Nervpotential bei radio eins

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Feldhase

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ich moechte mal was grundsaetzliches zu radio eins hier zur diskussion stellen, weil ich einfach wissen will, ob es an mir liegt, dass ich in den letzten wochen und monaten zunehmend genervt und ermuedet bin vom radioeins-hoeren, oder ob sich der sender schleichend irgendwie veraendert... ich hingegen nur aelter werde.

zum beispiel diese hoerer-"spielchen"... will das einer hoeren? traegt es wirklich zur hoerer-bindung bei, wenn gelangweilte moderatoren morgens eine "weck-attack" per telefon ablassen... zu einer zeit, wo so mancher schon laengst auf dem weg zur arbeit ist oder natuerlich nicht ans telefon geht, wenn er noch pennt? also schlaegt man sich mit klingelzeichen oder anrufbeantwortern die zeit tot. oder mit leutchen, die schon wussten, dass sie angerufen werden. spannend. zu anderen gelegenheiten werden minutenlang bloede quiz-fragen durchgekaut, hilflose hoerer vorgefuehrt... und wofuer??? um EINEN kasten spreequell-mineralwasser zu "gewinnen". fantastisch... zum preis von 5 euro hat spreequell damit ne sichere schleichwerbungs-quelle im radio. wie sieht das ueberhaupt mit schleichwerbung aus? am wochenende kann man dann statt nem wasserkasten immerhin mal irgendeinen aufenthalt in irgendeinem hotel gewinnen. der name des hotels wird natuerlich fleissig genannt, die spannung fuer die nicht teilnehmenden "nur"-hoerer haelt sich bei dem spielchen dennoch in engen grenzen.

was nervt mich noch? diese eigenwerbung-praesentiert-von-radio-eins-jingles vor den nachrichten um voll. geht es nur mir so, oder wird der wortwitz darin immer bemuehter??? egal welcher kuenstler das pech hat, von radio-eins "praesentiert" zu werden... durch das uebel, dass radio eins ueber seinen (kuenstler)-namen ultraplatte witzchen reisst muss jeder durch. dass diese wortwitze beim wiederholten hoeren so eines jingles nur noch peinlich sind, stoert anscheinend auch keinen mehr.

an das gepiepse und geschepper der neuen verpackungen hab ich mich ja nun immerhin bereits gewoehnt. nicht gewoehnt hab ich mich an so manche neue stimme. irgendeine cora macht da mittlerweile tipps und verkehr. und anja goerz hat eine stimmfrequenz die mich nervt und kommt dazu irgendwie bemueht und humorlos rueber. aber gut... das ist ja "geschmackssache". ich finde es ja ok, wenn skurrile typen bei radio eins noch eine nische haben. zum beispiel film-"king" knut elstermann, den man nun wirklich nicht lange ertragen kann, wenn er von irgendeinem film ganz besonders begeistert ist. aber ok.

dennoch faellt fuer mich das radio-eins-programm in den letzten monaten immer mehr auseinander. gute interviews (wie gerade der hallaschka mit royksopp) und wirklich ueberfluessige hoererspielchen. wirklich gute musik und teilweise echt schlimme jingels. wirklich gute moderatoren neben echt schlimmen nervensaegen. ich weiss auch nicht... vielleicht ist's ja nur so ein gefuehl von mir. aber ich hab so die befuerchtung, dass radio eins ohne den lehnert langsam in eine richtung driftet, wo es anfaengt mehr und mehr zu nerven.
 
AW: nervpotential bei radio eins

Die Einschätzung teile ich nicht. radioeins klingt noch immer frisch und anders (positiv anders!) und ist für mich absolut durchhörbar. Zu Deinen Kritikpunkten:

Die "Weckattacke", da gebe ich Dir recht, ist albern und unnötig, zumal wenn Rupp und Azone sie in gewohnt unwitziger Manier abfeiern.

"Message - Bottle" hingegen finde ich immer wieder sehr unterhaltsam. Mit Schleichwerbung ht dieses Spiel auch nichts zu tun; vielmehr handelt es sich um eine sogenannte "Sonderwerbeform". Daß der Name eines Hotels, das Übernachtungen als Preis auslobt, genannt wird, ist, finde ich ebenfalls selbstverständlich, könnte aber in einem anderen Thread (!) durchaus kontrovers diskutiert werden.

Die Künstlerpräsentationen sind meistens kleine und witzige Preziosen, zumal wenn man sie im Vergleich zu ähnlichen Spots anderer Sender betrachtet. Klar ist da ab und an auch mal was Bemühtes bei, aber in der Regel sind diese Spots sehr gelungen.

Anja Goerz solo gefällt mir auch nicht sonderlich gut, aber wie sie neulich zusammen mit Jörg Thaddeusz den "Tag" moderiert hat, war sehr gelungen.

Fazit: Aus meiner Sicht hat sich der Sender nicht verändert, schon gar nicht zum Schlechteren, und den Eindruck, daß nach der Abberufung von Chef Lehnert eine ordnende Hand fehle, teile ich ebenfalls nicht. Zudem sollte man nicht vergessen, daß Barckhausen durchaus Ahnung vom Radiomachen hat, mehr als anderswo gefeierte Berater und VWs allemal, und ganz sicher weiß, was er mit radioeins hat und was er damit tut.
 
AW: nervpotential bei radio eins

Makeitso schrieb:
Die Einschätzung teile ich nicht. radioeins klingt noch immer frisch und anders (positiv anders!) und ist für mich absolut durchhörbar. Zu Deinen Kritikpunkten:

Die "Weckattacke", da gebe ich Dir recht, ist albern und unnötig, zumal wenn Rupp und Azone sie in gewohnt unwitziger Manier abfeiern.

