Neu über DAB+: mauma.fm und Kultradio.fm

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Bleib bitte locker, mein verehrter grün!

Wie ich schon schrieb, würde ich gern ein paar Sätze zum Potential (sinngemäß "Programmvermögen") der NRJ-Gruppe auf DAB schreiben. Bei der Recherche stößt man unweigerlich auf diesen Artikel in Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Energy_DAB+

Und nun sagst du mir bitte, was mir sofort aufgefallen ist - und stört.
 
Die "Gegenstromanlage" nehme ich eh nicht ernst, auch unseren "Internetradiofan" mittlerweile nicht mehr, beide sind "mal so", "mal so". Das ist für mich keine vernünftige Diskussionsgrundlage, tut mir leid.
Ich possitioniere mich ziemlich eindeutig für DAB+.

Kleine Radioprojekte finde ich ebenfalls klasse. Wenn ich allerdings lese, dass ein kleiner und zumindest nach den ersten Eindrücken relativ finanzschwacher Veranstalter gerne im Bundesmux sein Programm verbreiten möchte, erlaube ich mir die Frage, ob er in der Lage ist, die jährlichen Kosten in Höhe von fast 700.000€ für einen Programmplatz aufzubringen.
Das ist leider nicht das erste mir bekannte Projekt in der Radioszene, deren Hauptinitiatoren an grenzenloser Selbstüberschätzung leiden. Ich weiß auch nicht, warum man gerade hier dieses Phänomen recht häufig antrifft.

Und das Schlimme ist: Wieder mal gehts um den "Kampf" zwischen Internetradio und DAB+. Das eine hat mit dem anderen immer noch rein gar nichts zu tun!
Eben doch: Gegenstromanlage vertritt hier die Position der etablierten Programmveranstaler. Die ist zwar extrem einseitig, muss aber ernst genommen werden, denn Sender wie Radio Hamburg, FFH, ffn usw. sind wichtige Player, die das Potential hätten, DAB+ voran zu bringen, es aber partout nicht wollen.
Wie wir an den beiden am Anfang dieses Threads vorgestellen Programmen erkennnen, wollen die Kleinen zwar, können es aber nicht finanzieren.
Wenn sich also die Platzhirsche durchsetzen, wird das künftige Radio dennoch digital sein, nur eben über den Verbreitungsweg Internet, der neben dem Vorteil der unbebrenzten Programmfülle auch massive Nachteile mit sich bringt, die von den "DAB-Verweigerern" komplett außer Betracht gelassen werden.

Wie ich schon schrieb, würde ich gern ein paar Sätze zum Potential (sinngemäß "Programmvermögen") der NRJ-Gruppe auf DAB schreiben. Bei der Recherche stößt man unweigerlich auf diesen Artikel in Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Energy_DAB+

Und nun sagst du mir bitte, was mir sofort aufgefallen ist - und stört.
Vermutlich dies:
Wikipedia schrieb:
Seit 2012 wird auf dem Sender ausschließlich Musik gesendet
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist auch, dass Kultradio.FM bereits eine Preisliste für Radiowerbung anbietet, obwohl das eigentliche Programm noch gar nicht zu empfangen ist (wie und wo ist erstmal egal). Auf welche Verbreitungswege sich die "Super-Eröffnungspreise" beziehen, steht da auch nicht: auf die geplante Ausstrahlung über DAB+ und Astra, auf Web-only-Distribution z.B. via App, oder auf die knapp 1 Minute lange "Testsendung"? Dazu noch die türkischen Facebook-Likes (Freunde, es gibt auch Angebote, die einem ausschließlich deutsche Facebook-Likes verk....)...

Das klingt alles sehr... ähm.. interessant. Fragt sich nur für wen.
 
An den 8. Zwerg:
Du hast ja Recht :)
Ich sehe es ab sofort so: Einer der Hauptattraktionen in jedem Zoo ist die Fütterung der Raubtiere. Nun, hier ist es jetzt so, dass jemand (in diesem Fall Radiotor) den Trollen etwas zum "Fressen" hinwirft und siehe da, innerhalb kürzester Zeit schlagen die Trolle ihre Zähne in die Beute :p
Ja, jetzt macht mir dieser Thread wieder Spass :D
 
Ich sehe DAB+ als eine weitere Möglichkeit, Rundfunk hören zu können. Von der Klangqualität könnte es viel besser sein, liegt, zumindest bei den Privaten, zwischen MW und UKW. Dennoch ermöglicht mir DAB+ mehr Senderauswahl und das ist auch gut. Die Verweigerung von Privatradios kann ich hingegen nicht nachvollziehen, erst recht nicht in NRW, wo doch genug Marktpotenzial vorhanden ist. Die Argumentation von Gegenstromanlage verdeutlicht einfach, dass man kein Interesse hat, auch zu investieren. DRM ist gescheitert, weil man nicht investiert hat (hier hätte man mit 1-2 Powersender ganz Deutschland über LW erreichen können). Aber kein Mut für was Neues. So etwas rächt sich, das war so und wird immer so bleiben.
 
Ich sehe es ab sofort so: Einer der Hauptattraktionen in jedem Zoo ist die Fütterung der Raubtiere. Nun, hier ist es jetzt so, dass jemand (in diesem Fall Radiotor) den Trollen etwas zum "Fressen" hinwirft und siehe da, innerhalb kürzester Zeit schlagen die Trolle ihre Zähne in die Beute :p
Ja, jetzt macht mir dieser Thread wieder Spass :D
Ganz richtig: Da sind auf der einen Seite die, die die Schaulustigen, die die Giraffe vom Löwen zerissen sehen wollen und auf der anderen die, die die Tierschützer sind und sich gegen das Zerfleischen der im Zoo aufgezogenen (und zuvor eingeschläferten und zerlegten) Giraffe aussprechen.

Ums eigentliche Thema gehts hier im Thread, wie an den letzten Beiträgen, beispielsweise dem von pfennigfuchser, Dir und mir unschwer erkennen kann, schon gar nicht mehr.
Also doch ein zusätzlicher DAB+ Fanboys contra UKW Befürworter-Thread?
 
Die Kleinen von heute sind die Großen von Morgen, und umgekehrt.

Natürlich nicht, weil die "Kleinen" nicht genug Manpower, nicht genug Geld und nicht genug Marketingmöglichkeiten haben. Ich wundere mich, warum noch keiner der Major Player in dem Markt finanzielle Anreize gefordert hat, damit er sein massenkompatibles Programm über diese DAB+ Krabbelstube verbreitet, wo sich offensichtlich nur Anbieter befinden, die dem Webradio entwachsen aber zu klein für UKW sind.
 
Die Strategie der "Großen" ist wirtschaftlich gesehen verständlich (wenn auch frech). Den kleinen Finanzschwachen den Vorrang lassen bis sie pleite gehen. Dabei entweder munter mit ansehen wie die ganze Technologie DAB+ scheitert, oder, falls man vielleicht dann doch in 5 Jahren genügend Empfänger im Markt hat, selbst alle Kapazitäten krallen.

Es war schon immer die Tragik der Pioniere: Sie machen die Drecksarbeit, und andere ernten später die Lorbeeren. Kann sich noch einer an den leider verstorbenen Jo Lüders erinnern: Er war mit der erste der Privatradio in Deutschland ausstrahlte (von Südtirol aus), er war der erste mit einem Satellitenradio (Star*Sat), er war mit der Private auf DAB (Magic*Blue), er war mit der erste mit einem Internetradio (wie hieß das noch???). Geld hat er niemals verdient, ganz im Gegenteil: Fast alle seine Projekte endeten mit Verlusten. Ich ziehe meinen Hut vor solchen Leuten, ich ziehe auch meinen Hut vor den Machern von Kultradio und mauma. Und ich verachte alle großen Butzemänner- und Gegenstrom-Sender, die nichts anderes wollen als Geld scheffeln im gemachten Nest UKW, unterstützt von einer kuscheligen Politiker-Mafia, die sie schützt, für die Hörer nix anderes sind als MA-Zählvieh, die eigentlich gar nicht wollen dass Radio gehört wird, sondern nur dank spektakulärer Aktionen dafür sorgen dass den Leuten Sender in Erinnerung bleiben, damit diese dann bei den MA-Umfragen begeistert sagen was sie angeblich gehört haben. Und die jegliche Verantwortung zur Gestaltung der Zukunft des Hörfunks ablehnen. Euch allen sende ich jetzt einen Rijkaard'schen Spucker. Pfui, euch allen, pfui!!!
 
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Gegen Dauerirrtum ist halt kein Kraut gewachsen, siehe Butzemann. Lass mer ihn halt tanzen mit seinem Dampfradio im Säckchen. Die Karawane zieht indes weiter...gottseidank zählt am Ende nicht, wie viel Geld man verdient hat.
 
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Entscheidend ist doch ohnehin ob es die günstigen DAB-Transmitter letzten Endes dann wirklich geben wird oder doch günstiges LTE, oder eben beides.
Auch ein 50 Watt UKW-Sender der dann doch noch "irgendwie ins Sprektrum passt", entscheidet wohin die Reise geht (UKW-Frequenz = GOLD! :D ).

Auf DAB und im Netz braucht es Programme, die "BAMM!" machen. Keine weiteren Schnarchprogramme. Sunshine Live(s) in allen Sparten bitteschön :) Gerade die Sparte kickt im Web und auf DAB!
 
Diese Diskussion hat nicht einmal mehr Popcorn-Niveau. Ob radiotor oder Gegenstromanlage: Um die Sache geht es doch längst nicht mehr.

DAB+ muss schon sehen, wie es zurecht kommt. In der Schweiz schafft man gerade eine günstige Infrastruktur, um dort auch finanzschwachen Sendern den Zugang zum Markt zu ermöglicht.

Ansonsten gilt immer noch: "It's the content, stupid!" Den Leuten ist es egal, auf welchem Wege das Sigtnal kommt, Hauptsache es ist praktisch umsonst. DAB+ kann das erfüllen, aber UKW erfüllt das schon längst. Dank RDS uind digitaler Frequenzanzeige dürfte ein nicht unerheblicher Teil der Hörerinnen und Hörer UKW für digital halten. Persönlich gehe ich davon aus, dass Sender wie das Schlagerparadies oder sunshine live das Digitalradio in ihrer Zielgruppe populär machen.
 
@alqaszar bringt es auf den Punkt. der Übetragungsweg ist zweitrangig, auf die Inhalte kommt es an. Das Dilemma für DAB+ ist nicht, dass viele Leute es mit seinen technischen Verbesserungen und Perspektiven nicht kennen, sondern dass sie mit UKW voll und ganz zufrieden sind, - aus guten Gründen.
Deswegen kommt hier ja auch immer wieder einmal der verzweifelte Ruf nach Zwangsabschaltung auf. Aber anstatt sich so den Kopf über die nächsten technischen Schritte zu zerbrechen, die dann sowieso von alleine kommen werden, wenn es die Kostenseite hergibt, sollte man seine Energie viel stärker in die Inhaltsdebatte stecken. denn dort geht es wirklich um die Zukunft des Radios, vielleicht sogar um seine Existenz.
 
ich ziehe auch meinen Hut vor den Machern von Kultradio und mauma

Für Ankündigungen, die sicher auch nur wieder über die DAB-Lobbyistenschiene kamen? Ohne jegliche Aussagen dazu, wie man z.B. eine jährliche Dreiviertelmillion an Ausstrahlungskosten finanzieren will? Verdammt teures Hobby, würde ich sagen.

Vielleicht einfach mal die rosarote Radiofreak-Brille absetzen und überlegen, wen in der heutigen Medienlandschaft die „Projekte“ der „Pioniere“ denn noch interessieren sollen. Wenn's danach geht, müßten ja z.B. Hassinger/Pietzsch jetzt Mainz rocken und unsere Malu mit ihrem Martin dazu in der Staatskanzlei auf den Tischen tanzen. Ist meines Wissens nicht eingetreten.
 
DRM ist gescheitert, weil man nicht investiert hat (hier hätte man mit 1-2 Powersender ganz Deutschland über LW erreichen können). Aber kein Mut für was Neues. So etwas rächt sich, das war so und wird immer so bleiben.

DRM ist vor allem deswegen gescheitert, weil es technisch nicht vernünftig umgesetzt wurde. Ich habe empfangsseitig viel damit experimentiert, es aber trotz Outdoor-Versuchen und Antennenexperimenten nicht hinbekommen, auch nur eine einzige Sendung ohne Aussetzer zu empfangen. Noch nicht einmal via Langenberg (damals Testsendung auf 1593 KHZ) klappte es vernünftig, zumindest nicht indoor.
 
Die Platzhirsche koennen langfristig gesehen ja nur verlieren, wenn DAB ein Erfolg wird.

Heute haben sie in einem ueberschaubaren Umfeld eine zentrale Stellung. Pro Bundesland gibt es 1-2 landesweite Privatsender und vielleicht paar Lokale, das wars. Wenn DAB was wird, sprechen wir von Dutzenden von Programmen, ohne dass aber gleichzeitig der Werbemarkt groesser wird. Also bleibt zwangslaeufig fuer jeden weniger vom Kuchen uebrig. Die koennen das nicht wollen, dass DAB erfolgreich wird, klare Sache.

Gleichzeitig ist ein Engagement zum jetzigen Zeitpunkt auch wirklich voellig unrentabel. Und es ist ja keine Eile geboten, denn man kann locker auch immer noch zu einem spaeteren Zeitpunkt bei DAB mitmachen, die Landesmedienanstalten werden schon dafuer sorgen Notfalls kauft man dann paar Konkurrenten auf, um mit an Bord zu sein.

Die koennen sich ganz entspannt zurueck lehnen und alles tun, das DAB schadet.
 
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Die Platzhirsche koennen langfristig gesehen ja nur verlieren, wenn DAB ein Erfolg wird.

Heute haben sie in einem ueberschaubaren Umfeld eine zentrale Stellung. Pro Bundesland gibt es 1-2 landesweite Privatsender und vielleicht paar Lokale, das wars. Wenn DAB was wird, sprechen wir von Dutzenden von Programmen, ohne dass aber gleichzeitig der Werbemarkt groesser wird. Also bleibt zwangslaeufig fuer jeden weniger vom Kuchen uebrig. Die koennen das nicht wollen, dass DAB erfolgreich wird, klare Sache.
Sie verlieren so oder so; die Frage ist nur, wann der Verlust größer ist: Bei einer Konkurrenz von 20 bis 30 Programmen, die in DAB-Multiplexen verbreitet werden, oder bei einem noch viel größeren Gegenangebot von 20.000 Programmen im Internet.
Falls DAB+ scheitert, könnte sich in 15 bis 20 Jahren das Internet als Hauptverbreitungsweg für Hörfunkprogramme durchsetzen. Dann wäre die Konkurrenz so groß, wie sie es mittels DAB+ niemals sein kann.

Aus der Sicht der Platzhirsche geht es im Grunde genommen nur noch um Schadensbegrenzung. Leider wählt man dabei die schlechteste Strategie, die denkbar ist: Sich einfach zurücklehnen und das Feld anderen überlassen, anstatt selbst proaktiv zu sein und eine Technik zu fördern, bei der die Konkurrenz überschaubar bleibt.
 
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Welche Konkurrenz? Ich seh' da keine.

Ich bekomme da oft Namen wie, Top100Station, IloveRadio, Technobase, Houstime, Ballermannradio und einzig Energy mit seinen Webchannel wäre ein UKW Player aus der U25'er Generation genannt.
Alles aus Beobachtungen, mitgehörten Gesprächen oder selbst in einer Unterhaltung nachgefragt.

Es sind zwar alles fast Non-Stop Musik Kanäle, aber genau das scheint ja aktuell gerne gehört zu werden. Stream Zahlen einiger der oben genannten lassen ja jetzt schon einsehen wie die Zuhöre Zahlen in den letzten Jahren stark zugenommen haben.
Ich hätte hier in NRW ein Dutzend an Leuten die mit sofortiger Wirkung für ewig 1Live aus dem Auto verbannen würden. Es gibt halt nur keine andere Möglichkeit, CD's kaufen oder USB-Stick befüllen mal ausgenommen.
 
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