ANTENNE BAYERN - aktuelle Entwicklungen

Die 80er sind noch nicht komplett draußen. Und was hast du gegen die Musikspecials, insbesondere der, die über Ostern liefen? Ich finde es toll, dass an solchen Tagen mal etwas Abwechslung läuft, denn an den "normalen" Tagen kann man ABY doch eh nicht mehr ertragen. Und wenn man sich mal die Kommentare z. B. über FB ansieht, dann erkennt man, dass die Musikspecials immer sehr gut rüber kamen, also nix mit "Hörer vergraulen", Ausnahmen gibt es natürlich immer.
Ich persönlich habe da nichts dagegen. Aber du musst immer vom normalen Hörer ausgehen. Der verbindet Antenne halt mit dem bekannten (und für dich/uns totgedudelten) Sound. Wenn ABY jetzt plötzlich nen 70er-Tag macht, dann glaubt der Hörer, jemand habe heimlich einen anderen Sender eingestellt. Und schaltet möglicherweise um.
 
Ja, natürlich! Das ist wirklich eine ernstzunehmende Gefahr!
Auch wenn du das ins lächerliche ziehst. Aber von jedem anderen Produkt erwartest du auch die seit Jahren bekannte Ausfertigung.

Sicher? Normalerweise geht man eher bei der Arbeit auf mehr Musik und dann während der Mittagspause wieder mehr Wort.
Da Frag den Freistaat als Podcast angeboten wird, ist die Wortlänge immer gut nachvollziehbar. Das waren früher immer um die 12 Minuten 30, zuletzt waren es 14 Minuten. Inklusive News, Wetter und Werbung dürfte Aby bei zwischen 30-35% Wort am Mittag liegen.
Dafür haben sie vormittags kaum noch Wort. Halbe Stunde Musik, zweite halbe Stunde eine kurze Moderation.
Das ist extrem.
Wenn wir die 14 Minutenlang Frag den Freistaat auf 4 Stunden vormittagsshow verteilen würden, wären es noch 3,5 Minuten pro Stunde. Ein wohl passabler Rahmen.
 
Es ist ja eine Mär, dass die Antenne keinen PD oder GF finden würde. .

Keine Mär, es ist Fakt. Nach dem Weggang von Weber hat ABY den Markt abgegrast und viele Körbe kassiert. Oder sich auf einen Kandidaten nicht einigen können. Erst kam Kunze, dann Tenz. Beide sind wieder weg.

Ein relevanter PD-Kandidat muss also in das Beuteschema aller Gesellschafter passen und zudem im Tandem mit Kovac funktionieren. Der GF ist aber nun einmal sehr "programmaffin", hat also eigene Vorstellungen und hat ja einen Schwerpunkt im Programm bislang gesetzt und sich so auch öffentlich positioniert. Da gibt es nur zwei Optionen für eine Besetzung. Entweder einen selbstbewussten, Programmkopf mit entsprechender Vita und Erfolgen. Dieser wird sich aber die Frage stellen, ob er sich das antun möchte. Die Gefahr, dass es auf einen Konflikt mit dem GF hinausläuft, ist relativ groß. Und wie positionieren sich dann die Gesellschafter? Zumal diese auch keine sichere Bank bei ABY sind. Ein Teil der Beiräte ist auf Abruf, wie PvM ode MT. Eine sichere Bank? Ein kompetenter Kandidat, der möglicherweise auch die Wahl oder eine sichere Position hat, wird sich dies reiflich überlegen, ob er dieses Risiko eingeht. Insofern sehe ich im Markt nicht wirklich einen Kandidaten für den Job bei ABY.

Bleibt die zweite Variante. Die, die im Team mit Kovac funktioniert. In der ordnet sich der PD dem GF optisch schon unter (so wie ich die PM lese, ist das der Fall). Der Machtkampf bleibt allen Beteiligten erspart. Und diese Variante kann im Zweifel die Rolle des Bauernopfers geben - oder einen guten Job machen. Rettet in beiden Situationen auch den Kopf des GF. Man darf also gespannt sein.

Dass die Personaloptionen, wie bei vielen Sendern so eng sind, hängt wie eingangs benannt, auch stark mit dem zum Teil wenig professionellen Verhalten der Gesellschafter zusammen. Der Konsenszwang in den Gremien führt meist zu verkorksten Lösungen oder man hat den Markt so abgegrast, dass man verbrannte Erde hinterlässt. Das betrifft nicht nur ABY, sondern eine Reihe von anderen Sendern. Rettet aber viele Führungskräfte vor einem Austausch in etlichen Sendern, da die Gesellschafter genau diese Situation scheuen. Man ist zwar nicht wirklich zufrieden, aber schlimmer geht bekannterweise immer. Also belässt man es bei der Situation. Insofern wird man sehen müssen, wie der neue PD sich bei ABY macht. Wie gesagt, ich habe Zweifel, dass ein lokaler Programmmann der Situation eines landesweiten Senders gewachsen ist. rt1 ist halt was anderes als ABY... Aber warten wir es ab.