"Message - Bottle" hingegen finde ich immer wieder sehr unterhaltsam. Mit Schleichwerbung ht dieses Spiel auch nichts zu tun; vielmehr handelt es sich um eine sogenannte "Sonderwerbeform". Daß der Name eines Hotels, das Übernachtungen als Preis auslobt, genannt wird, ist, finde ich ebenfalls selbstverständlich, könnte aber in einem anderen Thread (!) durchaus kontrovers diskutiert werden.

Die Künstlerpräsentationen sind meistens kleine und witzige Preziosen, zumal wenn man sie im Vergleich zu ähnlichen Spots anderer Sender betrachtet. Klar ist da ab und an auch mal was Bemühtes bei, aber in der Regel sind diese Spots sehr gelungen.

Anja Goerz solo gefällt mir auch nicht sonderlich gut, aber wie sie neulich zusammen mit Jörg Thaddeusz den "Tag" moderiert hat, war sehr gelungen.

Fazit: Aus meiner Sicht hat sich der Sender nicht verändert, schon gar nicht zum Schlechteren, und den Eindruck, daß nach der Abberufung von Chef Lehnert eine ordnende Hand fehle, teile ich ebenfalls nicht. Zudem sollte man nicht vergessen, daß Barckhausen durchaus Ahnung vom Radiomachen hat, mehr als anderswo gefeierte Berater und VWs allemal, und ganz sicher weiß, was er mit radioeins hat und was er damit tut.

Volle Zustimmung meinerseits!

Nur in punkto Knut Elstermann geh ich mit Feldhase: Von Elstermans Moderations-Qualität war ich noch nie überzeugt...
 
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Auch wenn ich mich damit bei nicht wenigen völlig unbeliebt mache: ich hatte schon immer Probleme mit dem Ertragen der Herren Wieprecht und Skuppin. Mit den Herren Oswald und Finger gehts mir ähnlich, ich kann mir dieses "Multimediamagazin" nicht anhören und sehne mich nach der "Grauen Maus" mit Jörg Wagner zurück. Analyse: mich nervt vor allem, wenn Moderatoren sich gegenseitig Bälle zuwerfen und ihre eigenen Witzchen witzig finden, wenn auf Show gemacht wird, wenn es nicht natürlich wirkt. Lifestyle- und Zeitgeistgeschwätz sind bei mir sofortiger Ausschaltgrund, Esoteriksendungen ("Sterne und Zeichen") sowieso. Das ist bei mir aber keine Entwicklung der Neuzeit, sondern geht mir exakt seit dem Tag im Sommer 1997 so, an dem diese grauen Würfel unter die Studioeinrichtung in der Baracke gestellt wurden.
Ich war deshalb, wenn ich terrestrisch tagsüber im Berliner Raum Radio gehört habe, vor einigen Monaten zu Motor FM gewechselt, auch wenn die Musik bei Radio EINS sicher ok gegangen wäre.
 
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Makeitso schrieb:
Fazit: Aus meiner Sicht hat sich der Sender nicht verändert...
Zudem sollte man nicht vergessen, daß Barckhausen durchaus Ahnung vom Radiomachen hat, mehr als anderswo gefeierte Berater und VWs allemal, und ganz sicher weiß, was er mit radioeins hat und was er damit tut.

Also ich finde schon, dass sich Radio Eins verändert hat - und zwar zum Vorteil. Anfangs mochte ich das Programm gar nicht...

Volle Zustimmung, "Make it so", was den Satz mit den Beratern angeht !!!

Ich wünschte, der WDR würde für NRW so ein Programm auf die Beine stellen, aber das wäre ja schon WDR 6 (obwohl mit dem Namen könnte man schon Radio für Erwachsene machen :D )
 
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Ich höre sehr viel Radio Eins, obwohl ich in Sachsen-Anhalt lebe, und habe auch gewisse Veränderungen bemerkt; aber ist es nicht natürlich, dass sich ein Sender wie alles andere auf der Welt auch verändert und entwickelt? Negatives konnte ich bislang aber kaum feststellen, wenngleich die neue Verpackung doch etwas gewöhnungsbedürftig ist bzw. war.
Wieprecht und Skuppin polarisieren sicher ebenso wie Harald Schmidt: Lieben oder hassen, "ist mir egal" wird es kaum geben.
Zu den genannten "Spielchen": Weck Attack ist absolut überflüssig und passt vom Niveau her eher zu einem privaten Hit-Dudler. Message-Bottle ist sehr interessant, weil man auch als Hörer mitraten kann. Und es rufen ja immer Leute an, obwohl es "nur" einen Kasten Mineralwasser zu gewinnen gibt.
Die Musik ist aber natürlich der Hauptgrund fürs Zuhören. Und da ist bei Radio Eins nunmal eine unschlagbare Vielfalt on air.
Wie interessant das Programm ist zeigt sich ja nicht zuletzt daran, dass hier das Programm sehr differenziert diskutiert wird, andere Sender hingegen pauschal beurteilt werden.

PS: Das Röyksopp-Interview fand ich auch super!
 
AW: nervpotential bei radio eins

für mich ist eigentlich gerade das WORT bei radioEINS der Haupteinschaltgrund. ;)
 
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Das Wort kann noch so gut sein, wenn die Musik nervt, schalte ich ab. Bei Radio Eins bin ich aber mit beiden Komponenetn zufrieden.
 
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