Nebengeräusche bei Interview

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jazzshooter

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Hallo,

ich benötige Hilfe für folgende Situation: Interview an festem Sitzplatz, ein Gast. Aufnahme mit einem einfachen Stereo Electret-Kondensatormikrofon. Aufnahmegerät ist der neue Sony MZ-RH1 HiMD. Fast alles was in der Umgebung passierte ist "auf Band". Bisher benutzten wir für die Interviews Sonys TC-D5Pro und dynamische Mikros wie EV RE50 oder MD-421. Mein Gefühl sagt mir, dass es da besser war, obwohl, oder weil wir da mit nur einem Mikro und Mono aufgenommen haben. Jetzt sind "wir" aber im Stereozeitalter angekommen und würden das Material auch gerne "verwerten", z.B. an interessierte Sender verkaufen. Ich bin für jeden Tipp empfänglich und bedanke mich schonmal für das lesen dieses Beitrages und hoffe niemanden damit gelangweilt zu haben. Gerne würden wir auch mit einigen Hörfunklegenden, die „hier virtuell wohnen“, wegen Horizonterweiterung in Kontakt kommen.

mit musikalischen Grüßen
andrew

PS: ich versuche ein Bild anzuhängen
 

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Servus andrew,

Du machst gerade u.a. die Erfahrung, daß "stereo" nicht unbedingt "besser" heißt. Mir persönlich ist eine saubere Monoaufnahme alleweil lieber als ein verkorxtes Stereo, für das es in der genannten Situation auch überhaupt keinen triftigen Grund gibt. Erster Tip also: Pfeif auf "stereo" und probier mal Dein altes Mikrofon.

Auf dem Bild ist zu sehen, daß das Mikro sehr weit weg von den Sprechenden positioniert ist. Die Wände sind akustisch hart, Du wirst also sehr viel Raumatmo mit aufnehmen. Falls der Gute seine Kaffetasse wieder hinstellt, wirst Du vor Geschepper nichts mehr von ihm hören (bzw. Cola, trotz "light"). Zweiter Tip: Ran an die Schallquelle mit dem Mikro, zur Not mit einem Stativ.

Kommt es auf die Gesprächssituation an oder brauchst Du nur die O-Töne vom Interviewpartner? Falls beide in der gezeigten Umgebung gleich gut aufgenommen werden sollen, wirst Du (dritter Tip) um ein zweites Mikrofon nicht herumkommen.

Falls es anders nicht geht, mußt Du ein (bzw. zwei) Richtmikrofon(e) verwenden, dann darf der Gast aber nicht zu sehr herumzappeln. (Tip Nummer vier.)


Gruß TSD
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

Hallo, Andrew,

ich mache solche Aufnahmen mit 2 Elektret-Ansteckmikrofonen. Bei dem von euch verwendeten Recorder ist dann ein Y-Adapter erforderlich.

Gruß rr
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

Danke,

bisher würde ich die "zwei Richtmikrofon-Variante" bevorzugen, die Idee mit den Ansteckern ist prima, habe ich schon überlegt, das scheidet leider aus haptischen und optischen Gründen aus, die Bilder werden veröffentlicht.

Ich brauche mehr Details, welches Mikro, möglichst klein und bezahlbar, eignet sich? Ich möchte einfach nicht mehr so viel schleppen. Primär geht es um die Qualität, wir zeichnen PCM unkomprimiert auf. Das vorhandene, alte Equipment hänge ich an, weils Spaß macht.

mit musikalischen Grüßen
andrew
 

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AW: Nebengeräusche bei Interview

Und warum scheiden Ansteckmikros aus? Darf man die nicht sehen?
Wenn Du die nutzt, kannn doch dennoch ein Mikro auf dem Tisch stehen, ob es angeschlossen ist, oder nicht, ist doch egal.

Ich würde aber die 2 Mikros-am Stativ-Variante bevorzugen.
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

So, dann nehme ich Deinen Wunsch nach Antwort von einer "Radiolegende" mal an ;) Immerhin bin ich schon um die 30 und die Zeit, die ich dabei bin, nähert sich rapide der 10 Jahresgrenze :wow: Nee, mal im Ernst:

Selbst wenn Du das Mic auf dem Bild in die Richtung des Sprechers links (wer ist das?) drehst, und dir noch ein zweites dazustellst, dürftest Du noch keinen optimalen Sound haben. Denn der Interviewte muss einfach dichter ran, wie die Kollegen schon gesagt haben. Und der Interviewer auch.
So wie Du das Mikrofon aufgestellt hast, würde ich persönlich ein Mikrofon für einen Chor positionieren. (und ja, natürlich noch ein zweites dazu, wegen der Schere, aber das ist ein anderes Thema).

