NEU: "Fahre selbst und gewinne Hörer!"

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...na prima, endlich wird das radio erfunden:D da steht ja was von "sendung fahren ist wie ein flugzeug fliegen". damit ist dann auch gleich die krise in der luftfahrt erklärt...
 
Das ist ja geil. Haben die ihren IQ hochgeschraubt und was geschnallt? Nein! Aber die Strategie ist umwerfend. Erst sagen wir allen, wie scheißeteuer es ist, Menschen ans Mikro zu lassen und hinter die Technik zu setzen. Und wenn die Sender die Scheiße gefressen haben und dran verreckt sind, kommen die beiden Götter des Radiobusiness und retten uns: Menschen hinter's Mikrofon, Musikkompetenz und Einfühlungsvermögen des Moderators! Automationen rausschmeißen, denn sie jagen Hörer davon!
Hey, wir haben euch jahrelang Scheiße verkauft, jetzt liefern wir auch das Klo dazu!
Danke K+F, was wären wir ohne euch.
db
 
Daß wir das noch erleben durften... :rolleyes:

Ich frage mich bloß gerade, ob man damit den bereits angerichteten Schaden wiedergutmachen kann, oder ob die abgesprungenen Hörer bei ihren eigenen Automationen (Winamp & Co, immer mehr Autoradios mit MP3-Abspielfunktion) bleiben werden, weil die sich einfach bewährt haben und den ganz individuellen "Supermix" bringen. "Radio nervt" oder "Radio höre ich nicht mehr" bekomme ich im Umfeld sehr häufig zu hören. Ich wage zu bezweifeln, daß die dem vorangegangene Entwicklung einfach umkehrbar ist. Zuviel ist passiert außerhalb des Radios (Stichpunkt: MP3, Inet). Was meint Ihr?
 
Nur für Dich, Sachsenradio2 ;)



ZWISCHEN SHOW-AUTOMATION UND KAFFEEKÜCHE:
Fahre selbst und gewinne Hörer !



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Ob DALET, Studer DigiMedia, DigiSpot, Zenon, CoSTAR RADIO AUTOMATION SOFTWARE, DigRad AirPlay, RCS MasterControl XV oder MB Studio – sie alle haben den Radioalltag erleichtert und verschlechtert.



Live-Fahren können die wenigsten
Nummer 1-Einschaltgrund sind im Tagesprogramm, anders als am Morgen, lange ununterbrochene Musikstrecken und wenig Wort. Die Chance, die viele Sender mit den technischen Möglichkeiten wahrnehmen, wird häufig genug zum Verhängnis für den Hörer: Moderatoren kümmern sich weniger um die laufende Show; Blenden klingen technisch; der Rechner fährt unvorhersehbare Löcher und das Programm klingt kalt und gefühllos.



Einige Moderatoren verbringen oft mehr Zeit in der Kaffeeküche als im Studio.

Kein Wunder – wie soll der Moderator ein Gefühl für seine laufende Show bekommen, wenn er auf den nächsten Wortbreak 20 Minuten warten muss und dazwischen Freizeit hat? Backtiming wird oft im letzten Song vor den Nachrichten betrieben - meist indem man den Song nach zwei Minuten radikal an der unpassendsten Stelle ausfadet. „Crunch+Roll“, eine saubere, gefühlvolle, aber schnelle Fahrweise, ist selten ein Begriff.

Die Aufgabe des Moderators ein „Cheerleader“ zu sein, der den Hörer von einem Hit zum nächsten „vorantreibt“, kann er kaum noch wahrnehmen. Oft weiß er nicht einmal, welche Musik er gerade gespielt hat. Wenn ein Moderator aus Gründen einer technischen Panne oder ähnliches selbst fahren muss, hört man es sofort. Ramptalks passen nicht mehr, sind unsicher, Jingles „explodieren“ zwischen den Titeln etc.



Sendung fahren ist wie ein Flugzeug lenken
Piloten einer großen deutschen Fluglinie haben die technische Möglichkeit jeden Flug, jede Landung vom Autopiloten fliegen lassen zu können – sie landen aber selbst. Die Erfahrung und die eigene Emotion lässt alle Vorgänge „weicher“ und schlüssiger vonstatten gehen.

