Neue Chancen fürs Internetradio?

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Hallo,
mit dem in Krafttreten des neuen Urheberrechts am Montag, wird ja einiges Strafbar.
Meiner Meinung nach ist hier aber eine neue Chance für die Internetradios, aus der Versenkung zu klettern. Da es nicht verboten ist für den privaten Gebrauch, mittels Streamripper sich MP3´s aus den gesendeten Streamen aufzuzeichnen. Ist wie mit der Aufnahme der Songs damals auf Kassette.
Wenn also nun die Internetradios auf guter Qualität senden und schön ordentlich ihre Songs ausspielen und die ID-Tags immer sauber betiteln, ist es eine wirkliche Konkurrenz zum DigitalenRadio und eine neue Nische.
Oder?
Würde mich interessieren was ihr darüber denkt.

MfG bjoern
 
Was denkst Du warum immer öfter Ramptalk genutzt wird? Rrrrrrrichtichh !!!! Weil die meisten Sender denken, dass man nichts mehr aufnehmen sollte, sondern schön die CD's kaufen soll.
 
Sinnvoll?

Was hat der Anbieter einer reinen MP3-Abspielstation von diesem Service? Und wie attraktiv ist ein solches Programm tatsächlich für die Hörer?

Wie immer stellt sich die Frage der Re-Finanzierung. Hörer erzeugen Traffic, Traffic kostet Geld.

Zudem ist mit dem neuen Gesetz auch der Einsatz von Streamrippern nicht mehr legal, wenn der Anbieter eines Streams diesen von sich auch nicht zur Aufnahme frei gibt.

Digitale Medien, die über einen Kopierschutz verfügen, dürfen auch für den privaten Gebrauch nicht mehr vervielfältigt werden.

Böse Falle :)
 
Wo sich für mich die Frage stellt, wo beginnt hier die Illegalität? Wenn Opera bei mir aufgrund irgendwelcher Grundeinstellungen (jedenfalls läuft es bei mir so ab) bei einem ShoutCast-Stream beginnt, das Ganze als MP3 1:1 abzuspeichern (statt Winamp zu starten oder die berühmte ShoutCast-Status-Seite anzuzeigen), ist das dann illegal? Und wenn ich nun ein Programm wie StreamRipper verwende, das ja eigentlich auch lediglich den MP3-Stream abspeichert - einfach mit dem kleinen Unterschied, daß halt an den Stellen an denen ein neuer Titel angezeigt wird, das zu speichernde File gecuttet und in einer neuen Datei weitergespeichert wird. Könnte ja eigentlich auch einfach als Cut-Programm ausgelegt werden. Im Übrigen können einige Streams (z.B. Ogg- aber auch manche MP3-Streams) ohne weiteres mittels normalem Browser abgespeichert werden.

Um zum Thema zurückzukehren, die "große Chance" für Internetradios wird hier wohl eher nicht kommen. Nach wie vor sind die Kosten für anständige Übertragungsqualitäten (also ab 128 kbps, für Archivierungszwecke eher noch 192) viel zu hoch. Außerdem gibt es bereits heute viele Stationen, bei denen MP3s sammeln mittels Streamripping möglich ist, wenn auch der Anteil an deutschsprachigen Stationen hier eher gering ist. Einige MP3-Sauger werden vielleicht künftig auf diese Möglichkeit zurückgreifen, ob sich aber (vorerst?) soviele Internetuser vom neuen Gesetz abschrecken lassen, bleibt für mich mehr als abzuwarten, womit die meisten Internetsender weiterhin ein Schattendasein fristen dürften. Leider...

Wrzlbrnft - der sich vorhin noch mit einem bösen Streamripping-Programm eine Sendung von SR2 mitgeschnitten hat
 
Off-Topic

Wrzlbrnft: Ich habe das Gesetzt nicht gemacht und ich bin auch kein Anwalt, der es beliebig auslegen kann :cool:

Interessante Frage ist auch: Was machen die Sender jetzt, die ihre Musik für den Sendebetrieb digitalisieren?

Bis jetzt duldet die Musikindustrie pro physikalisch vorhandenem Original eine Digitalkopie. Hat ein Sender mehrere Programme oder Regionalstudios, muss für jede Kopie ein Original vorhanden sein. - Jedenfalls hat man mir das vor Jahren mal im ehemaligen Südwestfunk so erklärt...

Hat hierzu jemand weitere Informationen?
 
In meiner Jugendzeit oder auch später, so bis vor 10 Jahren habe ich regelmässig vor dem Radio gesessen und "mitgeschnitten".

Dann hatte ich endlich Geld und habe mir die CD´s oder LP´s, Singles gekauft.

