Moin,
pinkfloydspy!
Aus meiner Erinnerung kann ich sagen, daß die Sendung weder dazu diente, daß Musiker deren Demos abspielten noch nur daß aus einer engen Liste Titel ausgewählt werden durften. Es war eher keine typische Musikwunsch-Sendung, sondern eine Art "Talk" mit mehreren nicht-prominenten Gästen, in der Musik gespielt wurde, die diese sich gewünscht haben. In der Sendung waren im Studio kleine Gruppen zu Gast, die zu ihrem jeweiligen Thema (Mitglieder eines Sportvereins zu deren Sport u.ä.m.) befragt wurde und eine Auswahl aus einer zuvor einzuschickenden Liste an Musikwünschen gespielt wurde. Sendungen speziell mit DDR-Hörerwünschen, die sonnabends gelaufen sein sollen, erinnere ich gar nicht. Vielleicht aber auch deshalb nicht, weil ich zu der Zeit kein Radio hörte...
Ich habe mir gerade eine neulich erst wieder gefundene Ausgabe auf einer Cassette von 1984 angehört. Dort waren Mitschülerinnen und ein Mitschüler von mir zu Gast bei Wilhelm Wieben und berichteten über unser Schulprojekt nach der Begrüßung in insgesamt vier Takes (längstes Gespräch: ca. 6:30 Minuten) ungefähr siebzehn Minuten lang in der Sendung mit einer Gesamtlänge von 52 Minuten, in der neun Lieder sowie Indikativ und Abdikativ (Rovers Return - The Korgis) gespielt wurden - hier alle Details dieser Sendung:
- Indikativ: Rovers Return - The Korgis
- Ansage, Vorstellung der drei Gäste
- Show some emotion - Joan Armatrading
- Alla Fiera Dell’est - Angelo Branduardi
- Locomotive Breath - Jethro Tull
- Gespräch 1 (ungefähr sechseinhalb Minuten)
- Wenn du so bist wie dein Lachen - Ina Deter
- Zauberformel - Ulla Meinecke
-> unterbrochen vom Verkehrsstudio von "externer" Sprecherin
- Maggie’s Farm - The Blues Band
- Gespräch 2 (ungefähr sechs Minuten)
- Solsbury Hill - Peter Gabriel
-> unterbrochen vom Verkehrsstudio von "externer" Sprecherin
- Monster - Steppenwolf
- Gespräch 3 (ungefähr zweieinhalb Minuten)
- Light My Fire - The Doors
- Gespräch 4 (ungefähr eineinhalb Minuten)
-> eingeblendet (Abdikativ): Rovers Return - The Korgis
-> darin eingeblendet: Ansage, daß eine Sendepause folgt
Alternativ? Seicht? Hmmm, weder noch. Mir scheint, daß Wilhelm Wiebens "Mr. Tagesschau-Autorität" auf die ohnehin immer etwas "lampenfiebrigen" Gäste zusätzlich etwas einschüchternd wirkte. (Wieben speziell erinnere ich zwar als durchaus guten (Nachrichten-)Sprecher mit "passender Stimme", nicht aber als guten Moderator). Ich vermute 'mal, daß auch rockigere Wünsche von Mitschülern und Mitschülerinnen eingereicht wurden, aber nicht berücksichtigt wurden.
So war die Auswahl nicht seicht, aber eher sanft... ;.-)
Die Musik füllte zwar - in diesem Fall - zwei Drittel der Sendezeit, bis auf die Ansage der Titel wurde die Musik nicht thematisiert. In einer anderen "NDR2-Plattenkiste", zu der ich eine damalige Radio-Luxemburg-Kindertags-Kollegin aus NRW ins Studio in die Hamburger Rothenbaumchaussee begleitet hatte, hatte ich einen ähnlichen Eindruck.
Von Leuten wie Carlo von Tiedemann, Gerd Timmermann, Wolfgang Knauer und einigen Anderen abgesehen, trugen viele Moderatoren bei mir und Freunden zum "arroganten Charme" des NDR damals bei und sorgten früh dafür, daß ich mein Unterhaltungsradio-Glück eher bei SWF3, BFBS, Radio Bremen, Radio Luxemburg und RTL208 suchte, trotz widriger Umstände wie Mittelwelle, Kurzwelle oder verrauschtem UKW (und später dann beim radio ffn der Anfangsjahre)...
Im Anhang "frisch vom Tape" die Begrüßungsansage der mir vorliegenden Sendung, wobei die ersten zwei Sekunden fehlen (Vorspannband der Cassette damals nicht berücksichtigt?). Sowie das Ende mit dem berühmten bellenden Hund, der Sendepause-Ansage und dem "pling"... ;.-)
Ich hoffe, daß Du (und Andere) mit diesem subjektiven Eindruck etwas anfangen kannst (/könnt).