Neue Jingles bei HR3?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Neue Jingles bei HR3?

@gelb
deinen vergleich mit bremen vier finde ich interessant.
inhaltlich sind die moderatoren von bremen vier wirklich besser, da sie in der tat spontan moderieren und meistens ein paar pointen unterzubringen wissen. an der "fahrtechnik" kann ich auch nichts aussetzen.
nur die modulation der stimme misslingt bei einigen; insbesondere arnd zeigler spricht zu unregelmässig und hoch.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

@Gelb:
ich verstehe. Jetzt kommen aber bei mir als Radiohörer nun doch mal ein paar Fragen auf.

1. Gibt es denn eigentlich eine "klassische" Moderatorenausbildung?
Werden die einfach mal irgendwann mit ins Studio genommen oder lernen die ihr Handwerk? (Ist ja wahrscheinlich nicht nur Sprache)
2. Fällt einem Wellenchef oder Intendatenten nicht auf, dass der ein oder andere Moderator hier und da Probleme hat, sei es sprachlicher oder technischer natur) oder hören die alle der Konkurenz zu um zu sehen, was man kopieren kann?
3. Wer entscheidet eigentlich wie ein Programm "auszusehen" hat?
hr3 (und auch hr1) waren ja mal wirklich gute Stationen (eigentlich sind sie es auch heute mit Abstrichen noch), aber wer kommt auf die Idee aus einem Sender wie z.B. hr3 ein Formatradio (ala Privatsender) zu basteln.
4. Ist es wirklich so teuer oder macht es sich einfach nicht gut in einer "jüngeren Welle" wie hr3 mehr Infos, gerade regionale Infos anzubieten?
Wir, die jüngere Generation wollen auch informiert werden, ohne Ernst Mosch hören zu "müssen".
5. Woher bekommt man neue Moderatoren, die wachsen ja wahrscheinlich nicht im Wald?

Dies würde mich in diesem Zusammenhang hier mal interessieren und dabei sollte das Beispiel hr3 durchaus behandelt werden, so dass wir nicht zu weit vom Thema abkommen.

Ich grüße euch alle
Landei
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

landei16 schrieb:
or allem sollte der Wellenchef mal im ganzen Tagesprogramm so viel Mut zeigen wie Freitags bei seiner eigenen Morningshow.

Ha, ha, der war gut. Was meinst du wohl, was passieren würde? Er würde sich selbst ja nicht mehr rausheben und den großen Meister spielen können. Aber du kennst meine Meinung dazu ja bereits...
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Lisa Weiß schrieb:
Ha, ha, der war gut. Was meinst du wohl, was passieren würde? Er würde sich selbst ja nicht mehr rausheben und den großen Meister spielen können. Aber du kennst meine Meinung dazu ja bereits...

Ja, die kenne ich und die ist ja auch OK.
Stell dir mal vor, jeder würde denselben Geschmack haben, nicht auszudenken.

Ich meine ja auch nicht, dass jeder Moderator Staugymnastik machen sollte, aber etwas lockerer moderieren würde nicht schaden.

Gruß
Landei
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

landei16 schrieb:
Ich meine ja auch nicht, dass jeder Moderator Staugymnastik machen sollte, aber etwas lockerer moderieren würde nicht schaden.

meine Worte. Da kannst du aber 80% der jetzigen MOderatoren vergessen. Die meisten sind langweilig, es gibt nur wirklich wenig gute. Ergo müßte hr3 das machen, was Bayern 3 92 gemacht hat, ne weitgehend neue Mannschaft.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Lisa Weiß schrieb:
meine Worte. Da kannst du aber 80% der jetzigen MOderatoren vergessen. Die meisten sind langweilig, es gibt nur wirklich wenig gute. Ergo müßte hr3 das machen, was Bayern 3 92 gemacht hat, ne weitgehend neue Mannschaft.

Dann schalten wir uns zu einer Telefonkonferenz zusammen und rufen den Bombach mal an...
Würde mich mal interessieren was er dazu zu sagen hat.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Jetzt kommen wir vom eigentlichen Thema zwar ziemlich weit weg, aber ich versuche mal eine Antwort auf Deine Fragen.