Daher mein Tipp: Dichter ran und in jedem Fall 2 Mikrofone. Dann hast Du doch den gewünschten Stereoeffekt. So loungig und entspannt so ein Gespräch am Couchtisch auch ist: Besser ist da immer ein "normal hoher" Tisch und ein entsprechend hoher Stuhl. Ein Mic mit Tischstativ und das etwa 5-15 cm vom Sprechenden entfernt.

Wenn Du es ganz einfach haben willst, kannst Du dich auch neben den Interviewten setzen und dein Mikrofon mit der Hand von Dir zu Deinem Gesprächpartner führen. Da ich aber als "Radiolegende" schon sehr alt bin wie oben gesagt, bietet sich das für mich bei manchen Mics nicht an, denn da hört man meine tatterigen Finger immer am Mikrofonschacht gnurren. Also ein ordentliches Mikro ist grundsätzlich
wichtig. Aber da hast Du ja eine gute Auswahl.

Mal nebenbei: Ist das Bild aus einer Interviewsituation in einem Münchener bzw. Berliner Hotel?

Eins noch: Mir fällt gerade auf, dass auch ein Interview am "Küchentisch" nicht immer optimal ist: Denn der Interviewte kann sich schon mal bewegen, mit den Beinen unter den Tisch schlagen oder mit der Hand auf den Tisch kommen. Diese Probleme hast Du bei Deinem Aufbau allerdings nahezu ausgeschlossen.

Zum Schluss noch eine Frage von mir an Dich: Welchem Radiosender verkaufst Du bitte ein ganzes Interview (mit Antwort & Frage)?

Beste Grüße
Sandra
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

radiofan9 schrieb:
So, dann nehme ich Deinen Wunsch nach Antwort von einer "Radiolegende" mal an ;) Immerhin bin ich schon um die 30 und die Zeit, die ich dabei bin, nähert sich rapide der 10 Jahresgrenze :wow: Nee, mal im Ernst:

Ist man mit 45 dann schon legendär?

radiofan9 schrieb:
Selbst wenn Du das Mic auf dem Bild in die Richtung des Sprechers links (wer ist das?) drehst, und dir noch ein zweites dazustellst, dürftest Du noch keinen optimalen Sound haben.

Iliahu Inbal

radiofan9 schrieb:
Mal nebenbei: Ist das Bild aus einer Interviewsituation in einem Münchener bzw. Berliner Hotel?

Köln

radiofan9 schrieb:
Zum Schluss noch eine Frage von mir an Dich: Welchem Radiosender verkaufst Du bitte ein ganzes Interview (mit Antwort & Frage)?

Beste Grüße
Sandra

Dem, der am besten zahlt.:p

mit musikalischen Grüßen
andrew
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

Was ist denn mit Dir los?
Ich habe versucht, Dir eine zielführende Antwort zu geben.

Was soll denn Deine Antwort?
Und vor allem, was bedeutet:

andrew b. schrieb:

und der Satz

andrew b. schrieb:
Dem, der am besten zahlt.:p

hilft auch keinen Schritt weiter hinsichtlich der Beantwortung meiner Frage!
Was ist los?

Sandra
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

Hallo Sandra,

kühle Dein Gemüt ein wenig und laß Dir sagen, daß Eliahu Inbal ein israelischer Dirigent ist, der lange das Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt des Hessischen Rundfunks leitete. Das ist der auf dem Bild. Erste Frage also tatsächlich beantwortet.

Eine weitere Frage von Dir war die nach dem Abnehmer des Interviews. Und das soll eben der sein, der am meisten Kohle dafür locker macht. Auch beantwortet.

Alles klar? ;)


Gruß TSD
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

Der Punkt ist doch folgender:

Wenn jemand eine Frage im ganzen Satz stellt, so ist es nicht nur sinnvoll sondern vor allem auch höflich, im ganzen Satz zu antworten.

