Neue anspruchsvolle Jugendwelle soll DRadio Wissen ersetzen

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Wenn für Alan Bangs kein Platz mehr in DRadio Wissen ist, kann ich mir nur denken was das bedeutet.

"Du hörst 'Clever D', dein cooles neues Radio mit den Hits von heute und 100 Prozent Clever News. Gleich erzählen wir dir, wo Syrien liegt und warum es da im Moment so kracht. Schreibe uns auf Facebook, uns interessiert deine Meinung. Vorher aber erst coole neue Musik von Justin Timberlake und den Ärzten" (Jingle 'Clever D' - Hits und Grips im besten Mix).
 
Wer braucht noch die gefakten Blitzermeldungen der Primaten-Radios. Dafür gibt es Apps und die Blitzer sind dann meist auch real vorhanden!
 
Wieso braucht es beim Deutschlandradio überhaupt Marktforscher? Wieso ist das Durchschnittsalter von DRadio Wissen mit 44 Jahren angeblich zu hoch? Soll das DLR doch froh sein, dass DRadio Wissen so gut ankommt, im Netz ist es eine feste Größe (meint jemand, der altersmäßig knapp unter der Durchschnittszielgruppe liegt und gerne mal einschaltet). Wahrscheinlich feilen irgendwelche Yuppie-Kreativfabriken wieder am neuen Auftritt der Welle. Ein neuer Name muss freilich auch her. Wie wär's mit "GRIPS!", am besten noch mit englischem Slang ausgesprochen? Ach nee, der ist bei den öRas ja schon dort angesiedelt, wo man ja auf solche modernen Kurzbezeichnungen steht: http://www.br.de/grips/index.html. Dann doch das schon eingangs erwähnte "CLEVER D". Oder nach SWR-Vorbild "DASHIRN"? BTW: Der Slogan "Hirn will Arbeit" ist aus dem Radiotext verschwunden. Wird wohl bald ersetzt durch "Herr, lass Hirn regnen".

In dem Zusammenhang ein netter Blogeintrag des "Evangelisch"-Weblogs:

Wenn es eine Nische gibt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die so klein und versteckt ist, dass es ziemlich abwegig erscheint, sogar noch dort um Quoten zu kämpfen, dann ist es der Sonntagabend um 23 Uhr auf DRadio Wissen, dem digitalen Ableger von Deutschlandfunk und Deutschlandradio", schreibt dann noch Tobias Rüther in der FAZ. Die Einleitung lässt schon ahnen, dass auch die Nische quoten- bzw. jugendoptimiert werden soll und Alan Bangs' "Nightflight" Ende 2013 eingestellt wird. Dabei könne "man keine 'jüngere' Popmusik spielen, höchstens blödere", so Rüther.
 
Ach menno, gebt doch dem DRadioWissen mal eine Chance, wieso das Programm jetzt schon zerreißen, wo es noch gar nicht reformiert wurde. Und nur weil ein Moderator (der auch nicht mehr der Jüngste ist) zum Jahresende aufhört (und dessen Sendung in einer Zeit läuft, in der ohnehin nur wenige Leute Radio hören), muss doch nicht gleich alles schlecht werden. Also laßt uns mit dem Meckern warten, bis das "neue" Programm gestartet ist :D
 
Ach menno, gebt doch dem DRadioWissen mal eine Chance, wieso das Programm jetzt schon zerreißen, wo es noch gar nicht reformiert wurde.

Das ist richtig, aaaaber: Auch der alte Wellenchef Timm wollte ja einiges an DWissen verändern, was aber eher zugunsten anspruchsvoller musikjournalistischer Sendungen ausgegangen wäre (siehe Eingangsposting). Da hätte auch ein Alan Bangs weiter einen festen Sendeplatz gehabt. Der neue Wellenchef dagegen will das Durchschnittsalter am liebsten auf unter 30 drücken und lässt aktuell Research-Unternehmen die Musikausrichtung ermitteln. Der Fall MDR Sputnik hat ja eindrucksvoll gezeigt was dabei rauskommt: "Getestete" Musik, Lady Gaga und Konsorten. Das letzte was die Welle des Deutschlandradios braucht.
 
Die Überraschung überrascht. Es gab doch nicht etwa ernsthaft die Erwartung, es gehe um, wie auf http://www.cologneshark.com/nightflight-16-06-2013/ formuliert, „unsere Generation der über 40/50jährigen“, wenn von einer „Jugendwelle“ die Rede ist?!

Und soweit ich mich an die PR zum Sendestart von WRadio Dissen erinnere, war das Programm von Anfang an als Anbiederung an das studentische Milieu gedacht. Insoweit da bis hierher dann etwas anderes stattfand, könnte man sich vielleicht auch einmal über Gründe und Hergang der Ablösung des bisherigen Programmchefs unterhalten.

Ansonsten vgl. nochmals http://www.radioforen.de/index.php?...adio-wissen-ersetzen.36082/page-3#post-627347
 
Mein Vorschlag für die D-Radios:

-DLF soll weiterhin ein anspruchsvolles Informationsradio mit viel Wort und wenig Musik bleiben.
-Deutschlandradio Kultur soll das Musikprogramm ausbauen und ein breites Publikum ansprechen.
-DRadioWissen sollte zukünftig ein Programm mit anspruchsvoller Popmusik sein.
 