1. Nein, eine "klassische" Moderatorenausbildung gibt es nicht. Das hat Vor- und Nachteile, wie man deutlich hört. Es gehört jedoch zu den Grundlagen, daß jemand weiß, woher Themen kommen, wie man sie umsetzt, wie man eine Moderation aufbaut ("Moderationsdreieick"), wie man Dramaturgie in die Moderation bringt, wie man mit Stimme und Lautstärke spielen kann usw. Vor allem aber, und das ist das, was ich hr3 (und besonders auch hr1) vorwerfe, können viele einfach nicht fahren. Von einem 4/4-Takt scheint man dort noch nichts gehört zu haben. Da werden irgendwelche Jingles reingeklatscht, Regler hoch- und runtergerissen, ohne auch nur ein Hauch von Gefühl für die Musik zu haben. Ich halte das nicht nur für Faulheit des Moderators (bei hr1: des Technikers) sondern auch für eine grobe Fahrlässigkeit. Haupteinschaltgrund ist die Musik, und wenn diese von den Moderatoren mit Füßen getreten wird, sinkt die Motivation, diesen Sender zu hören, erheblich. Und das ist bei hr3 der Fall. Ausnahme: wenn ein Mod. mal "nett" über ein Lied oder einen Interpreten lästert, finde ich's OK, dann kann man die Musik an sich ja trotzdem respektvoll behandeln, indem man eben NICHT mittenrein quatscht oder fährt wie ein Schwein.
Bei vielen Sendern läuft das "Anlernen" eines Moderators wirklich so, daß sie irgendwann mal mitgenommen werden ins Studio, sich alles angucken dürfen, dann wird ihnen vielleicht noch kurz was zum Pult erklärt, und von da an heißt es "Learning by doing".

2. Einem Intendanten sicher nicht. Der hat andere Sachen im Kopf und kümmert sich nicht um die Auswahl der Redakteure und Moderaoren. Der Programmchef hingegen sollte jedoch ein Ohr dafür haben, verschließt selbiges jedoch häufig aus Angst, der Moderator könnte den Sender wechseln. Wir hatten in der Schule ein paar Lehrer, die hatten ihre Lieblingsschüler. Die durften sich alles erlauben und haben selbst unter eine schlechte Arbeit noch eine 2 gekriegt. Warum? Weil sie sich gut einschleimen konnten. Beim Radio ist es häufig ganz genau so. Es mag durchaus sein, daß dem ein oder anderen Chef auffällt, daß der Morgen-Mod nichts taugt, aber darüber hinweg sieht. Traurig, aber die Wahrheit.

3. Das hängt ein bißchen vom Sender ab. Ich habe mal bei einem gearbeitet, bei dem alle zumindest ein Mitspracherecht hatten. Dann habe ich aber auch einen kennengelernt, da ging's von oben nach unten runter - Einbahnstraße. Normalerweise der Programmchef, der sich häufig von sog. Beratern beeinflussen läßt. Merke: der Berater will selbst sein Stück vom Kuchen abhaben. Er würde sich also selbst wegrationalisieren, wenn er das Programm in seiner vorliegenden Version bestätigen würde. Ergo: um selbst nicht arbeitslos zu werden, meckert er hier und da und dort und schmeißt alles über den Haufen und erzählt dem Chef erstmal, was für ein Müll-Programm das doch eigentlich ist, und schon wird alles neu gemacht und wir haben das, was wir heute unter hr3 kennen.

4. Infos sind sicherlich auch eine Geldfrage, aber auch eine Frage der Fähigkeiten der Mitarbeiter (da sind wir wieder bei Punkt 1). Bei hr3 hat man, wenn ich das richtig beobachtet habe, bei der letzten Prorammreform um xx.30 immer Serviceblöcke mit Kurznachrichten eingebaut. Leider hat man damals nur halb gedacht und nicht berücksichtigt, daß durch Werbung, Wetter und Verkehr und möglicherweise noch einen Teaser hintendran der Wortblock so derart lang(-weilig) wird, daß niemand ihn sich anhört und die Leute, wie Du ja auch, ihn gar nicht als Serviceblock wahrnehmen. Ich persönlich bin der Meinung, Info und Programm nicht so strikt voneinander zu trennen. Liebe Moderatoren, holt Euch die News-Leute ins Studio, macht mit denen einen 2-Minuten-Talk meinetwegen über den Irak und die Geiseln oder über die Wetterprobleme in Bayern oder sowas, aber trennt nicht die News vom Programm - Ihr seht ja, was dabei rauskommt.

5. Neue Moderatoren bewerben sich von sich aus, werden abgeworben oder weitergereicht. Die Szene ist intern sehr verflochten; Du wirst kaum in einer Tageszeitung eine Anzeige eines Radiosenders suchen, der nach Moderatoren sucht. Die züchtet man sich selber ran, und wenn sie flügge sind und das Nest verlassen, ziehen sie alleine los und lassen sich dort nieder, wo man sie respektiert und ihre Fähigkeiten zu schätzen weiß. Vorausgesetzt, es sind welche da. Bei hr3 habe ich da so meine Zweifel.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

landei16 schrieb:
Dann schalten wir uns zu einer Telefonkonferenz zusammen und rufen den Bombach mal an...
Würde mich mal interessieren was er dazu zu sagen hat.

gute Idee. Vorher gründen wir aber eine Beraterfirma, mach ja schließlich seinen Job nicht umsonst :)
Wahrscheinlich hat er dazu eh nix zu sagen, sonst hätte er schon längst was gemacht, als nur neue Verpackungen. Damit schießt er sich fürher oder später ins Knie. Bestes Beispiel Bayern3 letztes Jahr...
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

@Gelb:

erst mal schönen Dank für die ausführlichen Erklärungen.
Im Klartext heisst das also, dass ich mich jetzt bei hr3 bewerben könnte, und wenn die meinen, "Mann der hat ne coole Stimme" und "der kann mit Sicherheit, bla bla bla," dann kann man es als normal Sterblicher wie ich schaffen vorm Micro zu sitzen. cool.