Wenn zB mein alter Mathelehrer nach dem Ergebnis von was auch immer fragte und ein Schüler mit "Kommt hin" antwortete, gab es immer die Aufforderung, doch einen ganzen Satz zu bilden. Und ein ganzer Satz besteht bekanntlich mindestens aus Subjekt und Prädikat und (je nach Belieben und Sachverhalt) einem Objekt.

Wie wir alle aus dem Radio-Alltag wissen, hilft es wenig, wenn ein Interviewter auf die Frage: "Was haben Sie in dem Moment gefühlt" nur ein "Nichts" antwortet. Es ist natürlich immer schön, wenn es heißt: "Ich habe in dem Moment nichts gefühlt, in solchen Augenblicken denkt man immer nur daran, dass..." usw.

Und noch kurz zum Thema: Der Mann heißt Eliahu Inbal. Sein Vorname beginnt also mit einem E ! Und nicht so, wie Du den Namen geschrieben hast, andrew b.

Und nochmal zur Frage: Welche Sender sind das, die komplette Interviews (Antwort & Frage) kaufen und entsprechend 1:1 senden? Für eine konkrete Antwort (natürlich gerne im ganzen Satz) bin ich dankbar.

Einen schönen Tag

wünscht

Sandra
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

So etwas kaufen fast alle öffentlich-rechtlichen Sender von 'ihren' Freien, Lokalsender in NRW oft auch - und dort gibt es eben auch die ein oder andere Konkurrenzsituation.
O.k. Sandra, da Du in Berlin beheimatet bist und offensichtlich nach Abnahmemöglichkeiten solcher Stücke suchst (das ist jetzt einfach mal meine Vermutung, die sich aus Deiner Frage ergibt), solltest Du Dich vielleicht mal bei einer der Kulturwellen vom RBB als freie Mitarbeiterin bewerben. Dort wird man mitunter auch echte Interviews los. Allerdings war von 1:1 hier nirgends die Rede, oder?

@andrewb
Du hast eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder machst Du dein Interviewstudio (so es denn eines ist) 'schalltot' (mit entsprechenden Wandverkleidungen), oder Du nimmst ein ordentliches Studiomikrophon, hängst es an einen Galgen oder eine Traverse und positionierst es vor dem Kopf Deines Interviewpartners. Da Du das auch bildlich aufzeichnest , empfielt sich eine Aufhängung 'von oben', sodaß das Mikrophon also quasi wie von der Decke hängend wahrgenommen wird.
Und laß den Unsinn mit einem Stereoeffekt. Stell Dir vor, wie das klingt - beispielsweise im Autoradio: Da hört man dann den Interviewpartner nur noch aus einem Lautsprecher und Dich aus dem anderen - und das mit Fahrgeräuschen im Hintergrund - da denkt man doch, die Kiste ist defekt - dreht dann vielleicht sogar noch lauter! Und am Ende knallt der Mod wieder aus beiden Lautsprechern - da gehts doch dann direkt in den Graben!
Vor allem, weil die Übertragung der Sitzanordnung auf dem Tonweg ohne weitere Erläuterung eher verwirrt. Wie beschrieben, nimm für die ersten Anläufe Dein altes 421er wieder in die Hand und reich es rüber - allein durch die dabei entstehenden Geräusche überträgst Du viel authentischere Interview-Atmo.
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

kk schrieb:
nimm [...] Dein altes 421er wieder in die Hand und reich es rüber - allein durch die dabei entstehenden Geräusche überträgst Du viel authentischere Interview-Atmo.
Ähem, kk, wenn ich mich recht entsinne (und wie auch die Überschrift verdeutlicht), suchte der Ersteller dieses Threads eine eher geräuschlose Möglichkeit der Aufnahme, stimmt's?


Gruß TSD
 
AW: Nebengeräusche bei Interview

Na, ein 421er nehmen, an die Nagra ran und dem Interviewpartner unter die Nase halten, dabei das Kabel so führen, das es nicht aneinanderreiben kann.

Klingt mit Sicherheit besser als ein Elektretmikrofon an do einem komischen Digitalrekorder mit Mistpreamp.

Ralle (eigentlich im "Digitalzeitalter") zum Radio gekommen
 
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