Und bei der GF-Wahl hat man sich bei ABY auch nicht sonderlich glücklich angestellt. Viele Namen, breit getreten im Gesellschafterkreis (und damit in der Branche) und das ein oder andere Abwinken. Wer will sich das am Ende dann eigentlich noch antun? Man geht also zu einem Sender, bei dem schon diverse Namen durch die Gegend geisterten und die alle abgesagt haben (offiziell sagen sie immer selbst ab, auch wenn die Gesellschafter aus Befindlichkeiten oder tatsächlichen Gründen absagten). Erstens sagt es viel über die Gesellschafter aus und zweitens ist man dann nur zweite Wahl. Im Prinzip, gilt auch für einen PD, ist der betreffende Kandidat intern wie extern schon beschädigt, bevor er seinen Dienst antritt. Auch dieses Phänomen trifft man in der Branche sehr häufig an.

Ich sehe Kovac übrigens noch nicht am Ende. Er hat ein Spiel begonnen, welches durchaus riskant ist. Aber erstens leben Totgesagte länger und zweitens arbeitet die Zeit manchmal für risikobereite Chefs. Sollte die MA entsprechende Reichweiten jetzt bringen (coronabedingt), dann hat Kovac Zeit zum Durchatmen. Da die coronagepimpte Welle auch noch in die MA 2021 II hineinwirkt, könnte es bis zur nächsten Vertragsverlängerung reichen. Mit einem neuen PD hat er sich zudem Verantwortung vom Hals geschafft. Er hat den Gesellschaftern gezeigt, dass er handelt, um gegenzusteuern. Einen Machtkampf wird es intern nicht geben, da das Team wohl funktionieren wird. Zudem wird er sich alle bisherigen programmlichen Kurswechsel im Gremium abgesichert haben. Die Gesellschafter sind somit in der Mithaftung. Und noch etwas arbeitet für ihn. Die Gesellschafter können sich eine erneute GF-Diskussion bei ABY eigentlich nicht erlauben. Bereits die letzte Suche war schwierig genug, der Markt ist auch hier, wie ich das sehe, verbrannt. Ein Ersatz ist also kaum greifbar. Dazu kommen die o.g. anstehenden Wechsel im Beirat. Zudem würden sich die Gesellschafter nicht nur die mühselige Arbeit einer Neubesetzung antun (die zudem ordentlich Geld kostet), sondern sich dem Spott und der Kritik ausgesetzt sehen, dass sie mit Kovac einen Fehlgriff getätigt haben. Und genau dies kann es sein, was Kovac die Stärke verleiht, mit der er gerade agiert.
 
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Danke, Wanderdüne, für diesen stark starken Beitrag. Ich kann dir eigentlich nur vollständig zustimmen.

Ein Szenario spielst du aber nicht durch. Was passiert denn wirklich, wenn Kovac mit seiner Antenne auf 750.000 Hörer abrutscht und vielleicht sogar von Bayern3 überholt wird. Das spürt die Antenne und mit ihr die Gesellschafter dann ordentlich im Geldbeutel. Und wir wissen, dass Geld in diesem Gremium der gemeinsame Nenner ist. Deinem Beitrag hinzufügen würde ich also, dass es irgendwo eine Schmerzgrenze für Kovac gibt und das "sich ob einer falschern GF-Entscheidung die Blöße geben" irgendwann das kleinere Übel ist.
 
Die Verluste der Herbstwelle werden wahrscheinlich eh nicht ausgeglichen sein in der Frühjahrs-MA. Die Corona-Zeit begann ca Mitte März. Da ist die MA fast vorbei und es werden kaum noch Leute angerufen. Auch wenn es sich viele Sender wünschen: Corona wird kurzzeitig Hörer gebracht haben - Ja - aber in der MA so gut wie nicht auftauchen. Daher wird Antenne dann ein ganzes Jahr mit schlechten Zahlen da stehen und auch weniger Geld 2021 verdienen. Die Frage ist aber generell ja auch: Gibt es noch viele gute PDs und GFs? Fast nur noch No Names, die meist von Beratern auf den Stuhl gebracht wurden und kaum Ahnung haben.
 