Oder eben auch nicht, wie man es sieht.

Stimmt und du hast recht, die Infoblöcke sind mir jetzt erst wieder eingefallen, nachdem du sie erwähnt hast. Und ich höre oft hr3.
Das ist, da stimme ich zu, eigentlich ein schlechtes Zeichen.
Mir würde es in der Tat besser gefallen, wenn zwei drei mal am Tag in die Regionalstudios geschaltet würde, regionale infos für eine viertel oder eine halbe Stunde.

Und im laufenden Programm kurze aber deswegen nicht schlechte Berichte aus aller Welt.

Von der Musik her habe ich meine Wünsche (etwas weitere Rotation, weniger von diesen Tokyo Shakiras, usw.) geäußert.

Die Moderatoren sollten mehr Freiräume bekommen. Warumm muss ein Mod morgens immer so einen auf überwitzig machen, eine Madhousemoderatorin immer die Emanzipiert raushängen lassen und ein Abendmoderator einen immer einschlafen lassen (natürlich nur von der Sprache her).
Diese Äußerungen beziehe ich auf fast alle Radiostationen.

Ich weiss ja nicht, was die Berater bei den Hörfunkstationen so loslassen, aber für die breite Masse können die einfach nicht sprechen.

Und das schlimme ist, die werden von den Gebüren bezahlt...
Das Meisterstück der Berater war dann wohl hr1, da hat man es ja wirklich geschaft eine gute Musik Infomischung zu einem Formatradio (allerdings mit guter Musik nach meinem Geschmack) werden zu lassen.

Und wenn ich mich umschaue, muss der Berater auch schon mal in Baden-Baden gewesen sein...

Schade eigendlich, aber auf uns Hörer hört ja keiner...

Ich mache nachher mal einen neuen Thread auf zum Thema "Qualität oder Quantität die ARD-Hörfunkwellen" !!!
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

schließe mich an ! Respekt ! ..... "Gelb", weil Gold nicht druntersteht..... selten liest man hier im Forum so saubere Einordnung von handwerklichen Abläufen wie Mods..... :)
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

@Gelb

Sehr gut erklärt!
Wenn alle Threads sich so entwickeln würden, würde es sich tatsächlich lohnen, mal wieder öfter in diese Foren zu schauen.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Jingleberger schrieb:
@Gelb

Sehr gut erklärt!
Wenn alle Threads sich so entwickeln würden, würde es sich tatsächlich lohnen, mal wieder öfter in diese Foren zu schauen.

Foren leben davon dass man ab und an mal reinliest ;)

Ich finde es aber bedauernswert, dass jeder (bzw. viele) die Probleme kennen, ja sogar schon in der eigen Arbeitswelt damit gekämpft haben, es aber bei den Würdenträgern der Radioszene komischerweise kein Gehör findet.

Ich habe als Hörer leider kaum eine Chance, dass mir mal jemand Gehör schenkt und man sich mal "Bei nem Bier" austauschen kann.

Warum machen das die Radiomacher und Wellenchefs nicht :eek:

Es gibt für eine Dienstleister doch nichts wichtigeres als das "Ohr am Kunden" zu haben.

Sehe ich das falsch? Ist die Radio und Rundfunkwelt so hart!
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

da regiert wohl ne mischung aus behäbigkeit und beamtenmentalität (ard) sowie arroganz und narzismus (private), gefördert durch abgeschottete (pseudo-) märkte.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Das Gemeine ist, daß selbst uns (Machern) keiner zuhört. Bei mir in der Sendung rufen ständig Leute an, die sich beschweren und meinen, vor der-und-der Reform sei alles besser gewesen und wollen, daß ich die Beschwerden weitergebe. Nun habe ich das anfangs auch getan, aber mehr als eine Geste der Kenntnisnahme kam von den Chefs nicht zurück. Da wird einfach so argumentiert: "Ach, die paar, die sich da beschwerden... Die meisten finden's gut, und es gibt immer welche, denen irgendwas nicht paßt." - Und schwupps, schon hat man die gleichgültige Haltung. Zumal auch kein Chef zugeben würde, daß seine Bemühungen der letzten Programmreform schlecht war, und das würde er ja, wenn er etwas ändern würde.