Alle drei D-Radios sprechen zurzeit ein vorwiegendes elitäres Publikum an. Meiner Meinung nach, sollte mindestens eines dieser drei Programme ein breiteres Publikum ansprechen.
 
Und ich glaubte bis dato, "kick!fm" sei am Wochenende die zuständige Institution für ein "breites" Publikum!
a015.gif
 
Ich weiß nicht, ob die Musik von “kickfm” ein breites Publikum erreicht. Ich finde die Musik zwar interessant, aber einseitig ausgerichtet.
“kickfm” ist aber auch nicht das Thema in diesem Thread.
 
Nun gut, das DRadioWissen Publikum ist den Machern zu alt. Es geht um Wissen und das Hirn Arbeit will - dafür bin ich doch nie zu alt. Also ist evt. der Entscheider auf dem Holzweg? Aber an den textlichen Inhalten meckert bisher ja kaum einer.

Aber an der Musik. Mir ist da neulich diese Debatte bei epd medien über Kulturradios aufgefallen ( http://www.epd.de/fachdienst/fachdienst-medien/schwerpunktartikel/intellektuelle-hochrüstung ). Die Frage nach Kultur und Hochkultur in der Musik scheint auch heute immer noch die Frage zwischen E und U zu sein. Nur weil jemand alt ist, versteht er angeblich nichts von (guter) Popmusik?

Ein Programm wie "Corso" dürfte es danach eigentlich nicht geben. Und warum ist "Campus & Karriere" noch immer im DLF und nicht bei DRadioWissen? Die Hörer des DLF sind angeblich noch viel älter. Nein, ich glaube die Macher bei DRadioWissen befinden sich wirklich auf falschen Pfaden bei der Selbstfindung. Selbst beim Kinderradio wird schnell die Ü20 erreicht - die Eltern hören ja mit! Evt. hört "Mein Studium" ja auch der Prof ganz gerne um auf dem Laufenden zu sein. Will man jünger werden müsste es "Meine Schule" heißen...

Bleibt also die Musikfrage. Gibt es erwachsene Popmusik und jugendliche Popmusik? Charts = Jugend? Welche Stile müssen dann in den Sender. Deutscher Hiphop zwischen den Beiträgen?

DRadio ist Radio für eine elitäre Zielgruppe! Diese schottet sich auch im TV hermetisch gegen Werbung ab und guckt arte, 3sat oder Digitalkanäle. An diese abgeschottete Zielgruppe kommt die Werbung, wenn überhaupt, nur noch über die Print und Online ran. Für die große tumbe Masse gilt "Volksverblödung" á la Georg Schramm:

Eine junge elitäre Zielgruppe hört evt. gar kein Radio mehr und man sendet ins Nirvana. Das erinnert mich an ein Interview (http://www.presseclub-braunschweig....lokaljournalismus&catid=76:newsdesk&Itemid=88) mit Zeitungsforscher Horst Röper und ist auch auf das Radio übertragbar:

"Wie man an die Jugendlichen rankommt, weiß niemand."
"Seit 15 Jahren finde bei den Tageszeitungen ein permanenter Auflagenrückgang statt. Alle Verlage hätten daher mit sehr vielen Projekten und auf den verschiedensten Wegen versucht, die jungen Menschen wieder für das Medium Zeitung zu begeistern. Ohne Erfolg! Ich habe keinen blassen Schimmer, wie man an die Jugendlichen rankommt", meinte Röper, "das Glück der Verleger ist eng mit der Tüchtigkeit der Pharmazeuten und der Ärzte verbunden, die dafür sorgen, dass die treuen Zeitungsleser lange leben."
 
DRadio ist Radio für eine elitäre Zielgruppe! Diese schottet sich auch im TV hermetisch gegen Werbung ab und guckt arte, 3sat oder Digitalkanäle. An diese abgeschottete Zielgruppe kommt die Werbung, wenn überhaupt, nur noch über die Print und Online ran. Für die große tumbe Masse gilt "Volksverblödung" á la Georg Schramm:
Aber Arte und 3sat senden neben Dokumentationen und politischen Sendungen auch Spielfilme und Abenteuerfilme. Das eine muss das andere nicht ausschließen. Das gleiche gilt auch für den Rundfunk. Nur mit gleich drei Programmen für die Elite zu senden und an der breiten Bevölkerung vorbei, das ist nicht der Sinn vom Rundfunk.
 
Umso mehr, da sich die drei Deutschlandradios zumindest in NRW die Elite noch mit WDR 3 und 5 teilen müssen.
Aber im Ernst: Ich behaupte mal einfach so, dass zumindest die Informationen am Morgen, Das war der Tag (mit dem Sport und den Nachrichten davor) und gewiss auch der Mitternachtskrimi nicht ausschließlich von der sogenannten Elite konsumiert wird.
 
Ich behaupte mal einfach so, dass zumindest die Informationen am Morgen, Das war der Tag (mit dem Sport und den Nachrichten davor) und gewiss auch der Mitternachtskrimi nicht ausschließlich von der sogenannten Elite konsumiert wird.
Wobei mich an den “Informationen am Morgen” stört, dass die schönen Instrumentaltitel nur kurz angespielt werden. Für jeden Musikfreund ist so etwas ein Grauen.
 
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