Das ich heute ein z.B. Internetradio höre und dann dort mitschneide ? kaum denkbar, zumal die Streamqualität mind. 128 k sein müsste sonst klingt es wie ne Blechdose, egal welches Streamingmedium.

Vielleicht nutzen das mal die Kinder und Jugendlichen von heute...wäre denkbar..aber die machen es dann wie viele andere früher mit ihren Kassetten, in 10 Jahren anhören und CD kaufen :)

Und der Durchbruch für Internetradio´s wird das nicht, den Stream kostet Geld, und wer hat das schon.

Aber nette Idee :))
 
Re: Off-Topic

Original geschrieben von DigitalRadio
Bis jetzt duldet die Musikindustrie pro physikalisch vorhandenem Original eine Digitalkopie. Hat ein Sender mehrere Programme oder Regionalstudios, muss für jede Kopie ein Original vorhanden sein.
Hat hierzu jemand weitere Informationen?

Manche Sender nutzen inzwischen schon das Angebot der MI, sich Promos und aktuelle Titel (mit Benutzername und Paßwort) über das Internet direkt ins Sendesystem zu laden. Da gibt es dann auch kein psysikalisches Original mehr.

Praktisch für beide Seiten. Die MI spart die Kosten für CDs, Coverdesign und Box. Die Sender haben die Songs ohne Kopierschutzprobleme sofort zur Verfügung.

Ausnahmen gibt es also offenbar immer.
 
Re: Re: Off-Topic

Original geschrieben von Jingleberger
Manche Sender nutzen inzwischen schon das Angebot der MI, sich Promos und aktuelle Titel (mit Benutzername und Paßwort) über das Internet direkt ins Sendesystem zu laden. Da gibt es dann auch kein psysikalisches Original mehr.

Praktisch für beide Seiten. Die MI spart die Kosten für CDs, Coverdesign und Box. Die Sender haben die Songs ohne Kopierschutzprobleme sofort zur Verfügung.

Ausnahmen gibt es also offenbar immer.

Und wie machen das dann (meist kleine) Internetstationen, die ja leider nicht von der Plattenindustrie belifert werden, aber ihre CDs legal im Laden erwerben und teures Geld hinlegen, damit sie Musik spielen können.

- Dürfen diese nicht in ihre Digital-System eingespielt werden? (Auch nicht über den Digitalausgang des CD-Players in 1:1 Speed)
- Müssen sie sind von CD spielen? Aber nur über Analogausgang. Stellt euch folgende Situation vor: Webradio spielt Musik von CD über Digitalausgang in Digitalpult und broadcastet mit 44,1 kHz und 16 Bit Stereo ins Netz (alles technich möglich). Ist das dann eine Umgehung des Kopierschutzes.
(also: Ist der Digitalausgang generell eine Umgehung des Kopierschutzes ???) Falls nein, was spricht dagegen eine komprimierte (und dadurch leicht "schlechtere") Version ins Digitalsystem einzuspielen.

Darf sich ein Webradio dann z.B. über musicload.de Songs downloaden und legal ins Digitalsystem einspielen, aber von der kopiergeschützen CD nicht?!?!?!?

Irgendetwas stimmt doch mit der Gesetzgebung nicht, oder???

Grüße in die Nacht!

Radiotime
 
Ohne mich mit der juristischen Situation von Internetradios befaßt zu haben: beginnt das Problem mit den Internet-Stationen nicht schon lange vorher? Nämlich beim unvergüteten Abspielen urheberrechtlich geschützter Werke, egal, von welchem Tonträger und egal ob unter Umgehung von Kopierschutz oder nicht?
 
@Radiowaves: Alle "großen" und "bekannten" Internet-Radiosender in Deutschland führen die Vergütungen ab. Ab einem bestimmten Bekanntheitsgrad kommen z.B. die freundlichen Mitarbeiter der GEMA direkt auf die Betreiber zu und schauen nach, ob man sich nicht vielleicht bei der Angabe der Hörerzahlen verrechnet hat ;)

Jingleberger: Welche Plattenfirmen bieten in Deutschland einen Downloadservice an? Zur Zeit ist mir nur der Downloadservice über TMCentury in den USA bekannt, die die Neuveröffentlichungen der MajorFive nach Genre sortiert anbieten.

Jede Woche erscheint pro Genre eine CD mit ca. 18 Titeln, die man dann komplett downloaden kann. Eine Einzelabrechnung ist nicht möglich. Die Preise sind relativ hoch. Beispiel: Vertragslaufzeit drei Jahre(!), Abo über zwei Genre-CDs pro Woche: knapp EUR 100.- bei reinem Download, ohne Portokosten für die CDs, die man neuerdings nicht mehr zwangsweise mitbestellen muss.