Das alles hat sehr viel mit Politik zu tun und mit Strategie. Da geht es letztlich nicht um das Programm oder darum, ob die Leute damit zufrieden sind. Es geht darum, den Job zu behalten und nach außen hin den Strahlemann zu machen und sich in den Quoten zu suhlen. Und da muß man leider sagen, daß die Quota antiproporttional zum Anspruch des Programms steigt.

Es macht leider wenig Sinn, wenn sich jemand beschwert. Wenn ich als Moderator zu meinem Chef gehe und sage, daß das Programm scheiße ist, mache ich mich angreifbar und fliege vielleicht. Wenn ich als Hörer bei einem Sender anrufe und sage, daß das Programm scheiße ist, heißt's "Danke für Ihren Anruf, schönen Tag noch". Habe ich in einem der Fälle irgendwas erreicht? Nein. Ergo: ich lasse es und hoffe auf bessere Zeiten. Und darauf, daß man auch bei hr3 endlich wach wird. Denn dieser Sender hatte mal was. Dieser Sender war mal richtig "cool". Aber das ist schon über 10 Jahre her.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Ich kann "gelb" eigentlich auch nur beipflichten. Das was hr3 momentan als öffentlich-rechtliches Radio bietet ist sehr sehr schwach. Pop&Weck nahezu unerträglich langweilig (was noch nicht mal unbedingt an den Moderatoren liegen muss), enormer Plastikpopanteil (so hoch war der gefühlt bei hr3 selten) und wenig Information. Der Rest dudelt so für sich hin, claimt freudig "Nur das Beste..." und führt bei mir ganz schnell zum abschalten. Wie schön, dass man jetzt über Astra Digital radioeins empfangen kann.
Auch bzgl. der Musikbetten kann ich nur zustimmen, selbst Jugendsender wie 1live oder sogar auch SWR3 nutzen nicht für jeden Mucks des Moderators ein völlig unpassendes Musikbett.
Das einzige was man an hr3 hervorheben kann ist, dass sie sich noch gewisse Oasen in der Radiolandschaft halten. Extra am Samstag, Rebell, Bald ist Rund und auch die PartyGrooves sind wenigstens auch mal abseits des Mainstreams unterwegs. Das war's aber schon.
Noch eine Anmerkung, mir ist es egal, wenn sich Volker Rebell mit Claims wie "hr3 mit dem aktuellen Verkehrsservice" furchtbar abmüht, dass was in der Sendung am Ende bei heraus kommt, ist großes Radio.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

@gelb
danke für deine "innensicht" und die klaren worte.
ich wünsche dir, du behälst deine sensibilität und kannst deine erkenntnisse eines tages programmlich einsetzen...

grüsse!
t2k
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Ach, Leute. Wenn ich das hier so lese, muss ich Euch zum einen in vielen Punkten zustimmen (hr3 muss mutiger werden, weniger Durchschnittsgedudel, etc.), andererseits aber auch nüchtern betrachtet sagen: Eure Vorschläge sind alle unbrauchbar! Sicher: Alle Ideen hier sind wunderbar, wenn man ein anspruchsvolles Radioprogramm auf die Beine stellen möchte. Hätte ich das vor, würde ich Euch alle als Berater einkaufen und alles würde toll. Ehrlich!

Aber hr3 ist kein anspruchsvolles Programm, will es auch gar nicht sein und wird es deswegen auch nie werden. hr3 ist ein Mainstreamradio und wenn man ein Mainstreamradio zu machen hat, ist es vollkommen egal, ob der interessierte Radiohörer sich angesprochen fühlt oder nicht. Es geht um die Masse! Und die ist nicht interessiert an anspruchsvoller Musik und anspruchsvollen, journalistisch hochwertigen Inhalten. Die möchte einfach nur das Beste der 80er, 90er und überhaupt total tolle Musik, die sie schon hundertmal gehört hat und im Grunde schon rückwärts mitsingen könnte. Die schalten auch eine Sendung wie Rebell nicht ein, wissen mit dem Sendungsnamen "Der Ball ist rund" absolut nichts anzufangen und einen Werner Reinke hören sie nur, weil seine Stimme sie an ihre Jugend erinnert, als sie den Mann noch in der Hitparade International gehört haben. Dem seine Quote hat weniger was mit Interesse an qualitativ hochwertigem Radio zu tun (wobei ich für meinen Teil ihn schrecklich selbstverliebt finde und der Meinung bin, er sollte endlich in Rente gehen) als mit "alten Erinnerungen nachhängen" oder einer verklärten "früher war alles besser"-Haltung. Natürlich könnte man jetzt sagen: "Natürlich will die Masse nur das Beste der 80er etc. hören, denn sie kennt es ja gar nicht anders! Man muss die Masse erziehen!" Aber mal ehrlich: Glaubt Ihr wirklich, das würde funktionieren? Ich glaube nicht. Solange es noch Privatradios gibt, die leicht verdaulichen Einheitsbrei liefern, wird kein normaler Durchschnittshörer freiwillig ein Programm einschalten, bei dem er sich nicht sicher ist, dass die nächsten zwanzig Titel ihm auch garantiert gefallen, weil alle Titel geresearcht wurden und der Musikbestand auf SEINEN Geschmack zugeschnitten wurde. Ein öffentlich-rechtlicher Massen-Sender, der das probieren würde, hätte von vorneherein verloren und müsste sich mit dem Vorwurf auseinander setzen, dass die Masse der Hörer für ein Produkt zahlt, das sie gar nicht nutzt.

