BE Neues aus Ostbelgien

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Kann man am Freitag mit erledigen, wenn man die Sendeleistung hochdreht wie an jedem Wochenende. Seit Jahren ohne Sendelizenz und Frequenzzuweisung.
 
In der zweiten Oktoberwoche bin ich auf einem Kurzbesuch in Aachen gewesen. Da auch meine Frau und Tochter mit von der Partie waren hat das Radio nur am Rande eine Rolle gespielt. Wenn dann mal Radio lief war es nichts deutsches.
Aus Ostbelgien gingen natürlich BRF 1 und 2, 100'5, Fantasy Dance FM und Radio 700.
Radio Sunshine habe ich nicht empfangen, dafür aber Radio Neandertal.
Dank Internet habe ich mir diese Sender zu Hause Mal ein bisschen genauer angehört. Den BRF empfinde ich angenehmer als so manchen öffentlich-rechtlichen Sender aus Deutschland.

Am ungewöhnlichsten ist aber wohl Radio Sunshine. Die Moderation erinnert da oftmals an einen offenen Kanal. Und auch die Musikrichtung ist nicht gerade das was von deutschen Privatsendern gerne gespielt wird. Und dann kommt noch die Moderation mit teils starkem Akzent dazu.
Wie schafft es ein Sender mit solch einem Programm zu überleben? Ich meine das keineswegs abwertend oder böse. Selber höre ich den Sender nun auch öfters mal, weil er eben nicht ein Sender á la deutschem Langweilerradio ist.
 
Tja, warum hält sich Sunshine? Bin kein Insider, aber sie sind halt schon ziemlich lange dabei. Zählt man die Zeit des Vorgängers Radio Metropole hinzu (mit dem ja personelle Verflechtungen bestanden), kommt man in diesem Jahr (2017) auf eine Kontinuität von 35 (!) Jahren. Zeit genug, um sich in der Vereinsszene gut zu vernetzen, was sie nicht versäumt haben. Dort findet sich dann immer auch der eine oder andere Werbekunde. Hinzu kommt, dass die meisten Leute, wenn nicht sogar alle, dort wohl auf freiwilliger Basis tätig sind. Insofern der Equipment-Verleih Sunshine Sounds noch was zum Budget beisteuert, ist mir nicht bekannt. Ich denke, dass wohl auch über Veranstaltungen einiges reinkommt. Und waren wären da noch die Reisesendungen, in denen Dauerwerbung für ein bestimmtes Hotel betrieben wird. Ich hab lange nicht mehr reingehört, insofern weiß ich nicht, wie die derzeitige Praxis dort ist. Vor ein paar Jahren wurde das ja moniert und Sunshine war mehrere Monate off air.
Im Grunde genommen ist Sunshine so etwas wie der Letzte der Mohikaner, denn so wie dort klang es früher auf vielen Sendern in Ostbelgien.
 
Reisesendungen habe ich bislang nicht gehört. Am Freitag lief abends eine Schlagerhitparade. Eine Sendung namens "Infothek" läuft vormittags in der Woche. Dort gibt es unter anderem Telefoninterviews zu hören.

Interessant ist, dass die Nachrichten vormittags andere Verpackungen haben als nachmittags. Nachmittags ist während der Nachrichten zudem ein Hintergrundbett zu hören, was vormittags nicht der Fall ist. Kommen die eigentlich von Radio Sunshine selber, oder werden die von irgendwo her übernommen?
 
Vlaanderen ist nicht Ostbelgien - aber es gibt dort etwas Neues: TOPRadio (ex Radio One Gent u. Dansradio Vlaanderen) versuchts jetzt mit Crowdfunding, nachdem der Einspruch gegen das Erlöschen der Lizenz zu Jahresende scheinbar ergebnislos verläuft: Mithilfe der Internetnutzer will man dank Norkring via DAB+ und Live-Streaming weitermachen: https://www.topradiomoetblijven.be
 
Die Ostbelgischen Sender vom BRF sowie die privaten senden nun auch probeweise per DAB+: https://radioempfang.digital/news/ostbelgische-radiosender-starten-mit-dab-verbreitung/

Die 250W kann ich nordwestlich von Köln leider nicht empfangen, habe es allerdings noch nicht von exponierter Position probiert. Fantasy auf UKW beispielsweise geht hier stellenweise recht gut.
Bin gespannt, wohin es mit der Sendeleistung geht. Weiß jemand, für wie viel Sendeleistung koordiniert ist?
 