Was bietet die Plattenindustrie als Alternative an?
 
Original geschrieben von DigitalRadio
[BJingleberger: Welche Plattenfirmen bieten in Deutschland einen Downloadservice an? Zur Zeit ist mir nur der Downloadservice über TMCentury in den USA bekannt, die die Neuveröffentlichungen der MajorFive nach Genre sortiert anbieten.
[/B]

Es gibt auch deutsche Majors, die das anbieten. Voraussetzung ist allerdings, daß der Sender auf der Bemusterungsliste steht. Bringe aber gern für dich in Erfahrung, welche Companies das im Einzelnen sind.
 
Sendelizenzierung

Die Musikindustrie fordert also die totale Kontrolle... Wenn ich künftig Alben aus UK oder den USA besorge, und die Musikindustrie die entsprechenden Künstler (zur Zeit noch) nicht in Deutschland vermarkten will, bekomme ich halt keine Sendelizenz.

Wie war das noch? Hat die Industrie nicht vor wenigen Wochen für mehr Vielfalt im Radio plädiert? Damit wäre es dann wohl endgültig vorbei. Vom Zeitaufwand für die Sender ganz abgesehen.

Wäre da nicht die GEMA, hätte ich wirklich Bedenken, dass dieses Modell umgesetzt wird: Auf die Auseinandersetzung zwischen GEMA und der Musikindustrie warte ich jetzt schon gespannt.

Lobbyisten ahoi!

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"Das aktuelle Album von (beliebigen Künstler hier einfügen) können wir leider noch nicht vorstellen, da sich unser Sendelizenzantrag noch in Prüfungsphase II befindet"

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BBC6 ändert seinen Slogan von "Playing what we like" in "Playing what THEY want"
 
@digitalradio: fuer mein subjektives empfinden waere das hier schon zensur!

den artikel gibt es auch bei heise.de : http://www.heise.de/newsticker/data/sha-16.09.03-000/

-- also als hobby darkwave/gothic web-sender koennten wir dann wohl einpacken oder einen komplett gema freien kanal stattdessen machen.

aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser entwurf durchkommt: die MI legt sich hier mit der GEMA - einer behoerde - an.
wird die MI gut einen auf den deckel hoechtens bekommen.
Die GEMA versteht sich doch als fuer die rechte der kuenstler schuetzend - dieser entwurf schraenkt die rechte der kuenstler aber ein, nicht nur der teil mit den radio-rechten, sondern auch der mit den einzeln aushandelbaren verwertungsrechten. wird doch im endeffekt sicher darauf hinauslaufen, dass kuenstler, die einen plattenvertrag verzweifelt suchen quasi "gezwungen" werden ihre rechte auf jahre abzutreten.

glaub soweit, dass man die leute von der GEMA mit geld schmieren koennte ist es wenigstens hierzulande noch nicht gekommen (*hoff*) - also freue ich mich auf eine lustige auseinandersetzung zwischen MI und GEMA (wenn die MI vorher nicht rafft, dass eine solche extrem publikumsfeindlich waere).

-madrego-
 
mit dem aufnehmen aus dem radio:

wuerde ich sagen kommt drauf an wie: schoen fein saeuberlich aufnehmen und nach id-tag in titel trennen, am besten noch in 192kps --- da fehlt ja dem radio die refinanzierung, schliesslich wird werbung ja auch in ein extra file gepackt.

auf lange sicht werden, wenn wirklich eine staerkere nutzung von streamrippern auftritt, den radio-stationen nur zwei moeglichkeiten bleiben:

1. qualitaet unter 128kps - nimmt sogut wie keiner mehr auf
2. keine id-tags im stream: man muss manuell schneiden und selbst wenn man nach stille schneidet - dann muss man immer noch die songs manuell betiteln. alternativ koennten die titel in einem (sich selbst dauernd aktualisierenden) popup fenster angezeigt werden - der hoerer bekommt immer noch die information, was laeuft, aber der streamripper nicht.

gegen das aufnehmen einer radio-sendung als ganzes und spaeteres anhoeren (auch mehrmals) haette ich persoenlich garnix - wohl aber einfach die songs aus dem programm zu "klauen".

dass jetzt diese moeglichkeit verstaerkt public wird und als alternative zu p2p-systemen angefuehrt wird halte ich fuer keine gute sache: hier wird webradio praktisch gegenueber der MI "kriminalisiert".
sowas koennte als vorwand dienen es den kleinen radios, die sich nicht an verkaufszahlen der singles und den aktuellen charts halten, schwer zu machen.

dieser vorschlag unabhaengig von der GEMA radio-lizensen zu vergeben ziehlt ja auch in diese richtung.

-madrego- (der dunkle wolken aufziehen sieht)
 
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