Was uns zur Sache mit der Grundversorgung und der "Öffentlich-rechtlich darf sich nicht mit Privat messen"-Diskussion bringt: Dem Durchschnittshörer ist es vollkommen egal, ob der Radiosender, den er einschaltet, ein Privatradio ist oder ein öffentlich-rechtliches Radio. Den interessiert nur: Sind mir die Moderatoren sympathisch? Mag ich die Musik? Gefällt mir die Comedy? Und fertig. Ob die Moderatoren, die Musik und die Comedy von seinen GEZ-Gebühren oder seinem Müsli, das er im Supermarkt gekauft hat und dessen Hersteller davon Werbespots im Radio schaltet, finanziert wurde, ist ihm egal. Solange das Produkt seinen Ansprüchen genügt, ist er zufrieden. Gefällt es ihm aber nicht mehr, fällt ihm plötzlich auf, dass der öffentlich-rechtliche Sender ja von seinen Gebühren bezahlt wird und er fängt an sich zu beschweren, wieso er überhaupt GEZ zahlen muss, wenn er doch eh nur Privatradio hört. Was bleibt den öffentlich-rechtlichen Programmen also anderes übrig, als sich zumindest mit einem Programm an die Privaten anzugleichen, die sich auf das niedrige Niveau der breiten Masse heruntergelassen haben und damit so viele Hörer wie möglich abgreifen? Ein Teufelskreis also: Um den Vorwürfen, GEZ-Gebühren für ein "Privatradio" zu verschwenden, zu entgehen, müsste man das Programm anspruchsvoller gestalten. Gestaltet man es anspruchsvoller, meckern die, die es nicht hören, weil es zu anspruchsvoll ist und GEZ-Gebühren für ein Programm zahlen, das sie gar nicht hören. Man kann es nie allen Recht machen! Nur sind die, die sich über ein gebührenfinanziertes Privatradio beschweren, deutlich weniger als die, die sich über ein für sie "unhörbares", aber anspruchsvolles Radio beschweren würden.
Dass der hr allerdings gleich drei Programme auf Massenkompatibilität getrimmt hat (hr1, hr3, YOU FM), ist wieder ein anderes Thema. Von der ursprünglichen Idee her dürfte das nur hr3, die Popwelle, sein.

Und das ist für mich das eigentliche Problem: Nicht die Beliebigkeit des hr3-Programms ist es, was ich dem hr vorwerfe, sondern die uninspirierten Inhalte der Schwesterprogramme hr1 und YOU FM. Diese Programme sollten sich Eure Ratschläge zu Herzen nehmen, denn das sollten die Programme sein, bei denen der hr mutig sein und experimentieren können sollte. Stattdessen gibt es dort drei Programme, die sich musikalisch teilweise stark überschneiden und sich über weite Strecken nur durch das akkustische Layout und die Stimmen der Moderatoren unterscheiden, wobei YOU FM seine Moderatoren scheinbar nach größtmöglicher Unerträglichkeit und Unfähigkeit zusammengekauft hat. Und anstatt sich an Programmen wie FM4 ein Beispiel zu nehmen und ein anspruchsvolles Jugendprogramm zu präsentieren, ist den Machern dort nur eine weitere vollkommen belanglose Durchschnittsjugendwelle gelungen, deren Verschwinden vermutlich niemand wirklich wahrnehmen würde.

