiele zu sein; NDR 2, das ich noch vor wenigen Jahren sehr gern gehört habe, ist auf dem besten (oder schlimmsten) Weg, ein weiteres zu werden.
 
@makeitso
In keinem Rundfunstaatsvertrag wirst Du einen Passus finden, in dem die Anstalten dazu verpflichtet werden, möglichst große Quotenanteile zu erringen.
Das hat Nordlicht auch gar nciht behauptet, lie mal genau nach. Es geht darum, viele Menschen zu erreichen, denn wenn ich mal den vielzitierten Autrag richtig zitieren darf
"Information, Bildung und Unterhaltung in Bild und Ton – so lässt sich der gesetzliche Programmauftrag zusammenfassen."
Und nun achte mal auf den letzten Punkt der drei genannten - genau das macht doch NDR2 und obendrein wird informiert.
Und nun erklär mal bitte ganz genau, am besten mit Beleg, wo du das hier her hast?
Der Auftrag der Öffis ist es, die "Grundversorgung" zu gewährleisten, insbesondere an jenen Programmen, die die Privaten nicht bieten.
das würd mich mal interessieren.. oder hast du es dir ausgedacht?
 
Hey Nordlicht, ich weiss zwar dass die Deutung von MA-Zahlen eine Wissenschaft für sich ist (das wissen wir spätestens seit Aachen :D) aber NDR1 ist zumindestens in Niedersachsen Marktführer und dudelt demnach in jedem dritten Radio. Woher kommen dann Deine 2%? :confused:
Ich möchte ausserdem nicht alle 3:30 daran erinnert werden, dass ein Sender alle Hits spielt, dass das Leben beginnt oder dass der Stau in dem ich gerade stehe vom einzigen Verkehrsservice für den ganzen Norden nicht angesagt wurde. Daher habe ich NDR2 seit Jahren verbannt und zappe ganz schnell weiter wenn sich mein Suchlauf dorthin verirrt.

Schade dass der NDR es nötig hat auf dieses Niveau zu gehen und das dann mit werbetreibend usw. zu begründen. Die BBC macht gar keine Werbung (und ihr Sendegebiet ist um einiges grösser als Norddeutschland). Vielleicht sollte man darüber mal nachdenken...
 
Das Grundgesetz verpflichtet den Staat, die Grundversorgung zu gewährleisten. Der Staat hat diese Aufgabe im Rundfunkstaatsvertrag den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten übertragen.

Zum besseren Verständnis darf ich hier nochmal den §5 Abs.1 unseres Grundgesetzes zitieren:

Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Satz 2 ist die entscheidende Voraussetzung für die Weitergabe des Auftrags an die ÖR-Sender. Das wurde vom BVG in mehreren Fällen konkretisiert.
 
Des passt scho. Aber ich denke aus NDR Info könnte man noch viel mehr machen. Ich höre NDR Info zwar nur sehr sehr selten aber durch die zahlreichen Wiederholungen gerade am Morgen kann man diesen Sender auch nicht lange hören.

Ich mag übrigens RADIO 1 NL als Infosender sehr gern. 6-9, 12-13.30 und 17-19 das "Radio 1 Journaal" mit den Topthemen, um 23.00 gibts ne Tageszusammenfassung (mit Reinhard Mey's "Gute Nacht Freunde" als Opener und Closer :)). In der Zwischenzeit gibt es je nach Wochentag Sendungen mit verschiedenen Inhalten, bei Breaking News (11.09., Pim Fortuin, Golfkrieg) sendet das "Journaal" auch ausserhalb dieser Zeiten. Selbst Bekannte von mir die im Auto RADIO1 ertragen müssen und die Sprache nicht verstehen finden die Nachrichten dort "irgendwie locker gemacht"

Zurück zu Hitradio NDR2 :D
 
@ Steinberg:

Ich hab' auch nicht behauptet, Nordlicht habe behauptet, die Rundfunkstaatsverträge verpflichteten die Öffis zu möglichst großen Quotenanteilen. Alerdings hat Nordlicht behauptet, IRGENDJEMAND verpflichte die Öffis dazu:
Außerdem ist es wohl auch Autrag der Öffentlich-Rechtlichen möglichst viele Menschen zu erreichen.
Den Beweis ist er schuldig geblieben; ich habe lediglich darauf hingewiesen, daß die Rundfunkstaatsverträge, auf denen immerhin die Arbeit der Anstalten basiert, davon nichts sagen. Erst lesen, dann schlaumeiern!

Woher der Grundversorgungsauftrag kommt, hat der berlinreporter bereits ausgeführt. Allerdings finde ich es reichlich befremdlich, daß wir in diesem Forum überhaupt über die Frage diskutieren müssen, ob die ÖRs einen Grundversorgungsauftrag haben. Wer so wenig Ahnung vom deutschen Rundfunkrecht hat, daß er nicht einmal DAS weiß, sollte sich aus Diskussionen wie dieser hier vielleicht doch besser raushalten.

Unzweifelhaft ist, daß auch Unterhaltung zur Grundversorgung gehört. Sehr zweifelhaft ist hingegen, ob damit Unterhaltung auf dem Niveau von Rotationsdudlern gemeint ist oder nicht vielmehr etwas Anspruchsvolleres. Beim RBB liefern Radio EINS und Fritz (mit Einschränkungen auch 88acht) anspruchsvolle Unterhaltung, die deutlich über das Flachfunkerniveau hinausgeht - Auftrag erfüllt. Das, was NDR 2 sich erlaubt, ist ein bloßes Nachäffen der privaten Konkurrenz und m.E. nicht mehr von Grundversorgungauftrag gedeckt.
 
Es braucht keine Gebührenfinanzierung für Hörfunkprogramme, deren Konzept voll kommerziell ausgerichtet ist, genausowenig wie es allgemeine Zeitungsgebühren für die BILD-Zeitung braucht!

Programme wie NDR2 gehören entweder eingestellt oder vollprivatisiert!

Nach den letzten 'Verschönerungen' an hr3 (noch mehr Geclaime, jetzt am Verkehrsservice, Blitzer) habe ich endgültig den Kanal voll vom Selbstverständnis des Gebührenmolochs!!

Sobald Zeit ist, gehen dazu offene Briefe an die zuständigen Ministerien und an die Parteien.
 
Makeitso schrieb:

mit Einschränkungen auch 88acht

wieso mit Einschränkung? Ich finde 88.8 niveauvoll in ganzer Linie...
 
Lieber Makeitso,

ich würde Dir - neben der genauen Analyse gewisser Postings - die Lektüre des Rundfunkstaatsvertrages ans Herz legen. Dann würden gewisse Mißverständnisse nicht auftreten.

Demnach ist ein "Vollprogramm ein Rundfunkprogramm mit vielfältigen Inhalten, in welchem Information, Bildung, Beratung und Unterhaltung einen wesentlichen Teil des Gesamtprogramms bilden" (§1)

Interessant auch § 2:


Die in der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten, das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) und alle Veranstalter bundesweit verbreiteter Fernsehprogramme haben in ihren Sendungen die Würde des Menschen zu achten und zu schützen. Sie sollen dazu beitragen, die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, vor Glauben und Meinung anderer zu stärken. Die sittlichen und religiösen Überzeugungen der Bevölkerung sind zu achten. Weitergehende landesrechtliche Anforderungen an die Gestaltung der Sendungen sowie § 41 dieses Staatsvertrages bleiben unberührt.

§ 10 regelt folgendes:

(1) Berichterstattung und Informationssendungen haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtueller Elemente, zu entsprechen. Sie müssen unabhängig und sachlich sein. Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen. Kommentare sind von der Berichterstattung deutlich zu trennen und unter Nennung des Verfassers als solche zu kennzeichnen.
(2) Bei der Wiedergabe von Meinungsumfragen, die von Rundfunkveranstaltern durchgeführt werden, ist ausdrücklich anzugeben, ob sie repräsentativ sind.

Andere, nähere Ausführungen zu Inhalten oder deren Anteil und Niveau bei der Veranstaltung ö-r-Programme wirst Du nicht finden. Also nimm Dir bitte mal folgenden Link zur Brust http://www.artikel5.de/gesetze/rstv.html und entspann Dich wieder. Die Frage nach dem Teilsatz "insbesondere, wenn es die Privaten schon anbieten" (oder so) musst Du Dir durchaus gefallen lassen. Das ist Deine Meinung (die auch niemand in Frage stellt), ist aber nicht rechtlich belegt. Und weil wir Dir Deine Meinung lassen, solltest Du weder dem Steinberg seine hier schon mehrfach bewiesene Kompetenz absprechen, noch ihm die Meinung mißgönnen, dass Ö-R auch was für die Masse sein kann. Und NIRGENDWO steht geschrieben, dass ein öffi-Programm die Berechtigung verliert, wenn ein Privater etwas ähnliches anbietet! Es bleibt also eine Frage der Meinungen.
 