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Viktor Worms wäre hier der beste Mann. Er hat den Laden damals mit aufgebaut und groß gemacht (und das sogar mit hoher Programmqualität). Aber das ist nur ne Wunschvorstellung ;)
 
Die Verluste der Herbstwelle werden wahrscheinlich eh nicht ausgeglichen sein in der Frühjahrs-MA. Die Corona-Zeit begann ca Mitte März. Da ist die MA fast vorbei und es werden kaum noch Leute angerufen. Auch wenn es sich viele Sender wünschen: Corona wird kurzzeitig Hörer gebracht haben - Ja - aber in der MA so gut wie nicht auftauchen. Daher wird Antenne dann ein ganzes Jahr mit schlechten Zahlen da stehen und auch weniger Geld 2021 verdienen. Die Frage ist aber generell ja auch: Gibt es noch viele gute PDs und GFs? Fast nur noch No Names, die meist von Beratern auf den Stuhl gebracht wurden und kaum Ahnung haben.
Womöglich ging es im Frühjahr noch tiefer. Die Tatsache, dass Kovac Ende Februar nochmal auf Bullys umgestellt hat, heißt nix Gutes...
 
Aufpassen, MA und "Welle" nicht zu verwechseln. Das fing schon bei @Alpharadio an, der von einer "Frühjahrs-MA" sprach und eigentlich die Abfragezeit zur Erhebung der Audio2020/II meinte. Eine MA kann nicht "vorbei" sein, sondern wird erhoben und veröffentlicht.
@Matrix: Es muss also heißen: "Dann werden die noch nicht bekannten Ergebnisse der 'Frühlings-Welle' womöglich herunter gegangen sein". ;)
 
@Wanderdüne
Eines zeigen Deine Ausführungen, die ich übrigens unterzeichnen würde, ganz deutlich, selbst beim Bayern München des Radios ist die Situation ziemlich verfahren. Sorry, ein aktiv gemanagtes Unternehmen ist anders aufgestellt und wird anders geführt.

Entweder die Gremien und Führungspositionen sind mit qualifizierten Persönlichkeiten besetzt und sind handlungsfähig oder nicht. Vor Corona fiel es nicht so auf, denn der Markt schien wie in Stein gemeißelt (war er schon damals nicht, aber das ist meine Einschätzung). Jetzt sind schwache Gremien, ergo schwache Gesellschafter, hoch gefährlich, denn ein weiter so mit Bordmitteln und Aussitzen wird nicht wirklich funktionieren.

Ich sehe kein Kraftzentrum. Nicht nur bei der ATB, wo sind denn Radiomacher, die Strategien für die nächsten zehn Jahre haben, in großen Strukturen denken können sowie ein Händchen im Sales und Programing haben? Was ist mit der RMS?

Egal mit wem ich spreche, ich treffe fast immer auf eloquente Rhetoriker, die den Besitzstand wahren wollen. Nachvollziehbar, nur der Markt dreht sich und die Kommunikationskarawane zieht weiter.

Wir bekommen auf Agentur- und Kundenseite immer mehr Entscheider und Professionals, die mehr oder weniger nur in Dimensionen des Webs denken. Nur mal so einige Beispiele:
  • In ein paar Jahren gibt es den klassischen Autohandel nur noch rudimentär. Der Vertrieb läuft über die Webseiten. Tesla zeigt ja wie es geht.
  • Fast der gesamte stationäre Handel und in Folge auch Shoppingcenter etc. kriselt. Ehemalige Key Accounts zerbröseln.
  • Klassische Banken werden, wenn sie nicht aufpassen, von den Fintecs pulverisiert.
Tja, und da kommt dann der wackere Radioverkäufer vom Sender von nebenan und will diesen Leuten Spotpackages mit Starterrabatt und Verkehrsfunksponsoring andrehen oder was von der tollen Entertain-Kompetenz der 50-Jähren Mo-Show Mods erzählen???

In dem Sinn: Radio tut alles, damit es einsam wird.
 
Wird nicht stattfinden.
So ein Quatsch. Eine Veranstaltung ist das doch gar nicht und durchs Telefon steckt man sich doch erst recht gar nicht an. Selten so einen Schmarrn als Ausrede gelesen. Die trauen sich nur nicht zuzugeben, dass die MA eh größter Betrug ist seit man Radioquoten messen kann. Und da ist Corona natürlich das willkommene Alibi.:wall: Ich weiß nicht was ich davon halten soll.
 
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Warum haben sich "ö-r und private Sender" nicht längst die Erhebung erspart und für eine meinetwegen je zehnjährig stattfindende Erhebung plädiert?

Ich sehe gerade jetzt eine Tranzparenz darin, kontinuiertlich Quoten zu ermitteln, selbst wenn der verehrte Chinese empfiehlt, nicht nach hinten, sondern nach vorn zu schauen und eine Erhebung Ende 2020 mit VÖ März 2021 für unnötig zu erachten. Ich meine, es sollten, bitteschön, auf beiden Seiten TKPs anhand neuer Daten verhandelt werden.
 
Hast du ungefähr eine Vorstellung, was die Feldstudie zur MA Erhebung kostet?
Nein, hat er sicher nicht.
Die wenigsten hier kapieren, was gerade passiert, auch, wenn ihnen sämtliche Hintergründe und Fakten offengelegt werden. Sie verstehen die Welt einfach nicht mehr, weil vieles schlicht zu verwoben und kompliziert geworden ist. Deshalb driften sie ab in eine schöne simple Welt in schwarz und weiß, in der man sich am Telefon nicht ansteckt und alles nur eine große Verschwörung ist. :rolleyes:

Hier also nochmal schnell alles in ganz kurz:
- Die MA kostet die Sender ein Heidengeld. Das Ding ist teuer. Richtig teuer!
- Dieses Geld möchten/müssen sich die Sender gerade sparen, weil ihnen ein Großteil der Einnahmen weggebrochen ist.
- Wie auch immer die Zahlen ausfallen würden, die man jetzt ermitteln könnte - das Ergebnis ist absolut sinnlos und nicht zu gebrauchen, weil es eine AUSNAHMESITUATION abbildet, mit der niemand etwas anfangen kann. Kein Werbekunde bucht den Sender auf der Basis vergangener Pandemie-Zeiten.
- Außerdem arbeiten die Studenten, die für die Umfrageinstitute die überaus nervigen und langwierigen Interviews führen derzeit von Zuhause aus und sind daher kaum zu überprüfen. Die könnten jetzt auch einfach munter selber ihre Kreuzchen irgendwo machen und behaupten, sie hätten Hörer interviewt. Die hundsteure MA wäre also mit ungeklärtem Zahlenmaterial noch sinnloser als sie eh schon ist.
 
@DelToro
Kleiner Einspruch, das Problem optimierter oder gefälschter Telefoninterviews ist immer da. In analogen Zeiten, wurde es durch die Studioleitung, haben in Gespräche reingehört oder auch durch Zeitmessung (gefakte Interviews waren zu schnell) überwacht. Heute gibt es Software die Plausibilitäts-Checks durchführten. So nach dem Motto: eine 85-jährige Oma hört immer die Mornigshow von Sunshine Live von 05:00 - 10:00 Uhr...

Für Fakes anfällig in der Feldarbeit sind immer enge und schwer erreichbare Zielgruppen, bzw. Einzelpersonen. Es müssen ja die einzelnen Quoten erfüllt werden. Das ist zum Ende der Feldarbeit genau die Schwierigkeit. Wenn geschummelt wird, dann hier meist. Das war zu Zeiten der Face to Face Umfragen noch viel schwieriger, denn da klapperten die Interviewer die Haushalte ab und waren nur schwer zu überwachen.

Genau an der Sorgfältigkeit in der Feldarbeit erkennt man gute und schlechte Institute. Ist die Feldarbeit unsauber, kann man die Ergebnisse in die Tonne treten. Ganz abenteuerlich wird es bei Musikforschung Call Outs. Da kaufen bestimmt 60% der Sender nach dem Motto 'billich willich' ein. Die Musikchefs haben i.d.R. null Mafo-Know how und einige kennen nicht einmal die Basics.

Um einmal eines hier gerade zurücken, Radio ist immer noch ein preiswertes Medium mit einer gesicherten Kommunikationsleistung. Kein anderer Werbeträger hat die Wirkung seines Mediums so gut und bereits seit den 1970/80er dokumentiert. Ich sehe keine Anzeichen, dass sich das in den Coronazeiten geändert hat.

Der Punkt ist nur, Optimierungen und ausgefeilte Strategien, das ist jetzt nicht. Man kann zwar immer nach Zahlen rufen, aber in solchen Fällen gibt es keine Zahlen. So lange muss man etwas machen, was nur noch wenige alte Säcke*Innen können, aus dem Bauch planen. Voraussetzung dafür ist, in der Vermarktung gibt es eine realistische Preisbildung. Das ist im übrigen auch genau das Signal, dass man kommunizieren sollte. Wer meint, er müsse Einnahmenoptimierung betreiben, hat den Schuss nicht gehört.
 
Interessant. Sauer war am Dienstag noch abends zu hören. Und sehr regelmäßig am Wochenende. Mir scheint die Seite aber ohnehin semi-professionell zu sein. Vroni Rothe ist auch nicht aufgeführt.
 
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