Jetzt bin ich allerdings etwas vom Thema abgekommen. Und um auf das eigentliche Thema zurückzukommen und diesen Beitrag zu beenden: Ja, auch ich fänd es gut, wenn hr3 mutiger werden würde. Mutiger, was die Auswahl der Musik angeht und mutiger, was die Moderationen angeht. Ich fänd es gut, wenn hr3 journalistisch hochwertigere Beiträge senden und diesen Beiträgen auch mehr Zeit als nur ca. 2 Minuten einräumen würde. Und ich fänd es gut, wenn es mehr "Einschaltsendungen" geben würde und das Programm von Montag bis Freitag nicht so beliebig dahinplätschern würde. Aber das sind alles Wünsche, die wohl nie wahr werden, weil hr3 da gar kein Interesse dran hat.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Dave schrieb:
hr3 ist ein Mainstreamradio [...] Es geht um die Masse! Und die ist nicht interessiert an anspruchsvoller Musik und anspruchsvollen, journalistisch hochwertigen Inhalten. Die möchte einfach nur das Beste der 80er, 90er und überhaupt total tolle Musik [...]
Das sehe ich anders. hr3 ist ein öffentlich-rechtliches Programm, und als solches DARF es nicht um die Masse gehen. Ich würde Dir vollkommen recht geben, wäre hr3 ein Privatsender und aufs Geldverdienen angewiesen. Ein öffentlich-rechtlicher Sender ist jedoch aus naheliegenden Gründen bei weitem nicht so auf die Quote angewiesen wie ein privater Anbieter; von daher gilt das Prinzip, es gehe darum, die Masse zu erreichen, nicht.
hr3 hat die Möglichkeiten, sich die Eintönigkeit der Privaten zum Vorteil zu machen. Wenn ich Shakira und die Söhne Mannheims hören möchte, kann ich auch eine CD einlegen oder FFH einschalten. Ein FFH wird es sich kaum leisten können, Guns 'n Roses oder Culture Beat zu spielen. Von hr3 erwarte ich das.

Dave schrieb:
Die schalten auch eine Sendung wie Rebell nicht ein, wissen mit dem Sendungsnamen "Der Ball ist rund" absolut nichts anzufangen und einen Werner Reinke hören sie nur, weil seine Stimme sie an ihre Jugend erinnert [...]
Was Reinke angeht, gebe ich Dir vollkommen recht. Ich habe Reinke nie in Schutz genommen und bin ebenfalls der Meinung, er sollte endlich in Rente gehen und die Leute in Ruhe lassen. Zudem finde ich, paßt er von der Anmutung nicht zu hr3 sondern, wenn überhaupt, zu hr4. Samstags morgens ist hr3 jedenfalls nicht hörbar (noch weniger als sonst), und selbst als Station Voice finde ich ihn zu alt und unerträglich.
Was Rebell anbelangt, kann ich Deinen Standpunkt nicht verstehen. Es gibt durchaus anspruchsvolle Einschalt-Sendungen im öffentlich-rechtlichen Popradio. Ähnlich verhält es sich mit der Sendung "Kopfhörer" bei SWR1. Aus dem Format auszubrechen, geht beim ÖR durchaus. Beim Privaten sieht die Sache dagegen ganz anders aus.

Dave schrieb:
Dem Durchschnittshörer ist es vollkommen egal, ob der Radiosender, den er einschaltet, ein Privatradio ist oder ein öffentlich-rechtliches Radio. Den interessiert nur: Sind mir die Moderatoren sympathisch? [...]
Wie ich eingangs bereits sagte: dem gemeinen Hörer ist es sicherlich egal. Aus Sicht der Macher des Programms kann es das aber nicht sein. Da muß man sich doch über die Motivation Gedanken machen.
Mache ich ein Programm, um damit Geld zu verdienen? Mache ich das, damit die nächste Halbjahresbilanz möglichst schwarze Zahlen schreibt und sich die Gesellschafter am Konferenztisch zufrieden zurücklehnen? Wenn ja, dann mache ich ein privates Programm, und es ist mir dabei komplett egal, ob es anspruchsvoll ist oder nicht oder originell oder nicht. Da hat meine Erfahrung vielleicht schon gezeigt, daß meine Zahlen steigen, wenn der Anspruch meines Programms abnimmt.
Oder mache ich ein Programm aus Überzeugung? Brauche ich mir über die Finanzierung vielleicht nicht so große Sorgen zu machen? Dann kann ich gucken, was die private Konkurrenz versäumtm abzudecken oder möglicherweise auch gar nicht abdecken KANN, weil sie dann Verluste in Kauf nehmen müßte. Dann kann ich auf alberne Gewinnspiele verzichten und Musik spielen, die bei privaten Sendern nicht laufen könnte. Wenn ja, dann mache ich ein öffentlich-rechtliches Programm, und ein solches ist hr3 - mit allen Rechten und PFLICHTEN!
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Ein Teufelskreis also: Um den Vorwürfen, GEZ-Gebühren für ein "Privatradio" zu verschwenden, zu entgehen, müsste man das Programm anspruchsvoller gestalten. Gestaltet man es anspruchsvoller, meckern die, die es nicht hören, weil es zu anspruchsvoll ist und GEZ-Gebühren für ein Programm zahlen, das sie gar nicht hören. Man kann es nie allen Recht machen! Nur sind die, die sich über ein gebührenfinanziertes Privatradio beschweren, deutlich weniger als die, die sich über ein für sie "unhörbares", aber anspruchsvolles Radio beschweren würden.
Dass der hr allerdings gleich drei Programme auf Massenkompatibilität getrimmt hat (hr1, hr3, YOU FM), ist wieder ein anderes Thema. Von der ursprünglichen Idee her dürfte das nur hr3, die Popwelle, sein.

