Neue anspruchsvolle Jugendwelle soll DRadio Wissen ersetzen

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Tolle Musik, Sondersendung zum Thema Ukraine, gut, aber eher gewöhnungsbedürftigte Sprache, finde ich, auch für ein Jugendprogramm.
 
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@divy: Du bist scheinbar noch jünger. Es gab Zeiten, speziell zu meiner Studienzeit, da bin ich jeden Morgen von einem Jugendsender geweckt worden, der ähnlich authentisch rüberkam. Gratulation auch an Marlis Schaum, sie macht das wirklich top! Menschlich, beruhigend, und vor allem - authentisch. Großartig!
 
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Ich habe mir so eben auch die Sendung zur Ukraine angehört. War wirklich gut gemacht, so wie man es aus dem Funkhaus am Radeberggürtel gewöhnt ist. Was mir besonders gefallen hat, das nicht nur die von der Abteilung für Agitation und Propaganda beim ZK der EU ausgegebene Meinung verbreitet wurde. Zur Musik, sie war hörbar, aber die ist ja bekanntlich Geschmackssache.
 
Ich weiß ja nicht, wie Du dazu kommst, dass ich "jünger" bin. Ich finde die Sprache manchmal sehr auf jung getrimmt. Als der Kompromissvorschlag der EU zur Ukraine "Einigungsding" genannt wurde, bin ich mal kurz an die Decke, obwohl die Sendung redaktionell eigentlich klasse gestaltet war. Auch die Nachrichten müssen nicht auf Teufel komm raus klingen, als hätten sie 15-Jährige in der Kölner Straßenbahn formuliert. Aber gut, die Haltung entwickelt sich ja auch mit der Zeit, das wird schon.
 
Ich mag diesen Sprachduktus und generell die journalistische Nothilfsform des "Kollegengesprächs" nicht. Da kommt zu 90% belangloses Geplauder raus. Eingeführt als Zwischenform einer Comod und eines Experteninterviews. Gerne angewandt, wenn man sich, aus verschiedensten Gründen, nicht an anspruchsvollere journalistische Formen herantraut. Fatal, wenn diese dadurch quasi vollkommen abgeschafft werden. Ich liebe Kurzfeatures, Reportagen, gebaute Beiträge, kurze Hörspiele, Collagen, auch mal eine Erzählung, einen Kommentar. Es ist zum Heulen: Das Mikro geht auf und zwei gefühlt blonde Jungspunde plaudern sich an. Egal, auf welcher Welle. Ich fühle mich zu Tode geplaudert, meine Ohren quellen über mit belanglosen Phrasen, Füllwörtern und "Jugendsprache". Ich schalte ab, ich fliehe, drehe den Schlüssel herum, schnalle den Rucksack, lustwandele hinaus, setze mich auf eine Wiese und hoffe, dass das einsetzende Frühlingskonzert der Vogelwelt meinen Tinnitus übertönen mag.
 
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Ich habe heute mal kurz reingehört. Mein erste Eindruck ist doch sehr positiv. :thumbsup: Dudelterror à la WDR II, HR III, NDR II, SWR III, etc. konnte ich bisher nicht ausmachen; die Auswahl erinnert eher stark an Radio eins. Ein deutschsprachigher Titel nervte allerdings gewaltig und erinnerte mich an diesen sich stets auf's Neue bewahrheitenden Song. :censored: Allerdings hatte ich erst ca. 60min Gelegenheit, mir das neue Programm genauer anzuhören.

Wird denn nun das gesamte Tagesprogramm live moderiert, bzw. enthält es keine Widerholungen mehr wie bisher?
 
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Täusche ich mich, oder gab es dieses Musikbett unter den Nachrichten gestern morgen (noch) nicht? In der Sache gebe ich Dir völlig recht.
 
Heute Morgen im "Earl Bird" ist die Musik doch sehr standardtitellastig. Seit 8 Uhr:

Parra For Cuva feat. Anna Naklab —Wicked Games - Radio Edit
Hurts —Stay
George Ezra —Budapest
Pharrell Williams —Happy


Was soll das?
 
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Auch wenn ich altersmäßig nicht mehr zur Zielgruppe vom DRadio Wissen gehöre, gefällt mir die Mischung zwischen Informationen und Musik sehr gut. Beim "alten" Wissen fand ich die Fahrstuhlmusik am Morgen wirklich nervend.
Auch wenn die Informationen weniger geworden sind, empfinde ich den Wandel vom Sender als sehr positiv. Für mich ist es derzeit das Beste der Deutschlandradios.

Hoffentlich wird die Konkurrenz für andere DAB+ Anbieter nicht zu groß.
 
Ich höre den Sender heute morgen erstmals. Zur Zielgruppe gehöre ich sicher auch nicht mehr.

Die Grundidee des "early bird" mit Berichten aus aller Welt zu Alltagsthemen finde ich klasse, alleine die Zusammenstellung fand ich doch sehr zufällig und zusammenhanglos.

Erschrocken hat mich die Berichtetiefe bislang in der nun laufenden Sendung "endlich Samstag".
Klar ist das Thema der Übernahme von Whatsapp aktuell und relevant, die "TOP6-Liste" der Gründe, warum Zuckerberg so viel Geld gezahlt hat jedoch unvollständig. Im Gegenteil, der wichtigste Punkt fehlte gänzlich.
Ich glaube kaum, dass da noch irgendetwas Neues gebracht wurde, was die Hörer nicht schon wussten.

Sehr ausführlich dagegen das Thema "Weltpfadfindertag" mit Studiogast.

Insgesamt meinen wir hier, dass sich der Sender inhaltlich an Schüler, nicht aber mehr an Studenten richtet.

Das Musikbett unter den Nachrichten ist in der Tat richtig nervig und stört regelrecht den gesprochenen Text.
 
Heute Morgen im "Earl Bird" ist die Musik doch sehr standardtitellastig. Seit 8 Uhr:

Parra For Cuva feat. Anna Naklab —Wicked Games - Radio Edit
Hurts —Stay
George Ezra —Budapest
Pharrell Williams —Happy


Was soll das?

Muss ich das kennen??? Der arme Chris Isaak:eek:

Und zu all diesen Titeln. Ja, die sind bestimmt abgenudelt, aber wenn man die Formatdudler nicht hört, gehen einem diese auch nicht auf die Nerven. Happy z.B. läuft auch auf Radio Eins. Dadurch höre ich das Lied aber höchstens zwei bis dreimal mal die Woche. Bei anderen Sender würde ich bei meiner Hördauer bestimmt auf 10-14 mal kommen.
Es kommt halt immer auf die Dosierung des Songs. dann nerven sie auch nicht oder weniger.
Wie ich schon an anderer Stelle hier geschreiben, auch Owl City hat nich am Mittwoch bei DRadio Wissen fastzum k... gebracht, wenn ich aber weiß das der Rest der Playlist sehr hetrogen ist stört mich das nicht unbedingt.
 
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AFAIK ist dieser Staatsvertrag in Bezug auf D-Radio Wissen nie aktualisiert/geändert worden. Mit anderen Worten: Die Ausstrahlung des Programms in der seit heute laufenden Form ist illegal!

So, wie sie die Stundenuhr gestrickt haben, sollte sich auch das jetzt gesendete Programm noch als staatsvertragskonform hinstellen lassen. Da scheinen sie recht sorgfältig drauf geachtet zu haben.