In Radio BOO steckt auch eine Menge Radioblut. Hier mischen viele Ehemalige von Arcan Radio mit, damals in den 80ern so ziemlich der führende Sender in Belgisch-Limburg, der mangels entsprechender Angebote jenseits der Grenze auch in Niederländisch-Limburg viel gehört wurde (Super-Empfang bis hinter Aachen). Dort begannen u. a. die Karrieren von Sander de Heer (später NPO Radio 2) und Erwin Dekkers (später Q-Music Flandern). Gegenwärtiger Boss ist - wie früher bei Arcan - Ludo Wijnen alias Luud Terwijns.
 
kommt hier leider zu schlecht rein. Ich hoffe immer noch auf LOKAL-DAB-MUXe aus Flandern, die es dann hoffentlich auch über die Grenze schaffen.
 
Mir fiel es jetzt bei einem Besuch in Belgien wieder auf: Der Hörfunk des BRF klingt für mich auffallend unmodern. Sowohl der undynamische Programmablauf als auch die betulichen Namen der einzelnen Sendungen (Brasserie, Lifeline…) erinnern an das Radio der achtziger Jahre.

Mir gefällt das wohl, wirkt alles nicht so hektisch. Ich dachte nur immer, in Ostbelgien wäre man so agil in Radiodingen. Was micht stört: Es scheint nachts um am Wochenende keine stündlichen Nachrichten zu geben.
 
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Beim BRF ist man auch in den 80ern stehen geblieben. Da sollte man nicht nur mal im Programm, sondern auch in den Führungsetagen einen drastischen Frühjahrsputz machen. Eingeschlafene Füße sind da wesentlich fitter und agiler.
 
Beim BRF ist man auch in den 80ern stehen geblieben.

Also in den 80er Jahren klang Radio aber bereits anders! Ich erinnere mich an SWF3, Radio Luxemburg, oder in Frankreich NRJ und Skyrock. Das klang wesentlich agiler als der BRF, da stimme ich Dir zu ;) Der BRF (BRF1) klingt doch wie WDR2 in den 70ern...

Der BRF ist also in den 70ern stehengeblieben, nicht in den 80ern ;) Wobei ich das aber nicht schlimm finde. In der heutigen Zeit, in der die "agilen" Programme alle sehr hektisch sind, austauschbar und keine Seele mehr haben, kein Programmschema und keine Persönlichkeiten mehr aufweisen können, und zu jeder Tages- und Nachtzeit das gleiche Programm (die gleiche Sendung) gefahren wird - sind Programme mit Programmschema, klarer Abgrenzung der einzelnen Sendungen und Moderatoren, die sich inhaltlich auf eine Sendung vorbereiten doch eine Wohltat :) Ich finde es gut, dass BRF1 noch nicht so wie hr1 klingt und ein breites inhaltliches Spektrum hat.
 
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An dieser Stelle kommt dann aber auch der Faktor Geld ins Spiel. Selbst wenn ich ein "inhaltlich breites Spektrum" habe wie der BRF (Ich lass das mal so stehen), muss aber mein Programm nicht wie eingeschlafene Füße klingen, zumal man von der DG jedes Jahr einige Millionen zugespielt bekommt. Sorry, aber da muss man mehr draus machen. Über DAB+, den BRF und die Ausstrahlung in der DG wollen wir erst gar nicht anfangen. Da hat man sich ja bis auf die Knochen blamiert und den Testbetrieb nach einigen Wochen von jetzt auf gleich eingestellt. Übrigens sehr zum Unmut von den privaten, die mit drauf waren. Aber da hätte man vielleicht mal jemanden dran lassen sollen, der sich mit DAB+ auch auskennt.
 