Und das ist für mich das eigentliche Problem: Nicht die Beliebigkeit des hr3-Programms ist es, was ich dem hr vorwerfe, sondern die uninspirierten Inhalte der Schwesterprogramme hr1 und YOU FM.
Der Teufelskreis ist ja gut beschrieben. Aber warum soll ausgerechnet hr3 die Lizenz zum Dudeln haben und die anderen hr-Programme nicht?

Nein, hier geht es tatsächlich um das Selbstverständnis des *gesamten* öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Es kann nicht sein, dass aus öffentlichen Geldern Programme hergestellt werden, die (meist schlechte) Kopien dessen sind, womit die Privaten ihre Klientel beglücken. Außerdem: Das Beteiligen der ARD am totalen Formatradio trägt sicher einen gewissen Teil zur abwärtsweisenden Niveauspirale bei. Als Indiz mag gelten, dass die Privatradios zu einer Zeit wesentlich niveauvoller waren, als die ARD noch nicht auf fast allen Kanälen zurückgedudelt hatte.
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Was Rebell anbelangt, kann ich Deinen Standpunkt nicht verstehen.

Welchen Standpunkt? Ich habe gar keinen Standpunkt genannt! Aber wenn Du schon fragst: Mein Standpunkt zu Rebell ist, dass ich die Sendung sehr gut und erhaltenswert finde. Ob das unbedingt in hr3 sein sollte, weiss ich nicht, da die Sendung mit dem restlichen Programm ungefähr so viel zu tun hat wie die Weisswurst mit Norddeutschland. Aber die Sendung gefällt mir trotzdem.

hr3 ist ein öffentlich-rechtliches Programm, und als solches DARF es nicht um die Masse gehen. Ich würde Dir vollkommen recht geben, wäre hr3 ein Privatsender und aufs Geldverdienen angewiesen.

Das stimmt nicht: Alleine von den Gebühren kann eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt nicht leben. Die sind durchaus auf die Werbung angewiesen, wenn auch nicht so sehr wie die Privaten. Dafür haben die Privaten den Vorteil, Einnahmen durch Sponsoring zu generieren, wie es den Öffentlich-rechtlichen aus rechtlichen Gründen verwehrt ist. Aus diesem Grund muss ein öffentlich-rechtlicher Sender ein Programm haben, das die Masse anspricht (also die Popwelle) und die Werbeeinnahmen für den Rest des Hauses reinholt. Und das ist im Falle des SWR SWR3, beim BR ist es Bayern3 und beim hr ist es eben hr3.

Ein FFH wird es sich kaum leisten können, Guns 'n Roses oder Culture Beat zu spielen. Von hr3 erwarte ich das.

Das wird ja auch gespielt. Wenn das Deine einzigen Ansprüche an die Musik eines ÖRs sind, dann müsste hr3 Dich ja eigentlich voll und ganz zufrieden stellen. ;) Meine Vorstellung eines anspruchsvollen Musik-Programms geht aber einen Schritt weiter: Wir spielen die Hits, bevor sie welche sind und spielen sie nicht mehr, wenn sie von den anderen Sendern totgedudelt werden. Wir haben eine Musikredaktion die ihnen sagt was gut ist, und nicht was sich gut verkauft oder wovon die PR-Abteilungen der Plattenfirmen behaupten, dass es gut sei. Wir setzen uns nicht auf Trends, wir machen sie. Leider ist das aber bei hr3 nicht der Fall.

Mache ich ein Programm, um damit Geld zu verdienen?

Indirekt ja. Das Programm wird gemacht, um so viele Hörer wie möglich zu erreichen. Das macht das Programm wiederum für die werbetreibende Industrie interessant und das schafft Geld ran, was benötigt wird, um den Laden am Leben zu erhalten.

Ein öffentlich-rechtlicher Sender ist jedoch aus naheliegenden Gründen bei weitem nicht so auf die Quote angewiesen wie ein privater Anbieter

Im Grunde ist er das sogar noch mehr (siehe meinen Teufelskreis): In dem Moment, wo die "niveaulose" Masse kein öffentlich-rechtliches Radio mehr hört, weil es ihr zu anspruchsvoll und/oder nicht mainstreamig genug ist, wird das öffentlich-rechtliche Radio aufgrund von Zahlungsunwilligkeit der Nicht-Konsumenten sterben. Und das betrifft dann nicht nur die Massen-Popwellen, sondern auch die anspruchsvollen (oder zumindest anspruchsvolleren) Kulturprogramme. Denn die sind es schließlich, die als erstes dran glauben müssen, weil sie das meiste Geld kosten. Eine Popwelle ist ja noch vergleichsweise günstig im Unterhalt. Was meint Ihr also, welches Programm zuerst stirbt: Das, was günstig ist und zumindest noch halbwegs Hörer hat, oder das, was teuer ist und so gut wie keine Hörer hat? Und um welches der beiden Programme muss es uns mehr leid tun? Und überhaupt: Ist der deutschen Radiolandschaft damit wirklich ein Gefallen getan?
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

@Dave

Das ist trotzdem kein Grund, einen Hitdudler zu installieren.
Wenn deine These stimmt, dann müsste hr3 in etwa die Hörerzahlen wie FFH erreichen. das tuen sie aber nicht.