Ansonsten erlaube ich mir, noch Best of Paralleluniversum vom Tag des Sendestarts hier einzufügen. Denn diese Kommentare aus so einer ganz ewiggestrigen Ecke sind schwierig, wenn man sie nachts liest und mit Rücksicht auf die Nachbarn nicht so loswiehern kann. Bitteschön:

„Beamtentöchter, die kichern und schreien und zwischendurch mit 'ner Rockscheibe auf edgy machen. Campus und Karriere für alle!“

„Auch lustig ist dieses aufsässige Mädchen als Station-Voice.“

„Schön auch die Sprachpantscherey der Mikrophonkinder: Aus Wörtern mit den Endungen er wird ein a - Arbeiter werden Arbeita - und die EU mutiert bei DRadio Wissen zunehmend zur IU.“

„Diejenigen, die dort heute das Studio bevölkert haben bräuchten bei einem anspruchsvollen Sender morgen nicht mehr wiederkommen. Und das Hintergrundgedudel der Nachrichten könnten sie gleich mitnehmen.“

„Wer wirklich Talent fürs Radiomachen hat, sieht schnell ein, daß man sich als Dauerpraktikant und Mikrophonsöldner zwischen den ARD-Sendern aufreibt und selbst zerstört. Also läßt man es. Wer dort heute zu hören ist, macht halt 'irgendwas mit Medien' und hört sich so an.“

„Wenn man sich im Augenblick die Rechtfertigungsshow anhört fällt auf, wie die ganzen Mädchen geistig in der Luft hängen und dann zu Boden purzeln wenn sie denn frei sprechen sollen. Äääääh, em, em, äääh, hihi... Jugendradio hin oder her, das ist ein öffentlich-rechtliches gebührenfinanziertes (!) Programm des nationalen Hörfunks.“
 
Treffende Beschreibungen von dem, was man tagein tagaus so hört, bei anderen Programmen aber in weitaus schlimmerem Maße als bei DRadio Wissen. Mit Gestrigkeit hat das allerdings nichts zu tun, eher mit Restintelligenz, die dem einen noch geblieben, beim anderen aber nie entstanden ist.
 
Gestern Abend, sehr gutes Magazin mit Till Opitz zum Thema Prostitution. Direkt und trotzdem keine Spur plakativ und gute Musik. Das erste Mal, dass ich zum Kochen am Abend Dradio-Wissen gehört habe.

Machen die eigentlich noch was am Sendernamen? Dradio gibt's ja eigentlich gar nicht mehr.
 
Hat gestern einer die Black Music-Sendung gehört? Ich bin ja absolut kein Fan dieser Musik, aber wie es gestern präsentiert wurde - viele tolle Geschichten zur Musik, die dazu bis in die 60er zurück ging, dazu eine angenehme Moderation eines Kenners, war es erste Sahne. Mein erster Gedanke war: Harlem Shuffle auf DT64. Ich hoffe dass sie die Schiene 21 bis 24 Uhr künftig noch mit weiteren tollen Musik-Specials besetzen.
 
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Für was bitte braucht DRadio Wissen ein Musikbett bei den Nachrichten? Auch wenn es recht leise ist - dieses alle vier Sekunden auftretende "tutut" stört mich doch sehr.

Die Frage ist aber hier, ob es die Kids- zumindest die unter 40 ;) - stört. Es gibt bei einem auf Jung gebürsteten Programm schlimmere Verfehlungen als ein Musikbett. Also, wollen wir hier nicht mit akribischer Erbsenzählerei anfangen, was uns alten Knackern beim neuen DWissen so alles nicht gefällt.
Geben wir dem mit, wie mir scheint viel junger Radiomacherliebe gestalteten, neuem Programm eine Chance und wollen jetzt nicht alles bekritteln. Mich erinnert DWissen streckenweise nun an das alte WDR I, wie es bis zur Umgestaltung zu 1Live existierte: Eine nicht zu anbiederne Sprache, aber dennoch bei den Wortbeiträgen viele Liebe zum Detail. Was die Musik betrifft, kann ich mangels Kenntnisse über die Hörgewohnheiten unseres Nachwuchses nicht mitsprechen, ob sie nun gut oder nicht gut ist. Nervig ist sie im Großen und Ganzen jedoch nicht.
Wir können uns über die anstehenden Reformen bei DKultur und DLF noch genug aufregen. :)
 