Das altertümlich klingende Programm scheint eher am der hoch gehaltenen Devise "Tradition verpflichtet" zu liegen als am Geld - der BRF wirft jährlich Gewinn ab!
Hier mal herauszuheben, die ach so tolle Forsa Umfrage. Man hat also beide Programme prozentual gesteigert. Alle Achtung, BRF 2, ein bis auf die Morgensendung nur vom Computer geführtes Programm steigert sich um 5%. Respekt.
1Live taucht vor 100,5 auf, wo man doch im gleichen Haus sitzt. Die privaten tauchen erst gar nicht auf, wahrscheinlich nicht messbar.
Man kann sich die Sachen auch so lange schön reden, bis man sie selbst glaubt. Zudem wären die alten Herren ja schön blöde, kurz vor der Rente am eigenen Stuhl zu sägen. :D
 
RTV Parkstad ist in Landgraaf von 107.0 auf 89.2 gewechselt. Der Grund dafür dürfte wohl der Start von Radio BOO auf 107.1 in Lanaken sein.
Wäre interessant zu wissen, ob sich das auch auf den Empfang von Radio Contact Ostbelgien NOW ausgewirkt hat. In Aachen habe ich vor dem Frequenzwechsel von RTV Parkstad die 107.0 von Radio Contact nicht empfangen können.
 
Die 107,0 ging vor der Aufschaltung von RTV Parkstad zumindest in höheren Lagen in Aachen und Umgebung recht gut. Die Fast-Frequenzgleichheit mit Radio BOO ist schon irgendwie witzig, denn damals (um 1982/83) gab es schon Gleichkanalschwierigkeiten mit den Vorgängern (Arcan Radio auf 101,9 und Radio Hermann Raeren auf 102,0).
 
Gewechselt ist gut, die leisten sich seit einem Jahr die Doppeltabstrahlung von der Landgraafer Skihalle auf 89.2 und 107.0
Noch krasser war ja der zeitweilige Versuch, in Vaals noch die 106.9 zu nutzen, die dann trotz recht gutem Standort am Hang des Vaalser Berges eine Reichweite von max 1-2km hatte. Nicht mal oben am Dreiländerpunkt war das Programm, bei dem ja Dieter Hermans seine Finger im Spiel hatte, hörbar.

Um 107.0 ist eh ein einziges Chaos. Schlimmer für BOO aus Lanaken ist noch die Tatsache, dass in Sichtweite in Margraten auf 107.2 der dortige Lokalsender funkt...und auf 107.3 dann wieder Henri-Chapelle nebst Sittard. Und auf 106.9 ist noch Sport FM in Hoeselt, zwischen Maastricht und St Truiden. Das macht echt keinen Spaß auf UKW in dieser Gegend...wenn man was hören möchte. Aus empfangstechnischer Sicht ist es manchmal ganz witzig, wenn alle paar hundert Meter der Sender wechselt...
 
In der Gegend um Hasselt gibt es auch im 105er-Bereich ein solches Chaos. Da hat man zum einen BOO aus Bilzen, das auf 105.1 sendet. Etwa 23 Kilometer südwestlich ist in Sint-Truiden Trudo FM auf 105.2 zu hören, während etwa 17 Kilometer nordwestlich von Bilzen in Zonhoven Radio Benelux auf 105.0 sendet. Zonhoven und Sint-Truiden sind auch nur etwa 21 Kilometer voneinander entfernt.
Und dann gibts ja noch BOO aus Tongeren auf 107.3 vs. Radio GRK aus Genk auf 107.4, die auch nur etwa 20 Kilometer voneinander entfernt funken.
Interessant finde ich es ja auch, dass BOO nun auch für Lanaken sendet, dabei hat Lanaken aber auch noch mit Radio LRL ein Lokalradio
 
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