Warum?

Zu anspruchsvoll kann das Programm nicht sein, da sind wir uns einig.
Mainstreamig ist das Programm auch, die neuesten Hits werden auf hr3 genauso todgenudelt wie auf den Wellen der privaten Konkurenz.

Wenn ich mich mit Freunden unterhalte, und die sind zum großen Teilen nun wirklich Leute die mit beiden Beinen auf der Erde stehen, so kommt heraus, dass diese sich in Erwartung von 10000€ auch mal mit HitRadio FFH am telefon melden.
Und die meinen das auch noch ernst, wenn sie sagen, dass Sie FFH nur der "geilen Aktionen" und der "klasse Gewinnspiele" wegen hören.
Spricht man sie auf hr1 oder hr3 an, dann heisst es eigentlich immer:
Die sind gut, da fehlen aber die Gewinspiele.

Das ist es also, worauf es vielen Hörern ankommt. Die Aktionen. Und die will ICH definitiv nicht bei hr3 höen

Ich ziehe als Fazit, dass bei hr3 sowiso schon die Hörer zu Hause sind, die anspruchsvolleres Radio mögen, wobei ich keinem der Gewinnspiele mag irgendetwas unterstellen möchte.

Also könnte hr3, so denke ich, ohne größeren Hörerverlust wieder ein gutes, von Hand verlesenes Programm anbieten, in dem eben mehr Infos (gerne auch regional) untergebracht werden könnten.
Musik nicht nur von der Stange, regionale Musiker fördern, Wettbewerbe regionaler Band organisieren, und vieles mehr.

Um das Thema hr1 noch mal aufzugreifen.
Ich höre seit ca. einer Woche bewusst hr1, da auch diese Programm in meheren Threads nicht gut wegkommt.
Mittlerweile finde ich, dass hr1 nicht mehr so starke Überschneidungen bei der Musik mit hr3 hat wie noch vor ca. 6 Monaten.
Auch die Rotation ist vollkommen OK.
Bei den Berichten ist es halt Geschmacksache, aber ich fühle mich ausreichend informiert.
Will ich es ausführlicher, so schalte ich auf DLF oder hr info.

Die Frage, was einem selbst ein Radioprogramm leisten muss, muss sich jeder selbst stellen und diese Frage auch beantworten.

Dies jedoch nur am Rande...

Gruß Landei
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

Radiowaves schrieb:
Ich habe lange nicht mehr reingehört, weil hr3 absolut nicht mein Geschmack ist, aber: klingt deren Soundprozessing immer noch so schauderhaft? Immer, wenn ich in den vergangenen Jahren mal reingehört habe, "zitterte" der Optimod regelrecht. Also heftiges Pumpen mit sehr kurzer Zeitkonstante, sehr lästig und definitiv für mich ein Umschaltgrund.

Mit dem Optimod...
das ist mir auch mal aufgefallen - dachte, es sei eine Störung, aber wenn das die Regel ist, dann sollte ich viellecht mal in der Bertramstraße vorbeischauen und meine Dienste anbieten ;)
 
AW: Neue Jingles bei HR3?

In dem Moment, wo die "niveaulose" Masse kein öffentlich-rechtliches Radio mehr hört, weil es ihr zu anspruchsvoll und/oder nicht mainstreamig genug ist, wird das öffentlich-rechtliche Radio aufgrund von Zahlungsunwilligkeit der Nicht-Konsumenten sterben. Und das betrifft dann nicht nur die Massen-Popwellen, sondern auch die anspruchsvollen (oder zumindest anspruchsvolleren) Kulturprogramme. Denn die sind es schließlich, die als erstes dran glauben müssen, weil sie das meiste Geld kosten.
Geld kosten, ähm Moment... war da nicht noch sowas wie Rundfunkgebühren???? Achso, die dumme Masse muss ja mit dem Konsumieren von Werbung den anspruchsvollen Radio-Gourmet (was hört der eigentlich beim hr) querfinanzieren, so jedenfalls die offizielle Lesart. Und das ist okay? Warum bombardiert man die Klassikfans nicht auch solange mit Werbung, bis ihr Programm refinanziert ist? Und falls das ginge, wozu dann überhaupt Gebührenfunk?

Nee, nee, das passt alles nicht.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben