Neuer Bitter Lemmer im Juli

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Un nun ?
Warum bekommen wir "Privatfunker " unsere Ärsche nicht hoch und gründen selbst einen "Verband der Angestellten und Mitarbeiter im privaten Rundfunk"?
 
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So schön der Vorschlag klingt, so schlecht ist er umzusetzen. Angestellte gibt es eher wenige, meist eher freie Mitarbeiter. Doch was sollen sie in so nem Verband bewirken? Was wollen sie bewirken? Wer ist dort Mitglied? Auch der, der unbedingt ins Radio will und deshalb für fast nix senden will und sonstige Arbeiten verrichtet?
 
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Die Äußerung "Betriebsräte sind bisweilen schädlich, weil sie Ressourcen binden und von den eigentlichen Aufgaben in den Sendern ablenken" finde ich bedenkenswert.
In meinem Verständnis als Festangestellter (und als Betriebsrat) verstehe ich das so: mein Arbeitgeber ist dafür da, um meine Existenz zu sichern (und umgekehrt). Er ist nicht dafür da, damit einzelne Gesellschafter sich die Taschen vollstopfen. Demzufolge ist auch der Betrieb an sich, also das Team oder wie immer man es nennen will, eine wesentliche soziale Gruppe in meinem Alltag, und damit in meinem Leben. Ich tue gerne alles dafür, dass die Stimmung in dieser Gruppe so gut wie nur irgendwie möglich ist.
Also wer lenkt da von der eigentlichen Aufgaben im Sender ab? Wer bindet Ressourcen? Wer ist schädlich?
Ich denke, Rechte existieren nur, solange es Menschen gibt, die für die Einhaltung der Rechte sorgen. Somit ist doch ein Betriebsrat ein vernünftiges Gegengewicht zum Arbeitgeber, oder?
Schöne Grüße! AVB
 
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mein Arbeitgeber ist dafür da, um meine Existenz zu sichern (und umgekehrt). Er ist nicht dafür da, damit einzelne Gesellschafter sich die Taschen vollstopfen.

Bei einem Privatsender ist es aber eben nicht so! Der will Gewinn erwirtschaften und sendet nicht aus reinem Spaß. Ist leider so. Ne bittere Erkenntnis, aber so hab ich das verstanden. Außer, du betrachtest deinen Arbeitgeber als Öffi od. beim lokalen NRW-Sender die BG. Die BG ist zum Senden da...
Auch BMW produziert nicht nur aus Spaß an der Freud, sondern um Profit zu erwirtschaften. Natürlich ist BMW auch für viele viele Existenzen verantwortlich. Is klar, aber in 1. Linie will er Profit erwirtschaften.
 
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Natürlich. Mein Sender ist ein Unternehmen wie jedes andere auch. Aber wofür arbeiten denn Friseure, Gabelstaplerfahrer, Betriebswirte oder Radiomacher? Sie arbeiten für ihre Existenz. Und wofür ist der Arbeitgeber da? Genau dafür. Für seine eigene Existenz und für die Existenzen seiner Angestellten.
Sonst könnten wir alle mit einer Flasche Rotwein am Strand in Griechenland liegen und den Tag genießen.
 
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Ich glaube, AvB meint einfach, daß ein Betriebsrat per Definition dafür da ist, als ein Gegengewicht zum unternehmerischen Interesse für ein gewisses Maß an "Fairness" einzustehen. Diese Meinung teile ich.
Was Lemmer meint, ist, wenn sich diese Funktion pervertiert und ein Betriebsrat zum "Bremsschuh" wird. Dies ist sicher möglich, aber nicht die Grundidee und somit auch kein Argument, "die Betriebsräte" an sich anzuzweifeln..
 
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In meinem Verständnis als Festangestellter (und als Betriebsrat) verstehe ich das so: mein Arbeitgeber ist dafür da, um meine Existenz zu sichern (und umgekehrt). Er ist nicht dafür da, damit einzelne Gesellschafter sich die Taschen vollstopfen.
Doch, AVB, genau dafür sind Unternehmen in unserem Wirtschaftssystem da, auch wenn das in Deutschland leider nahezu komplett vergessen wurde - mit den seit Jahren zu erlebenden negativen Folgen.

Die Beschäftigung und Existenzsicherung von Mitarbeitern sind, überspitzt ausgedrückt, nur Abfallprodukte, wenn auch durchaus erwünschte. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an den großen Gordon C. Gekko und seine unvergeßliche "Gier ist gut!"-Rede. Der Erwerbstrieb ist nun einmal eines der Grundbedürfnisse des Menschen, die Marktwirtschaft (oder der Kapitalismus, wenn Du so willst) basiert als einziges Wirtschaftssystem auf eben diesem Grundbedürfnis. Darum funktioniert sie auch so gut - wenn man sie läßt.

Im Anfang einer Unternehmensgründung steht entweder der Wunsch, aus den eigenen Fähigkeiten mehr zu machen, als es als Angestellter möglich ist, oder der Wunsch, sein eigener Herr zu sein, in den letzten Jahren sicher auch oft die Erkenntnis, als Angestellter auf dem Arbeitsmarkt schlechte Chancen zu haben. Aber nie, niemals, never lädt sich jemand das Risiko und die Knochenmühle einer Unternehmensgründung auf mit dem Antrieb, "Ich muß jetzt mal was tun, um anderen Leuten die Existenz zu sichern".

Der positive Nebeneffekt der bereits erwähnten Gier ist, daß der Unternehmer irgendwann an die Grenzen seiner eigenen Leistungsfähigkeit stößt und, will er noch mehr Geld verdienen, Angestellte beschäftigen muß und so deren Lebensunterhalt sichert.

Das heißt nicht, daß den Unternehmern soziales Denken fremd sein sollte, auch nicht, daß ihnen die Existenz ihrer Mitarbeiter egal sein sollte (oder gar ist). Aber diese Dinge sind nicht der Zweck eines Unternehmens.

Wenn Politik und Gewerkschaften (und Betriebsräte) das endlich mal kapieren würden, ginge es unserem Land schon ein großes Stück besser.
 
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Der 2.8. ist vorbei und es gibt noch keinen neuen Bitter Lemmer? Ist er im Urlaub?
Ich warte schon ganz ungeduldig. :(
 
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