Und: Was passiert in einer Ausnahmesituation? Jeder Pilot muss starten oder landen können. Jede Landung muss die beste sein, sonst fliegt kein Gast mehr mit!

Jede Blende sollte die Beste sein, sonst geht der Hörer zu einem Sender, der ihm ein gutes Gefühl gibt. Und jede Blende gehört zum Moderator wie seine Stimme zu seiner Personality.

Die Zeit der LinerCardReader ohne Personality sind im Radio vorbei.

Was Anfangs sinnvoll begann und Kosten für Moderationen, Tonträger oder technische Geräte und deren Wartung sparen sollte, endet oft genug darin, dass auch Selbstfahrer ihre Sendungen nicht mehr selbst fahren. Und hier sprechen wir nicht von Nachtautomationen, sondern von live moderierten Tagesschichten!



Automation da, wo es sinnvoll ist
Diese „Kühle“ im Tagesprogramm kostet den Sender Hörer. Erfolgreiches Radio ist und bleibt Emotion. Deshalb raten wir immer wieder dazu, nur dann zu automatisieren, wenn so wenig Hörer wie möglich, es mitbekommen: nachts!
 
''Zuviel ist passiert außerhalb des Radios (Stichpunkt: MP3, Inet). Was meint Ihr?''

Auch wenn sich Private und Öffis in den Kopf gesetzt hätten, die letzten 15 Jahre nur Qualitätsradio zu produzieren, hätte das die technische Entwicklung nicht aufgehalten.

Das Medium Radio hat immer die Chance, sich auf seine Stärken zu besinnen und Inhalte zu bringen, die Abspielautomaten nicht liefern können. Die Printmedien sind auch nicht durch das Internet ausgestorben.

Allenfalls wird der Marktanteil für das Medium Radio kleiner, was dazu führen kann, dass die reine Werbefinanzierung auf Dauer nicht ausreicht. Hier sehe ich ein großes Problem: Dem Hörer klarzumachen für etwas extra zu zahlen, was bisher (scheinbar!) kostenlos zu haben war.
 
Irgendwie kann ich der Argumentation nicht ganz folgen. Eine Automation an sich schließt weder Beiträge noch ein "gehaltvolles" Programm aus. Und auch mit der Hand kann sich ein Claimer eine totale Grütze zusammenfahren, wenn er sich mal wieder ver-timed hat.

Die Art der technischen Abwicklung ändert grundsätzlich erstmal gar nichts am Programm. Und unter Einberechnung von Erfahrungswerten, was die Kenntnisse und Fähigkeiten mancher Moderatoren angeht, bin ich mir nicht sicher, ob eine ordentliche Automatik nicht oft besser funktioniert als ein gefühlloser Tastendrücker. :D

Wenn ich nur Weißbrot backe, spielt es keine Rolle, ob ich das Teil persönlich mit dem Schieber in den Ofen schiebe oder ob es in der Brotfabrik hergestellt wird - es bleibt Weißbrot. Sicherlich in Nuancen abweichend, geschmacklich minimal unterschiedlich, aber eindeutig kein Vollkornbrot. Mahlzeit. ;)
 
PD bleibt PD!

Und hier die neuste K&F-hardmail:

Programmchefs müssen Programmchefs bleiben

Es gibt unzählig viele Berater, die den Sendern erzählen wollen, wie richtig Radio gemacht wird. Oft wurden sie geliebt, weil sie anderen Entscheidungen erleichterten und sie gegenüber den Gesellschaftern zum Sparen mahnten, um den Gewinn durch Kostenreduktion zu maximieren. Und sie sorgten für so manchen Rauswurf eines beliebten Moderators. Doch Berater sind eben nur Berater und ersetzen nicht die Programmchefs. Denn Programmchefs heißen Programmchefs, weil sie Chef des Programms sind. Somit hören sie sich die Ratschläge von Beratern an, müssen aber noch lange nicht den Ratschlägen folge leisten. Etwa, wenn senderinterne Researchs ergeben haben, dass die Hörer abwechslungsreichere Musik hören wollen und ihnen die Rotation zu klein ist oder die Hörer im Sommer Sommerhits hören wollen, obwohl die Berater meinen, dass die Rotation nicht jahreszeit-abhängig geändert werden sollte. Denn schließlich schmeckt eine Cola immer nach Cola, egal, wielche Jahreszeit vorherrscht.
Die Berater ersparen dem Programmchef nicht, auch ein Chef zu sein und im Zweifel auch einmal nicht auf Berater zu hören. Denn es soll auch Berater geben, die am Freitag das Gegenteil von dem predigen, was sie am Montag noch gesagt hatten. Und am Wochenende ist sowieso alles anders. Denn da wird zwar voice-getrackt, aber nicht, um ganze Sendestunden vorzuproduzieren, sondern Moderationen noch perfekter zu machen, also nru unmittelbar vor dem Senden. Allerdings möchte der Hörer zwischen Kartoffelschälen und Dessert gerne Live-Moderationen hören und nichts Voice-getracktes, wie ein neuerliches Research aus unserem Hause ergab. Deshalb: Auch wenn voice-getrackt wird, zwischen 11 und 13 Uhr bitte nicht! auch die Rotation sollte in dieser Zeit etwas erweitert werden, damit der blaue Karpfen im Kochtopf nicht noch anfängt, zu torkeln, weil er 3 x Robbie Williams in 2 Stunden nicht aushält. Also lieber auch mal an den Karpfen denken und sich das Essen schmecken lassen!

Bis zur nächsten K&F-Hardmail! Dann zum Thema: Warum Berater unverzichtbar sind!

Ihr gröhlender Fritzschreck!
 
Entschuldigung mal: Das haben die zwei Granaten doch nicht wirklich veröffentlicht, oder? Sachsenradio GESTEHE: DU NIMMST UNS AUF DEN ARM!!!

Das wäre ja die größte Lachnnummer, die ich seit Ewigkeiten gesehen hätte. So als würde Pam Anderson vor den Gefahren von Silikon warnen.
 
So ganz unrecht haben K+F zunächst mal gar nicht... mit der Behauptung, dass die meisten Mods unfähig sind, Sendung fahren zu können, ohne Optimod & Co sowieso. Das war schon vor knapp 20 Jahren so, als der Privatfunk anfing, und wird immer so bleiben.
Nur mit der Schlussfolgerung, dass der Hörer irgendeinen Wert darauf legt, liegen diese Herren falsch. Ich habe früher auch geglaubt, ein Radioprogramm müsse technisch sauber rüberkommen, aber wie gesagt, das interessiert im Endeffekt keine Sau, ob die Musik pumpt, weil mit +10dB im Limiter hängt und die Sprache mit -10dB vor sich hindümpelt, oder ob man den Nachrichtensprecher oberhalb 7kHz kastriert hat (wie z.B. sogar Atze Brauner in der Tagesschau).
Die Medien sind eben zum Massenartikel verkommen, nicht zuletzt durch die "Berater", das ausgesuchte Zielpublikum ist blöd genug, sich diesen Schmonzes anzutun, aber sicher nicht gewillt und in der Lage, jetzt eine 180°-Wende zu vollziehen.
 
Original geschrieben von Makeitso
Ähhh... der heißt Jo Brauner!
Tschuldigung, da habe ich wohl im Eifer des Gefechts Atze (den legendären Filmproduzenzten) mit Jo (dem besten Tagesschausprecher mit kastrierter Stimme) durcheinandergebracht....
Schande über mich... :p
 
@ ChristophN & keek

Ihr habt hoffentlich zwischenzeitlich erkannt, dass es sich bei Sachsenradios angeblicher K&F-Mail um Comedy handelt...

Falls nicht: Es handelt sich um Comedy.
 
Radio ist Emotion!

1. Wieviel Emotionen transportiert ein Pentium?
2. Der Hörer ist nicht so doof, wie ihr immer meint
3. Auch ein Hörer hat ein Unterbewußtsein
 
Wusstet Ihr übrigens, dass Piloten bei etwas schlechterem Wetter nicht selbst starten und landen dürfen ? Da ist dann der Autopilot einzuschalten, da der exakter navigieren kann...

Nur um den Vergleich ad absurdum zu führen.

LH Pilot
 
Um im K&F-Deutsch zu bleiben: Ich fliege seit Jahren mit ausländischen Fluggesellschaften. Autopiloten sind dort zumindestens tagsüber tabu. Ansonsten kann ich an jeden PC mit Winampplayer einen Sender anschliessen und habe so eine grössere Vielfalt als bei dem derzeitigen Dudelfunk. Und ein Winampplayer lässt sich nicht beraten :D

Ich denke aufgrund der angespannten Finanzsituation sollten sich alle, die Berater als Halbgötter oder Fluglotsen sehen, diese wegrationalisieren. Wie der Schwabe schon richtig sagte: Radio ist Emotion. Wo bleibt denn die Spannung wenn ein Flugzeug von A nach B ohne Turbulenzen oder innerhalb des eigentlichen Zeitplanes fliegt? Das mag eine Zeit lang gut sein aber irgendwann wirds langweilig. Superhits sind auch gut nur nach zwei Wochen sind sie langweilig. Also: Berater weg, sich mal wieder was trauen und Radio aus dem Bauch heraus machen (mit technischen Pannen die ja eigentlich auch nur von jemandem verursacht werden der zur falschen Zeit den falschen Fader öffnet oder Knopf drückt, also einem Menschen).

Die nächste bahnbrechende Mitteilung von K&F wird sein: Grössere Rotation, weniger Claimgeblubber und mehr Personality (wahrscheinlich etwas höflicher und ausführlicher formuliert). :D Und sie wird allen K&F-gläubigen werden für diese wieder zigtausende Euro auf den Tisch legen. Viel Spass dabei....
 
"Wo bleibt denn die Spannung wenn ein Flugzeug von A nach B ohne Turbulenzen oder innerhalb des eigentlichen Zeitplanes fliegt? Das mag eine Zeit lang gut sein aber irgendwann wirds langweilig."

Genau! Und damit es nicht langweilig wird, stürzen die Vögel gelegentlich ins Meer. Es lebe die Abwechslung!
 
Ich glaube, das war Ironie. Frei interpretiert: Das Bild - welches von Anfang an ein wenig hinkte - wird nicht besser, indem es in alle Richtungen gezerrt wird.
 
Original geschrieben von Jingleberger
Irgendwie kann ich der Argumentation nicht ganz folgen. Eine Automation an sich schließt weder Beiträge noch ein "gehaltvolles" Programm aus. Und auch mit der Hand kann sich ein Claimer eine totale Grütze zusammenfahren, wenn er sich mal wieder ver-timed hat.

Die Art der technischen Abwicklung ändert grundsätzlich erstmal gar nichts am Programm. Und unter Einberechnung von Erfahrungswerten, was die Kenntnisse und Fähigkeiten mancher Moderatoren angeht, bin ich mir nicht sicher, ob eine ordentliche Automatik nicht oft besser funktioniert als ein gefühlloser Tastendrücker. :D

Wenn ich nur Weißbrot backe, spielt es keine Rolle, ob ich das Teil persönlich mit dem Schieber in den Ofen schiebe oder ob es in der Brotfabrik hergestellt wird - es bleibt Weißbrot. Sicherlich in Nuancen abweichend, geschmacklich minimal unterschiedlich, aber eindeutig kein Vollkornbrot. Mahlzeit. ;)
Wenn man sich überlegt, wie sich die technischen Möglichkeiten des Radios in den letzten zehn Jahren entwickelt haben, ist es ein Armutszeugnis für die Branche, wie im gleichen Zeitraum die Programme verflachten.

Ich denke mal an die alten beliebten Wunschsendungen, in denen man sich per Postkarte Hits und Exoten wünschen konnte, die auch beide gespielt wurden.

So eine Sendung könnte man heute mit Echtzeit-Wünschen per Internet und Telefon füllen, da ein Repertoire von ein paar 1000 Titeln auf Knopfdruck von der Festplatte abrufbar ist. Das wäre Radio mit Persönlichkeit (guten Mod vorausgesetzt), optimaler Hörer(ein)bindung und echter (!) Abwechslung.

Was wird stattdessen aus der genialen Technik gemacht? Schmalspur-Rotation mit automatisierten Claims...
 
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