''Und NIRGENDWO steht geschrieben, dass ein öffi-Programm die Berechtigung verliert, wenn ein Privater etwas ähnliches anbietet!''

Dann wird es aber höchste Zeit, dass das mal jemand verbindlich aufschreibt, und wenn es die Wettbewerbshüter in Brüssel tun.

Wir brauchen keine gebührenfinanzierten Unterhaltungs-Spartenprogramme mit hohem Verblödungsfaktor. Damit sollen bitte die Privaten ihr Geld verdienen und sonst niemand.

Und falls konsequent gedacht von die Öffentlich-rechtlichen überhaupt keine Programme mehr zu veranstalten sind, die mehr als 2% erreichen (wie hier geunkt wurde), dann sollte man das ö/r-Modell völlig in Frage stellen und gegebenenfalls (bis auf den Deutschlandfunk und einen Auslandienst) abschaffen.
 
NDR2

Wir brauchen hier gar keine Rundfunk-Staatsverträge zu diskutieren. Dazu habe ich echt keine Lust mehr. ich kann dieses Gerede von "öffentlichem Auftrag" und "NDR2 klingt privater als die Privaten" nicht mehr hören!
Die Macher von NDR2 machen ein Radioprogramm für die Menschen in Norddeutschland. Offensichtlich WOLLEN die Hörer so ein Programm wie NDR2 es macht.
Heute steht ein sehr interessanter Artikel im FOCUS - darin steht sinngemäß: alle ARD-Radiosender (NDR, WDR, SWR, etc.) stellen auf "Dudelfunk" um, weil allen anderen Programmen die Hörer in Massen (!) davonlaufen. NDRKultur ist eines der teueresten Radioprogramme in Deutschland und hat Hörerzahlen wie ein Offener Kanal.

NDR2 ist ein toll gemachtes Programm. Die Menschen wollen nicht mehr News und Wort als NDR2 bringt - im Gegenteil. Mittags (wenn der 12-Minütige "Kurier" läuft) hat NDR2 sogar einen Knick nach unten in der Hörerzahlkurve!

Meiner Meinung nach ist ein Öffentlich-Rechtliches Programm nicht dazu da, um einer kleinen Intellekuellen Schicht Kultur-Beiträge zu bringen, sondern Radio/TV von Menschen für Menschen zu machen!

So, das war meine persönliche Meinung.

ÜBRIGENS:
NDR2 startet (laut Homepage) heute eine Call-In-Hörersendung, immer zwischen 19 und 24 Uhr! Also nur "Gedudel" ist da gar nicht!

Gruß aus HH (ich arbeite NICHT beim NDR)
 
MAXX,

die BILD-Zeitung ist (leider) eine Zeitung, wie sie meisten Deutschen haben wollen. Dennoch bin ich froh, für dieses Blatt keine monatliche Gebühr zahlen zu müssen, nur weil ich dummerweise lesen kann.
 
NDR 2

Ja, das ist schon richtig.
Aber du kannst den Machern und Planern von NDR2 ja nicht vorwerfen, dass es die Gebühren gibt! Das ist nun mal so - dann muss/müsste man das so aufteilen, dass die ÖR nur die Kulturprogramme liefern, die dann einen Marktanteil von 0,9 Prozent haben (höchstens...) und die Privaten machen dann alles andere.
Aber dann schreien wieder sämtliche Leute in diesem Forum: wo ist der Öffentliche Auftrag, alle Menschen zu bedienen........
 
warum soll man nicht das deutsche rundfunkmodell nach 20 jahren privatfunk neu überdenken dürfen?

zum einen macht es ökonomisch keinen sinn, ein produkt, das privat angeboten werden kann, öffentlich zu finanzieren. ich bin mir sicher, daß sich sofort private veranstalter für programme wie swr3, ndr2 oder jump finden ließen. diese art von radio-unterhaltung kann privat angeboten werden und braucht deshalb nicht mit öffentlichen geldern finanziert werden.

dabei darf man natürlich nicht gleichzeitig (wie in hamburg) die programmlichen vorgaben an solche programme nach unten schrauben, im gegenteil! trotzdem könnten sie privat angeboten werden.

für den öffentlich-rechtlichen rundfunk bleiben dann die programme und formate, die nicht privat angeboten werden. auch einige unterhaltungsformate gehören dazu (schlagerwellen im radio oder volksmusiksendungen im fernsehen), die wahrlich keine minderheitenprogramme sind.

ein ganz anderer aspekt ist der, daß im zusammenhang mit dem »grundauftrag« auch immer von »vollprogramm« gesprochen wird. demgegenüber steht eine immer weitergehende verspartung bei den ö-r programmen, deren programme sich inhaltlich auf die wertvorstellungen der intendierten zielgruppe einengen. dies steht doch einem integrierenden, pluralistischen gedanken der »grundversorgung« entgegen...
 
Interessante Überlegungen. Aber eine Frage: Warum sollten es die Öffentlich-Rechtlichen hinnehmen, dass sie zum Anhängsel der Privaten degradiert werden? Das würde ja bedeuten, dass, wenn in 20 Jahren das Talkradio boomen sollte, kein Öffi mehr Talkradio machen darf, weil dann - getreu den Gesetzen der Marktwirtschaft - abzusehen ist, dass wir 20 000 private Talkradios haben?! Sollen die Öffis denn immer den aktuellen Trend verboten bekommen, nur weil sich die werbefinanzierten Privaten darauf stürzen werden? So war das mit dem dualen Rundfunksystem nicht gedacht. Außerdem bin ich sehr froh, dass Jump&Co. in ö.-r.-Hand sind. Denn dort bekomme ich neben den "Klassikern" der aktuellen Charts sehr wohl alternative Musik und gerade soviel Information geboten, wie ich im Auto oder im Büro verkraften kann.
 
Ist ja klasse! All die Vorschläge, die ich in den letzten Monaten zur Reform des Dualen Systems gemacht habe, und für die ich sehr gescholten wurde, werden brav der Reihe nach dargeboten.

Speziell unseren Forumsjuristen möchte ich in Erinnerung rufen, bei der Auslegung von Gesetzen ist die ursprüngliche Intention des Gesetzgebers in Betracht zu ziehen. Wenn ich mich recht entsinne, wurde der ör Rundfunk nur eingeführt, weil man nach dem zweiten Weltkrieg davon ausging, für ein privatwirtschaftliches Modell nicht genügend Frequenzen zur Verfügung zu haben.
Zitat: "Die Verfassung schreibt...zwingend vor, dass Hörfunk...weder dem Staat noch einer gesellschaftlichen Gruppe ausgeliefert werden dürfen. Gegenüber diesem Verfassungsgebot hätte es z.B. die Entscheidungsmöglichkeit gegeben, entsprechend dem Organisationsmodell des Pressewesens der Bundesrepublik Deutschland, mehrere private, miteinander in Wettbewerb tretende Unternehmer dafür sorgen zu lassen, dass die Meinungs- und Berichterstattungsvielfalt in Hörfunk...gewährleistet wäre. Auf Grund der begrenzten technischen Möglichkeiten, die eine unbestimmte Zahl von Veranstaltern nicht zulässt, hat man sich...für das ör Rundfunksystem entschieden." (Aus 100x Fernsehen und Hörfunk" von Karl-Otto Saur.)

Das hätte sich nach einer Frequenzbereinigung doch erledigt.
Die rechtlichen Voraussetzungen für die Beschränkung des ör Rundfunks auf spezielle Inhalte sind also schon längst da bzw. können ohne weiteres herbeigeführt; unsere Verfassung ist da kein Hindernis.

Es ist wirklich müssig zu diskutieren, ob Dinge, die der Markt zu liefern in der Lage ist, durch Zwangsgebühren subventioniert werden sollen.

Das Werbe-Dumping der ARD ist nur ein Beispiel für die negativen Auswirkungen, die durch solche wettbewerbsverzerrenden Eingriffe entstehen.
 
Radiohexe,

das müss(t)en die ÖRs hinnehmen, weil es um deren Interessen überhaupt nicht geht. Es darum, die Interessen der Hörer zu befriedigen und nicht teure Bürokratien durch Schein-Aufgaben künstlich am Leben zu erhalten. Das ist ABM.
 
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