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„Schön auch die Sprachpantscherey der Mikrophonkinder: Aus Wörtern mit den Endungen er wird ein a - Arbeiter werden Arbeita - und die EU mutiert bei DRadio Wissen zunehmend zur IU.“
Ey, Du deutschen Opfa! Auch die jungen Kulturbereicherer sollen das gesprochenen Wort ja verstehen und somit dem Programm folgen können. Das nennt man, glaube ich, Chancengleichheit.
Stellt sich nur noch die Frage, wie man ihr völlig unter die Räder gekommenes Selbstbewußsein wieder aufrichten könnte. Aber ich bin mir ganz sicher, daß entschrechende radiophone Extrawürste à la Halāl bereits in Planung sind.
 
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Es gab da 2012 eine empirische Studie zu "Coolness im Hörfunk" an der Hochschule für Medien in Stuttgart. Ich habe nicht mehr alles im Kopf, aber ich meine zu erinnern, dass dort die klassischen Nachrichten am besten weg kamen und Musikbetten darunter quasi als "No go" bewertet wurden.
 
zu der Studie. Ich hab grad noch einmal reingelesen. Die jungen Leute kritisierten allesamt Musikunterlegung bei Nachrichten. Ihnen wurden Nachrichten von Horads 88.6, Motor FM und Eins Live vorgespielt. Eins Live kam dabei, vor allem wegen der Musikunterlegung, am schlechtesten weg. Fazit: Auch junge Leute wollen keine Musikbetten unter Nachrichten und bevorzugen in dieser Sendeform die klassische Darbietungsform. Auch der häufige Wechsel von Stimmen (sog. "O-Ton-Nachrichten") wurde bisweilen kritisiert. Wichtig war desweiteren eine seriöse, aber "normale" Ansprache. Es ist natürlich anzumerken, dass diese Umfrage nicht repräsenstativ war und sie sich auf studentisches, also besser gebildetes Publikum, konzentrierte. Das dürfte ja aber auch in etwa die Hauptzielgruppe des neuen DWissen sein.
 
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Musikalich finde ich das im Vergleich zu vorher durchaus ansprechend. Und der Umfang des Wortanteils erscheint mir durchaus passend. Allerdings die Themenauswahl und die inhaltliche Gestaltung der Themen im Tagesprogramm finde ich gänzlich unpassend (wie das nach meiner Wahrnehmung auch im "alten" DRW war). Das geht von banalen boullevardesk über Gefälligkeitsgespräche zu Null-Themen bis zum breiten Auswalzen von tagesaktuellen Themen mit uninteressanten Nebensächlichkeiten. Kritische oder journalistisch anspruchsvolle Beiträge, die zum Nachdenken anregen könnten, Fehlanzeige. Scheint irgendwie redaktionelles Konzept zu sein, viel (zusammenhangsloses) zu reden, ohne was zu sagen... Das ist für mich Anbiederung an Kommerzprogramme ohne kommerziell zu sein - da könnte man fast der Kritik der Gegenstromanlage Recht geben... Sender wie z.B. ego fm oder flux fm haben in der Summe deutlich weniger Wort, bringen dabei aber wesentlich mehr an den Hörer rüber...
Die Musikunterlegung bei den Nachrichten ist zwar einigermaßen dezent, das sollten sie aber bleiben lassen.
Eventuell könnte die 20-Uhr-Schiene noch ein wenig raus reißen mit monothematischen Magazinen. Aber wenn ich da z.B. die Leute von Was Mit Medien als Redakteure lese, bin ich skeptisch ob deren Wahrnehmungsfokus auf dem Mainstream. Insgesamt ist das Programm jedenfalls inhaltlich sehr dünn. Ich vermisse jedenfalls qualitativ gleichwertigen Ersatz für diverse Themensendungen vom Wochenende.
 
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